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Die Nacht ist zum… Philosophieren da

Am 13./14. Juni laden Institut Français und Französische Botschaft zur „Nacht der Philosophie“ ein / Beteiligt sind auch Wissenschaftler der Freien Universität

12.06.2014

Auguste Rodins "Penseur" denkt bei Tage - und bei Nacht. Am 13./14. Juni findet die Nacht der Philosophie Berlin statt.

Auguste Rodins "Penseur" denkt bei Tage - und bei Nacht. Am 13./14. Juni findet die Nacht der Philosophie Berlin statt.
Bildquelle: Juan Eduardo de Cristofar, flickr / CC BY 2.0

Prof. Dr. Georg Bertram lehrt seit 2007 Philosophie an der Freien Universität Berlin.

Prof. Dr. Georg Bertram lehrt seit 2007 Philosophie an der Freien Universität Berlin.
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Sie kommen aus Italien, Deutschland und Frankreich, aus der Slowakei, Griechenland und Österreich, aus Großbritannien, der Schweiz und Estland – zahlreiche Denker aus mehreren europäischen Ländern sind der Einladung ans Berliner Institut français gefolgt, wenn dort am 13. Juni um 19 Uhr die „Nacht der Philosophie“ beginnt. Auch acht Wissenschaftler von der Freien Universität sind dabei. Campus.leben sprach im Vorfeld der Veranstaltung mit Georg Bertram, Professor für Philosophie mit den Schwerpunkten Ästhetik und theoretische Philosophie, über lange Nächte, Kunstphilosophie und moderate Schlafenszeiten.

Herr Professor Bertram, warum findet eine Nacht der Philosophie statt?

Das gab es schon in Paris und London und jetzt in Berlin – ich denke, dass der Eventcharakter die Menschen lockt. Über eine solche Veranstaltung kann das Fach Philosophie einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Außerdem lässt sich so auf das große Interesse an philosophischen Fragen reagieren.

Warum passiert das in der Nacht? Oder anders gefragt: Was kann die Nacht, was der Tag nicht kann?

Gute Frage. Es ist wohl zunächst einmal ein Format, das es vielen Leuten ermöglicht, an der Veranstaltung teilzunehmen, ohne die Arbeit liegenlassen zu müssen. Aber darüber hinaus kann die Nacht ein anderes Maß an Ruhe und Konzentration gewährleisten, als der Tag es vermag.

Sie werden über das Thema „Was ist Kunst?" sprechen. Worum wird es gehen?

Mir geht es um die Art der Frage. Es ist etwas anderes, ob ich frage „Was sind Möbel?“ oder „Was ist Kunst?“. Für die Möbel-Frage gilt, dass sie nicht mit ihrem Gegenstand, den Möbeln, verbunden ist. Die Frage „Was ist Kunst?“ hingegen hängt wesentlich mit Kunstwerken zusammen. Kunstwerke stellen die Frage immer auch selbst, und wir folgen ihnen dabei, indem wir uns mit dieser Frage auseinandersetzen.

Hätten Sie tagsüber ein anderes Thema gewählt?

Tatsächlich ist die Kunstphilosophie eines meiner Hauptarbeitsgebiete. Ich habe gerade ein neues Buch dazu veröffentlicht. Außerdem ist es bestimmt ein Thema, das viele interessiert.

Worauf freuen Sie sich am meisten?

Darauf, die Leute zu überraschen und für Philosophie interessieren zu können.

Wie werden Sie sich wachhalten?

Ich habe Glück: Mein Vortrag fängt früh an: um 20.45 Uhr. So hoffe ich auf ein noch frisches Publikum, mit dem ich auch gerne nach meinem Vortrag weiter diskutiere.