17556g Seminar

Brechts Gespenster: Projektseminar Theatertheorie

Hans Roth

Kommentar

Obwohl Theater und Theorie bekanntermaßen die gleiche etymologische Wurzel haben (gr. theasthai - anschauen, betrachten), fällt es schwer, den Status von Theorie in der Theaterwissenschaft zu qualifizieren. Zwar gehört die Auseinandersetzung mit Theorie in der theaterwissenschaftlichen Forschung und im Studium zum festen Bestandteil des akademischen Alltags, doch dabei geht es in der Regel um eine Exegese von einzelnen theoretischen Positionen und Ansätzen. Was in der theaterwissenschaftlichen Betrachtung von Theorie hingegen vergleichsweise kurz kommt, ist eine Beschäftigung mit ihrer Geschichtlichkeit, ihren Spielregeln und ihren inhärent theatralen Dimensionen, die sich spätestens dann zeigen, wenn Vorträge von prominenten Theoretiker*innen in überfüllten Theatersälen stattfinden und das vermeintliche „Begleitprogramm“ (Workshops, Vorträge etc.) zusehends in den Mittelpunkt von Theaterfestivals rückt. Zugleich aber wird Theorie gerade im Kontext des Theaters oft als unproduktiv und praxisfern empfunden – die Phase der Theoriebegeisterung, wie man sie aus dem „Langen Sommer der Theorie“ (P. Felsch) kennt, ist heute vielerorts einer abgeklärt-nüchternen Haltung gewichen, die verstärkt auf ihre Unzulänglichkeiten reflektiert. Auch aus diesem Grund fordern queere, dekoloniale und posthumanistische Ansätze vehement, mit den eingeschliffenen Routinen der akademischen Theoriebildung zu brechen und sich neuen und anderen Formen der Wissensproduktion zuzuwenden. Ausgehend von diesen Beobachtungen widmet sich das zweistündige Projektseminar dem Stellenwert von Theorie in Theater und Wissenschaft. Nicht so sehr das Nachdenken über diese oder jene Theorie soll dabei im Vordergrund stehen, sondern der Austausch über Formen, Dynamiken und Orte der theaterwissenschaftlichen Theoriebildung. Dabei kann es um die Diskussion gegenwärtiger Entwicklungen gehen, aber auch um die Neubefragung klassischer Positionen, die unser Verständnis von Theatertheorie bis heute prägen. Auch der Besuch von 1-2 theaternahen Diskursformaten ist angedacht. Im Rahmen des Seminars entstehen eigene kleine Projekte, die sich in freier Form mit der Aneignung und Vermittlung von Theorie im Theaterkontext auseinandersetzen. Schließen

13 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Do, 18.04.2024 14:00 - 16:00

Dozenten:
Hans Roth

Räume:
SR IV Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

Do, 25.04.2024 14:00 - 16:00

Dozenten:
Hans Roth

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Do, 02.05.2024 14:00 - 16:00

Dozenten:
Hans Roth

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Do, 16.05.2024 14:00 - 16:00

Dozenten:
Hans Roth

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SR IV Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

Do, 23.05.2024 14:00 - 16:00

Dozenten:
Hans Roth

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SR IV Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

Do, 30.05.2024 14:00 - 16:00

Dozenten:
Hans Roth

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SR IV Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

Do, 06.06.2024 14:00 - 16:00

Dozenten:
Hans Roth

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Do, 13.06.2024 14:00 - 16:00

Dozenten:
Hans Roth

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SR IV Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

Do, 20.06.2024 14:00 - 16:00

Dozenten:
Hans Roth

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SR IV Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

Do, 27.06.2024 14:00 - 16:00

Dozenten:
Hans Roth

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SR IV Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

Do, 04.07.2024 14:00 - 16:00

Dozenten:
Hans Roth

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SR IV Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

Do, 11.07.2024 14:00 - 16:00

Dozenten:
Hans Roth

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SR IV Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

Do, 18.07.2024 14:00 - 16:00

Dozenten:
Hans Roth

Räume:
SR IV Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

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