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Vom einfachen Schleimpilz zum außerirdischen Eindringling

Zur Eröffnung der Ausstellung über Schleimpilze am 4. Juni 2003 im Botanischen Museum

Nr. 88/2003 vom 04.06.2003

Die Ausstellung "Fließende Welten – geheimnisvolle Schleimpilze", die im Botanischen Museum am 4. Juni 2003 um 18 Uhr eröffnet wird, zeigt Wissenswertes über eine Vielzahl von Schleimpilzen, ihren Lebenszyklus sowie ihr einzigartiges sich wandelndes Äußeres. Gezeigt werden Modelle, Mikrofotografien und zwei Videofilme. Ihre eigensinnigen Formen und ihre Farbenpracht machen die Schleimpilze zu lebenden Kunstwerken. Für Kinder wird ein spezielles Programm angeboten.

Schleimpilze gelten heute als eine eigenständige, von tierischen Einzellern abstammende Gruppe. Da sie nicht wie Pflanzen über das zur Energiegewinnung nötige Chlorophyll verfügen, sind sie in ihrer Ernährung abhängig von organischem Material; sie leben von Bakterien und gelösten Stoffen. Als Zersetzer tragen sie zur Aufrechterhaltung einer ausgewogenen Organismengesellschaft im Boden bei. Ihr Lebenszyklus erstreckt sich über mindestens vier Stadien, in denen aus einer Spore Tausende neue Fruchtkörper entstehen können. Anders als die meisten Pflanzen bewegen sich Schleimpilze in bestimmten Entwicklungsabschnitten selbstständig fort.

Da Schleimpilze feuchte und modrige Lebensräume bevorzugen und selbst als Schneekinder unter Schnee versteckt leben können, sind sie nur wenig bekannt. 1973 hat ihr massenhaftes Auftreten in Dallas (Texas) jedoch eine panische Reaktion in der Bevölkerung ausgelöst. Es gab Befürchtungen, dass es sich bei der alles wild überwuchernden gelben Lohblüte um Eindringlinge aus dem Weltraum handeln könnte. Auch solche Anekdoten sind Teil der Ausstellung.

Die Ausstellung ist vom 5. Juni bis zum 30. November geöffnet. Eintritt ins Botanische Museum inklusive Ausstellung kostet einen Euro, ermäßigt 50 Cent. An jedem Dienstag ab 10 Uhr können Gruppen (Voranmeldung notwendig) von bis zu dreißig Kindern im Alter von neun bis zwölf Jahren spielerisch die Schleimpilze und ihre Entwicklungsphasen entdecken.

Fotos finden Sie im Internet unter: www.bgbm.org/BGBM/museum/expo/2003_2/default2.htm

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