Springe direkt zu Inhalt

Japanische Regierung ehrt Professorin der Freien Universität

Japanologin Irmela Hijiya-Kirschnereit mit hohem Orden für Verdienste um deutsch-japanische Verständigung ausgezeichnet

Nr. 238/2011 vom 15.07.2011

Die Japanologin Prof. Dr. Irmela Hijiya-Kirschnereit von der Freien Universität Berlin ist mit einem hochrangigen Orden der japanischen Regierung ausgezeichnet worden. Zur Begründung hieß es, die Wissenschaftlerin habe sich in hohem Maße um die Entwicklung der Japanologie sowie um die Förderung der Verständigung zwischen Japan und Deutschland verdient gemacht. Der „Orden der Aufgehenden Sonne am Halsband, goldene Strahlen“ wird ihr am 19. Juli in der Botschaft von Japan durch S.E. Botschafter Dr. Shinyo überreicht.

Irmela Hijiya-Kirschnereit, Jahrgang 1948, studierte in Hamburg, Tokio und Bochum, wo sie 1975 promovierte und 1980 in Japanologie habilitiert wurde. Sie hatte Professuren an der Staatlichen Hitotsubashi-Universität in Tokio sowie an der Universität Trier inne, bevor sie 1991 dem Ruf auf eine Professur für Japanologie der Freien Universität Berlin folgte. Seit 2010 ist sie Direktorin der im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder geförderten Friedrich Schlegel Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien an der Freien Universität.

Die Wissenschaftlerin hat sich mit ihren zahlreichen in deutscher, englischer und japanischer Sprache publizierten Büchern und Aufsätzen im In- und Ausland einen Namen gemacht. Als langjähriges Vorstandsmitglied und als Präsidentin der European Association for Japanese Studies (EAJS) von 1994 bis 1997 trug sie zur Überwindung der europäischen Teilung dadurch bei, dass sie den EAJS-Kongress 1997 erstmals in einem osteuropäischen Land abhalten ließ. Die Tagung in Budapest sorgte durch die Teilnahme des damaligen ungarischen Staatspräsidenten Árpad Göncz, des Präsidenten der Berliner Akademie der Künste, György Konrád, und des japanischen Literaturnobelpreisträgers Kenzaburō Ōe für große Aufmerksamkeit. Durch diverse Initiativen trug Irmela Hijiya-Kirschnereit auch zur Stärkung der transatlantischen Beziehungen in der Japanforschung bei. Zur vertieften Beschäftigung mit Japan regte sie durch die von ihr herausgegebene „Japanischen Bibliothek“ an, in der zwischen 1990 und 2000 insgesamt 34 Bände erschienen; ferner durch die Reihe „Iaponia Insula“ und durch die zahlreichen von ihr übersetzten literarischen Werke und Sachbücher. Sie hat zwei Übersetzerpreise mitbegründet und in mehreren Jurys für Übersetzungen aus dem Deutschen und aus dem Japanischen als Vorsitzende oder Mitglied mitgewirkt.

In Japan hat Irmela Hijiya-Kirschnereit in Zeitungskolumnen und in Kommentarsendungen des öffentlich-rechtlichen Fernsehens zum Verständnis zwischen Japan und Deutschland beigetragen. Von 1996 bis 2004 war sie Direktorin des Deutschen Instituts für Japanstudien in Tokio. Zu den in Japan besonders wertgeschätzten Initiativen aus jüngster Zeit zählen das von ihr mitherausgegebene Große japanisch-deutsche Wörterbuch sowie die große internationale Konferenz über den Autoren Yukio Mishima; diese fand im vergangenen Jahr in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Freien Universität statt.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Irmela Hijiya-Kirschnereit, Fachrichtung Japanologie an der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-53856, E-Mail: i.hijiya@fu-berlin.de