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Forschung und Lehre in Verantwortung für Mensch und Tier

Gesundheit ist ein hohes Gut. Exzellente biomedizinische Forschung ist deshalb ein wichtiges gesellschaftliches Anliegen. Universitäten wie die Freie Universität Berlin mit starken medizinischen und pharmazeutischen Einrichtungen haben den Auftrag herausragende Forschung zu leisten, damit Arzneimittel und Therapien nicht nur wirksam, sondern auch sicher in der Anwendung sind.

Wirksamkeit und Risiken von neuen Arzneimitteln an Tiermodellen zu erforschen, galt lange als Goldstandard, denn aus ethischen Gründen verbietet es sich, sie direkt am Menschen zu testen. Das deutsche Tierschutzgesetz, die EU-Richtlinie zum Schutz von Versuchstieren aber auch die Ethik fordern jedoch Tierversuche auf ein Minimum zu beschränken und nach aussagekräftigen Alternativmethoden zu suchen. Ganz im Sinne des sogenannten 3R-Prinzips – Replace, Reduce, Refine –, das auch in der Ausbildung der Studierenden angewendet wird.

One World – one Health. Für die Gesundheit des Menschen ist aber auch die Gesundheit von Haus- und Nutztieren wichtig. Die Gesundheit beider ist untrennbar miteinander verbunden. Nur mit gesunden Nutztieren lässt sich die Ernährung der Weltbevölkerung sicherstellen. Einige Erkrankungen werden von Tieren auch auf Menschen übertragen – und umgekehrt. Die Gesundheit von Haus- und Nutztieren liegt also auch im ureigenen medizinischen Interesse ihrer Besitzer und Nutznießer. Die biomedizinische Forschung dient deshalb dem Wohl von beiden – Mensch und Tier.

Die meisten Arzneimittel werden für die Humanmedizin entwickelt. Aber mit den gleichen oder leicht modifizierten Wirkstoffen behandeln Veterinärmediziner auch Tiere. Ganz ähnliche Substanzen finden zudem Einsatz in der Landwirtschaft, wo sie großflächig ausgebracht werden, etwa um Pilzbefall bei Getreide und Obst zu bekämpfen. Das kann zu Resistenzentwicklungen führen, die wiederum Auswirkungen auf die gesundheitliche Versorgung des Menschen haben.

Ethik, Tierschutz oder die eigene Gesundheit? Es gibt viele gute Gründe, warum Verantwortung für Mensch und Tier die oberste Direktive der biomedizinischen Forschung sein muss.