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Dea Loher mit Literaturpreis und Gastprofessur geehrt

"Ein Literaturpreis!" – Die Dramatikerin freute sich über den Berliner Literaturpreis der Stiftung Preußische Seehandlung und die damit verbundene Berufung auf die Heiner-Müller-Gastprofessur an der Freien Universität

04.02.2009

Verleihung des Berliner Literaturpreises an Dea Loher (mitte). Rechts Klaus Wowereit, Regierender Bürgermeister von Berlin, links Walter Rasch, Vorsitzender des Vorstands der Stiftung Preußische Seehandlung

Verleihung des Berliner Literaturpreises an Dea Loher (mitte). Rechts Klaus Wowereit, Regierender Bürgermeister von Berlin, links Walter Rasch, Vorsitzender des Vorstands der Stiftung Preußische Seehandlung
Bildquelle: Stephan Töpper

v.r.n.l.: Walter Rasch, Dea Loher, Klaus Wowereit, Prof. Christine Keitel-Kreidt, Prof. Gert Mattenklott

v.r.n.l.: Walter Rasch, Dea Loher, Klaus Wowereit, Prof. Christine Keitel-Kreidt, Prof. Gert Mattenklott
Bildquelle: Stephan Töpper

Szenische Lesung aus „Unschuld“ von Dea Loher von Lisa Hagmeister, Hans Löw und Jörg Pose

Szenische Lesung aus „Unschuld“ von Dea Loher von Lisa Hagmeister, Hans Löw und Jörg Pose
Bildquelle: Stephan Töpper

Der mit 30 000 Euro dotierte Berliner Literaturpreis der Stiftung Preußische Seehandlung ist für das Jahr 2009 der Dramatikerin Dea Loher zugesprochen worden. Am 2. Februar überreichte Klaus Wowereit, Regierender Bürgermeister von Berlin, während eines Festakts im Roten Rathaus die  Auszeichnung und die Berufungsurkunde für die "Heiner-Müller-Gastprofessur an der Freien Universität.

Dea Loher zeigte sich gerührt und erfreut, als sie den Berliner Literaturpreis und die Berufungsurkunde entgegennahm. Seit 17 Jahren sind ihre dramatischen Werke nicht in Berlin gespielt worden. Die Dramatikerin hoffte, dass diese "Zeit der Ereignislosigkeit" nun vorbei sei. Eine wohl berechtigte Hoffnung, da Ulrich Khuon, Jurymitglied des Berliner Literaturpreises und designierter Intendant des Deutschen Theaters Berlin, als ausgesprochener Loher-Förderer gilt.

Die in Traunstein geborene Dea Loher studierte Germanistik und Philosophie an der Universität München und ab 1990 "Szenisches Schreiben" bei Heiner Müller und Yaak Karsunke an der Universität der Künste in Berlin, wo sie seit 1989 lebt. Die bereits mit zahlreichen Auszeichnungen geehrte Dea Loher habe „seit beinahe zwanzig Jahren die Entwicklung der deutschsprachigen Gegenwartsdramatik geprägt und fortgeschrieben“,  heißt es in der Begründung der Jury, der Sigrid Löffler, Ulrich Janetzki, Ulrich Khuon, Gert Mattenklott und Norbert Miller angehören. "Dea Lohers Werk entzieht sich dem Auseinanderdriften von Theater und Literatur. Es hat eminente theatralische und eminent literarische Qualitäten zugleich", sagte Dr. Lothar Müller in seiner Laudatio auf die Preisträgerin.

Klaus Wowereit, Regierender Bürgermeister und zugleich Vorsitzender des Rates der Stiftung Preußische Seehandlung, hob die bestehende gute Zusammenarbeit mit der Freien Universität hervor. Seit 2005 bietet der Preis mit der "Heiner-Müller-Gastprofessur für deutschsprachige Poetik" am Peter-Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft den Preisträgern ein Forum für die Textarbeit mit literaturinteressierten Studierenden aller Berliner Universitäten und Hochschulen. Wowereit zeigte sich zuversichtlich, dass Dea Lohers Theaterstücke demnächst auch in Berlin aufgeführt würden.

In "Unschuld", einem der jüngsten Stücke Dea Lohers, versammelt die Autorin eine kleine Gesellschaft von Verzweifelten und Verstrickten, von Schuld-, Tod- und Schicksalssuchenden. In einer szenischen Lesung verliehen drei junge Schauspieler des Hamburger Thalia-Theaters, Lisa Hagmeister, Hans Löw und Jörg Pose, den Außenseiterfiguren ihre Stimme und Darstellung.