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Sommerschule "Implementing Gender and Diversity Management at Egyptian Universities", Berlin, Juli 2013

Project manager Prof. Dr. Margreth Lünenborg discussing with Dr. Reem Ali Derbala, Head of the Strategic Planning Unit, Ministry of Higher Education

Projektleiterin Prof. Dr. Margreth Lünenborg im Gespräch mit Dr. Reem Ali Derbala, Leiterin der Strategic Planning Unit des ägyptischen Hochschulministeriums
Bildquelle: Florian Kohstall

Vom 1. bis 5. Juli richtete die Freie Universität Berlin die Sommerschule Implementing Gender and Diversity Management at Universities in Egypt aus, die im Rahmen des Projekts Gender Equality in the Egyptian Higher Education System organisiert wurde. Universitätsmanager/innen der Partneruniversitäten, Vertreter/innen des ägyptischen Hochschulministeriums, Experten aus dem Bereich Gender-Forschung und Repräsentant/innen von zivilgesellschaftlichen Organisationen tauschten sich dort über ihre Erfahrungen mit der Umsetzung von Gender- und Diversity-Management aus.

Der fünftägige Workshop begann mit einem Überblick über Ziele, Maßnahmen und Meilensteine des Projekts durch Projektleiterin Prof. Dr. Brigitta Schütt, Vize-Präsidentin der Freien Universität. Anschließend berichteten Vertreter/innen der Partneruniversitäten Kairo, Alexandria, Sohag und South Valley sowie des ägyptischen Hochschulministeriums über ihre bisherigen Aktivitäten und zukünftigen Pläne im Rahmen des Projekts.

In den Sitzungen an den folgenden Tagen widmeten sich zentralen Themen wie der Frage, wie man Chancengleichheit im Hochschulwesen definieren kann, wie sich andere Ungleichheitskategorien auf Geschlechterdifferenzen auswirken, und welche Initativen zur Förderung von Geschlechtergerechtigkeit es in Ägypten außerhalb der Hochschulen gibt.

Das vollständige Programm finden Sie hier.

Eines der Themen, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer besonders kontrovers diskutierten, war die Repräsentation von Frauen in Führungspositionen. Einerseits würden Frauen in Deutschland wie auch in Ägypten durch eine "gläserne Decke" unabhängig von ihren Qualifikationen daran gehindert, in Führungspositionen aufzusteigen. Gleichzeitig erscheinen Top-Positionen für viele Frauen aus den verschiedensten Gründen nicht attraktiv. Anstelle spezifischer Frauenförderung sollte der Fokus daher auf eine Veränderung der Bürokultur und des Profils von Führungspositionen gelegt werden, um beispielsweise die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erleichtern. Davon würden nicht nur Frauen, sondern auch Männer und die Gesellschaft insgesamt profitieren.

In diesem Zusammenhang wurde vorgeschlagen, eine Awareness-Raising-Kampagne an ägyptischen Hochschulen zu organisieren, um Bewusstsein für Geschlechterungleichheiten und mangelnde Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf zu schaffen. Da viele Probleme, denen sich ägyptische Wissenschaftlerinnen im Laufe ihrer Karriere gegenüber sehen, mit kulturellen und sozialen Faktoren zusammenhängen, seien Maßnahmen, die alleine auf die Universitäten zielen, langfristig nicht erfolgreich. Eine Awareness-Kampagne könnte hier die Reichweite des Projekts vergrößern und die Ausstrahlung von Maßnahmen an den Universitäten auf die Gesellschaft fördern.

Um Geschlechterbeziehungen sowie Probleme, Bedürfnisse und Herausforderungen von sowohl Frauen als auch Männern besser zu verstehen, wurde empfohlen, auch Geschlechterforschung an ägyptischen Hochschulen zu fördern. Während in Deutschland Geschlechterforschung und Gleichstellungspolitik traditionell in unterschiedlichen Einheiten angesiedelt sind, bietet die Einrichtung von Gleichstellungszentren an ägyptischen Hochschulen die Möglichkeit, diese Trennung von Beginn an zu überwinden.

Um mehr über Einschätzungen und Pläne der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu erfahren, hören Sie den Podcast zur Sommerschule auf der Seite www.changebyexchange.de!