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App in den Hörsaal

Mit dem neuen mobilen Campus-Assistenten „Cassis“ können Studierende ihren Uni-Alltag an der Freien Universität jetzt auch auf dem Smartphone oder Tablet organisieren

21.04.2016

Fruchtiges Markenzeichen:  Die Schwarze Johannisbeere – auch als „Cassis“ bezeichnet – ist im Logo des gleichnamigen Campus-Assistenten abgebildet.

Fruchtiges Markenzeichen: Die Schwarze Johannisbeere – auch als „Cassis“ bezeichnet – ist im Logo des gleichnamigen Campus-Assistenten abgebildet.
Bildquelle: Freie Universität

Timo Göttel vom Center für Digitale Systeme (CeDiS) hat die Campus-App mitentwickelt.

Timo Göttel vom Center für Digitale Systeme (CeDiS) hat die Campus-App mitentwickelt.
Bildquelle: privat

In der U-Bahn noch schnell nach den Öffnungszeiten der Universitätsbibliothek sehen, den Termin für die Lerngruppe am Nachmittag planen – und den Speiseplan der Lieblingsmensa checken: Timo Göttel vom Center für Digitale Systeme (CeDiS) der Freien Universität hat gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen im Rahmen des Projekts „SUPPORT – Qualitätspakt für die Lehre“ eine App entwickelt, die Studierenden die Orientierung auf dem weitläufigen Campus der Freien Universität erleichtern und sie bei der Organisation des Uni-Alltags unterstützen soll. Campus.leben sprach mit dem Entwickler über das Projekt, bei dem nun besonders die Ideen der Studierenden gefragt sind – denn das Programm soll gemeinsam mit ihnen weiterentwickelt werden. Die Web-App ist über den Browser auf allen gängigen Geräten zu erreichen: http://cassis.fu-berlin.de

Warum brauchen Studierende der Freien Universität einen mobilen Campus-Assistenten? Wie kann „Cassis“ sie im Alltag auf dem Campus unterstützen?

Viele Studierende nutzen bereits Kartendienste wie GoogleMaps und OpenStreetMap, sie organisieren Termine und Aufgaben in Kalender-Apps. Wir wollten eine App entwickeln, die all diese Funktionen bündelt und dabei für die Studierenden der Universität einen klaren Mehrwert bietet: Auf der Campus-Karte findet man alle Hörsäle, Service-Einrichtungen und Bibliotheken, nebst weiterer Informationen, Kontaktdaten und Öffnungszeiten. Ist das GPS-Signal eingeschaltet, ermittelt die App auch die Entfernung zum aktuellen persönlichen Standort. Das hilft besonders Studienanfängern, sich auf dem weitläufigen Campus zurecht zu finden.

Einen weiteren wichtigen Punkt sehen wir darin, dass die Freie Universität Berlin mit Cassis eine Anwendung anbietet, die im Gegensatz zu GoogleMaps u.a. ausschließlich auf freie Software (Open Source) setzt und keinerlei Daten der Nutzer gespeichert werden.

Welche Funktionen stehen derzeit noch zur Verfügung?

Die App bietet einige nützliche Features: Der persönliche Stundenplan kann über eine Schnittstelle zur Lernplattform „Blackboard“ ebenso eingebunden werden wie allgemeine Termine der Studienberatung oder des campus.leben-Veranstaltungskalenders. Wer sich mit Kommilitoninnen und Kommilitonen zu einer Lerngruppe treffen möchte, kann diesen Termin im öffentlichen Cassis-Kalender eintragen. Alle abonnierten und selbst erstellten Termine werden übersichtlich auf der Campus-Karte angezeigt.

Der Aufgabenplaner hilft ebenfalls bei der Studien- und Alltagsorganisation: Kleine vorgefertigte Aufgabenpakete erleichtern dabei den Einstieg in die universitätseigenen Angebote, beispielsweise die „IT’s FU Challenge": Hier wird die IT-Infrastruktur an der Freien Universität erklärt und die Aufgaben helfen bei der Einrichtung der eigenen Geräte. Eine Funktion kommt bei unseren Testpersonen besonders gut an: In der App kann man die aktuellen Speisepläne der Mensen abrufen.

Die App soll gemeinsam mit den Nutzern, den Studierenden, weiterentwickelt werden. Wie funktioniert das genau?

Die Studierenden haben auf mehreren Ebenen die Möglichkeit, die Inhalte und Funktionen von Cassis zu gestalten. Sie können in der App neue Funktionen vorschlagen und über ein Punktesystem Bewertungen abgeben. Die beliebtesten Ideen werden geprüft und schnellstmöglich umgesetzt. Die Nutzer können dann in der App den Entwicklungsfortschritt verfolgen. Momentan scheinen eine mobile Tauschbörse für Mitschriften oder die Möglichkeit, Dateien ad hoc an andere Kurs-Teilnehmer zu senden, aussichtsreiche Funktionen zu sein. Wir freuen uns über weitere gute Ideen!

Auch die Inhalte der App wollen wir mit den Nutzern weiterentwickeln: Wir setzen darauf, dass die Studierenden vor Ort besser einschätzen können, welche zusätzlichen Informationen zum jeweiligen Gebäude wichtig sind. Diese können sie in Form eines Kommentars einreichen, der zu einem späteren Zeitpunkt in Cassis erscheinen wird. Ähnlich verhält es sich mit den öffentlichen Terminen: Inhalte, die aus rechtlichen Gründen nicht in Ordnung sind oder Werbung enthalten, können zur Überprüfung eingereicht werden. Außerdem werden gemeinsam mit studentischen Interessensgruppen neue Schnittstellen geschaffen, sodass auch selbst entwickelte Aufgabenpakete und Kalender in Cassis angeboten werden können. Momentan bieten wir Cassis auf Englisch und Deutsch an. Doch auch weitere Sprachen wären möglich – hier hoffen wir auf Studierende, die Lust haben, Cassis in weitere Sprachen zu übersetzen.

Wir arbeiten auch mit der Arbeitsgruppe „Human-Centered Computing“ am Institut für Informatik zusammen: In einer Bachelor- und einer Masterarbeit sowie in einem Softwareprojekt untersuchen Studierende Cassis auf seine Gebrauchstauglichkeit und entwickeln eigene Funktionen. Langfristig ist es geplant, die App als nachhaltiges Open Source Projekt zu veröffentlichen.

Das Interview führte Katrin Plank-Sabha.

Weitere Informationen

Die App ist über den Browser verfügbar unter: http://cassis.fu-berlin.de

Aktuelle Informationen zur Weiterentwicklung der App, erfahren Sie im Cassis Blog: http://blogs.fu-berlin.de/cassis/

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