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Projekt zur Erforschung von Thermo-Nanogelen gegen Hautkrankheiten und Tumore verlängert

Bundesforschungsministerium fördert Nachwuchsgruppe von Prof. Dr. Marcelo Calderón für weitere zwei Jahre

Nr. 140/2017 vom 31.05.2017

Ein an der Freien Universität Berlin betriebenes Projekt zur Erforschung des Einsatzes sogenannter Thermo-Nanogele gegen Hautkrankheiten und Tumore wird für weitere zwei Jahre durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Die Nachwuchsgruppe um Professor Dr. Marcelo Calderón vom Institut für Chemie und Biochemie erhält bis 2019 insgesamt 3,16 Millionen Euro aus der Förderlinie „NanoMatFutur“, in der neue Nano- und Werkstofftechnologien entwickelt werden. In den ersten vier Jahren der Förderung untersuchten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Herstellung von Nanogelen in unterschiedlicher Zusammensetzung und etablierten die Synthesemethoden. Sie identifizierten Substanzen, die sich für eine Weiterentwicklung eignen. Die Gruppe veröffentlichte Studien über erste Erfolge in der Anwendung für die Krebstherapie.

Die thermoresponsiven Nanogele wurden in der ersten Förderphase so modifiziert, dass eine genaue Kontrolle über die Temperatur möglich ist, von der an sie schrumpfen. Vielversprechend waren dabei besonders Nanogele, die aus zwei ineinander verschlungenen Polymeren mit unterschiedlichen Funktionen bestehen: Das innere Polymer kann dabei Licht aus dem Nahinfrarot-Bereich zu Wärme umwandeln, wodurch das auf Temperaturen reagierende Gerüst-Polymer zusammenschrumpft.

Durch diese Wärmeentwicklung können Krebszellen abgetötet werden, wie die Forscherinnen und Forscher in Experimenten zeigen konnten. Neben den Polymeren, die Licht zu Wärme umwandeln können, wurden auch andere Stoffe mit dieser Eigenschaft entwickelt, die auf bestimmten Architekturen von Goldnanopartikeln basieren.

Diese Nanogele eignen sich nicht nur für das Hyperthermie-Verfahren, sondern auch als Wirkstoffträger. Die Kombination mit Medikamenten, die in das Nanogel eingeschlossen werden können und nach Schrumpfen aus diesem herausgedrängt werden, soll in den nächsten zwei Jahren untersucht werden. Außerdem wird versucht, durch bestimmte funktionelle Gruppen einen Transport innerhalb des Körpers zu Tumorzellen zu erreichen.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Marcelo Calderón, Institut für Chemie und Biochemie der Freien Universität Berlin,
Tel.: 030 / 838-59368, E-Mail: marcelo.calderon@fu-berlin.de