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Der Biene Maja auf der Spur

Auf der Grünen Woche analysieren Grundschüler mit Lehramtsstudierenden vom NatLab Honig / Am 25.1. von 15 bis 17 Uhr, am 26.1. von 13 bis 15.30 Uhr, Halle 23A

24.01.2014

Die Bienenforscherinnen der Grundschule vom Dielingsgrund in Berlin-Tempfelhof lüften gemeinsam mit Hannes Paulus vom NatLab das Geheimnis um den Rapshonig.

Die Bienenforscherinnen der Grundschule vom Dielingsgrund in Berlin-Tempfelhof lüften gemeinsam mit Johannes Buza vom NatLab das Geheimnis um den Rapshonig.
Bildquelle: Mona Muth

Honig ist nicht gleich Honig. Wie sich die verschieden Sorten voneinander unterscheiden, können Besucherinnen und Besucher der Grünen Woche erkunden.

Honig ist nicht gleich Honig. Wie sich die verschieden Sorten voneinander unterscheiden, können Besucherinnen und Besucher der Grünen Woche erkunden.
Bildquelle: Mona Muth

Grundschullehrerin Gunhild Pfeiffer (sitzend am Tisch) hat den Nawi-Unterricht auf die Grüne Woche verlegt. Stehend Lehramtsstudierende (v.l.n.r.): Johannes Buza, Jennifer Opitz, Marie Bröckl, Clemens Harms.

Grundschullehrerin Gunhild Pfeiffer (sitzend am Tisch) hat den Nawi-Unterricht auf die Grüne Woche verlegt. Stehend Lehramtsstudierende (v.l.n.r.): Johannes Buza, Jennifer Opitz, Marie Bröckl, Clemens Harms.
Bildquelle: Petra Skiebe-Corrette

Ein bisschen wie Sherlock Holmes fühlen sich die Viertklässler, während sie mit Denkfalten auf der Stirn die Pollen unter dem Mikroskop betrachten, sie auf Papier zeichnen und dem goldgelben Honig das Prädikat „kaugummiartig“ zuweisen. Schließlich geht es darum, eine unbekannte Honigsorte herauszufinden. Unterstützt werden sie dabei von Lehramtsstudierenden, die im Rahmen des Schülerlabors NatLab der Freien Universität auf der diesjährigen Grünen Woche mit den Grundschülern Honig analysieren.

Eine Rasselbande Viertklässler stürmt aufgeregt an den Ständen mit sächsischen Käse- und Wurstspezialitäten vorbei und steuert geradewegs auf ihr Ziel zu: Die Tische des Schülerlabors NatLab, auf denen Bechergläser, Mikroskope und Honigtöpfe schon bereitstehen. Zur Freude der Kinder von der Grundschule am Dielingsgrund in Berlin-Tempelhof wurde der Nawi-Unterricht diesmal auf die Grüne Woche verlegt. Hier warten Lehramtsstudenten der Freien Universität auf sie, um mit ihnen Honig zu untersuchen. Das Mitmach- und Experimentierlabor NatLab, das sich normalerweise auf dem Dahlemer Campus der Freien Universität befindet, ist dieses Jahr zu Gast auf der traditionsreichen Berliner Messe.

Am beliebtesten: die Geschmacksprobe

Um herauszufinden, ob es sich bei der gesuchten Honigsorte um Raps-, Sonnenblumen-, Linden- oder Waldhonig handelt, messen die Schüler – assistiert von den Biologie-Lehramtsstudenten – die elektrische Leitfähigkeit des Honigs. So lässt sich auf den Mineralgehalt schließen. Die sensorische Prüfung – die Verkostung des Honigs – ist die beliebteste bei den Kindern. Außerdem bestimmen die kleinen Forscher den Wassergehalt und mikroskopieren die in Honig enthaltenen Pollen.

Der Versuchsaufbau werde dabei im Vergleich zur richtigen Laborarbeit vereinfacht, erklärt Hannes Paulus, Lehrveranstalter am NatLab. „Die Bestimmung des pH-Wertes etwa von Honig ist für die Grundschüler als abstrakte Größe kaum fassbar. Wir nutzen Dinge aus dem Alltagsleben wie Cola, Wasser und Seife, um den Kindern den pH-Wert verständlich zu machen.“

Der Reiz des Experiments

Biologieprofessorin Petra Skiebe-Corrette, Leiterin des NatLab, freut sich über den Enthusiasmus der Schüler und der Lehramtsstudierenden – wurde doch das Experimentierlabor von Fachwissenschaftlern ins Leben gerufen, um das Lehramtsstudium praxisnäher zu gestalten und das Interesse potenzieller Nachwuchswissenschaftler an den Naturwissenschaften zu wecken. „Über 4000 Grund- und Oberstufenschüler besuchen jährlich unser Labor. Experimente wie die zur Honiganalyse sind für die jungen Schüler besonders spannend, da sie einen Lebensweltbezug haben und Elemente der Biologie, Chemie und Physik verbinden“, sagt Petra Skiebe-Corrette.

Hilfe, die komplizierte Honigqualitätsanalyse, die sonst Imker für die Qualitätsprüfung ihres Honigs nutzen, in ein Schülerexperiment umzuwandeln, erhielt das NatLab durch Birgit Lichtenberg-Kraag vom Länderinstitut für Bienenkunde Hohen Neuendorf. „So erleben die Kinder, was hinter der Vielfalt im Honigregal steckt und fragen vielleicht ihre Eltern, welchen Honig sie eigentlich immer kaufen“, sagt die promovierte Biologin.

Schülerlabor statt Vorlesungssaal

Doch nicht nur die Schüler lernen im NatLab Neues. Auch die betreuenden Lehramtsstudenten können erste Lehrerfahrung sammeln. „So kommt man bereits vor dem Referendariat mit Schülern in Kontakt und kann ganz ohne Druck zusammen experimentieren“, sagt Hannes Paulus. Schon während seines Studiums an der Freien Universität hat er am Schülerlabor mitgewirkt – ein gutes Training für angehende Pädagogen.

Auch die Lehrerin der Schule vom Dielingsgrund Gunhild Pfeiffer schätzt das NatLab: Sie kommt bereits seit acht Jahren mit ihren Schülerinnen und Schülern ins Experimentierlabor. Denen hat der außergewöhnliche Unterricht auch diesmal gefallen – und auch der Fall scheint gelöst. Die Analyse der Detektivinnen Lisa, Taya und Madeleine hat ergeben: Der Rapshonig war’s!

Weitere Informationen

Schülerlabor NatLab auf der Grünen Woche

Zeit und Ort

  • Sonnabend, 25. Januar 2014, 15 bis 17.30 Uhr
  • Sonntag, 26. Januar 2014, 13 bis 15.30 Uhr
  • Grüne Woche, Halle 23A