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Den Weg weisen

Mehr als zweihundert Studierende haben seit September 2012 mit der Ausbildung als Mentor oder Mentorin begonnen, um Erstsemester beim Unistart zu unterstützen

19.11.2012

Im Wintersemester 2014/15 fangen etwa 4700 Studienanfänger an der Freien Universität Berlin an. Herzlich willkommen!

Im Wintersemester 2014/15 fangen etwa 4700 Studienanfänger an der Freien Universität Berlin an. Herzlich willkommen!
Bildquelle: Aljoscha Ilg

„Erstis“ treffen auf „alte Hasen“: Seit Anfang des Wintersemesters bietet die Freie Universität Studienanfängern die Möglichkeit, an einem Mentoring-Programm speziell für ihre Fachrichtung teilzunehmen. Dabei können Erstsemester offene Fragen gemeinsam mit erfahreneren und eigens für das Mentoring qualifizierten Studierenden ihres Fachs besprechen und Erfahrungen austauschen. Das Angebot ist Teil des Projekts SUPPORT, für dessen Realisierung die Freie Universität Anfang 2012 erfolgreich Mittel aus dem „Qualitätspakt für die Lehre“ von Bund und  Ländern zur Verbesserung der Studienbedingungen eingeworben hat.

Termine, Fristen, womöglich ein Umzug und ein neues Umfeld: Wer gerade ein Studium aufgenommen hat, sieht sich auch an der Universität mit neuen Aufgaben und ungewohnten Arbeitsabläufen konfrontiert. Wissenschaftliche Methoden, selbstständiges Lernen, Recherchieren und Präsentieren werden erwartet.

Um Studienanfängern den Start zu erleichtern, bieten die Fachbereiche seit dem Beginn des Wintersemesters Mentoring-Programme an. „Vor Semesterstart haben wir begonnen, Studierende, die mindestens im dritten Semester sind, als Mentorinnen und Mentoren anzuwerben“, sagt Mirjam Bartscherer, Leiterin des Mentoring-Programms der Freien Universität. „Sie kennen das Studium und die Studienordnung schon aus eigener Erfahrung.“

In einem einwöchigen Kurs, der sogenannten Mentoring-Qualifizierung, werden die künftigen Gruppenleiterinnen und -leiter auf ihre Aufgabe vorbereitet. Neben didaktischen Fähigkeiten lernen sie etwa, Konflikte innerhalb der Gruppen zu lösen. Diese zertifizierte Qualifizierung können sich die Studierenden mit fünf Leistungspunkten als Teil der Allgemeinen Berufsvorbereitung (ABV) anrechnen lassen – und sie vermittele zugleich Kompetenzen, die im späteren Berufsalltag relevant seien, sagt Mirjam Bartscherer. 

Hilfestellung für alle Erstsemester

Über das neue Angebot informierten Mentoring-Referenten und Mentoren in vielen Fächern während der Einführungswoche an den Fachbereichen. In diesen Fällen mit großem Erfolg: So konnten sich schon in den ersten Semestertagen die ersten Mentoring-Runden  zusammenfinden – am Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie zum Beispiel gruppiert nach Interessensschwerpunkten.

„Manche Studierende haben ein Kind, andere standen schon im Berufsleben, und wieder andere sind noch minderjährig“, sagt Mirjam Bartscherer, „im Fach Psychologie haben wir Erstsemester zwischen 16 und 51 Jahren.“ Dementsprechend vielfältig seien die Fragen.

Zudem unterschieden sich die Anforderungen von Fach zu Fach: Wissenschaftliches Arbeiten beispielsweise unterscheide sich von Fach zu Fach, von daher sei eine fachspezifische Einübung der Methoden in den Mentorien sinnvoll. „Jeder Fachbereich gestaltet das Mentoring-Programm daher nach den fachlichen Erfordernissen“, sagt Mirjam Bartscherer. Aber auch die Gruppen selbst könnten weitere Schwerpunkte setzten, „möglichst in Abstimmung mit den Dozenten“.

Mentoren als „Wegweiser“

Die Mentorinnen stehen zudem in engem Kontakt mit der Allgemeinen Studienberatung und weiteren Beratungsstellen an der Freien Universität, die im Einzelfall weiterhelfen können. „Sie sollen Wegweiser sein“, wünscht sich Mirjam Bartscherer. Studienanfängern einen persönlichen Ansprechpartner zur Seite zu stellen, um Hemmschwellen abzubauen und vorzubeugen, dass diese bei Schwierigkeiten womöglich das Studium abbrechen, sieht sie als wesentliche Ziele des Programms.

Nach dem gelungenen Auftakt ist sie zuversichtlich: „Für beide Seiten – für Mentoren und Mentees – ist es ein sehr attraktives Programm.“ Die Zahlen in der Psychologie etwa geben ihr Recht: Von rund 125 Erstsemestern nehmen mehr als 100 am Gruppen-Mentoring teil.

Weitere Informationen

Mentee sein, Mentorin oder Mentor werden

Interessierte Studienanfänger können sich gern an die Mentoringbüros ihres Fachbereichs wenden, ebenso Studierende, die im nächsten Studienjahr als Mentoren tätig sein möchten.

Bedingungen für die Teilnahme am Mentoringprogramm finden Sie hier: www.fu-berlin.de/sites/qualitaetspakt/mentoring.