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Bildung und Forschung zur nachhaltigen Ressourcennutzung mit Pflanzenkohle

Deutsche Bundesstiftung finanziert Forschungsprojekt BodenBildungBerlin an der Freien Universität

Nr. 339/2017 vom 11.12.2017

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Freien Universität Berlin untersuchen im Rahmen des Forschungsprojektes „BodenBildungBerlin“, wie mittels Pflanzenkohle die Umwelt entlastet werden kann und entwickeln Methoden zur Vermittlung von Fähigkeiten und Kenntnissen zur nachhaltigen Ressourcennutzung in der beruflichen Aus- und Weiterbildung. Insgesamt werden im Rahmen des Projektes an drei Standorten modellhafte Kompostanlagen mit Pflanzenkohle betrieben. An den Standorten werden Daten zur Kohlen- und Nähstoffbilanz und der Ökobilanz ermittelt, die Qualität der Substrate geprüft und die wirtschaftlichen Potenziale der Vermarktung von Pflanzenkohlesubstrat erhoben. Das Forschungsprojekt wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt für die Dauer von 30 Monaten gefördert.

Im Rahmen des Forschungsprojekts werden zwei in ihrer Dimension unterschiedliche Kompostierungsanlagen am Umwelt-Bildungszentrum Berlin und im Gutsgarten Hellersdorf aufgebaut. Zudem wird die bestehende Kompostier- und Pyrolyseanlage im Botanischen Garten Berlin genutzt. In den Kompostieranlagen werden regionale pflanzliche Reststoffe – Laub, Grünschnitt und Gemüse- und Obstabfälle – mit Pflanzenkohle kompostiert. „Damit werden regionale Stoffkreisläufe geschlossen, immense Entsorgungskosten gespart und Ressourcen effizient genutzt sowie CO2-Emissionen verhindert“, erläutert Programmkoordinatorin Dr. Bianca Schemel. Welches Potenzial zur Umweltentlastung in den Verfahren stecke, werde mittels Daten erschlossen, wozu die Kohlen- und Nährstoffbilanz, die Ökobilanzierung sowie die Untersuchung der Substratqualität und des Pflanzenwachstums gehören. Die Ausgangsmaterialien und Endprodukte der Kompostierung und Pyrolyse werden überwacht, sodass die Qualitätskriterien und Güterichtlinien der BundesGüteGemeinschaft Kompost e. V. eingehalten werden. Im Gutsgarten Hellersdorf wird durch die PrinzessinnenGartenBau ein Erdenwerk gegründet und in Kooperation mit dem ansässigen Gartenbaubetrieb Bebra und der Berliner Tafel die pflanzlichen Reststoffe beider kompostiert. Mit dem entstehenden Pflanzenkohlensubstrat werden die Vermarktung und der Verkauf erprobt und die wirtschaftlichen Potenziale untersucht.

Die vielfältigen Potenziale von Pflanzenkohle und Pflanzenkohlesubstrat und die positiven Effekte auf Klima und Boden sollen durch Bildungsmaterialien und Workshops in den Kompostanlagen im Umweltbildungszentrum Berlin, Botanischen Garten und Gutsgarten Hellersdorf vermittelt werden. Die Bildungsangebote richten sich an Auszubildende des Umwelt-Bildungszentrums Berlin und der Peter-Lenné-Schule (Oberstufenzentrum Natur und Umwelt, Staatliche Fachschule für Gartenbau Berlin). Darüber hinaus werden Workshops entwickelt, die sich an Berufstätige im Garten- und Landschaftsbau, im Ressourcenmanagement und der Grünflächenämter sowie an Klimabeauftragte oder Landwirtinnen und Landwirte wenden.

Weitere Informationen

Kontakt

  • Prof. Dr. mult. Dr. h. c. Konstantin Terytze, Fachbereich Geowissenschaften der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-70481, E-Mail: konstantin.terytze@fu-berlin.de
  • Dr. Bianca Schemel, Fachbereich Geowissenschaften der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-63388, E-Mail: bianca.schemel@fu-berlin.de