17501 Vorlesung

Performative Turn und Postdramatisches Theater

Matthias Warstat

Kommentar

Im Titel dieser Vorlesung stehen zwei viel verwendete Begriffe, die beide zur Beschreibung theatergeschichtlicher Veränderungen seit den 1960er Jahren herangezogen werden. „Postdramatisches Theater“ (siehe bes. Hans-Thies Lehmann 1999) wird heute einerseits als Sammelbegriff für Theaterformen benutzt, die sich kritisch auf die dramatische Tradition beziehen, andererseits (allerdings unscharf) als Epochenbegriff für das Theater seit den 1960er Jahren. Mit „performative turn“ (siehe bes. Erika Fischer-Lichte 2004) werden jene kulturgeschichtlichen Veränderungen bezeichnet, die zum internationalen Durchbruch der Performancekunst, aber auch zu einer wachsenden Bedeutung von Aufführungen in verschiedenen Künsten, in der Politik und überhaupt im öffentlichen Leben geführt haben. Zur Erläuterung beider Begriffe wird bisweilen auf dieselben künstlerischen Positionen zurückgegriffen, so etwa auf Inszenierungen von Jerzy Grotowski, Robert Wilson, Pina Bausch, Einar Schleef, Societas Raffaello Sanzio oder Frank Castorf. Daneben gibt es aber auch Verweise in gegensätzliche Richtungen: Als eine prägende Facette des performative turn gilt zum Beispiel die feministische Performancekunst (Rachel Rosenthal, Carolee Schneemann, Marina Abramovic); dagegen werden vom postdramatischen Theater aus Rückbezüge auf das epische Theater (Bertolt Brecht, Walter Benjamin, Heiner Müller) hervorgehoben. Während der Begriff des Postdramatischen gerade auch von Theaterpraktiker*innen und in der freien Szene gerne zur Selbstbezeichnung aufgegriffen wurde, erwies sich die Rede vom performative turn und vom Performativen vor allem in universitären Diskursen als interdisziplinär höchst anschlussfähig. Die Vorlesung möchte einen Blick auf (Theater-)Inszenierungen seit den 1960er Jahren dazu nutzen, die Begriffe „performative turn“ und „Postdramatisches Theater“ zu vergleichen und auf ihre jeweiligen theoretischen Voraussetzungen zu befragen. Nicht zuletzt geht es darum, ob und wie man heute angesichts neuer ästhetischer und politischer Herausforderungen noch produktiv an beide Konzepte anschließen kann. Schließen

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