Wissenschaftler fordern mehr Unterstützung der Schulen im Umgang mit Inspektionsergebnissen und Vergleichsarbeiten
Freie Universität stellt Ergebnisse aus vier Forschungsprojekten vor
Nr. 153/2012 vom 07.06.2012
Obwohl Vergleichsarbeiten und Inspektionen die Schulen bereits zu vielfältigen Aktivitäten veranlasst haben und Schulleitungen diesen neuen Instrumenten mehrheitlich offen gegenüber stehen, fehlen neuen Untersuchungen zufolge häufig Kompetenzen für eine zielgerichtete Nutzung der gewonnenen Daten für die Unterrichts- und Schulentwicklung. Das ist eines der Zwischenergebnisse von vier wissenschaftlichen Projekten aus dem Forschungsschwerpunkt „Steuerung im Bildungssystem“ (SteBis), die jetzt an der Freien Universität Berlin vorgestellt wurden. Die Wissenschaftler forderten deshalb eine deutlich stärkere Unterstützung der Schulen: Einerseits durch eine Optimierung der rückgemeldeten Daten und anderseits durch besondere Qualifizierungs- und Beratungsangebote zum Umgang mit diesen Daten.
„Der Unterstützungsbedarf der Schulen ist groß“, sagte Prof. Dr. Felicitas Thiel, Professorin für Schulpädagogik und Schulentwicklungsforschung und Leiterin der Koordinierungsstelle des Forschungsschwerpunktes SteBis, die ihren Sitz an der Freien Universität hat und die bundesweiten Forschungsprojekte vernetzt. An dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsschwerpunkt sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Erziehungs- und Sozialwissenschaften, der Psychologie sowie der Bildungsökonomie verschiedener Universitäten und Forschungseinrichtungen im Bundesgebiet beteiligt. Mit ihren jeweiligen Forschungsprojekten gehen sie den Fragen nach, welche Wirkungen die in den vergangenen Jahren implementierten Strategien und Instrumente zur Steuerung des schulischen Bildungssystems in der Praxis entfalten, welche Gründe einer Nutzung der Instrumente entgegenstehen und wie die eingesetzten Maßnahmen und Verfahren zur nachhaltigen Sicherung von Bildungsqualität im Schulwesen weiterentwickelt werden können.
Die vorgestellten Projekte und ihre bisherigen Befunde (Kurzfassung):
- Projekt „Externe Evaluation/Schulinspektion und Qualitätsentwicklung von Schulen“, Leitung: Prof. Dr. Kathrin Dedering von der Universität Vechta
Im Internet: www.fu-berlin.de/presse/informationen/fup/2012/fup_12_153/dedering.pdf - Projekt „Realisierung testbasierter Schulreform in der Mehrebenenstruktur“, Leitung: Prof. Dr. Harm Kuper von der Freien Universität Berlin und Prof. Dr. Uwe Maier von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
Im Internet: www.fu-berlin.de/presse/informationen/fup/2012/fup_12_153/kupermaier.pdf
- Projekt „Evidenzbasiertes Handeln im schulischen Mehrebenensystem“, Leitung: Prof. Dr. Olga Zlatkin-Troitschanskaia von der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz und Prof. Dr. Isabell van Ackeren von der Universität Duisburg-Essen
Im Internet: www.fu-berlin.de/presse/informationen/fup/2012/fup_12_153/troitschaakeren.pdf - Projekt „Schulen als Steuerungsakteure im Bildungssystem“, Leitung: Prof. Dr. Felicitas Thiel von der Freien Universität und Prof. Dr. Hans Anand Pant von der Humboldt-Universität zu Berlin
Im Internet: www.fu-berlin.de/presse/informationen/fup/2012/fup_12_153/thielplant.pdf
Informationen zu allen Projekten aus dem Forschungsschwerpunkt
www.empirische-bildungsforschung-bmbf.de/zeigen.html?seite=8832
Weitere Informationen
Koordinierungsstelle SteBis, Freie Universität Berlin, Arbeitsbereich Schulpädagogik / Schulentwicklungsforschung, Habelschwerdter Allee 45 Raum JK 23/238 14195 Berlin, Telefon: 030 / 838-75424, E-Mail: stebis@fu-berlin.de