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Großer Neubau für die Kleinen Fächer

14 Fächer des Fachbereichs Geschichts- und Kulturwissenschaften sind in den neuerrichteten Erweiterungsbau an der Fabeckstraße 23–25 gezogen

21.04.2015

Kürzere Wege und stärkere Vernetzung versprechen sich die Wissenschaftler und Mitarbeiter vom Einzug in das neue Gebäude.

Kürzere Wege und stärkere Vernetzung versprechen sich die Wissenschaftler und Mitarbeiter vom Einzug in das neue Gebäude.
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Lange Zeit waren sie über den großflächigen Campus der Freien Universität in Dahlem verstreut und in verschiedenen Villen untergebracht, jetzt sind die sogenannten Kleinen Fächer des Fachbereichs Geschichts- und Kulturwissenschaften unter ein gemeinsames Dach gezogen: In den holzverkleideten Neubau, der das bisherige Hauptgebäude der Freien Universität – die sogenannte Rost- und Silberlaube – nach Norden hin erweitert. Die räumliche Zusammenführung der Institute und Seminare soll die fächerübergreifende Zusammenarbeit unter den Wissenschaftlern stärken. Auch für Studierende bringt der Umzug viele Vorteile.

Sie werden aufgrund ihrer besonderen Inhalte und relativen Seltenheit an Universitäten „Kleine Fächer“ genannt: Studiengänge wie Iranistik, Prähistorische Archäologie oder Altorientalistik. In diesen Disziplinen des Fachbereichs Geschichts- und Kulturwissenschaften, die das breite wissenschaftliche Profil der Freien Universität auszeichnen, werden unter anderem historische Zusammenhänge global erforscht und Sprachen, Literaturen und Kulturen von der Vorgeschichte bis in die Gegenwart untersucht. Die Bedeutung dieser Studienfächer wird nun auch dadurch unterstrichen, dass sie in einem zentralen Neubau zusammengebracht werden.

Viele der Institute arbeiten seit Langem Hand in Hand wie etwa im Exzellenzcluster Topoi, in dem Wissenschaftler verschiedener Disziplinen gemeinsam die Antike ergründen. Die nachbarschaftliche Unterbringung soll die Zusammenarbeit weiter stärken.

Für alle ein Gewinn

In dem Neubau sind die „Kleinen Fächer“ in vier große Bereiche aufgeteilt: Altertum, Vorderer Orient, Ostasien und Religion. „Inhaltlich stark miteinander verbundene Institute sind nun auch räumlich nah beieinander“, sagt Karin Gludovatz, Dekanin des Fachbereichs Geschichts- und Kulturwissenschaften. Das verkürze Wege und erleichtere den Austausch. Einen weiteren Vorteil sieht die Dekanin in der im neuen Gebäude integrierten Campusbibliothek: „Bisher musste man sich die Literatur aus den verschiedenen Institutsbibliotheken zusammensammeln. Nun kann man zentral auf die gesamte Forschungsliteratur zugreifen.“

Nicht nur Wissenschaftler der Institute, auch Studierende profitieren vom Umzug in den Neubau. „Häufig werden die ‚Kleinen Fächer‘ in Kombination studiert“, erläutert Karin Gludovatz. „Bisher mussten viele Studierende deshalb zwischen den Villen der einzelnen Institute pendeln. Das ist nun nicht mehr nötig.“ Freizeit lasse sich jetzt sehr angenehm in den hellen Aufenthaltsräumen zwischen den Gebäudeteilen verbringen, wo man auch auf Kommilitonen anderer Fächer treffe und sich so schneller untereinander kennenlerne, sagt die Dekanin.

Tausche Villa gegen Neubau

Ganz gelassen hat Jörg Klinger, Professor für Altorientalistik, dem Umzug seines Instituts entgegengesehen: „Ich hänge nicht mit nostalgischen Gefühlen an der Villa im Hüttenweg, unserem bisherigen Institutsstandort. Die Räumlichkeiten waren doch sehr beengt – besonders in den Büros unter dem Dach hatte man wenig Platz, wenn sich mehr als zwei Personen gleichzeitig darin aufgehalten haben.“

Vor allem in der räumlichen Konzentration von Projekten sieht auch er große Vorteile: Mitarbeiter etwa von Drittelmittelprojekten seien nun nicht mehr auf mehrere Gebäude verteilt, sondern arbeiteten gemeinsam in den neuen, technisch modern ausgestatteten Arbeits- und Lehrräumen. Auch die Archive und Lagermöglichkeiten des neuen Gebäudes seien äußerst praktisch, findet Jörg Klinger. Und noch etwas habe er bemerkt: „Ich kann jetzt schon sagen, dass ich Kollegen anderer Institute in der vergangenen Woche öfter gesehen habe als sonst manchmal in einem ganzen Semester. Man kommt einfach häufiger miteinander in Kontakt.“

Weitere Informationen

Der Neubau der Freien Universität für die Kleinen Fächer

  • Zweieinhalb Jahre nach der Grundsteinlegung steht der Neubau für die sogenannten Kleinen Fächer des Fachbereichs Geschichts- und Kulturwissenschaften in der Dahlemer Fabeckstraße 23 – 25 planmäßig kurz vor seiner Fertigstellung.
  • Der Erweiterungsbau beherbergt auch eine neue, integrierte Campusbibliothek für die Kleinen Fächer und die Naturwissenschaften. Etwa eine Million Bände aus 24 Instituts- und Bereichsbibliotheken werden in der  Campusbibliothek Natur-, Kultur- und Bildungswissenschaften, Mathematik, Informatik und Psychologie zusammengebracht.
  • Campus.leben begleitete den Umzug der Institutsbibliotheken und die Eröffnung des Neubaus mit einer Serie.