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Professor Martin Jänicke Mitglied der Enquete-Kommission „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität“

Gründungsdirektor des Forschungszentrums für Umweltpolitik der Freien Universität Berlin in Expertengremium des Bundestages gewählt

Nr. 28/2011 vom 01.02.2011

Prof. Dr. Martin Jänicke, Professor für Politikwissenschaft und Gründungsdirektor des Forschungszentrums für Umweltpolitik an der Freien Universität, ist als Sachverständiger in die Enquete-Kommission des Bundestages „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität – Wege zu nachhaltigem Wirtschaften und gesellschaftlichem Fortschritt in der Sozialen Marktwirtschaft“ berufen worden. In dem Gremium soll bis zum Ablauf der Legislaturperiode 2013 der Stellenwert von Wachstum in Wirtschaft und Gesellschaft ermittelt werden, mit dem Ziel daraus einen ganzheitlichen Wohlstands- und Fortschrittsindikator zu entwickeln. Die Enquete-Kommission nimmt ihre Arbeit mit einer ersten Tagung am 6. und 7. Februar 2011 auf.

Die Enquete-Kommission besteht aus 34 Mitgliedern: Ihr gehören 17 Bundestagsabgeordnete und die gleiche Anzahl externe Sachverständige an, die von den Fraktionen entsprechend der Mehrheitsverhältnisse benannt werden.

„Industrieländer wie Deutschland versuchen häufig, strukturelle Probleme mit einer Steigerung des Wirtschaftswachstums zu lösen“, sagt Jänicke, „das ist letztlich ebenso eine Wunschvorstellung wie der Glaube, dass staatliche Politik langfristig ein signifikant höheres Wirtschaftswachstum erzeugen könnte.“ Dieses vergebliche Bemühen habe zudem einen hohen Preis, etwa: nutzlose Subventionen, öffentliche und private Einkommensverzichte oder unterlassene Maßnahmen zur Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen. „Strukturelle Herausforderungen wie Beschäftigung, Schuldenabbau oder soziale Sicherung sollten nicht durch Wachstumspolitik, sondern endlich von der Ursache her gelöst werden“, sagt Jänicke.

Martin Jänicke ist seit mehr als 30 Jahren im Spannungsfeld von Wissenschaft, Politikberatung und aktiver Politik tätig, etwa als Planungsberater des Bundeskanzleramtes und Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin. Von 1986 bis 2007 leitete er das Forschungszentrum für Umweltpolitik an der Freien Universität Berlin. Von 1999 bis 2008 war er Mitglied im Sachverständigenrat für Umweltfragen der Bundesregierung, 2000 bis 2004 stellvertretender Vorsitzender des Rates. Seit 2003 ist Jänicke Mitglied im Kuratorium der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Er ist international als Politikberater tätig und an mehreren Veröffentlichungen des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) beteiligt. Wissenschaftliche Untersuchungen zum „Staatsversagen“, zur „ökologischen Modernisierung“, zu „Erfolgsbedingungen von Umweltpolitik“ und zur „Grünen Industriellen Revolution“ erschienen in mehreren Sprachen. 1998 erhielt er den Preis der Stiftung Naturschutz Berlin.

Weitere Informationen

  • Martin Jänicke, Gründungsdirektor des Forschungszentrums für Umweltpolitik an der Freien Universität, Telefon: 030 / 8325315
  • Freie Universität, Presse und Kommunikation, E-Mail: presse@fu-berlin.de