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Das Ehrenamt als „kollegiale Hilfe“

Am heutigen 5. Dezember ist Tag des Ehrenamts – aus diesem Anlass startet campus.leben eine Serie zu ehrenamtlichem Engagement an der Freien Universität

05.12.2014

Der 5. Dezember ist Tag des Ehrenamtes. Auch viele Beschäftigte der Freien Universität tun Gutes.

Der 5. Dezember ist Tag des Ehrenamtes. Auch viele Beschäftigte der Freien Universität tun Gutes.
Bildquelle: fotolia/Coloures-pic www.fotolia.com

„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“ – wusste schon Erich Kästner. Auch viele Beschäftigte der Freien Universität tun Gutes – vieles davon aber bleibt unbemerkt. Regina Adolphs, Leiterin der Personalabteilung der Freien Universität, möchte das mehr würdigen und das bestehende Engagement stärker als bisher sichtbar machen: Um sich für den Einsatz der Beschäftigten zu bedanken und um weitere Engagierte zu finden. Damit kommt sie auch einem Aufruf des scheidenden regierenden Bürgermeisters von Berlin, Klaus Wowereit, zur Förderung des Bürgerschaftlichen Engagements der Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst nach.

Frau Adolphs, wie steht die Freie Universität zu ehrenamtlichem Engagement?

Ehrenamtliche Mitarbeiter sind immer eine wertvolle Unterstützung. Auch für die Freie Universität sind sie ein großer Zugewinn. Menschen, die ehrenamtlich tätig sind, sind stets sehr engagiert. Man merkt gleich, dass sie ihre Sache gerne machen, und dieser Elan und die Freude an der Arbeit greifen auch auf die Kollegen über.

Wie viele ehrenamtliche Mitarbeiter gibt es an der Freien Universität?

So genau lässt sich das leider nicht sagen. Noch gibt es keine zentrale Kartei, in der wir das ehrenamtliche Engagement Universitätsangehöriger zusammenfassen. Das heißt, dass wir bis auf einige Ausnahmen nicht genau wissen, wer sich wo und wie ehrenamtlich engagiert. Was schade ist, weil wir uns so bei den Ehrenämtlern nicht bedanken können.

Einrichtungen wie das Familienbüro der Freien Universität werben um ehrenamtliche Mitarbeiter. Wen möchten Sie für das Ehrenamt gewinnen?

Uns geht es insbesondere um Angehörige der Freien Universität – also neben den Studierenden und Alumni allen voran Beschäftige und ehemalige Beschäftigte. Sie sind vertraut mit den Strukturen und der Universitätskultur. Ich denke da auch gerade an die geburtenstarken Jahrgänge, die kurz vor der Rente stehen.

Mit jedem ausscheidenden Mitarbeiter verlieren wir hier an der Universität einen gewaltigen Wissensschatz. Das Wissen aus den Fachbereichen möchten wir gerne erhalten. Das Ehrenamt, zum Beispiel in Form von Mentoring-Programmen, könnte eine Möglichkeit dazu bieten, dieses Wissen zu bewahren und weiterzugeben.

Besteht grundsätzlich die Gefahr, dass durch ehrenamtlichen Einsatz Arbeitsplätze ersetzt werden könnten?

Nein, das ist jetzt nicht so, und auch in Zukunft werden Arbeitsplätze an der Freien Universität nicht durch ehrenamtliche Mitarbeiter abgedeckt. Das Ehrenamt verstehen wir als eine Art „kollegiale Hilfe“ für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Es soll ein Angebot sein, dass wir gerne zusätzlich in Bereichen anbieten möchten, die nicht zu den Kernaufgaben der Universität zählen: etwa eine ehrenamtlich geführte Hausaufgabenhilfe für Kinder von Beschäftigten, die sich eine Nachhilfe finanziell nicht leisten können. Mit einem solchen Angebot könnten wir unsere Beschäftigten entlasten. Aber Ehrenämtler sind keine Beschäftigten und sollen so auch nicht eingesetzt werden.

Wo können Sie sich ehrenamtliches Engagement an der Freien Universität außerdem vorstellen?

Der Möglichkeiten gibt es viele. Im Botanischen Garten und im Botanischen Museum gibt es bereits viele ehrenamtliche Helfer. Neben der Schularbeitenhilfe oder anderen Formen der Familienförderung sehe ich auch Möglichkeiten für kurzzeitiges Engagement, etwa bei der Langen Nacht der Wissenschaften.

Wer sich gut auf dem Gelände der Universität auskennt, könnte zum Beispiel als Ansprechpartner für Besucher mitarbeiten. Grundsätzlich gilt, dass ehrenamtliches Engagement immer dann besonders sinnvoll ist, wenn es auf die individuellen Stärken und Kenntnisse der Leute zugeschnitten ist.

Die Fragen stellte Annika Middeldorf