Lehramtsmasterbefragung 2021
Kurze Zusammenfassung erster Ergebnisse
Wie erlebten die Befragten die digitale Lehre im Wintersemester 2020/21? Fühlten sie sich betreut und unterstützt? Wie erging es ihnen im Praxissemester?
Diesen Fragen sind wir in der Lehramtsmasterbefragung 2021 nachgegangen. Die Befragung richtete sich an alle Lehramtsmasterstudierende der Freien Universität Berlin. Etwas mehr als jede:r Dritte nahm teil und hat Fragen zum Studium und zur eigenen Lebenssituation beantwortet. Wir bedanken uns bei allen Befragungsteilnehmer:innen!
Nachfolgend berichten wir erste Ergebnisse. Der Gesamtbericht zur Lehramtsmasterbefragung 2021 wird im Wintersemester 2022/2023 auf unserer Webseite veröffentlicht. Hier sind auch die Ergebnisberichte bisheriger Befragungen zu finden.
Hinweis zur Ergebnisdarstellung: Im Text wird jeweils die relative Häufigkeit eher bis voll zustimmender Antworten berichtet. Hierfür wurden bei 6-stufigen Antwortskalen, z.B. von 1 = „trifft gar nicht zu“ bis 6 = „trifft völlig zu“, die prozentuale Häufigkeit der Antwortoptionen 4-6 zusammengefasst.Wie erlebten Lehramtsmasterstudierende die digitale Lehre im Wintersemester 20/21?
Die pandemiebedingte Umstellung der Präsenzlehre auf digitale Lehrformate im Sommersemester 2020 stellte sowohl für Lehrende als auch für Studierende eine große Herausforderung dar. Wir wollten wissen, mit welchen Problemen die Studierenden im zweiten Digitalsemester, dem Wintersemester 2020/21, konfrontiert waren und welche Vorteile sie ggf. wahrgenommen haben.
Rund drei Viertel der Befragten berichteten, dass ihre technische Ausstattung zuhause für die digitale Lehre ausreichend sei, ebenso viele kamen mit den digitalen Plattformen und Tools der Universität gut zurecht. Kritischer beurteilten die Studierenden hingegen die Eignung ihrer Wohnsituation für das digitale Studium. Fast die Hälfte konnte zuhause nicht ungestört arbeiten.
Die überwiegende Mehrheit der Studierenden gab an, durch die digitale Lehre zeitlich flexibler gewesen zu sein. Allerdings kam nicht einmal die Hälfte zu der Einschätzung, dass die digitale Lehre zu einem effizienteren Studium geführt hätte. Ein Drittel der Befragten hatte nicht alle Lehrveranstaltungen besucht, die er oder sie unter Präsenzbedingungen absolviert hätte. Die Hälfte der Studierenden erwartete eine Verzögerung ihres Studienabschlusses durch die Pandemie.
Wie zufrieden waren die Studierenden mit ihrem (digitalen) Studium?
Durch einen Vergleich mit den Ergebnissen der Lehramtsmasterbefragung 2017 erhofften wir uns Hinweise darauf, auf welche Bereiche des Studiums sich die Pandemie besonders ausgewirkt hat.
Die Einschätzungen struktureller und inhaltlicher Aspekte, wie der Aufbau des Studiengangs, die Verknüpfung von Theorie und Praxis oder die Überschneidungsfreiheit des Studiums, unterschieden sich kaum von denen aus der Zeit vor der Pandemie. Deutliche Unterschiede zur Befragung 2017 zeigten sich jedoch bei der sozialen Eingebundenheit der Studierenden. Etwas mehr als zwei Drittel berichteten davon, dass es schwierig war, Kontakte zu Kommiliton:innen zu finden (2017 gab dies weniger als ein Drittel an). Weniger als die Hälfte der Befragten berichtete, sich mit Kommiliton:innen auszutauschen (2017 berichteten dies rund drei Viertel an). Über die Hälfte der Befragten hatte nicht das Gefühl, im Studium dazuzugehören (2017 gab ein Viertel dies an). Auch im zweiten Digitalsemester scheinen also die sozialen Beziehungen im Studium deutlich unter dem zu liegen, was Studierende im Präsenzstudium berichteten. Dennoch war die Studienzufriedenheit ähnlich hoch wie in der Befragung 2017.
Fühlten sich die Studierenden von den Lehrenden gut betreut und unterstützt?
Die Beziehung mit und die Unterstützung durch die Lehrenden wurden ähnlich positiv bewertet wie in der letzten Lehramtsmasterbefragung 2017. Rund 90% gaben an, mit den Lehrenden gut zurecht zu kommen und sich von ihnen ernst genommen zu fühlen. Mit der Betreuung und Unterstützung im Lernprozess waren etwas mehr als die Hälfte der Befragten eher bis sehr zufrieden. Dieses Ergebnis entspricht dem aus der Zeit vor der Pandemie.
Falls Studierende ihr Praxissemester unter Pandemiebedingungen absolviert haben, wie bewerteten sie dieses?
Die Hälfte der Befragten hatte das Praxissemester bereits absolviert, zwei Drittel davon unter Pandemiebedingungen. Im Folgenden werden die Einschätzungen des Praxissemesters während und vor der Pandemie in Bezug auf einige zentrale Aspekte verglichen. Beide Einschätzungen stammen aus der 2021 durchgeführten Befragung.
Der berichtete Umfang der Hospitation und der eigenen Unterrichtserfahrung war vergleichbar mit dem vor der Pandemie. Allerdings haben die Studierenden auch unter Pandemiebedingungen ihr Praxissemester überwiegend in Präsenz an den Schulen absolviert und nur zu einem kleineren Teil (etwa ein Viertel) in Distanz. Sie haben Unterricht hauptsächlich in Präsenz durchgeführt und beobachtet, allerdings deutlich seltener Unterricht mit anderen Studierenden vor- oder nachbesprochen und etwas seltener an außerunterrichtlichen Aktivitäten wie Schulkonferenzen, Elternabenden oder Exkursionen teilgenommen. Dennoch fühlten sie sich genauso gut ins Schulleben integriert wie Studierende, die ihr Praxissemester vor der Pandemie absolviert hatten. Die Platzvergabe an den Schulen und die Organisation des Praxissemesters wurden sogar etwas positiver bewertet. Die Mentor:innen wurden genauso positiv bewertet wie vor der Pandemie, auch in der Bewertung der Begleitung durch die Dozent:innen der Universität zeigte sich kein Unterschied zu der Zeit vor der Pandemie, obgleich Studierende während der Pandemie deutlich seltener in ihrem Praxissemester von Dozierenden der Universität besucht worden sind.