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Verändert sich die Atomwaffenpolitik Japans und Deutschlands?

Öffentliche Podiumsdiskussion zur Zukunft des Atomwaffensperrvertrags am 11. Januar 2016 an der Freien Universität Berlin

Nr. 396/2015 vom 15.12.2015

Japans und Deutschlands Politik gegenüber Atomwaffen ist das Thema einer Podiumsdiskussion, die am 11. Januar 2016 an der Freien Universität Berlin stattfindet. Die Teilnehmer werden über den aktuellen Zustand des Atomwaffensperrvertrages und die Möglichkeiten und Grenzen der sogenannten Humanitären Initiative am Beispiel von Deutschland und Japan diskutieren. Die Humanitäre Initiative ist ein Zusammenschluss von Staaten, die sich gegen Atomwaffen aussprechen und für die die Folgen eines möglichen Atomwaffeneinsatzes auf Mensch und Umwelt im Mittelpunkt stehen. Ziel der Initiative ist es den Atomwaffensperrvertrag neu zu beleben. Auf dem Podium debattieren Dr. Oliver Meier von der Stiftung Wissenschaft und Politik, Prof. Dr. Richard Samuels vom Massachusetts Institute of Technology, USA und Einstein-Visiting Fellow an der Graduate School of East Asian Studies der Freien Universität Berlin und Dr. Suzuki Tatsujiro vom Research Center for Nuclear Weapons Abolition der Nagasaki University. Die Veranstaltungssprache ist Englisch. Die Podiumsdiskussion ist eine Veranstaltung der Graduate School oft East Asian Studies. Sie ist öffentlich, der Eintritt frei.

Deutschland und Japan gelten als Gegner des nuklearen Aufrüstens und gehören zu den ersten Unterzeichnern des Atomwaffensperrvertrages. Hinsichtlich der Humanitären Initiative haben beide Länder jedoch bislang keine klare Position bezogen und verlassen sich weiter auf den atomaren Schutzschirm der USA. Vor diesem Hintergrund werden die Teilnehmer unter anderem diskutieren, ob sich die Atomwaffenpolitik Deutschlands und Japans unter dem Einfluss der Humanitären Initiative verändern wird und was das Zögern beider Länder der Initiative beizutreten zum einen über den humanitären Ansatz und zum anderen über die Grundhaltung der deutschen und japanischen Atomwaffenpolitik aussagt.

In drei internationalen Konferenzen identifizierten die Unterstützerstaaten der Humanitären Initiative als "humanitäre Folgen von Atomwaffen", dass im Falle einer Atomwaffendetonation keine angemessene Hilfeleistung mehr möglich sei und die Auswirkungen alle Staaten betreffen würden. Des Weiteren ist, so die Humanitäre Initiative, angesichts dieser humanitären Auswirkungen ein neuer diplomatischer Prozess nötig, um ein rechtlich bindendes Instrument zu verhandeln, das eine internationale Norm zur Ächtung von Atomwaffen etabliert. Zudem unterliegen Atomwaffen noch keinem expliziten Verbot, weshalb sich die Mitglieder der Humanitären Initiative dazu verpflichtet haben, diese Lücke gemeinsam mit allen relevanten Akteuren zu schließen.

Weitere Informationen

Zeit und Ort

  • Montag, 11. Januar 2016, von 16.00 bis 18.00 Uhr.
  • Fachbereich Rechtswissenschaften der Freien Universität Berlin, Van’t-Hoff-Str. 8, Hörsaal II, 14195 Berlin. U-Bahnhof Thielplatz (U3).

Kontakt

Stefanie Schäfer, Graduate School of East Asian Studies der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-60423, E-Mail: stefanie.schaefer@fu-berlin.de