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Fallbeispiele

Fallbeispiel: Beschäftigter 

Paul M. arbeitete als Verwaltungsangestellter an der Freien Universität. In den letzten Monaten hatte er aufgrund von Urlaubs- und Krankheitsvertretungen ein höheres Arbeitsaufkommen. Dazu kamen noch unerwartete private Probleme, die sehr an seinen körperlichen wie psychischen Kräften gezehrt haben. Durch diese Umstände entstand ein akuter Erschöpfungszustand, der schließlich eine längere Arbeitsunfähigkeit bedingte. Paul M. nahm in der Zeit seiner Arbeitsunfähigkeit das Angebot des BEM in Anspruch.
Im gemeinsamen Gespräch wurden die Möglichkeiten des Wiedereinstieges besprochen. Paul M. hatte Sorge, ob er seinen Aufgaben wieder gerecht werden kann. Er war sehr erleichtert zu erfahren, dass er im Rahmen einer stufenweisen Wiedereingliederung (Hamburger Modell) schrittweise wieder einsteigen kann und seine Leistungsfähigkeit entsprechend seinen Kräften stufenweise anpassen kann. Er beantragte es mit seinem behandelnden Arzt und klärte alles Weitere mit seiner Personalstelle. Drei Monate nach dem BEM-Gespräch begann Paul M. mit der stufenweisen Wiedereingliederung und konnte nach wenigen Wochen wieder vollständig seinen Aufgaben gerecht werden.

Fallbeispiel: Beschäftigte

Paula M. arbeitete als Fremdsprachensekretärin an der Freien Universität. Aufgrund eines schweren Unfalles wurde Frau M. gelähmt und ist nun auf einen Elektrorollstuhl angewiesen. Sie ist körperlich stark eingeschränkt, auch in der manuellen Motorik. Ihre Sehfähigkeit ist ebenfalls gemindert.

Im Rahmen des BEM wurde über die Möglichkeiten der Weiterbeschäftigung am bestehenden Arbeitsplatz gesprochen, da Frau M. weiterhin als Fremdsprachensekretärin arbeiten wollte. Mit ihrer Einwilligung wurden einige Bereiche innerhalb der Freien Universität und externe Beratungsstellen mit eingebunden. In gemeinsamen Gesprächen hat man sich geeinigt, dass ihr Arbeitsplatz durch eine Vielzahl von individuellen Hilfsmitteln ausgestattet werden soll. Es wurden eine Bildschirmlupe, ein größerer Monitor und eine Großschrifttastatur sowie eine bessere Arbeitsplatzbeleuchtung, ein höhenverstellbarer Schreibtisch und eine spezielle Spracherkennungssoftware angeschafft. Unterschiedliche Stellen haben die Kosten hierfür übernommen. Dank all dieser Hilfsmittel kann Frau M. im Rahmen des Hamburger Modells wieder ihre alte Tätigkeit aufnehmen.

Fallbeispiel: Auszubildende

Der Auszubildende Peter K. suchte eigeninitativ den Kontakt zur Geschäftsstelle Betriebliches Eingliederungsmanagement (GS BEM). Er war zwar nicht über einen längeren Zeitraum krankgeschrieben, hatte aber wiederkehrende Beschwerden. Peter K. macht eine Ausbildung zum Tierpfleger an der Freien Universität. Seine Aufgaben sind vielschichtig und körperlich anstrengend: Tierunterkünfte reinigen, Futter transportieren, bei der Behandlung der Tiere helfen und das Tier bei Bedarf halten u.v.m. Er hatte bereits einen Bandscheibenvorfall, der nicht operiert werden musste. Weiterhin klagt er über starke Rückenschmerzen. Das ständige Schmerzgefühl belastet ihn psychisch sehr. Ohne Schmerzmittel kann er den Tag kaum überstehen. Er bittet um ein Gespräch mit der GS BEM. Im Erstgespräch wird schnell deutlich, dass noch weitere Bereiche eingeschaltet werden müssen. Im nächsten Termin waren, mit Einwilligung von Peter K., ein Vertreter des Personalrats Dahlem und die Ausbildungsleitung mit anwesend. In der gemeinsamen Analyse der aktuellen Situation am Arbeitsplatz und der gesundheitlichen Entwicklung, wurden folgende Möglichkeiten für Peter K. gefunden: Anpassung des aktuellen Arbeitsplatzes mit unterstützenden Hilfsmitteln, alternative Ausbildungsmöglichkeiten an der Freien Universität oder eine berufliche Neuorientierung.

Peter K. sah sich nicht mehr im Beruf des Tierpflegers. Gemeinsam wurde überlegt, welche alternative Ausbildung mit anderem Schwerpunkt er machen könnte. Wichtig war dabei, die bereits bestehenden Gesundheitsbeeinträchtigungen zu berücksichtigen. Die Entscheidung fiel auf einen Ausbildungsplatz im Verwaltungsbereich. Er konnte den Ausbildungsbereich innerhalb der Freien Universität wechseln. Peter K. ist heute noch an der Freien Universität tätig, er wurde übernommen und entfristet. Er fühlt sich sehr wohl in der Verwaltung und kann seinen Beruf ohne Schmerzen ausüben.