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Studieren auf der Insel

Studieren am schönsten Arbeitsplatz der virtuellen Welt – das zweite Leben macht es möglich

11.09.2009

Seminar in einem der neuen 3D-Räume auf der Insel EduNation

Seminar in einem der neuen 3D-Räume auf der Insel EduNation
Bildquelle: FU Berlin

Sie leben in allen Teilen der Welt: in Kambodscha, dem Iran, in Malawi. Trotzdem können sich die Studierenden des Master-Studiengangs Visual and Media Anthropology vom Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften an der Freien Universität regelmäßig für die Seminare treffen.

Es ist Sonnenuntergang auf EduNation Island, als Undine Frömming, Professorin für den englischsprachigen Studiengang Visual and Media Anthropology, die neuen, modern eingerichteten Seminarräume mit Meerblick verlässt. Die Tür schließt sich, bevor es durch einen Tastendruck schwarz wird auf der Insel. Das zweite Leben ist für heute vorbei, das Second Life-Programm auf dem Computer geschlossen. Frömming ist zurück in Berlin – auch wenn sie es nie verlassen hat.

Man kann sich kaum einen besseren Arbeitsplatz wünschen. Das sagen auch die Studierenden, die jetzt auf der nördlichen Halbkugel in die Betten sinken oder auf der anderen Seite der Erde frühstücken.

Alle realen Grenzen überwinden

Die Vorbereitungen für den zweijährigen Master-Studiengang waren sehr intensiv. „Ich musste sogar Verkaufsgespräche für das virtuelle Haus führen“, sagt Undine Frömming. Rund 15 US-Dollar kostet die „Miete“ der neuen 3D Seminar- und Konferenzräume im Monat. EduNation ist eine virtuelle Welt, in der man alle realen Grenzen überwinden kann.

Ziel war es, die Onlinelehre so nah und intensiv wie möglich zu gestalten. „Die Studierenden sind begeistert. Wir haben über 500 Anfragen für das kommende Semester erhalten für 25 Plätze.“ Attraktiv mache den Studiengang, sagt Frömming, die Mischung: „50 Prozent ist Online-, 50 Prozent Präsenzlehre.

Wenn der Computer hochfährt, tauchen die Studierenden aus aller Welt wieder gemeinsam in ihr „zweites Leben“ ein. Der Kommunikationsaustausch gelingt über Voice-Chat oder textbasierte Kommunikation, die es ermöglicht, direkt Kommentare –  beispielsweise zu einem Referat – aufzuschreiben. Die Diskussionen seien oft lebhafter als in realen Situationen, stellt Frömming fest. Die Lehre würde so durch die 3D-Welt ergänzt und gleichzeitig bereichert.