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Forschung mit Hochgeschwindigkeit

Das Hochschulrechenzentrum Zedat erhält neue Rechner und ein Speicherzentrum für wissenschaftliche Projekte

27.09.2017

Die neue Technik wird zentral im Rechenzentrum der Zedat angesiedelt.

Die neue Technik wird zentral im Rechenzentrum der Zedat angesiedelt.
Bildquelle: Manuel Krane

In der Forschung fallen oft große Datenmengen an, mit deren Berechnung einfache Computer überfordert sind. Seit über 20 Jahren bietet das Hochschulrechenzentrum der Freien Universität Zedat deshalb einen Dienst für wissenschaftliches Rechnen an. Viele Schränke voll mit Großcomputern stehen dazu im Serverzentrum in der Fabeckstraße bereit. Weil die Datenmengen in den vergangenen Jahren zunehmend größer geworden sind, wird die Einheit jetzt ausgetauscht und durch eine neuere, leistungsfähigere Anlage ersetzt. Die Zedat erhält dafür Bundesförderung in Millionenhöhe.

„Die Nutzung hat sich stark verändert“, erklärt Boris Proppe von der Zedat, warum das neue System notwendig geworden ist. „Damit sind wir in der Forschung leistungsfähiger als wir es bisher waren“, sagt Proppe. Während früher fast nur Naturwissenschaftler die Rechendienste in Anspruch genommen hätten, kämen inzwischen auch immer mehr Wissenschaftler aus anderen Bereichen. Besonders in den Wirtschaftswissenschaften und der Archäologie habe die Nachfrage stark zugenommen, da beispielsweise komplexe Daten von historischen Funden und Bildern aufgearbeitet werden müssten.

Boris Proppe von der Zedat freut sich über die neuen, leistungsfähigeren Rechner.

Boris Proppe von der Zedat freut sich über die neuen, leistungsfähigeren Rechner.
Bildquelle: Manuel Krane

Neben neuen Rechnern wird es auch zusätzliche Speicherkapazität geben. Während es Hochleistungsrechner schon seit vielen Jahren bei der Zedat gibt, ist der Datenablageplatz neu. Hier können Wissenschaftler umfangreiches wissenschaftliches Material speichern, das längerfristig gesichert werden soll und das die Kapazität von üblichen Festplatten überschreitet. „Da können dann beispielsweise Daten von Messungen abgelegt werden“, sagt Boris Proppe, „Spektrometer, die in der Geologie zur Darstellung von Wellen eingesetzt werden, werfen oft solche Datenmengen ab.“

Mit dem „Hyper Store“ – so der Titel des Projektes – werden zudem Rechenleistungen an der Freien Universität zusammengeführt: Während es zuvor Hochleistungscomputer sowohl im zentralen Rechenzentrum als auch an einzelnen Fachbereichen gab, werden diese künftig bei der Zedat in einer sogenannten „Core Facility“ gebündelt. Deshalb ist der Projektantrag auch gemeinsam mit den Fachbereichen Mathematik und Informatik sowie Physik erarbeitet worden. Bei der Antragstellung haben Wissenschaftler vieler Fachbereiche, die die neuen Rechner nutzen wollen, dargelegt, warum diese für ihr Forschungsvorhaben in der angedachten Größenordnung unerlässlich sind. Auf Grundlage dieser Beschreibungen ist der Antrag von der Deutschen Forschungsgemeinschaft genehmigt worden. „Es ist in einem solchen Verfahren wichtig, herauszuarbeiten, für welche Projekte wir die Rechner konkret benötigen“, sagt Boris Proppe.

Auf dem Vorläufersystem sind unter anderem Stadtklimaanalysen, Zellstrukturen und neurologische Untersuchungen berechnet worden. Sobald das neue System aufgebaut ist, steht es nicht nur den im Projektantrag genannten Wissenschaftlern zur Verfügung. „Jeder der Universität angehörige Wissenschaftler, der das System für sein Forschungsvorhaben nutzen möchte, kann das tun“, sagt Boris Proppe, „in der Vergangenheit sind auf dem Vorläufer-System auch schon Daten für Bachelor- oder Masterarbeiten gerechnet worden.“

Weitere Informationen

Angehörige der Freien Universität, die das neue „Hyper Store“-Projekt für ihr Forschungsvorhaben nutzen wollen (oder bis zu dessen Installation dessen Vorgänger), können bei der Zedat den Zugang zu dem System beantragen. Dabei muss die geplante Berechnung kurz beschrieben werden.