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Diversity-Konzept

Bereits im Jahr 2013 hat die Freie Universität Berlin ein Mission Statement Diversity veröffentlicht und damit die Grundlage für ihre Diversity-Arbeit gelegt. Das umfassende Diversity-Konzept (PDF) der Freien Universität hat das Präsidium im Frühjahr 2023 verabschiedet. Das Konzept dokumentiert den Diversity-Ansatz und die Diversity-Strategie der Universität und legt Ziele und Maßnahmen fest. Es bündelt, strukturiert und priorisiert die Aktivitäten der Freien Universität. Es schafft Transparenz und gibt Hochschulangehörigen Orientierung und Unterstützung bei ihren Bestrebungen, auf ein diskriminierungsfreies und diversitätsgerechtes Studier-, Forschungs- und Arbeitsumfeld hinzuwirken.

Das Diversity-Konzept der Freien Universität Berlin wurde im Zuge des Diversity-Audits durch den Stifterverband, der mit der Zertifizierung im Frühjahr 2023 abgeschlossen wurde, einer externen Evaluierung unterzogen. Die im Audit identifizierten Maßnahmen sollen in den kommenden Jahren realisiert und in Folge evaluiert werden. Mit der Verabschiedung und Veröffentlichung der Antidiskriminierungssatzung der Freien Universität Berlin im Februar 2024 ist darüber hinaus die Grundlage für die weiteren Schritte zum Aufbau der Diversity-Governance-Struktur geschaffen. Diese wird nun umgesetzt und erprobt. Damit die ausstehenden Neuerungen implementiert werden können, hat das Präsidium der Freien Universität 2024 beschlossen, das Diversity-Konzept bis 2026 fortzuschreiben.

Horizontaler Ansatz

Die Freie Universität Berlin arbeitet mit einem horizontalen Ansatz. Das bedeutet, dass alle Dimensionen von Diversity in übergreifenden Zielen und Maßnahmen aufgegriffen werden. Orientiert am Landesantidiskriminierungsgesetz Berlin und dem eigenen Mission Statement Diversity wurden zehn Diversity-Dimensionen hergeleitet, die im Rahmen der Diversity-Strategie als zentral betrachtet werden.

Gleichwohl sieht die Universität die Notwendigkeit, für bestimmte Gruppen gezielte Maßnahmen zu entwickeln, da sie mit spezifischen Barrieren konfrontiert sind. Ansätze, deren Fokus auf einzelnen dieser Kategorien/Dimensionen liegen, werden als ‚vertikal‘ bezeichnet. So ist beispielsweise Gleichstellung mit dem Fokus auf Geschlecht ein vertikaler Ansatz. Bestehende Strukturen, Wissen und Akteur*innen, deren Fokus auf spezifischen Dimensionen liegen, werden als Teilbereiche von Diversity-Arbeit berücksichtigt.

Hier finden Sie mehr Informationen zum Diversity-Verständnis der Freien Universität Berlin.

Ziele

Die Freie Universität verbindet mit dem Begriff Diversity folgende ineinandergreifende, handlungsleitende und übergreifende Ziele:

  • die gleichberechtigte Teilhabe aller Universitätsmitglieder ungeachtet ihrer Positionierung entlang verschiedener Diversitätsdimensionen bzw. sozialer Kategorien
  • eine barriere- und diskriminierungsarme Lehr-, Lern- und Arbeitsumgebung
  • eine wertschätzende Zusammenarbeit aller Statusgruppen
  • die nachhaltige Erfüllung struktureller Chancengleichheit

Die Schwerpunktsetzung bis Ende 2023 liegt bei der strategischen Ausrichtung der Diversity-Maßnahmen und der Schaffung von Arbeitsstrukturen und anderen Grundlagen. Diese sollen erstens die Beteiligung von Hochschulangehörigen aller Statusgruppen in zukünftigen Diversity-Prozessen fördern, zweitens eine systematische Bestandsaufnahme und Bedarfserfassung ermöglichen, drittens die Diversity-Arbeit insgesamt stärken und viertens Unterstützung und Intervention im Fall von Diskriminierung sicherstellen.

Im Diversity Konzept wurden neun Ziele festgelegt, die sich auf alle Dimensionen von Diversity beziehen:

  1. Die Grundsätze, strategische Ausrichtung und bedarfsorientierte Prioritäten der Diversity-Arbeit der Universität sind allen Hochschulangehörigen bekannt
  2. Die Diversity-Governance-Struktur ist arbeitsfähig und Änderungsbedarfe sind bekannt
  3. Es gibt ein robustes Modell für bedarfsgerechte Diversity-/Antidiskriminierungsstrukturen inkl. Prävention/Förderung, Beratung- und Beschwerdemanagement
  4. Es gibt eine robuste Datengrundlage in Bezug auf Diversity
  5. Lehrende sind für die diversitätssensible Durchführung von Lehrveranstaltungen befähigt
  6. Alle Hochschulangehörigen haben niedrigschwelligen Zugang zu Information und Anlaufstrukturen im Feld Diversity/Antidiskriminierung
  7. Die Wertschätzung von Diversity ist sichtbar in der Universität
  8. Einstellungs- und Onboardingverfahren sind diversitysensibel
  9. Es ist bekannt, wie die Beschäftigten die Organisationskultur erleben

Hinzu kommen vier Ziele für spezifische Dimensionen jeweils mit eigenen Teilzielen:

  1. Behinderung, chronische Erkrankung und psychische gesundheitliche Beeinträchtigung: Stärkung der Kommunikationswege und der Anwendung geltenden Rechts
  2. Rassismus und Migrationsgeschichte: Schaffung von Grundlagen, um strukturellen Rassismus an der Universität zu bearbeiten
  3. Sozialer Status: Abbau von institutionellen und sprachlichen Barrieren von Studieninteressierten und Studierenden mit heterogenen Schul- und Ausbildungsbiografien beim Übergang in das Studium
  4. Geschlechtliche Identität: Stärkung der geschlechtlichen Selbstbestimmung von trans*, inter* und nichtbinären (TIN*) Universitätsangehörigen

Der Fokus des Diversity-Konzepts liegt bei den zentralen, hochschulübergreifenden Maßnahmen. Neben den im Rahmen des Diversity-Konzepts durchgeführten Maßnahmen gibt es jedoch eine Vielzahl anderer Maßnahmen, sowohl parallel zu diesen Maßnahmen als auch mit ihnen verzahnt und durch diese direkt angeregt.

Das Diversity-Konzept diente als Ausgangspunkt für den im Rahmen des Diversity-Audits stattfindenden Organisationsentwicklungsprozess (2021-2023). Vorgesehen ist die anschließende Fortschreibung des Diversity-Konzepts alle vier Jahre.