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Online-Workshop: Analyse der COVID-19-Pandemie aus Sicht der Diplomaten

Plakat des Online-Workshops

Plakat des Online-Workshops
Bildquelle: Peking Universität

Screenshot des Online-Workshops

Screenshot des Online-Workshops
Bildquelle: Peking Universität

Am 15. April 2020 organisierte das ZDS gemeinsam mit dem Institut für Regionalstudien (IAS) einen Online-Workshop über die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie sowie das Krisenmanagement der Bundesregierung. Der Workshop ist Teil einer Serie mit dem Titel "Analyse der COVID-19-Pandemie aus Sicht der Diplomaten", die die Peking Universität online veranstaltet.

News vom 06.05.2020

Während zahlreiche wissenschaftliche Veranstaltungen aufgrund der COVID-19-Pandemie und deren Folgen für fast alle gesellschaftlichen Bereiche entweder verschoben oder gar abgesagt werden müssen, organisierte das ZDS am 15. April 2020 gemeinsam mit dem Institut für Regionalstudien (IAS) einen Online-Workshop über die Auswirkungen der Pandemie sowie das Krisenmanagement der Bundesregierung. Initiiert wurde der Workshop durch den Leiter des IAS, Boya-Lehrstuhl-Inhaber und einer der wichtigsten Historiker in China, Prof. Dr. Qian Chengdan. Als Hauptredner trat der ehemalige Botschafter Chinas in Deutschland, nun Gastprofessor an der Peking Universität, Herr Shi Mingde auf. Nach dem Vortrag kommentierten der Direktor des ZDS, Prof. Dr. Huang Liaoyu und diskutierten der Mediziner und ebenfalls Boya-Lehrstuhl-Inhaber Prof. Dr. Zheng Zhijie sowie Management-Expertin Prof. Dr. Zheng Xiaoying aus ihren jeweiligen Fachperspektiven.

Shi Mingde hebt in seinem Vortrag die entscheidende Rolle der Kooperation und des Zusammenhalts im Kampf gegen die sich schnell ausbreitende Pandemie hervor, und warnt vor einem möglichen Bruch der internationalen Supply-Chain aufgrund krisenbedingter Abbrüche in der Produktion und der daraus resultierenden Zunahme an Protektionismus. Während die innereuropäische Koordinierung beim Krisenmanagement am Anfang in eine schwierige Situation geraten zu sein scheine, sei die Reaktion der Bundesregierung auf den Ausbruch der Pandemie Shi zufolge prompt und angemessen, denn angesichts der hohen Infektionsrate sei Vorsicht geboten und Einschränkungen im alltäglichen Leben unvermeidlich. Die fachliche Kompetenz was das Testen sowie die Behandlung der Infizierten betrifft sowie die ausreichenden Ressourcen im öffentlichen Gesundheitswesen ermöglichten Deutschland, die Ausbreitung der Pandemie zu verlangsamen, was dann die Basis für eine schrittweise Wiederöffnung der Wirtschaft schaffe. Allerdings sei abzusehen, dass die deutsch-chinesischen Beziehungen sowohl in politischer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht von dieser Krise langfristig überschattet würden. Der Vortrag des Ex-Botschafters stieß bei den Zuhörern auf positive Resonanz.

In seinem Kommentar thematisiert Prof. Huang Liaoyu zum einen die deutsche Mentalität, die sich in der vorwiegenden Akzeptanz für die ergriffenen gesundheitlichen Maßnahmen widerspiegelt, zum anderen aber auch den veränderten Blick der deutschen Politik auf China, die zum Teil eine neue Strategie fordere. Prof. Zheng und Prof. Dong reflektierten ebenfalls aus ihrer Fachexpertise über die Pandemie und das Krisenmanagement der chinesischen und deutschen Regierungen. An der Veranstaltung nahmen mehr als 70 Wissenschaftler*innen und Studierende teil. 

Das Workshop ist der erste in der Reihe 'Analyse der COVID-19-Pandemie aus Sicht der Diplomaten' an der Peking Universität. Ihm folgen weitere Gespräche mit ehemaligen Botschaftern in Frankreich und Japan. China Radio International (CRI) berichtete eingehend und positiv über das Debüt der Reihe, siehe unten: Links zum Thema.

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