Im Sommersemester 2017 bot SUSTAIN IT! an der FU Berlin das Methoden-Seminar "Partizipation in Theorie und Praxis: Der Campus als 'Living Lab' an.

Campus.leben hat mit Karola Braun-Wanke über das Konzept des Seminars geprochen. Den spannenden Artikel findet ihr hier.

Der fortschreitende Klimawandel und die damit einhergehenden globalen Krisenphänomene wie steigende Nahrungsmittelpreise, Wassermangel, Energieengpässe und Lebensmittelskandale sind heute allgegenwärtig und unübersehbar. Es ist deutlich, dass diese Krisen ohne einen grundlegenden sozial-ökologischen und ökonomischen Wandel nicht zu bewältigen sind. Dieser immens steigende Ressourcenverbrauch ist jedoch nicht unaufhaltbar. Gezielte Programme und Beteiligungsprojekte können ihren Beitrag leisten, indem sie das Bewusstsein für die Problematik schärfen.

Studierende analysierten im Rahmen des Seminars „Partizipation in Theorie und Praxis“ Konzeptionen starker Nachhaltigkeit sowie (nicht-)nachhaltige Entwicklungsprozesse und bewerteten sie. In diesem Zusammenhang wurde auch der Lebensstil in Deutschland, der durch hohen Konsum, Energieverbrauch, Ressourcennutzung, Verkehrsaufkommen und Abfallmengen auffällig geworden ist, untersucht. 

Das Seminar nutzte die Hochschultage 2017, um eine solche Aufmerksamkeit und Sensibilität in Bezug auf einen nachhaltigeren Lebensstil, sowohl bei Studierenden als auch bei den Teilnehmenden, zu verstärken. Im Rahmen des Seminars wurden Konzepte für Aktionen durch die Studierenden entwickelt, die schließlich in den Hochschultagen umgesetzt wurden. Unterstützt wurden die Studierenden dabei durch Dozent:innen und Bildungsakteur:innen aus der Zivilgesellschaft, die ihre Good-Practice Erfahrungen teilten und die Organisation der Hochschultage durch gezielte Einführungs-, Reflexions- und Konzeptbausteine begleiteten. Ziel war es daher, dass Studierende handlungsorientierte Workshops und interaktive Aktionen mit eigenen Schwerpunkten und auf dem didaktischen Konzept Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) selbstorganisiert individuell oder in Kleingruppen entwickelten. So sollten sie sich selbst und die Teilnehmer:innen befähigen, in globalen Kontexten Lösungsansätze für den privaten Bereich zu erarbeiten.

Das Seminar „Partizipation in Theorie und Praxis“ bot Studierenden die Möglichkeit, durch inter- und transdisziplinäre Arbeitsweise praktische Fachkenntnisse zu den Themen Nachhaltigkeit und Projektmanagement zu gewinnen. Sie erlangten erforderliche Schlüsselkompetenzen in der Umsetzung von transdisziplinären Projekten am konkreten Beispiel der Planung, Konzeption, Organisation, Durchführung und schließlich auch Evaluierung der Hochschultage 2017.