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Der Bedrohung durch Schmarotzer begegnen

Kongress der Deutschen Gesellschaft für Parasitologie vom 21. bis 24. März an der Freien Universität Berlin

Nr. 052/2018 vom 17.03.2018

Die Bedrohung durch sich ausbreitende, von Vektoren – etwa Mücken – übertragene Krankheitserreger von Mensch und Tier steht im Mittelpunkt des Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft für Parasitologie (DGP). Die Tagung wird vom 21. bis 24. März an der Freien Universität Berlin abgehalten. Das Thema gewinnt nach Ansicht von Experten zunehmend an Bedeutung angesichts einer wachsenden Reisetätigkeit und wegen des häufigen Imports von Tieren – beispielsweise von Hunden – aus den Ländern des südlichen Europas, in denen diese Krankheitserreger heimisch sind. Bei der Veranstaltung handelt es sich um die 28. Jahrestagung der DGP; sie findet erstmals seit 1992 wieder in Berlin statt. Erwartet werden über 400 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 28 Ländern und aus den Feldern Biologie, Human- und Tiermedizin. Sie werden sich auch mit Vertreterinnen und Vertreter von Institutionen und der Politik über Möglichkeiten und Erfordernisse austauschen, durch die eine weitere Ausbreitung dieser Infektionserreger möglicherweise zu verhindern ist. Für Medienvertreterinnen und Medienvertreter ist die Teilnahme bei Vorlage des Presseausweises frei. Einige der Vorträge von Human- und Tiermedizinern am Freitag, dem 23. März, zum Thema "Vektor-übertragene Krankheitserreger von Mensch und Tier" sind öffentlich, der Eintritt ist frei.

Führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Parasitologie halten im Rahmen der Tagung Übersichtsvorträge zu Themen über aktuelle Herausforderungen, darunter zur Komplexität der Parasit-Wirtinteraktionen bei Plasmodium-Infektionen oder über die parasitären Jäger-Beute-Beziehungen am Beispiel des Wolfes in Mitteleuropa.

Parasiten sind die vielfältigsten und komplexesten Infektionserreger von Mensch, Tier und Pflanze. Weltweit sind mehrere Milliarden Menschen und praktisch alle Tiere von Parasiten infiziert. Auch wenn einige der für den Menschen bedrohlichsten parasitären Krankheitserreger – etwa die Plasmodien als Verursacher der Malaria – hierzulande gegenwärtig keine Rolle mehr spielen, sind Parasiten in unserer Umwelt allgegenwärtig. Manche davon drohen hier heimisch zu werden oder Fuß zu fassen wie früher. Viele Details zu den mannigfaltigen Prozessen, durch die Parasiten in der Lage sind, sich in einem Wirt einzunisten und zu vermehren, sind weiterhin unklar. Nicht geklärt ist beispielsweise, wie es den parasitischen Einzellern, Würmern oder Gliedertieren gelingt, sich weiter auszubreiten oder wie sie Resistenzen gegen Antiparasitika entwickeln. Forschungsbedarf besteht auch bei der Frage, wie Parasiten mit der Mikrobiota ihrer Wirte interagieren.

Weitere Informationen und Interview-Wünsche

Prof. Dr. Georg von Samson-Himmelstjerna, Institut für Parasitologie und Tropenveterinärmedizin der Freien Universität Berlin, Telefon 030 / 838-62310, E-Mail: parasitologie@fu-berlin.de

Weitere Informationen

Lesen Sie in im Online-Magazin campus.leben der Freien Universität Berlin ein Interview mit dem Parasitologen Prof. Dr. Georg von Samson-Himmelstjerna.