Springe direkt zu Inhalt

Studierende der Freien Universität für Projekt zur Schulentwicklung geehrt

Projekt „Let's play Schule“ erhält den Hans-Sauer-Preis für partizipative Schulentwicklung

Nr. 103/2017 vom 02.05.2017

Das von drei Studentinnen der Erziehungswissenschaft an der Freien Universität entwickelte Projekt Let’s play Schule ist mit dem Hans-Sauer-Preis für partizipative Schulentwicklung ausgezeichnet worden. Let’s play Schule ist ein Konzept, das Lehramtsstudenten die Möglichkeit gibt andere Praxiserfahrung als im Studium vorgesehen zu sammeln und Einblicke in Schulentwicklungsprozesse zu bekommen. Dafür übernehmen die Studierenden für eine Woche den ganzen Lehrbetrieb einer Schule und unterrichten dort nach selbstkonzipierten Unterrichtsentwürfen. Der Hans-Sauer-Preis ist mit 5.000 Euro dotiert; er umfasst zudem eine Verlagspublikation sowie fachkundige Unterstützung bei der weiteren Umsetzung.

Let’s play Schule bietet Studierenden die Möglichkeit, in den Austausch mit bereits praktisch tätigen Lehrkräften zu kommen und innovative Lehr-Lernkonzepte in interdisziplinären Teams in die Tat Umzusetzen. „Als Grundlage bei der Erarbeitung der Unterrichtskonzepte dienen dabei die Sustainable Development Goals, die im September 2015 von den Vereinten Nationen als Globale Ziele formuliert wurden“, erklärt Dorothea Doerr, Studentin der Erziehungswissenschaften an der Freien Universität Berlin, die das Konzept gemeinsam mit ihren Kommilitoninnen Sabine Otto und Katharina Queiser entwickelt hat. Die Lehrkräfte der Schulen würden darüber hinaus von der Umsetzung profitieren, da sie zusätzliche zeitliche Ressourcen gewinnen würden und aktiv Schulentwicklung vorantreiben könnten. Zudem würden durch den kollegialen Austausch mit den Studierenden neue Impulse gesetzt, und es werde Raum für die Beschäftigung mit alternativen Lehrmethoden geschaffen. Das Konzept stelle einen möglichen Rahmen dar, wie eine „Schuladoption“ umgesetzt werden könne, lasse aber genug Spielraum für weitere Ideen. Es sei eines von zahlreichen Innovationsprojekten für die Lehrkräfteausbildung des Vereins Kreidestaub und solle den Wandel und ein Umdenken zur Folge haben. Das Konzept sei theoretisch an jeder Schule und in jeder Schulform durchführbar. „Wir schaffen ein zusätzliches Zeitfenster für Lehrende und können Schulentwicklungsprozesse anstoßen beziehungsweise ermöglichen. Da die Studierenden nach eigenen Unterrichtskonzepten agieren werden sie besser auf ihren späteren Beruf vorbereitet“, sagt Dorothea Doerr. Studierende, die derartige Prozesse gesehen und aktiv begleitet haben, seien fähig, umsichtig und aufmerksam ihre Lehrtätigkeit aufzunehmen und reflektierter an die Entwicklung von Schule und die Unterrichtsgestaltung heranzugehen.

Der Hans-Sauer-Preis 2017 ist ein Konzeptwettbewerb für Ideen, die sich auf die Entwicklung von Schule beziehen und eine Umsetzungs- und Transformationsperspektive haben. Im Rahmen des Wettbewerbs wird nicht nur Qualität und Potenzial der Konzepte auszeichnet, sondern auch deren Entwicklung aktiv gefördert und unterstützt. Der Preis wurde im Rahmen der Social Elevation Days in München verliehen, in deren Rahmen elf Wettbewerbsteams im Finale um den Hans-Sauer-Preis antraten und in Zusammenarbeit mit Vertreterinnen und Vertretern aus Schulen, Behörden, Wissenschaft und Wirtschaft ihre Projektideen weiterentwickelten und schließlich der Jury präsentierten. Beworben hatten sich ursprünglich über 70 Projekte aus ganz Deutschland.

Weitere Informationen

Dorothea Doerr, Studentin der Erziehungswissenschaften der Freien Universität Berlin, E-Mail: dorotheadoerr@posteo.de