Springe direkt zu Inhalt

Zwischen Hörsaal und Filmset: Masterstudentin Sofie Eifertinger spielt die Hauptrolle in der Netflix-Serie „KITZ“

An der Freien Universität Berlin absolviert sie den Masterstudiengang „Gender, Intersektionalität und Politik“

23.03.2022

Engagierte Studentin und erfolgreiche Schauspielerin: Sofie Eifertinger vor dem Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft.

Engagierte Studentin und erfolgreiche Schauspielerin: Sofie Eifertinger vor dem Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft.
Bildquelle: Moritz Hartmann

Abitur und Ausbildung zur Industriekauffrau in München, Bachelor- und jetzt Masterstudium am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin, dazwischen ein Auslandssemester an der McGill University in Montreal – das sind nur einige Stationen. Denn neben Schule, Ausbildung und Studium arbeitet Sofie Eifertinger als Schauspielerin: Derzeit ist sie in der Netflix-Serie „KITZ“ zu sehen. 

In „KITZ“ – der Name ist abgeleitet vom Schauplatz der Serie, dem österreichischen Skiort Kitzbühel – spielt sie die Rolle der Lisi Madlmeyer, der das Leben in der Kleinstadt zunehmend fremd wird. Ein Jahr nach dem Unfalltod ihres Zwillingsbruders Joseph will sich Lisi an Vanessa rächen, einem glamourösen Social-Media-Star aus München. Lisi ist überzeugt davon, dass Vanessa Joseph manipuliert, ausgenutzt und in den Tod getrieben hat. Gemeinsam mit ihrem besten Freund Hans plant Lisi, Vanessas Ruf zu schädigen. Doch während der Ausführung ihres Plans kommen sich Lisi und Vanessa näher, und Lisi erkennt eine menschliche Seite an Vanessa und ihren Freunden.

Bei den Dreharbeiten: Mit einem hinterlistigen Plan versucht Lisi Madlmeyer (Sofie Eifertinger, links) ihre Rivalin Vanessa (Valerie Huber) zu diskreditieren.

Bei den Dreharbeiten: Mit einem hinterlistigen Plan versucht Lisi Madlmeyer (Sofie Eifertinger, links) ihre Rivalin Vanessa (Valerie Huber) zu diskreditieren.
Bildquelle: Szenenfoto „KITZ“, Netflix

An der Serie hätten ihr besonders die Komplexität und die Entwicklung der Charaktere gefallen, sagt Sofie Eifertinger, zum Beispiel wie die anfänglich radikale Gegenüberstellung von überzogenem Reichtum und Luxus in der Figur der Vanessa und die Offenheit und Bescheidenheit in der Figur der Lisi im Laufe der Serie ins Wanken geraten und immer mehr Gemeinsamkeiten der beiden Figuren zum Vorschein kommen.

Vor dem Hintergrund ihres Studiums „Gender, Intersektionalität und Politik“ fragt sich die Studentin, wie gesellschaftliche und geschlechtsspezifische Ungleichverhältnisse in Serien und Filmen aufgegriffen werden und welche Wirkung diese auf die Identitätsbildung der Zusehenden haben können.

Mit 15 Jahren stand Sofie Eifertinger zum ersten Mal vor der Kamera

„KITZ“ ist bisher der Höhepunkt von Sofie Eifertingers Schauspielkarriere. Ihre erste Rolle hatte sie 2012 in der Serie „Schafkopf – A bisserl geht immer“. Damals war sie 15 Jahre alt und machte nach der Schule in einer privaten Schauspielschule mit anderen Jugendlichen erste Erfahrungen vor der Kamera. Sie wurde entdeckt und zum Casting eingeladen.

Weitere Rollen in verschiedenen Fernsehserien und -filmen folgten, unter anderem im „Tatort“ und „Polizeiruf 110“. So spielte sie beispielsweise im Polizeiruf „Demokratie stirbt in Finsternis” als Tochter von Jürgen Vogel die Selbstversorgerin Ulrike Kohlmorgen, und zwischen 2016 und 2019 stand sie als Tochter von Kommissarin Nele Fahrenbach in der ARD-Krimiserie „WaPo Bodensee“ vor der Kamera. Sofie Eifertinger hat bis heute keine professionelle Schauspielausbildung absolviert, hat dafür in Theaterkursen des Hochschulsports der Freien Universität verschiedene Aspekte der Schauspielerei erlernt.

Zwei Karrieren koordinieren: Studium und Schauspiel

Kurz vor den Dreharbeiten für „KITZ“ im Herbst und Winter 2020/21 in Österreich und Bayern hatte Sofie Eifertinger ihre Bachelorarbeit abgegeben. Das Thema: die Kommunikation von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zur Corona-Pandemie. Parallel zu den Dreharbeiten besuchte sie – coronabedingt – die ersten Lehrveranstaltungen ihres neuen Masterstudiums online. Inhalte aus ihrem Studium wie Diversität oder die Zugehörigkeit zu verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen hätten ihr bei der Vorbereitung auf die Rolle der Lisi Madlmeyer geholfen, erzählt Sofie Eifertinger.

Mit einem offenen Ohr für andere

Die Herausforderungen der Pandemie haben Sofie Eifertinger dazu bewegt, sich an der Freien Universität zu engagieren. Im Januar 2022 kandidierte sie auf der „Queeren Liste“ für das Studierendenparlament, verpasste allerdings den Einzug. Sie möchte dennoch ein offenes Ohr für ihre Mitstudierenden haben, die während der Pandemie mit Schwierigkeiten kämpfen.

Sie selbst fühlt sich privilegiert: „Dadurch, dass ich während des ersten und zweiten Lockdowns gedreht habe, habe ich das Glück, einen recht freien Kopf zu haben, freier als vielleicht Studierende, die räumlich beengter waren“, sagt Sofie Eifertinger.

Sie hat in der Vergangenheit auch schon mal das Angebot der Psychologischen Beratung an der Freien Universität genutzt und greift bei emotionalen Blockaden auf das psychologische Verfahren der Hypnose zurück. Damit möchte Sofie Eifertinger auch Studierende unterstützen, denen die Lockdowns im Studium seelisch zugesetzt haben. Ihr selbst helfe die Methode dabei, in die Zukunft zu denken.

Nach dem Masterstudium möchte Sofie Eifertinger promovieren. Auch weitere Film- und Serienprojekte sind bereits geplant, aber noch streng geheim.

Weitere Informationen

Wer mehr über Sofie Eifertinger erfahren möchte, kann ihr auf Instagram folgen oder ihre offizielle Website besuchen.