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Freie Universität zeichnet exzellente forschungsbasierte Geschäftsideen aus

Preisträger im Wettbewerb „Research to Market Challenge“ gekürt

Nr. 118/2015 vom 01.05.2015

Im Ideenwettbewerb „Research to Market Challenge“ der Freien Universität Berlin sind am Mittwoch drei Projekte auszeichnet worden: Den mit 3.000 Euro dotierten ersten Preis nahm das Team „Smart Ingredients“ entgegen; Platz zwei und 2.000 Euro Preisgeld gingen an das Team „PostureGuide“; den mit 1.000 Euro dotierten dritten Platz erhielt das Team „eThesis“. Prämiiert wurden Geschäftsideen für die Informations- und Kommunikationstechnik sowie die Medien- und Kreativwirtschaft. Teilnehmen konnten Studierende, Absolventen, Doktoranden und wissenschaftlichen Mitarbeiter der Freien Universität und der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Partner des Wettbewerbs ist SAP University Alliances, das Hochschulprogramm der SAP SE, das zusätzlich den SAP-Sonderpreis an das Team „PostureGuide“ vergab und den Initiatoren die Teilnahme an einer Branchenmesse ermöglicht. Die feierliche Preisverleihung fand vor rund 80 Gästen im Weiterbildungszentrum der Freien Universität Berlin statt.

„Wir brauchen Ausgründungen, um die Lücke zwischen Grundlagenforschung und Anwendung zu überbrücken“, sagte Prof. Dr. Monika Schäfer-Korting, Erste Vizepräsidentin der Freien Universität Berlin, in ihrem Grußwort anlässlich der Preisverleihung. Die Mehrheit der gegenwärtig forschenden Doktoranden bleibe erfahrungsgemäß nicht dauerhaft an der Hochschule. „Daher gehört zu unseren Aufgaben, sie auch für andere Karrierewege zu motivieren und zu qualifizieren – etwa für den Weg einer Unternehmensgründung.“

Der Ideenwettbewerb ist Teil des Projekts „Entrepreneurial Network University“, in deren Rahmen Freie Universität und Charité, der gemeinsame medizinische Fachbereich der Freien Universität und der Humboldt-Universität, gemeinsam eine hochschulweite Gründungskultur etablieren. Er wurde bereits zum zweiten Mal von profund, der Gründungsförderung der Freien Universität, ausgerichtet. Die Jury hatte insgesamt 19 Bewerbungen zu bewerten. Die zehn besten Teams konnten ihre Konzepte in einem Workshop mit Experten verbessern und erneut einreichen.

In einem parallel stattfindenden Wettbewerb wurden forschungsbasierte Geschäftsideen für die Gesundheitswirtschaft gesucht. Die Gewinner dieses Wettbewerbs werden am 28. Mai 2015 im Rahmen des „Charité Entrepreneurship Summit“ gekürt.

1. Platz: Smart Ingredients

In der Nahrungsmittelindustrie erfreuen sich neue Inhaltsstoffe mit nachgewiesener gesundheitsfördernder biochemischer Wirkung auf den menschlichen Körper immer größerer Beliebtheit. Ein Beispiel hierfür ist das im Gewürz Kurkuma enthaltene Curcumin, das entzündungshemmend wirkt. „Smart Ingredients“ entwickelt ein Instrument für die computergestützte Suche nach solchen vorzugsweise natürlichen, aktiven Inhaltsstoffen. Dazu adaptieren Dr. Manuela Murgueitio und Prof. Dr. Gerhard Wolber aus der Arbeitsgruppe für computergestütztes Wirkstoffdesign am Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie der Freien Universität eine bereits etablierte Technologie für das Auffinden pharmazeutischer Wirkstoffe. Die neue Software soll Unternehmen ermöglichen,neue Inhaltsstoffe zu identifizieren und Risiken für deren Anwendung abzuschätzen.

2. Platz und SAP-Sonderpreis für IKT: PostureGuide

In der Arbeitsgruppe Technische Informatik an der Freien Universität arbeiteten Norman Dziengel, Martin Seiffert und Marco Ziegert an einer Technologie zur drahtlosen verteilten Bewertung von Ereignissen und Bewegungen. Nun wollen sie diese Technologie in ein mit Sensoren ausgestattetes T-Shirt übertragen. Das T-Shirt soll die Bewegungen des Trägers nicht nur registrieren und analysieren, sondern auch Warnsignale aussenden, wenn dieser eine potenziell schädliche Haltung einnimmt. Die ganzheitliche Erfassung der Bewegung und die individuelle Anpassungsfähigkeit des Systems an den jeweiligen Menschen erlauben eine sehr genaue Haltungserkennung. Mögliche Anwendungen sieht das Team bei Berufsgruppen, die körperlich stark beansprucht werden – etwa Pflegekräfte. Aufgrund von Fehlhaltungen unter Belastung erkranken sie häufig an Rückenleiden. Das T-Shirt soll ihnen helfen, Fehlhaltungen zu vermeiden, indem es sie für schonende Haltungen sensibilisiert.

3. Platz: eThesis

´Die Initiatoren von eThesis wollen die Lücke zwischen rasanter medialer Entwicklung und akademischem Arbeiten schließen. Mit der Anwendung können wissenschaftliche Arbeiten digital und crossmedial gestaltet werden: Bewegte Bilder und Tonaufnahmen werden direkt und dauerhaft in die Publikation eingebunden. Die Zielgruppe von eThesis sind alle Teilnehmer des Wissenschaftsbetriebs, die multimediale Quellen verwenden. Die Idee entwickelten Caroline Merz und Ada Riemschneider im Masterstudiengang Angewandte Literaturwissenschaften an der Freien Universität Berlin. Zum Team gehört außerdem der Software-Entwickler Lars Häuser.

Weitere Informationen

Marion Kuka, profund, die Gründungsförderung der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-73656, E-Mail: marion.kuka@fu-berlin.de

Im Internet

www.fu-berlin.de/marketchallenge