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Kochbuchprojekt mit Asylsuchenden prämiiert

Studierende der Freien Universität und der Technischen Universität gewinnen 4000 Euro mit „Über den Tellerrand kochen“ im Wettbewerb „go for social!“

Nr. 028/2014 vom 27.01.2014

Mit ihrem Projekt „Über den Tellerrand kochen“ haben vier Studierende der Freien Universität und der Technischen Universität den dritten Platz im Wettbewerb „go for social!“ gewonnen. Die Initiatoren des Kochbuchs mit Asylsuchenden, Ninon Demuth, Gerrit Kürschner, Carolin Strehmel und Bontu Guschke, gewannen für ihre Idee 4000 Euro. Das Konzept war im Gründungswettbewerb „Funpreneur“ der Freien Universität entstanden. Veranstalter von „go social“ ist die Fachstelle Existenzgründung im Förderprogramm „Integration durch Qualifizierung IQ“. Gefördert wird der Wettbewerb vom Bundesarbeits- und Bundesbildungsministerium sowie von der Bundesagentur für Arbeit. In dem Wettbewerb werden die Leistungen von Social Entrepreneurs mit Migrationshintergrund gewürdigt. Die 24 Vorschläge kamen aus dem gesamten Bundesgebiet. Die Preisverleihung findet am 3. Februar auf dem Empfang des IQ-Kongresses in Berlin statt.

Die Idee für ihr Projekt entwickelten die beiden Studentinnen der Freien Universität, Bontu Guschke und Carolin Strehmel, im Funpreneur-Wettbewerb der Freien Universität Berlin. Ninon Demuth und Gerrit Kürschner, Studierende der Technischen Universität Berlin, schlossen sich dem Team an. Der Funpreneur-Wettbewerb wird in jedem Semester von profund, der Gründungsförderung der Freien Universität, ausgerichtet. Den Teilnehmern werden Kompaktkursen über Marketing, Recht und Vertrieb zur Vorbereitung angeboten; anschließend gründen sie mit fünf Euro Startkapital ein Unternehmen auf Zeit und setzen ihre Ideen binnen fünf Wochen um. Mit ihrem Geschäftsplan wollten die vier Studierenden dem Thema Asyl ein neues Gesicht geben: Sie fragten Asylsuchende im Flüchtlingscamp auf dem Oranienplatz und in Asylbewerberheimen nach den Lieblingsrezepten aus ihrer Heimat und kochten mit ihnen gemeinsam. So sammelten sie nicht nur 21 Rezepte, sondern erfuhren auch viel über das Leben der Menschen aus 14 Nationen. Aus den Rezepten und Geschichten entstand in wenigen Wochen ein Kochbuch, das sich zum Preis von 15 Euro bereits mehr als 1300 Mal verkauft hat. Von einem Teil des Verkaufspreises gingen 1000 Euro als Spende an die Hilfsorganisation Pro Asyl. Mit dem restlichen Gewinn finanzierte das Team die Druckkosten für eine zweite Auflage, die im Januar als überarbeitete Fassung erschien. Von den 3.000 Exemplaren dieser Auflage ist bereits ein Drittel der Exemplare vergriffen. Die Geschäftsidee und das Ergebnis hatten auch die Jury des Funpreneur-Wettbewerbs überzeugt: Das Team eroberte den mit 1.200 Euro dotierten ersten Platz.

Die Menschen hinter der Debatte um die Asylpolitik würden zu oft vergessen, bemängelt die Publizistik-Studentin Carolin Strehmel. Um das zu ändern, will „Über den Tellerrand kochen“ mit den Preisgeldern nun weitere Projekte initiieren, beispielsweise Kochkurse mit Asylsuchenden.

„Über den Tellerrand kochen“

Das Kochbuch kann für 15 Euro pro Exemplar (inkl. 2,50 Euro Spende an PRO-ASYL) bestellt werden: http://ueberdentellerrandkochen.de

Weitere Informationen

Marion Kuka, profund, die Gründungsförderung der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-73656, E-Mail: marion.kuka@fu-berlin.de