13442 Seminar

Melting Pot und Modell Krakau 1450-1600

Britta Dümpelmann

Hinweise für Studierende

Seminar mit Exkursion; Vorbereitende Sitzungen: Mittwoch, 24. April 18-20 Uhr; Mittwoch, 15. Mai 18-20 Uhr ; Mittwoch, 12. Juni 18-20 Uhr; Mittwoch, 10. Juli 18-20 Uhr; Exkursion: Montag, 23.09.2024 – Freitag, 27.09.2024; Hin- und Rückreise mit der Deutschen Bahn (Eurocity Berlin – Krakau) Schließen

Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

Eine Co-Finanzierung der Exkursion ist vorgesehen, kann zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht zugesichert werden. Neben einer Anrechnung in den Modulen Mittelalter, Neuzeit und praxisbezogene Studien ist auch eine Anrechnung im ABV-Bereich als fachnahe Zusatzqualifikation (5 LP) möglich. Kenntnisse des Polnischen sind von Vorteil, aber nicht Bedingung für eine Teilnahme an der Exkursion. Schließen

Kommentar

„Nach dem Zweiten Weltkrieg verschwand die polnische Kunst, die neue wie die alte, zudem der Großteil der Kunst in den Ländern des kommunistischen Blocks aus dem Bewusstsein der westlichen Kunsthistoriker“ (Wocjiech Balus 2015). An dieser Situation hat sich bis heute, trotz der Einrichtung sogenannter Professuren für die Kunstgeschichte Osteuropas, im Wesentlichen nicht viel geändert. Mit Krakau als Melting Pot und Modell werden wir im Rahmen der Exkursion exemplarisch ein geistes- und kulturgeschichtliches Zentrum Ostmitteleuropas in den Blick nehmen und dieses unter zwei Perspektiven zugleich beleuchten: Zum einen werden wir ganz grundlegend unsere Augen für den reichen Denkmalbestand in dieser multiethnischen Metropole am Übergang zur Neuzeit 1450-1600 öffnen; zum anderen werden wir das Bild reflektieren, das sich in der westeuropäisch zentrierten Kunstgeschichtsschreibung im Zuge einer (Nicht-)Auseinandersetzung mit der Geschichte der polnischen Kunst etabliert hat. Mit dem Nebeneinander von jagiellonischem Königshof und humanistisch orientiertem Bürgertum sowie einer renommierten, 1384 gegründeten Universität, mit der parallelen Rezeption einer nordalpinen wie südalpinen Renaissance überlagern sich im 15. Jahrhundert vielschichtige Produktions- und Rezeptionsbedingungen, die Krakau, seinerzeit auch aurifodina advenarum (Goldgrube für Neuankömmlinge) genannt, zu einem hochinteressanten Forschungsfeld machen. Um diesem kritisch-reflektierend gerecht werden zu können, werden wir uns in vier vorbereitenden Sitzungen das methodisch-theoretische Rüstzeug erarbeiten, außerdem wird ein gemeinsam erstellter Reader als gemeinsame Diskussions-Grundlage vor Ort dienen. Die Abgabe der schriftlichen Hausarbeiten (in einer vorläufigen Arbeitsfassung) ist bis Ende August 2024 vorgesehen; die finale, im Anschluss an die Exkursion überarbeitete Schriftfassung muss dann bis zum 15. Oktober vorliegen. Schließen

Literaturhinweise

Einführende Literatur: Wocjiech Balus, Die Sigismundkapelle in Krakau: oder die Renaissanceforschung zwischen dem wissenschaftlichen Diskurs der Stalinzeit und dem venezianischen Spiegel des Eisernen Vorhangs, in: Ars, 48 (2015), Nr. 2., S. 145-159; Britta Dümpelmann, Veit Stoß und das Krakauer Marienretabel. Über die Möglichkeiten des medialen Zugangs zum Schnitzretabel, in: Kristin Marek u. Martin Schulz (Hg.), Kanon Kunstgeschichte. Eine Einführung in Werke und Methoden, Paderborn 2015, S. 127-147; Marina Dimitrieva und Karen Lambrecht (Hg.): Krakau, Prag und Wien. Funktionen von Metropolen im frühmodernen Staat, Stuttgart 2000 (Forschungen zur Geschichte und Kultur des östlichen Mitteleuropa, Bd. 10); Jirí Fajt und Markus Hörsch (Hg.): Künstlerische Wechselwirkungen in Mitteleuropa, Ostfildern 2006 (Studia Jagellonica Lipsiensa, Bd. 1); Dobroslawa Horzela und Adam Organisty (wiss. Red.): Wokól Wita Stwosza. Materialy miedzynarodowej konferencji naukowej w Muzeum Narodowym w Krakowie 19–22 maja 2005, Krakau 2006. Zofia Kowalska (wiss. Red.): Die sakrale Architektur Krakaus vom vorromanischen Beginn bis zur heutigen Zeit, Wien 1993. Adam Labuda: Die künstlerischen Beziehungen Polens zum deutschen Reich im späten Mittelalter. Krakau und Süddeutschland, in: Thomas Wünsch (Hg.): Das Reich und Polen. Parallelen, Interaktionen und Formen der Akkulturation im hohen und späten Mittelalter, Ostfildern 2003, S. 1-20; Piotr Skibiszewski: Polnische mittelalterliche Kunst oder mittelalterliche Kunst in Polen?, in: Jahrbuch für Geschichte 23 (1981), S. 9–56. Schließen

Zusätzliche Termine

Mi, 24.04.2024 18:00 - 20:00
Vorbereitende Sitzung

Dozenten:
Dr. Britta Dümpelmann

Räume:
A 121 Übungsraum (Koserstr. 20)

Mi, 15.05.2024 18:00 - 20:00
Vorbereitende Sitzung

Dozenten:
Dr. Britta Dümpelmann

Räume:
A 121 Übungsraum (Koserstr. 20)

Mi, 12.06.2024 18:00 - 20:00
Vorbereitende Sitzung

Dozenten:
Dr. Britta Dümpelmann

Räume:
A 121 Übungsraum (Koserstr. 20)

Mi, 10.07.2024 18:00 - 20:00
Vorbereitende Sitzung

Dozenten:
Dr. Britta Dümpelmann

Räume:
A 121 Übungsraum (Koserstr. 20)

Mo, 23.09.2024 10:00 - 18:00
Exkursion

Dozenten:
Dr. Britta Dümpelmann

Studienfächer A-Z