Quellen und weitere Informationen
Damit nichts verlorengeht.
Die 2015 eingerichtete Stabsstelle Nachhaltigkeit und Energie hat 2022 einen ausführlichen Bericht über die Aktivitäten der Freien Universität auf diesem Gebiet veröffentlicht. Ausgewertet wurde unter anderem, wie viel Prozent aller Lehrveranstaltungen einen Nachhaltigkeitsbezug haben.
Seit 2009 wird zweimal im Jahr die Schüler:innenUni Nachhaltigkeit + Klimaschutz angeboten, für Kinder der 5. und 6. Klassen und deren Lehrkräfte aus allen 12 Berliner Bezirken. Rund 40.000 Schüler*innen und rund 3.000 Lehrkräfte haben bereits teilgenommen.
Am Sprachenzentrum – 1973 als Sprachlabor gegründet – findet die Fremdsprachenausbildung an der Freien Universität Berlin statt. Es ist zuständig für die Sprachpraxis in zahlreichen Bachelor- und Masterstudiengängen sowie für Sprachkurse im Rahmen der Allgemeinen Berufsvorbereitung.
- Sprachenzentrum
- campus.leben-Artikel vom 13. Juni 2013 zu 40 Jahre Sprachenzentrum
Internationalität gehört von Beginn an zur Freien Universität Berlin, die engen Verbindungen zu den USA sind historisch begründet: Die US-amerikanischen Alliierten in Berlin haben 1948 die Gründung und den Aufbau einer Universität im Westteil Berlins wesentlich unterstützt. Der Gründungsimpuls wurde zum Profilelement: Heute ist Internationalität in Forschung und Lehre fest verankert und gehört für viele Studierende, Wissenschaftler*innen und Beschäftigte zum Alltag.
Uni ab der fünften Klasse: Schülerinnen und Schüler gehen an der Freien Universität ein und aus – dank zahlreicher Programme und Einrichtungen wie NatLab, PhysLab, Sommer-Uni, Girls’Day und Boys’ Day, Schüler:innen-Uni Klimaschutz und Nachhaltigkeit, MINToring und TuWaS. Während der jährlich stattfindenden Langen Nacht der Wissenschaften bietet die Freie Universität auf ihrem Campus ein buntes Programm für die interessierte Öffentlichkeit.
Bienen haben einen festen Platz an der Freien Universität. Je nach Saison und Art und Anzahl von Forschungsprojekten werden auf dem Campus zwischen 30 bis 50 Bienenvölker betreut. 2021 hat der Berliner Senat eine Bienen-Koordinationsstelle mit Sitz an der Freien Universität eingerichtet.
- Kurse für Imker*innen und Bienenfreunde
- Lehre und Fortbildung zu Bienen am Fachbereich Veterinärmedizin
- Bienenkoordinationsstelle / Faulbrutmonitoring
- Arbeitsgruppe Neurobiologie und Verhalten der Honigbiene von Prof. Dr. Dr. h. c. Randolf Menzel am Institut für Biologie
- Artikel „Warten auf den Frühling” über die Bienenkoordinationsstelle
Rudi Dutschke, Soziologiestudent an der Freien Universität, war ein Wortführer der Studentenbewegung in den 1960er Jahren. Als Mitglied des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) spielte er eine herausragende Rolle bei der Planung und Umsetzung von Protestaktionen und der Implementierung von Diskursen. Dutschke war Marxist, geistiger Anführer der APO (Außerparlamentarische Opposition), mitreißender Redner und Analyst.
Am 11. April 1968 wurde Dutschke von Josef Bachmann, einem rechtsradikalen Arbeiter, durch drei Schüsse lebensgefährlich verletzt. An den Ostertagen nach dem Attentat kam es zu den schwersten Unruhen, die die Bundesrepublik bis dahin erlebt hatte. 1973 wurde Rudi Dutschke mit der Arbeit „Zur Differenz des asiatischen und westeuropäischen Weges zum Sozialismus" promoviert. Ein Jahr später veröffentlichte er eine populärwissenschaftliche Fassung seiner Dissertation über den Marxisten Lukács. Heiligabend 1979 ertrank Rudi Dutschke nach einem epileptischen Anfall – eine Folge der Hirnverletzung durch das Attentat – in der Badewanne.
- Tagesspiegel-Beilagen-Artikel „Die „Pflicht des Revolutionärs“ vom 16. Februar 2018 über Rudi Dutschke und das Attentat
- „Immer in Bewegung“, Interview mit Gretchen Dutschke, der Ehefrau von Rudi Dutschke, im WIR-Magazin vom 9. Dezember .2018
- Grabrede für Rudi Dutschke von Prof. Helmut Gollwitzer, Webseite des Universitätsarchivs
Die Dahlem Research School | Center for Junior Researchers ist das Zentrum für Wissenschaftler*innen in der frühen Qualifikations- und Berufsphase. Sie bietet Workshops und Veranstaltungen zur akademischen und überfachlichen Qualifizierung sowie zur beruflichen Orientierung und entwickelt Qualitätsstandards für die Promotionsausbildung und -betreuung.
Die Freie Universität ist seit 2012 Mitglied im weltweiten Netzwerk Scholars at Risk (seit 2013 als förderndes Mitglied). Sie ist außerdem Mitglied der Steering Group der Scholars at Risk Network - Germany Section und hat im April 2018 zusammen mit SAR und der Alexander von Humboldt-Stiftung den Scholars at Risk Network Global Congress 2018 veranstaltet.
Das 2018 an der Freien Universität Berlin gegründete Programm Academics in Solidarity (AiS) ist ein Peer-Mentoring-Programm, das dislozierte und gefährdete Forscher*innen mit Wissenschaftler*innen in Deutschland, Libanon und Jordanien zusammenbringt. Ziel ist es, ein Solidaritätsnetzwerk zu schaffen, die transnationale Forschungszusammenarbeit zu stärken und den Mitgliedern des AiS-Netzwerks universitäre Unterstützung zu bieten. Das Programm bietet Zugang zu Mentoring, akademischer Beratung, systematischem Netzwerkaufbau und Finanzierungsmöglichkeiten für kleine Forschungsvorhaben. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und wird von der Freien Universität Berlin finanziert und betreut.
Weitere Informationen
- Webseite Scholars at Risk der Abteilung Internationales
- campus.leben-Artikel vom 9. Juni 2022 zur Unterstützung von Studierenden und Forschenden aus der Ukraine
- Tagesspiegel-Beilagen-Artikel „Das gestohlene Leben“
- Webseite Academics in Solidarity des Center for International Cooperation
- campus.leben-Interview vom 18. November 2019 mit dem Gründer des Netzwerks Academics in Solidarity Florian Kohstall
Gegen Ende der 1940er Jahre, nach Krieg und Gefangenschaft, steuert sein Leben auf einen Neuanfang zu: Stanislaw Karol Kubicki ist gerade 20 Jahre alt geworden und will Medizin studieren an der Berliner Universität Unter den Linden. Doch im sowjetischen Sektor Berlins sind freie Meinungsäußerung, freie Lehre und Forschung nicht gewährleistet. Studierende werden von der Hochschule verwiesen und verhaftet. Kubicki und seine Freunde protestieren – erfolglos. Sie überzeugen Ernst Reuter, Oberbürgermeister von Berlin, und die amerikanischen Alliierten von ihrem Plan: eine eigene, eine freie Universität zu gründen. Stanislaw Karol Kubicki und sein Kommilitone Helmut Coper werfen eine Münze, um zu entscheiden, wer sich mit der Nummer 1 einschreiben darf. Kubicki gewinnt und ist fortan „Matrikelnummer 1“.
- Interview mit Stanislaw Karol Kubicki vom 2. Dezember 2008 im Wissenschaftsmagazin fundiert
- Pressemitteilung „Matrikelnummer 1 und 2 werden 85“ vom 30. Dezember 2010
- „Seiner Universität ein Leben lang verbunden“, Nachruf auf Stanislaw Karol Kubicki vom 22. Oktober 2019 auf campus.leben
Seit dem Wintersemester 2018/19 kooperiert der Fachbereich Rechtswissenschaft der Freien Universität Berlin mit dem Verein Tatort Zukunft, der Alice-Salomon-Hochschule und der Humboldt-Universität zu Berlin im Lehrprojekt „Uni im Vollzug”. In dessen Rahmen finden im Berliner Justizvollzug gemeinsame Seminare für inhaftierte Studierende und Studierende in Freiheit statt, unterstützt von der Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz und der JVA Tegel.
Ein großer Anteil an Studierenden und Promovierenden der Freien Universität Berlin kommt aus dem Ausland.
- Webseite mit Zahlen und Fakten zur Freien Universität Berlin
- Webseite Studium International
Eine Patenschaft für ein Wetter-Hoch oder -Tief ist ein beliebtes und originelles Geschenk zu besonderen Anlässen, zu Geburtstagen oder zu Weihnachten. Viele Menschen nutzen diese Möglichkeit auch, um ihre interessanten, aber wenig verbreiteten Vornamen bekannter zu machen. Durch das große Interesse konnten im Jahr 2022 Hochs und Tiefs wieder außergewöhnliche Namen gegeben werden: zum Beispiel Spiro, Xilotzin, Bahrudin, Lavinia, Wisgard oder Emmelinde.
Am 13. Februar 1973 wird die Rostlaube an der Habelschwerdter Allee 45 eröffnet: Der von den Pariser ArchitektenGeorges Candilis, Alexis Josic und Shadrach Woods entworfene und mit Cortenstahl verkleidete Gebäudekomplex für die Geisteswissenschaften ist als wachsende Stadt angelegt: Von den drei zentralen Straßen J, K und L soll sich das universitäre Leben zur Förderung der interdisziplinären Kommunikation ausdehnen.
Die denkmalgeschützte „Rostlaube“ erhielt zwischen 2001 und 2007 im Zuge des Neubaus der Philologischen Bibliothek (The Berlin Brain) eine neue Außenhaut aus Bronze, blieb aber mit ihren bunten Teppichen und Türen, Innenhöfen und Gärtchen, Nischen und Wendeltreppen ähnlich ausgestattet wie bei der Eröffnung vor 50 Jahren.
Die Berlin University Alliance, der Verbund aus Freier Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, Technischer Universität Berlin und Charité – Universitätsmedizin Berlin, war 2019 in der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder bundesweit als einziger Universitätsverbund erfolgreich. Die Förderung läuft bis 2026 und umfasst insgesamt 144,5 Millionen Euro.
Im Sommer 1957, noch vor der offiziellen Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel (1965), schrieben Studierende der „Deutsch-Israelischen Studiengruppe“ der Freien Universität an den Präsidenten der Hebrew University of Jerusalem. Ihr Ziel sei die „Anbahnung akademischer Kontakte zwischen der Hebräischen Universität Jerusalem und der Freien Universität Berlin“. Die deutsch-israelische Studiengruppe wurde 1957 an der Freien Universität als erste Gruppe dieser Art in der Bundesrepublik gegründet, nach ihrem Vorbild entstanden bald auch in anderen Unistädten Ableger.
Das 1963 an der Freien Universität Berlin eingerichtete Institut für Judaistik war das erste seiner Art in Deutschland. Die Gründung war dem Philosophen, Religionssoziologen und Judaisten Jacob Taubes zugesagt worden und verbunden mit seiner Berufung auf den Lehrstuhl. Zuvor hatte er an der Columbia University in New York gelehrt.
2015 richtete die Freie Universität Berlin aus Anlass von 50 Jahren diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel gemeinsam mit der Hebrew University of Jerusalem sowie in Kooperation mit weiteren israelischen Hochschulen Tagungen und Workshops für Wissenschaftler*innen aus.
Laut Hochschulstrukturplan des Senats mussten die Berliner Hochschulen nach dem Fall der Berliner Mauer innerhalb von zehn Jahren eine Milliarde D-Mark einsparen. Für die Freie Universität bedeutete das auch den Abbau vieler Studienplätze: von 62.000 im Wintersemester 1991/92 auf 43.000 im Wintersemester 2001/2002. Gegen die Sparpolitik des Senats wurde immer wieder demonstriert.
- Webseite Geschichte der Freien Universität Berlin
- Webseite „Großes Haus für Kleine Fächer“ anlässlich der Eröffnung der Holzlaube im Jahr 2015, Abschnitt „Die Entwicklung der Kleinen Fächer“
Knapp 300 Studierende, Beschäftigte und Lehrende haben von 2020 bis 2021 in einem partizipativen Strategieprozess erarbeitet, wie die Lehre und das Lernen an der Freien Universität Berlin im Jahr 2030 aussehen sollen. Daraus wurde ein Leitbild entwickelt, das am 14. Juli 2021 vom Akademischen Senat beschlossen wurde.
In der Themenwoche zur Lehre, die das Dahlem Center for Academic Teaching jedes Jahr im Frühjahr veranstaltet, tauschen sich Interessierte zu Themen für erfolgreiches Lernen und Lehren aus.
Vormittags am Schöneberger Rathaus, nachmittags vor dem Henry-Ford-Bau: Der Besuch von US-Präsident John F. Kennedy am 26. Juni 1963 an der Freien Universität Berlin ist ein Meilenstein in der Geschichte der damals erst 15 Jahre alten Universität: In seiner programmatischen Rede vor rund 20.000 Zuschauer*innen fordert Kennedy die Freie Universität – wie jede Universität – dazu auf, „Weltbürger“ hervorzubringen, „die ihre Kraft in den Dienst einer freien Gesellschaft stellen“. 2013, anlässlich des 50-jährigen Jubiläums von Kennedys Besuch und Rede an der Freien Universität ist eine ausführliche Dokumentation entstanden, in der sich auch Zeitzeugen erinnern, die den Auftritt des US-Präsidenten damals verfolgt haben.
Um dem Verlust an Artenvielfalt entgegenzuwirken, setzt sich die Initiative Blühender Campus seit 2019 für mehr Natur und Stadtwildnis auf den Flächen der Freien Universität Berlin ein. Naturkundliche Führungen, Veranstaltungen und wissenschaftliches Monitoring gehören auch zum Programm. Jeden zweiten Samstag im Monat treffen sich etwa die „Feuerwanzen”, Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren von Studierenden und Beschäftigten der Freien Universität, um spielerisch Themen rund um Biodiversität kennenzulernen. Kooperationspartner der Initiative sind die Lichterfelder Weidelandschaft, das Projekt Urbanität und Vielfalt und die Deutsche Wildtierstiftung.
Jedes Jahr entstehen 10 bis 15 Start-ups mit Unterstützung der Freien Universität. Gegründet werden sie von Studierenden, Absolvent*innen und Forschenden. Geschäftsideen reichen von Pflanzendrinks aus regionalen Zutaten bis zu einer Künstlichen Intelligenz für die Auswertung von Gerichtsentscheidungen. Wie Gründen geht, wird in Seminaren am Fachbereich Wirtschaftswissenschaft, in Workshops und in Wettbewerben vermittelt.
Unterstützung erhalten die Entrepreneure von Gründungsberater*innen und wissenschaftlichen Mentor*innen der Freien Universität sowie von Mitgliedern des NFUSION Entrepreneurs Network. In der Startup Villa in der Fabeckstraße 40 arbeiten die Start-ups unter einem Dach mit dem Team von Profund Innovation, der Service-Einrichtung für die Förderung von Unternehmensgründungen und Innovationen in der Abteilung Forschung.
Auf dem Waldfriedhof Dahlem wurden am 23. März 2023 die menschlichen Überreste bestattet, die auf dem Gelände der Freien Universität Berlin seit 2015 gefunden wurden. Welche Schritte und Maßnahmen die Freie Universität seit den ersten Knochenfunden im Jahr 2014 bei Bauarbeiten und anschließenden wissenschaftlichen Grabungen bis zur Bestattung der Gebeine am 23. März 2023 unternommen hat, ist in einem Kasten unter dem Artikel über die Bestattung „Wach und wachsam bleiben“ dokumentiert.
- campus.leben-Artikel „Wach und wachsam bleiben“ vom 28. März 2023 über die Bestattung der Knochenfunde
- Webseite des Projekts „Geschichte der Ihnestr. 22“ am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin
In dem 2015 erschienenen Buch „Großes Haus für Kleine Fächer – Von der Villenkultur zum neuen Campus der Freien Universität Berlin“ wird die Geschichte der Hochschule im Spiegel ihrer Villen und Gebäude gewürdigt.
- Webseite „Großes Haus für Kleine Fächer“
- Martina Schilling (Hg.): Freie Universität Berlin. Ein Architekturführer zu den Hochschulbauten, 2011, Braun Publishing AG
Benno Ohnesorg war 26 Jahre alt, als er durch einen Kopfschuss des Polizeibeamten Karl-Heinz Kurras tödlich verletzt wurde. Ohnesorg hatte am 2. Juni 1967 vor der Deutschen Oper gegen den Deutschlandbesuch des Schahs von Persien demonstriert, dort wurde er erschossen. Der Kriminalbeamte, der Ohnesorg mit seiner Dienstwaffe niederstreckte, behauptete, in Notwehr gehandelt zu haben. Für diese Behauptung gibt es bis heute keine Beweise.
- campus.leben-Artikel „Als die Gewalt begann“ vom 6. April 2017
- campus.leben-Artikel „Gedenken an Benno Ohnesorg“ vom 8. Juni 2017
- campus.leben-Interview „Plötzlich hatten wir den Mut, Autoritäten infrage zu stellen“ vom 11. April 2017 mit dem früheren AStA-Vorsitzenden und späteren Wissenschaftsstaatssekretär in Berlin Knut Nevermann über die Studentenbewegung von 1966
Elf Mitglieder aus elf Staaten zählt die europäische Universitätsallianz Una Europa, an der auch die Freie Universität Berlin beteiligt ist (Stand: 5/2022): Bologna, Dublin, Edinburgh, Helsinki, Krakau, Leiden, Leuven, Madrid, Paris und Zürich. Der Zusammenschluss wurde 2018 gegründet und wird von der Europäischen Kommission im Rahmen der Initiative „European Universities" gefördert. Ziel ist es, die Mobilität von Studierenden und Personal zu erhöhen, gemeinsame Lehrpläne für Fachgebiete zu erstellen, flexible Studiengestaltung zu ermöglichen und zur nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung von Regionen beizutragen, indem Wissenschaftler*innen sowie Studierende eng mit Unternehmen und Behörden vor Ort zusammenarbeiten.
Im Dezember 2020 verabschiedete der Akademische Senat die neue „Satzung zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis“ (GWP-Satzung); sie löst den bis dahin gültigen Ehrenkodex von 2002 ab, orientiert sich am DFG-Kodex „Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis“ und setzt diesen rechtsverbindlich um.
Schon 1977, vier Jahre nach ihrer Eröffnung, war die „Rostlaube“ sanierungsbedürftig. Der heute als „Silberlaube” bekannte zweite Bauabschnitt des Gebäudes nach Entwürfen Manfred Schiedhelms wurde deshalb 1978 mit rostfreiem Aluminium verkleidet.
- campus.leben-Artikel „Modellschönheit mit Macken“ vom 13. Februar 2023
- Martina Schilling (Hg.): Freie Universität Berlin. Ein Architekturführer zu den Hochschulbauten, 2011, Braun Publishing AG
Willy Brandt, damaliger Regierender Bürgermeister von Berlin, nutzte 1958 eine Reise nach Washington, um für den Bau einer Uniklinik an der Freie Universität Berlin zu werben. Zu diesem Zeitpunkt hatten die USA bereits mehrere Bauprojekte in West-Berlin und an der Freien Universität Berlin großzügig unterstützt. Brandts Gesuch war erfolgreich: Die Benjamin-Franklin-Stiftung übernahm 20 Prozent der Kosten für den 304 Millionen D-Mark teuren Neubau eines Klinikums. Unter zwei Bedingungen: Architekten aus den USA sollen das Gebäude entwerfen, Vorbild dafür sollte das amerikanische Department-System sein, das Kliniken, Hörsäle und wissenschaftliche Institute unter einem Dach vereint. Nach elf Jahren Planungs- und Bauphase sowie einem halbjährigen Probebetrieb wurde das Benjamin-Franklin-Klinikum in Berlin-Steglitz am 9. Oktober 1968 feierlich an die Freie Universität übergeben. Es war die erste Universitätsklinik in Deutschland.
- Artikel „Endlich ein eigenes Klinikum“ vom 3. Dezember 2018 im Wissenschaftsmagazin fundiert anlässlich 70 Jahre Freie Universität Berlin
Mit Energieeffizienzprogrammen hat die Freie Universität ihren Strom- und Wärmebezug zwischen 2001 und 2021 um 30 Prozent reduziert. Dazu beigetragen haben neben technischen und baulichen Maßnahmen auch ein Green-IT-Programm und ein Prämiensystem für die Fachbereiche.
Die campusbezogenen CO2-Emissionen der Universität wurden von 2000/01 bis 2021 um 88,5 Prozent reduziert. Das gelang auch, weil der Strom seit 2010 ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen bezogen wird, also CO2-frei ist. Diese Entscheidung traf das Berliner Abgeordnetenhaus für alle Berliner Universitäten. Seit 2012 sind zudem neun Solaranlagen mit einer Leistung von 671 kW Leistung auf dem Campus der Freien Universität Berlin installiert. Die Photovoltaik soll in den kommenden Jahren erheblich ausgebaut werden.
Das Margherita-von-Brentano-Zentrum für Geschlechterforschung ist eine interdisziplinär und international ausgerichtete Zentraleinrichtung der Freien Universität Berlin.
- Website des Margherita-von-Brentano-Zentrums für Geschlechterforschung
- campus.leben-Artikel „Der Mensch ist von Natur aus ein politisches Wesen“, erschienen am 9. September 2022 anlässlich des 100. Geburtstags von Margherita von Brentano
- Den ungewöhnlichen Lebensweg der Margherita von Brentano zeichnet ein Porträt in der Sonderausgabe des Forschungsmagazins fundiert nach.
- Margherita von Brentano im Originalton hören kann man in diesem Interview aus dem Jahr 1975, das Deutschlandfunk Kultur in der Sendung „Sein und Streit“ im August 2021 erneut ausgestrahlt hat.
Im 1828 gegründeten, heute denkmalgeschützten Ensemble des ehemaligen Rittergutes Düppel wurde – nach einer kurzen Nutzung als Schnapsbrennerei – mit der Übernahme des Gutes 1859 durch Prinz Karl Friedrich von Preußen ein Pferdegestüt eingerichtet. Die Anlagen zur Tierhaltung waren also bereits vorhanden, als die Veterinärmedizin der Freien Universität 1951 am Standort Düppel ihren Anfang nahm. Das Gelände war nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs durch das Viermächteabkommen an die Amerikaner gefallen. Sie betrieben dort eine militärische Reitschule und das „Veterinary Hospital”. Die Freie Universität übernahm die amerikanische Tierklinik. Mit neun Instituten, der Fachbereichsbibliothek, dem Dekanat und einer Mensa sind die meisten Einrichtungen der Veterinärmedizin in Düppel versammelt.
Diversity bedeutet, die vielfältigen und ineinandergreifenden Unterschiede zwischen Menschen anzuerkennen und wertzuschätzen, ebenso wie die Barrieren, die der gleichberechtigten Teilhabe aller im Wege stehen, abzubauen. Daher ist Antidiskriminierung im Diversity-Verständnis der Freien Universität Berlin inbegriffen.
Die Freie Universität sieht sich in der Verantwortung, Diversity anzuerkennen und zu fördern und Ausgrenzungsmechanismen selbstkritisch und machtsensibel zu erkennen, zu reflektieren und zu beseitigen. Sie ist bestrebt, allen eine gleichberechtigte Teilhabe und eine wertschätzende Lehr-, Lern- und Arbeitsumgebung zu ermöglichen. Diese übergreifenden Ziele verfolgt sie mit einer Diversity-Strategie, die in einem Diversity-Konzeptdokumentiert und in konkrete Ziele und Maßnahmen übersetzt wird.
Dass Studierende einander unterstützen – als Tutor*innen, Mentor*innen, Buddys – hat eine lange Tradition an der Freien Universität, die in den frühen 1950er Jahren beginnt.
- campus.leben-Artikel „Von Studierenden für Studierende“ vom 10. Mai 2023 mit historischem Überblick anlässlich des deutschlandweiten Tutorientags am 1. Juni 2023
- campus.leben-Artikel „Wenn aus Buddys Freunde werden“ vom 6. April 2018 über das Buddy-Programm
- Qualifizierungsprogramme des Career Service für Mentor*innen und Tutor*innen
Ein Nasenspray mit einem abgeschwächten Coronavirus schützt besser vor Covid-19 als die mRNA-Impfung. Zu diesem Ergebnis kam ein Team um den Veterinärmediziner Jakob Trimpert nach ersten Studien am Tiermodell. Ob der Impfstoff auch bei Menschen besser wirkt, untersuchen die Forschenden des Fachbereichs Veterinärmedizin und anderer Einrichtungen zusammen mit dem Impfstoffentwickler RocketVax. Für den rechtlichen Schutz von Forschungsergebnissen ist der Patent- und Lizenzservice in der Abteilung Forschung der Freien Universität zuständig. Die Mitarbeitenden regeln auch die Nutzung der Patente durch Dritte.
Weil die Anforderungen an die digitale Infrastruktur einer Hochschule rasant steigen, wurde die über Jahrzehnte gewachsene IT-Landschaft der Freien Universität im Projekt „FUtureIT – für eine service- und zukunftsorientierte IT“ einer Bestandsaufnahme unterzogen. Die Beteiligten brachten gemeinsam Veränderungen auf den Weg. Ein Ergebnis ist die neue Zentraleinrichtung FUB-IT, die offiziell am 1. April 2023 gegründet wurde und unter anderem die elektronische Administration und Services (eAS) sowie die Zentraleinrichtung für Datenverarbeitung (ZEDAT) zusammenführt.
- campus.leben-Artikel „Der freundlich IT-Riese zeigt sein neues Gesicht“ vom 8. Mai 2023
- campus.leben-Serie „50 Jahre ZEDAT – eine Zeitreise” vom 20. Dezember 2022
- Informationen über die künftige IT-Strategie und -Struktur der Freien Universität finden sich auf der Webseite „FUtureIT – für eine service- und zukunftsorientierte IT an der Freien Universität Berlin”
Seit Herbst 2013 bieten die Freie Universität Berlin und die Universität Sciences Po Paris, Campus Nancy, einen Doppelbachelorstudiengang an: den „Deutsch-Französischen Bachelor in Politik- und Sozialwissenschaften – Bachelor franco-allemand en sciences politiques et sociales“. Das integrierte deutsch-französische Studienprogramm wird von der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH-UFA) gefördert. Im Rahmen des vierjährigen Studiums erwerben die Studierenden zwei international anerkannte Studienabschlüsse: einen Bachelor in Politikwissenschaft – Sciences Sociales der Freien Universität Berlin und ein „Diplôme du Collège universitaire” de Sciences Po (Bachelor of Arts).
Bereits zum Wintersemester 2009/2010 wurde der deutsch-französische Doppelmasterstudiengang „Public Policy & Management“ eingerichtet. Er verbindet wirtschafts-, politik- und verwaltungswissenschaftliche Studieninhalte. Im Rahmen des zweijährigen Studiums erwerben die Studierenden zwei international anerkannte und komplementäre Studienabschlüsse: einen Master in Management der HEC Paris und einen Master of Arts im Fach „Public Policy und Management“ der Freien Universität Berlin. Auch er wird von der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH-UFA) gefördert.
„Die Studenten füllten die ganze Vorhalle des Henry-Ford-Baus, der Rektor Hans-Joachim Lieber wurde herbeizitiert, und er erschien später auch. Bis ein Uhr nachts wurden Reden gehalten, es gab nicht enden wollende Diskussionen über studentische Interessen und Hochschulpolitik“, erinnert sich der damalige AStA-Vorsitzende und spätere Wissenschaftsstaatssekretär in Berlin Knut Nevermann im Interview.
Strategische Partnerschaften mit führenden Forschungsuniversitäten weltweit gehören zur Internationalisierungsstrategie der Freien Universität Berlin. Ziel der Strategischen Partnerschaften ist eine umfassende Vernetzung und Zusammenarbeit auf allen universitären Ebenen: in der nachhaltigen Nachwuchsförderung, der Initiierung und Durchführung innovativer Forschungskooperationen, der Entwicklung und Etablierung zukunftsfähiger Lehre sowie im strukturierten Austausch von Forschenden, Studierenden und wissenschaftsunterstützendem Personal.
2007 wurde die Freie Universität Berlin in der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder erstmals ausgezeichnet, damals für ihr Zukunftskonzept „Internationale Netzwerkuniversität“. Auch in den Jahren 2012 und 2019 war sie im Rahmen des Exzellenzwettbewerbs erfolgreich.
Starker Fokus auf Regionalstudien von Anfang an: Schon in ihrem Gründungsjahr 1948 richtete die Freie Universität Berlin das Institut für Ethnologie ein und einen Lehrstuhl für Islamwissenschaft, dem später Professuren für Arabistik und Turkologie folgten. Institutionalisierte Forschung zu China gibt es seit 1953, zu Japan seit 1956 und zu Korea seit 2004. 1951 wurde das Osteuropa-Institut gegründet, 1963 folgte das John-F.-Kenne-dy-Institut für Nordamerikastudien und 1970 das Lateinamerika-Institut, an dem 2010 das Forschungszentrum Brasilien eröffnet wurde.
Mit dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2016 erhielt der U-Bahnhof „Thielplatz“ der Linie 3 den Namen „Freie Universität“. Bei einer Feierstunde der BVG mit Vertreter*innen der Hochschule und des Bezirks wurde das erste Schild ausgetauscht.
- campus.leben-Artikel „Ein Bahnhof namens Freie Universität“ vom 9. Dezember 2016
Seit mehr als vier Jahrzehnten bietet die Freie Universität jedes Semester mit ihren öffentlichen interdisziplinären Ringvorlesungen einem breiten Publikum die Möglichkeit, an allgemein verständlichen Vorträgen, Diskussionen und Gesprächen zu aktuellen Themen aus Wissenschaft, Gesellschaft, Natur und Technik teilzunehmen.
SUSTAIN IT! ist eine offene Dialog- und Aktionsplattform für alle, die die Freie Universität Berlin mit eigenen Projektideen zum Thema Nachhaltigkeit zukunftsfähig gestalten möchten. Die gemeinsam durchgeführten Aktivitäten und Lehrveranstaltungen folgen einem dialog- und handlungsorientierten Ansatz und befördern die inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit sowie die Vernetzung von Wissenschaft, Lehre, Campus und Region im Bereich Nachhaltigkeit.
Am 26. Juni 1970 trat die damals noch nicht ganz so berühmte englische Heavy-Metal-Band „Black Sabbath“ um den mittlerweile legendären Frontmann Ozzy Osbourne im ausverkauften Audimax der Freien Universität auf: „The Magic of Black Sabbath“ hieß das Konzert. Über das Konzert selbst gibt es kaum Berichte. Aber nach dem Auftritt taten die Mitglieder der Band das, wofür Rockbands damals gefürchtet waren: Sie verwüsteten ihre Garderobe im Henry-Ford-Bau.
- Kurznotiz „Ärger in der Garderobe“ vom 10. Dezember 2018 im Wissenschaftsmagazin fundiert anlässlich 70 Jahre Freie Universität Berlin
„Exzellent waren die Geisteswissenschaften der Freien Universität schon immer. Nur hat bisher ein Zentrum gefehlt, das auch den Anspruch und das Selbstbewusstsein moderner Geisteswissenschaften verkörpert. Das genau erreicht der Foster-Bau“, sagt der damalige Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit in seiner Rede zur Eröffnung der Philologischen Bibliothek am 14. September 2005.
- Website der Philologischen Bibliothek
- Dokumentation der Eröffnungsfeier
- campus.leben-Artikel „Frisch gemacht!“ vom 30. September 2021 über die Wiedereröffnung nach der Sanierung
Der Nutzen von Forschungsergebnissen für die Gesellschaft wird an der Freien Universität in vielen Transferprojekten auf den Weg gebracht. Wissenschaftler*innen geben ihre Expertise auch an Medien, Politik und Öffentlichkeit weiter, etwa über die Expertise-Datenbank, in der rund 500 Forschende als Ansprechpersonen für Journalist*innen verzeichnet sind, oder jedes Jahr während der Langen Nacht der Wissenschaften.
Zwei Monate nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, im Juli 1945, trat der Viermächte-Status in Kraft. Lankwitz mit den Kasernenblöcken in der Malteser- und Eiswaldstraße fiel in den Kontrollbereich der Amerikaner. In den ersten Jahren nach Kriegsende wurden in den Gebäuden Kinder aus der Umgebung unterrichtet, deren Schulen teilweise oder ganz zerstört worden waren.
1949 siedelte sich die Pädagogische Hochschule, an der die Lehrerausbildung in West-Berlin stattfand, auf dem ehemaligen Kasernengelände in Lankwitz an. Im Sommersemester 1949 begann die Nutzung des Lankwitzer Geländes für die Hochschulausbildung von Lehramtsstudierenden. Von 1981 bis 2007 war der Fachbereich Kommunikationswissenschaften (ehem. Name) in Lankwitz angesiedelt, heute sind es das Universitätsarchiv, der Fachbereich Geowissenschaften (seit 1992), das Studienkolleg und die Programme FUBiS und FUBEST.
Mensa, Backshop, Späti: Hungrige Wissenschaftler*innen, Studierende und Beschäftigte werden in Dahlem, Düppel und Lankwitz in insgesamt neun Einrichtungen des Studierendenwerks Berlins versorgt. Als die Freie Universität im Wintersemester 1948/49 ihren Lehrbetrieb aufnahm, sorgte zunächst eine hölzerne Mensabaracke für die Verköstigung von Studierenden und Lehrenden. Zu Beginn der 1950er Jahre wurden die Architekten Hermann Fehling und Peter Pfankuch mit einem Neubau beauftragt, der zwischen 1951 und März 1953 an der Van‘t-Hoff-Straße 6 eröffnete, die Mensa I. Heute befindet sich dort die Mensa Shokudo mit japanisch inspiriertem Fusion-Konzept.
Die Errichtung des Studentendorfs Schlachtensee ist ein Beispiel für die Umsetzung des Reeducation-Programms der Vereinigten Staaten im Nachkriegsdeutschland. Die Wohnheim-Anlage wurde zwischen 1957 und 1959 im Südwesten West-Berlins errichtet. Ihre Struktur ist der eines demokratischen Staates nachempfunden: Im Studentendorf sollten die Studierenden der Freien Universität Demokratie im Kleinen praktizieren. Ein Partizipationsmodell gab die Regeln vor: Die Bewohner*innen schließen sich zu Hausgemeinschaften zusammen, die Vertretungen an den „Dorfrat“ entsenden, eine Art Parlament. Der Rat benennt den oder die studentische*n Bürgermeister*in und bildet verschiedene Ausschüsse, etwa für die Aufnahme neuer Bewohner*innen oder das Kulturprogramm.
- „Herbstfest im Studentendorf“, campus.leben-Artikel vom 15. Oktober 2015 zur Wiedereröffnung des Studentendorfs nach der Sanierung
- „Gelebte Demokratie – das Studentendorf wird 60“, Tagesspiegel-Beilage vom 7. Dezember 2019
Zusammen mit wissenschaftlichen Partnerinstitutionen in der ganzen Welt erstellt der Botanische Garten die World Flora Online, das digitale Abbild der Pflanzen der Erde. Mit der dynamischen Datenbank machen Wissenschaftler*innen zum ersten Mal alle bisher bekannten 350.000 Landpflanzenarten der Welt online verfügbar. Vor Ort gelangen Besucher*innen in einer halben Stunde von den Alpen über Asien bis nach Amerika: Eine Wegstrecke von 23 Kilometern führt sie durch die ganze Welt der Botanik.
Auf Initiative des Ministerialdirektors im preußischen Kultusministerium, Friedrich Althoff, entstand auf dem Areal der Königlichen Domäne Dahlem nach 1900 eine einzigartige Forschungslandschaft „im Grünen“. Dazu trugen zunächst die Ansiedlung wissenschaftlich orientierter Fachbehörden und der Neubau zweier Institute der Berliner Universität nahe dem Botanischen Garten bei. Die weitere Realisierung der Pläne Althoffs für ein „deutsches Oxford“ beförderte die 1911 gegründete Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften (KWG).
- Kurztext „Standort mit Geschichte – ein deutsches Oxford“ auf der Website der Freien Universität Berlin
- Buch „Dahlem – Domäne der Wissenschaft; Ein Spaziergang zu den Berliner Instituten der Kaiser-Wilhelm-/Max-Planck-Gesellschaft im „deutschen Oxford“ von Eckart Henning und Marion Kazemi als PDF
- DahlemTour – 100 Jahre Wissenschaft im „deutschen Oxford“ der Max-Planck-Gesellschaft
Die Anzahl der an der Freien Universität Berlin immatrikulierten Studierenden wurde in Statistikheften erfasst. Eine Zeitreihe der Studierendenzahlen von den Anfängen bis 2016 hat Dr. Reinhard Ost, ehemaliger Mitarbeiter des Universitätsarchivs, zusammengestellt.
- Zahlen ab dem Wintersemester 2015/2016 finden sich auf der Webseite zur Studierenden- und Prüfstatistik
- FU Berlin Studiengänge Studierende 1948 bis 1959
Burkhard Veigel war im August 1961, als die Berliner Mauer gebaut wurde, 23 Jahre alt und studierte an der Freien Universität Medizin. Er war einer von mehreren Hundert Studierenden, die bis Januar 1962 mehr als 800 Personen zur Flucht aus der DDR verhalfen. Zunächst wurden Kommiliton*innen aus Ost-Berlin, die ihr Studium an der Freien Universität fortsetzen wollten, mithilfe von Luxemburger, österreichischen, schwedischen und Schweizer Pässen in den Westen geholt, bevor im Herbst 1961 die „Tunnelaktionen“ begannen. Auch ein Cadillac, der immer wieder umgebaut wurde, kam zum Einsatz.
Gegen Studierende der Freien Universität und der Technischen Universität, deren Fluchthilfe durch Informanten des DDR-Staatssicherheitsdienstes verraten wurde, verhängte die SED-Justiz hohe Zuchthausstrafen. So verurteilte das Oberste Gericht der DDR am 4. Juli 1962 drei West-Berliner Studenten zu 28 Jahren Haft. Insgesamt wurden mehr als 70 Studierende der Freien Universität wegen Fluchthilfe für Kommiliton*innen, Freunde oder Verwandte festgenommen und von DDR-Gerichten zu Haftstrafen verurteilt. Im Kontext der Passierscheinverhandlungen und des beginnenden Häftlingsfreikaufs kamen die Inhaftierten bis 1964 wieder frei. 50 Jahre nach Mauerbau wurden die Fluchthelfer in einer Veranstaltung an der Freien Universität gewürdigt.
- Beitrag über die Fluchthilfe-Aktion in der FU-Chronik
- Artikel „Staatsfeind im Cadillac“ vom 9. Dezember 2013 im studentischen Campusmagazin FURIOUS
- Tagesspiegel-Beilagen-Artikel „Wir wussten nie, wem wir vertrauen konnten“ vom 13. August 2011
- Detjen, Marion: Ein Loch in der Mauer. Die Geschichte der Fluchthilfe im geteilten Deutschland 1961-1989, München 2005.
Mittlerweile wurde fast die gesamte Mars-Oberfläche von einer hochauflösenden Stereokamera aufgenommen. Nun arbeitet die Arbeitsgruppe Planetologie und Fernerkundung am Institut für Geologische Wissenschaften der Freien Universität daran, die einzelnen Bilder nahtlos zusammenzufügen, um eine hochaufgelöste globale Marskarte zu erstellen.
Die Freiheit, es anders zu sehen: 2018, anlässlich des 70-jährigen Bestehens der Freien Universität Berlin, reagiert der AStA mit einer Gegendarstellung auf die Berichterstattung und die offiziellen Feierlichkeiten: In dem historischen Dokument „FU70: Gegendarstellungen“ kommen auch viele Zeitzeug*innen zu Wort.
- FU70: Gegendarstellungen
- Webseite AL-Jura / Kritische Jurist*innen
- Webseite Kritische Wirtschaftswissenschaftler*innen
- Webseite KOrFU (Kritische Orientierungswochen an der FU)
1954 wird der Henry-Ford-Bau (HFB) mit seiner Brücke zur Universitätsbibliothek als zweiter Neubau der Freien Universität Berlin eröffnet. Finanziert wurde das Gebäude von der US-amerikanischen Ford Foundation. Benannt ist es nach dem Enkel Henry Fords. Der Firmengründer starb bereits 1947.
- Tagesspiegel-Beilagen-Artikel „Wie der Henry-Ford-Bau zu seinem Namen kam“ vom 5. Dezember 2020
Fünf Forschungsgruppen am Fachbereich Physik arbeiten an Themen der Quantenphysik. Sie sind an zehn großen vom European Research Council bzw. vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierten Forschungsverbünden beteiligt.
- Webseite der Arbeitsgruppen der Quantenphysik
- Artikel „Sensibel in der Babyphase” über Quantencomputer aus der Tagesspiegel-Beilage vom 1. Oktober 2022
Otto Hahn hatte Lise Meitner als einzige über die Ergebnisse der radiochemischen Experimente brieflich vorab in Kenntnis gesetzt. Lise Meitner und ihr Neffe Otto Robert Frisch konnten daher Anfang 1939 aus dem schwedischen Exil eine erste theoretisch-physikalische Erklärung der Kernspaltung in der englischen Zeitschrift Nature veröffentlichen. Sie schätzten darin die Freisetzung einer sehr großen Energiemenge. Frisch prägte dabei den Begriff „nuclear fission“ (Kernspaltung), der in der Folgezeit international anerkannt wurde.1957 erhielt die Experimentalphysikerin Lise Meitner die Ehrendoktorwürde der Freien Universität, 1968 starb sie im englischen Cambridge.
- campus.leben-Artikel „Die Wissenschaft ist gewiss nicht schlecht, wir Menschen sind es leider“ vom 10. Januar 2019 über „KERNFRAGEN“, ein szenisches Porträt Lise Meitners, das an der Freien Universität aufgeführt wurde
- campus.leben-Interview „Lise Meitner hatte großen Anteil an der Entdeckung“ mit Professor Ulrich Abram vom 17. Dezember 2013
- campus.leben-Artikel „Ehrung der Physikerin Lise Meitner“ vom 28. Oktober 2010 über die Umbennung in Hahn-Meitner-Bau
- Kleine Chronik der Freien Universität Berlin, 17. Dezember 1956, Verleihung der Ehrendoktorwürde an Lise Meitner
Im Zuge der Neuordnung der Berliner Krankenhauslandschaft wurden 1997 zunächst die Charité und das Virchow-Klinikum zusammengelegt. 2003 folgte die Fusion mit dem Campus Benjamin Franklin in Berlin-Steglitz zu einer der größten Kliniken Europas. Der Standort Berlin-Steglitz musste fortan auf ein Drittel der staatlichen Finanzierung für Forschung und Lehre verzichten. Heute ist die Charité – Universitätsmedizin Berlin der gemeinsame medizinische Fachbereich der Freien Universität Berlin und der Humboldt-Universität.
- Artikel im Wissenschaftsmagazin fundiert „Endlich ein eigenes Klinikum“ vom 3. Dezember 2018 über das Universitätsklinikum Benjamin Franklin und die Entstehung der Charité - Universitätsmedizin Berlin
- Website „Geschichte erleben – die neue Charité“
Nach dem Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 beendete die Freie Universität die Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen in Russland. Das hatte auch Einfluss auf das seit 2010 bestehende Verbindungsbüro in Moskau: Wenige Tage nach Kriegsbeginn wurde es geschlossen. Seit Anfang Oktober 2022 arbeitet Tobias Stüdemann, der langjährige Büroleiter des Moskauer Verbindungsbüros, von der georgischen Hauptstadt Tbilissi aus für die Freie Universität Berlin.
Das Technologiequartier FUBIC wird von der Wista Management GmbH betrieben. Die Abkürzung FUBIC steht für „Business and Innovation Center next to Freie Universität“. Dort sollen künftig mehr als 1000 Menschen arbeiten. Allein im Hauptgebäude haben rund 80 Unternehmen Platz; dazu kommen die Firmen, die in sechs Satellitengebäude einziehen. Das FUBIC soll zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie betrieben werden.
„Neu“ und „alt“ bilden in der Fabeckstraße 23/25 keinen Widerspruch: Die charakteristische Architektur von Rost- und Silberlaube wurde 2005 mit der Eröffnung der „Holzlaube” fortgeführt. Der Architekt Florian Nagler orientierte sich bei der Gliederung der Fassade am Bestand. Für die Außenansicht entschied er sich für eine Holzverkleidung, die dem Zeitgeist und dem „nachhaltigen Bauen“ entspricht. Es handelt sich um kanadische Zeder, grau lasiert, um den ungleichmäßigen natürlichen Vergrauungsprozess auszugleichen.
In der Holzlaube sind die Kleinen Fächer des Fachbereichs Geschichts- und Kulturwissenschaften untergebracht sowie eine völlig neu organisierte Campusbibliothek, in der eine Vielzahl von ehemals dezentralen Institutsbibliotheken zusammengefasst ist.
- campus.leben-Serie Neubau Kleine Fächer und Campusbibliothek
- Tagesspiegel-Artikel „Fertig ist die Holzlaube“ vom 28. April 2015
- campusleben-Artikel „Ein Ort der Begegnung und Kommunikation“ vom vom 8. April 2016
Die Freie Universität setzt sich seit vielen Jahren für die freie Verfügbarkeit von wissenschaftlichem Wissen im Sinne von Open Access ein. Bereits 2008 hat sie als eine der ersten deutschen Universitäten eine Open-Access-Policy verabschiedet und unterstützt freies Wissen und offene Wissenschaft. Open-Access-Veröffentlichungen sind digital weltweit, dauerhaft ohne rechtliche, technische oder finanzielle Hürden frei zugängliche Publikationen. Durch die kostenfreie und unmittelbare Verfügbarkeit wissenschaftlicher Erkenntnisse profitieren sowohl die einzelnen Forscherinnen und Forscher als auch die Wissenschaft insgesamt. Open Access ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg, die Beziehung zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu stärken und Forschung zu demokratisieren.
Die Bibliothek des John-F.-Kennedy-Instituts unterscheidet sich von anderen Amerikanistik-Bibliotheken vor allem durch die Breite ihres Sammelprofils, das sich über das gesamte geistes- und sozialwissenschaftliche Spektrum erstreckt. Neben den Aufgaben im Rahmen der Lehre und Forschung des Kennedy-Instituts hat die Bibliothek deshalb auch eine regionale und überregionale Servicefunktion. Mithilfe des Fernleihverkehrs und mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft nimmt die Bibliothek diese Aufgaben wahr.
Welche Rolle spielen Gefühle, wenn wir Entscheidungen treffen? Warum lässt uns der Roman „Harry Potter“ in fremde Welten abtauchen? Kann man eine Gummihand als Teil des eigenen Körpers empfinden? Das sind nur einige der vielen Fragen, auf die die Forschenden des „Center for Cognitive Neuroscience Berlin“ (CCNB) eine Antwort finden wollen. In den Laboren an der Freien Universität können verschiedene bildgebende Verfahren wie MRT oder EEG miteinander kombiniert werden; sie machen es möglich, dem Gehirn beim Denken und Fühlen zuzuschauen. Das CCNB wurde 2015 eröffnet.
- campus.leben-Artikel „Alles im Kopf“ vom 13. November 2015
- Webseite des Center for Cognitive Neuroscience Berlin am Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie
Ernst Reuter, ehemaliger Oberbürgermeister von Berlin, war 1948 entscheidend an der Gründung der Freien Universität beteiligt. Nach seinem Tod wurde am 27. Januar 1954 der gemeinnützige Verein Ernst-Reuter-Gesellschaft der Förderer & Freunde der Freien Universität Berlin e. V. (ERG) gegründet. Als zentraler Förderverein leistet die ERG ideelle und materielle Hilfe, um die Stellung der Freien Universität als Ort innovativer Ideen auszubauen. Die Mitgliederzahl der Ernst-Reuter-Gesellschaft wächst seit Jahren kontinuierlich, aktuell sind es 7.700.