SoSe 24  
Geschichts- und...  
Kunstgeschichte...  
Lehrveranstaltung

Kunsthistorisches Institut (WE 2)

Kunstgeschichte Afrikas 30 LP (Studienordnung 2013)

0377b_m30

Die aktuelle Studien- und Prüfungsordnung finden Sie bitte hier .

  • Einführungsmodul Afrika: Bildkünste

    0375bA1.1

    Qualifikationsziele:

    Die Studentinnen und Studenten können Werke der Bildkünste Afrikas unterschiedlicher Gattungen und Epochen beschreiben. Sie sind mit dem terminologischen Fachvokabular vertraut und können es anwenden. Sie kennen unterschiedliche methodische Ansätze zur kritischen Reflexion des Forschungsgegenstands. Die Studentinnen und Studenten verfügen über Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens und sind mit fachspezifischen Literatur- und Bildrechercheverfahren vertraut. Sie beherrschen die Grundlagen für die Ausarbeitung des kunsthistorischen Referats vor Originalen oder mithilfe einer Bildpräsentation sowie für die Erstellung einer schriftlichen kunsthistorischen Hausarbeit.

    Inhalte:

    Das Modul führt in die Bildkünste Afrikas ein und stellt die verschiedenen Medien (Malerei, Zeichnung, Druckgrafik, Fotografie, Neue Medien, Kunstgewerbe, Skulptur und Plastik, Installation) epochenübergreifend von den Anfängen bis zur Gegenwart vor. Das Proseminar führt in die Geschichte der Bildkünste Afrikas sowie deren wissenschaftliche Terminologie, Theorie und Methodik ein. Im Mentorium wird das im Proseminar theoretisch vermittelte und praktisch eingeübte Wissen vor Originalen vertieft. Die Wahlpflichtvorlesung bietet einen einführenden Überblick in einen spezifischen Bereich der Bildkünste und dient der Erweiterung und Konsolidierung der im Proseminar erworbenen Kenntnisse.

    Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme

    Wahlpflichtvorlesung / 2 SWS / wird empfohlen Proseminar / 2 SWS / ja Studentisches Mentorium / 2 SWS / wird empfohlen

    Modulprüfung

    schriftliche Ausarbeitung (etwa 3000 Wörter): die

    Modulprüfung

    wird nicht differenziert bewertet

    Veranstaltungssprache

    Deutsch oder Englisch

    Arbeitszeitaufwand

    300 Stunden (10 LP)

    Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots

    ein Semester / jedes Wintersemester
    Modul ohne Lehrangebot
  • Einführungsmodul Visuelle Kulturen Afrikas

    0375bA1.2

    Qualifikationsziele:

    Die Studentinnen und Studenten verfügen über Grundkenntnisse der visuellen Kulturen Afrikas und beherrschen die terminologisch korrekte Beschreibung. Sie kennen unterschiedliche methodische Ansätze zur kritischen Reflexion des Forschungsgegenstands. Die Studentinnen und Studenten verfügen über Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens und sind mit fachspezifischen Literatur- und Bildrechercheverfahren vertraut. Sie beherrschen die Grundlagen für die Ausarbeitung des kunsthistorischen Referats vor Originalen oder mit Bildpräsentation sowie für die Erstellung einer schriftlichen kunsthistorischen Hausarbeit.

    Inhalte:

    Das Proseminar führt in Terminologie, Arbeitstechniken und Methoden der visuellen Kulturforschung in Afrika ein und stellt verschiedene Manifestationen und Erscheinungsformen visueller Kultur (z. B. Architektur, Kino, Fotografie, Gebrauchsgrafik, Werbung, Mode) vor. Dabei wird die kulturkonstituierende Dimension des Visuellen ebenso in den Blick genommen wie seine medialen Voraussetzungen und Transfers. Behandelt werden auch die Wirkmächtigkeit von Bildern im Bereich der Populärkultur und die Anwendung bildtheoretischer Ansätze. Parallel zu dem im Proseminar theoretisch vermittelten und praktisch geübten Wissen bietet die Wahlpflichtvorlesung einen einführenden Überblick über einen spezifischen Bereich der visuellen Kulturforschung und/oder -theorie und dient damit der Erweiterung und Konsolidierung der im Proseminar erworbenen Kenntnisse.

    Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme

    Wahlpflichtvorlesung / 2 SWS / wird empfohlen Proseminar / 2 SWS / ja

    Modulprüfung

    schriftliche Ausarbeitung (ca. 3000 Wörter)

    Veranstaltungssprache

    Deutsch oder Englisch

    Arbeitszeitaufwand

    300 Stunden (10 LP)

    Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots

    ein Semester / jedes Sommersemester  
    • 13600 Vorlesung
      Einführung in das Studium der Globalen Künste Afrikas (Peter Probst)
      Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Hs B Hörsaal (Koserstr. 20)

      Kommentar

      Die Rede von afrikanischer Kunst umfasst mittlerweile eine Vielzahl von Bedeutungen und Feldern, die auch die künstlerischen Produktionen in der afrikanischen Diaspora miteinschließen. Die Vorlesung verbindet daher einen historischen Zugang zum Verständnis afrikanischer Kunst mit ausgewählten thematischen Zugriffen. Das Spektrum der Vorlesung reicht entsprechend von der höfischen Kunst des vorkolonialen Afrika über die Diskussion religiöser diasporischer Übersetzungen in der Karibik bis hin zur Entwicklung moderner und zeitgenössischer afrikanischer Kunst in Nigeria und den USA.

    • 13601 Seminar
      Von Kolonial zu Dekolonial: Zur Geschichte Afrikanischer Kunstgeschichte (Peter Probst)
      Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: A 121 Übungsraum (Koserstr. 20)

      Kommentar

      Forderungen nach der Restitution von Kulturgütern sowie die Debatte um die Dekolonisierung afrikanischer Kunstgeschichte zeigen: Wer über »afrikanische Kunst« diskutiert, begibt sich auf umkämpftes Terrain. Was meinen wir eigentlich, wenn wir von afrikanischer Kunst sprechen? Eine historische Einordnung tut Not. Indem wir uns mit den historisch wechselnden Antworten auseinandersetzen, wird »afrikanische Kunst« als geschichtliches Konzept lesbar, in dem sich umfassende gesellschaftliche Spannungsfelder und Transformationen manifestieren.

    • 13604 Seminar
      Künstlerische Infrastruktur Dakars: Positionen und Strömungen im 20. und 21. Jahrhundert (Anna Helfer)
      Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: A 320 Übungsraum (Koserstr. 20)

      Kommentar

      Am westlichsten Punkt Afrikas liegt Senegals Hauptstadt Dakar, die vielen durch die seit 1992 stattfindende erste Afrika-Biennale, der DAK’ART bekannt ist. Dabei ist die Biennale von Dakar nur Teil einer vielfältigen Kunstszene und Kunstgeschichte Senegals. Museen, Galerien, Künstlerstudios, aber vor allem, eine lebendige und urbane Kunstszene machen Dakar zu einer vielseitigen Kunststadt. Diese aktive Kunstszene geht unter anderen zurück auf das kulturpolitische Engagement des ersten Präsidenten Léopold Sédar Senghors, der zwischen 1960-1980 massiv in die künstlerische Infrastruktur Senegals investierte und die Kunsthochschule École de Dakar und das Festival des Arts Nègres ins Leben rief. Die Senghorsche Négritude-Philosophie, eine künstlerisch-politische Emanzipationsbewegung, die eine von Sklavereigeschichte und Kolonialismus brutal negierte Kultur durch die Künste rehabilitieren wollte, bildete dabei einen Ausgangspunkt für künstlerische Debatten und Praxen, die z. T. noch bis in die Gegenwart reichen. Das Seminar wird diese und andere künstlerische Bewegungen in den Blick nehmen und einen Überblick über die verschiedenen künstlerischen Positionen und Kunstströmungen und ihre sozial-politischen Kontexte geben. Von der sufistischen Hinterglasmalerei Ende des 20. Jahrhundert über Kunstpraktiken der École de Dakar, aktivistischer Kollektive wie Laborator Agit’Art und Urban-Art Bewegungen wie Sét-Sétal der 1970/80er-Jahre bis hin zu aktuellen Positionen wie Yataal Art und Dakarmorphose und der DAK‘ART, gibt das Seminar einen Überblick über Senegals Kunstentwicklungen im 20. Und 21. Jahrhundert.

      Literaturhinweise

      Koyo Kouch, ed., Word, Word, Word. Issa Samb and the Undecipherable Form (2013); Mamadou Diouf, Engaging Postcolonial Cultures. African Youth and Public Space (2003); Clémentine Deliss/Mutumba, eds., El Hadji Sy: Painting, Performances, and Politics (2015); Joanna Grabski, The Historical Intervention and Contemporary Practice of Modern Senegalese Art. Three Generations of Artists in Dakar (2003); Elizabeth Harney, In Senghor's Shadow. Art, Politics, and the Avant-Garde in Senegal, 1960–1995 (2002); Roberts/Roberts-Nooter, A Saint in the City. Sufi Arts of Urban Senegal (2003); Rashead/Ekpo eds., Beyond Negritude. Senghor’s Vision for Africa (2010); Verena Rodatus, Postkoloniale Positionen? Die Biennale Dak’art im Kontext des internationalen Kunstbetriebs (2013)

  • Einführungsmodul Geschichte der Kunst Afrikas im Wandel ihrer Funktionen

    0375bA1.3

    Qualifikationsziele:

    Die Studentinnen und Studenten verfügen über Grundlagenkenntnisse zu unterschiedlichen Kunstregionen und Epochen sowie über einen Einblick in die unterschiedlichen Funktionen von Kunst in Afrika (z. B. die abbildende, religiöse, ästhetische und politische Funktion). Sie können auf dieser Basis Werke auf ihren jeweiligen historischen Kontext beziehen und haben ein Bewusstsein für fachspezifische problemorientierte Fragestellungen entwickelt.

    Inhalte:

    Gegenstand des Moduls sind epochen- und gattungsübergreifend die vielfachen Funktionen der Kunst Afrikas im historischen Kontext, etwa die abbildende, religiöse, ästhetische und politische Funktion. Das Proseminar behandelt gattungsübergreifend exemplarisch eine oder mehrere Funktionen der Kunst Afrikas im historischen Kontext. Das E-Learning vermittelt einen Überblick über die Geschichte der Kunst und visuellen Kulturen Afrikas und ihre Funktionen sowie ihre Rezeption. Das E-Learning wird von einer Übung mit studentischem Tutorium begleitet, in der das erworbene Wissen diskutiert und vertieft wird.

    Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme

    E-Learning / - / wird empfohlen Übung mit begleitendem studentischen Tutorium / 2 SWS / wird empfohlen Proseminar / 2 SWS / ja

    Modulprüfung

    Klausur (90 Minuten)

    Veranstaltungssprache

    Deutsch oder Englisch

    Arbeitszeitaufwand

    300 Stunden (10 LP)

    Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots

    zwei Semester / Einmal pro Studienjahr (E-Learning und Übung mit Tutorium im Wintersemester, Proseminar im Sommersemester)
    • 13601 Seminar
      Von Kolonial zu Dekolonial: Zur Geschichte Afrikanischer Kunstgeschichte (Peter Probst)
      Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: A 121 Übungsraum (Koserstr. 20)

      Kommentar

      Forderungen nach der Restitution von Kulturgütern sowie die Debatte um die Dekolonisierung afrikanischer Kunstgeschichte zeigen: Wer über »afrikanische Kunst« diskutiert, begibt sich auf umkämpftes Terrain. Was meinen wir eigentlich, wenn wir von afrikanischer Kunst sprechen? Eine historische Einordnung tut Not. Indem wir uns mit den historisch wechselnden Antworten auseinandersetzen, wird »afrikanische Kunst« als geschichtliches Konzept lesbar, in dem sich umfassende gesellschaftliche Spannungsfelder und Transformationen manifestieren.

  • Aufbaumodul Afrika: Epochen und Gattungen

    0375bB1.1

    Qualifikationsziele:

    Die Studentinnen und Studenten verfügen über Kenntnisse der Kunstproduktion und visuellen Kultur Afrikas einer oder mehrerer Epochen, die sie in größere kunsthistorische Entwicklungen und Zusammenhänge einordnen und anhand übergeordneter Fragestellungen analysieren können. Sie verfügen über Kenntnisse in einer Gattung und können gattungs- und medienspezifische Aspekte der Kunstproduktion reflektieren. Dabei beherrschen sie das Fachvokabular und wenden es an. Sie kennen die Instrumentarien kunsthistorischen und kunstethnologischen Arbeitens und sind in der Lage, diese objektbezogen anzuwenden. Sie haben Übung im Umgang mit Quellen und Sekundärliteratur, beherrschen die Technik des kunsthistorischen Referats und der wissenschaftlichen Hausarbeit.

    Inhalte:

    Das Modul stellt Werke der Kunst und visuellen Kultur Afrikas anhand von zeitlichen Entwicklungen und/oder anhand von Gattungen (Plastik, Malerei, Textilkunst, Druckgrafik, Installation, Performance, Fotografie und Medienkunst, Architektur, Kino, Werbung, Textilien, Design) vor. Die Wahlpflichtvorlesung bietet einen Überblick über eine oder mehrere Epochen und/oder Gattungen. Das Seminar behandelt spezifische Epochen und/oder Gattungen exemplarisch und anhand individueller Arbeitsaufgaben.

    Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme

    Wahlpflichtvorlesung / 2 SWS / wird empfohlen Seminar / 2 SWS / ja

    Modulprüfung

    Hausarbeit (etwa 3000 Wörter)

    Veranstaltungssprache

    Deutsch oder Englisch

    Arbeitszeitaufwand

    300 Stunden (10 LP)

    Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots

    ein Semester / jedes Sommersemester
    • 13600 Vorlesung
      Einführung in das Studium der Globalen Künste Afrikas (Peter Probst)
      Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Hs B Hörsaal (Koserstr. 20)

      Kommentar

      Die Rede von afrikanischer Kunst umfasst mittlerweile eine Vielzahl von Bedeutungen und Feldern, die auch die künstlerischen Produktionen in der afrikanischen Diaspora miteinschließen. Die Vorlesung verbindet daher einen historischen Zugang zum Verständnis afrikanischer Kunst mit ausgewählten thematischen Zugriffen. Das Spektrum der Vorlesung reicht entsprechend von der höfischen Kunst des vorkolonialen Afrika über die Diskussion religiöser diasporischer Übersetzungen in der Karibik bis hin zur Entwicklung moderner und zeitgenössischer afrikanischer Kunst in Nigeria und den USA.

    • 13601 Seminar
      Von Kolonial zu Dekolonial: Zur Geschichte Afrikanischer Kunstgeschichte (Peter Probst)
      Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: A 121 Übungsraum (Koserstr. 20)

      Kommentar

      Forderungen nach der Restitution von Kulturgütern sowie die Debatte um die Dekolonisierung afrikanischer Kunstgeschichte zeigen: Wer über »afrikanische Kunst« diskutiert, begibt sich auf umkämpftes Terrain. Was meinen wir eigentlich, wenn wir von afrikanischer Kunst sprechen? Eine historische Einordnung tut Not. Indem wir uns mit den historisch wechselnden Antworten auseinandersetzen, wird »afrikanische Kunst« als geschichtliches Konzept lesbar, in dem sich umfassende gesellschaftliche Spannungsfelder und Transformationen manifestieren.

    • 13602 Seminar
      Fetisch, Fetischismus, Fetischisierung: Auch eine Kunstgeschichte (Peter Probst)
      Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: A 127 Übungsraum (Koserstr. 20)

      Kommentar

      Begriffe wie Fetisch, Fetischismus und Fetischisierung sind Teil der Geschichte der westlichen Moderne. Entstanden aus der imperialen Begegnung mit afrikanischen Kulturen gehören sie zum kulturellem Differenzarsenal der Moderne und markieren als solche scheinbar korrupte und fehlgeleitete Objektbeziehungen. Inwieweit wirken die Begriffe heute noch nach und wie prägten und prägen sie dabei neuere Diskussionen um Materialität und Dingkultur? Das Seminar geht dieser Frage nach indem sie sowohl die Karriere des Fetischbegriffs als auch sein Echo in ausgewählten künstlerischen Produktionen des 20. und 21. Jahrhunderts (Höch, Saar, Stout, Gates) nachzeichnet.

    • 13604 Seminar
      Künstlerische Infrastruktur Dakars: Positionen und Strömungen im 20. und 21. Jahrhundert (Anna Helfer)
      Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: A 320 Übungsraum (Koserstr. 20)

      Kommentar

      Am westlichsten Punkt Afrikas liegt Senegals Hauptstadt Dakar, die vielen durch die seit 1992 stattfindende erste Afrika-Biennale, der DAK’ART bekannt ist. Dabei ist die Biennale von Dakar nur Teil einer vielfältigen Kunstszene und Kunstgeschichte Senegals. Museen, Galerien, Künstlerstudios, aber vor allem, eine lebendige und urbane Kunstszene machen Dakar zu einer vielseitigen Kunststadt. Diese aktive Kunstszene geht unter anderen zurück auf das kulturpolitische Engagement des ersten Präsidenten Léopold Sédar Senghors, der zwischen 1960-1980 massiv in die künstlerische Infrastruktur Senegals investierte und die Kunsthochschule École de Dakar und das Festival des Arts Nègres ins Leben rief. Die Senghorsche Négritude-Philosophie, eine künstlerisch-politische Emanzipationsbewegung, die eine von Sklavereigeschichte und Kolonialismus brutal negierte Kultur durch die Künste rehabilitieren wollte, bildete dabei einen Ausgangspunkt für künstlerische Debatten und Praxen, die z. T. noch bis in die Gegenwart reichen. Das Seminar wird diese und andere künstlerische Bewegungen in den Blick nehmen und einen Überblick über die verschiedenen künstlerischen Positionen und Kunstströmungen und ihre sozial-politischen Kontexte geben. Von der sufistischen Hinterglasmalerei Ende des 20. Jahrhundert über Kunstpraktiken der École de Dakar, aktivistischer Kollektive wie Laborator Agit’Art und Urban-Art Bewegungen wie Sét-Sétal der 1970/80er-Jahre bis hin zu aktuellen Positionen wie Yataal Art und Dakarmorphose und der DAK‘ART, gibt das Seminar einen Überblick über Senegals Kunstentwicklungen im 20. Und 21. Jahrhundert.

      Literaturhinweise

      Koyo Kouch, ed., Word, Word, Word. Issa Samb and the Undecipherable Form (2013); Mamadou Diouf, Engaging Postcolonial Cultures. African Youth and Public Space (2003); Clémentine Deliss/Mutumba, eds., El Hadji Sy: Painting, Performances, and Politics (2015); Joanna Grabski, The Historical Intervention and Contemporary Practice of Modern Senegalese Art. Three Generations of Artists in Dakar (2003); Elizabeth Harney, In Senghor's Shadow. Art, Politics, and the Avant-Garde in Senegal, 1960–1995 (2002); Roberts/Roberts-Nooter, A Saint in the City. Sufi Arts of Urban Senegal (2003); Rashead/Ekpo eds., Beyond Negritude. Senghor’s Vision for Africa (2010); Verena Rodatus, Postkoloniale Positionen? Die Biennale Dak’art im Kontext des internationalen Kunstbetriebs (2013)

    • 13605 Seminar
      Beyond Restitution: Geschichte, Diskurs und Praxis (Anna Helfer)
      Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: A 163 Übungsraum (Koserstr. 20)

      Kommentar

      Das Seminar widmet sich dem Themenkomplex Restitution, aktueller Debatten und Praxen. Ausgangspunkt ist der experimentelle Dokumentarfilm „Dahomey“ von der Regisseurin Mati Diop. In diesem wird die Rückführung von 26 Kulturgütern aus dem Musée Quai Branly, die 1892 während der französischen Kolonialzeit aus dem einstigen Königreich Dahomey geraubt wurden, zurück nach Abomey, Benin, begleitet. Im Rahmen dieser lang geforderten und ersehnten Restitution findet im Film eine Diskussion an der Université d’Abomey-Calavi statt, in der schnell deutlich wird, dass es um viel mehr geht als um die Rückführung geraubter Objekte: Es geht um Hinterlassenschaften, Jahrhundert langen Kolonialismus, um bestehende globale Machtverhältnisse und letztlich um epistemische Gewalt. Das Seminar nimmt den Film zum Anlass, über Restitutionen und ihre Kontexte nachzudenken; eine Diskussion, die weit über die Rückgabe von Objekten hinausgeht und nach einer umfassenden Dekolonialisierung in der Kunst und in der Wissenschaft fragt. In einer drei-geteilten Seminarstruktur umfasst das Seminar zunächst europäische Kolonial- und afrikanische(n) Widerstandsgeschichte(n) und setzt sich methodisch und theoretisch mit Positionen wie Frantz Fanon, Léopold Sédar Senghor, Valentin-Yves Mudimbe und Achille Mbembe auseinander. Im zweiten Teil werden aktuelle Diskurse zur Restitution, Archiv und Erinnerung behandelt, bevor im dritten Teil Museums- und Kunstpraxen mit Blick auf die Restitutionsthematik in den Blick genommen werden.

      Literaturhinweise

      Frantz Fanon, Black Skin, White Masks (1967); Frantz Fanon, On National Culture (1967); Walter D. Mignolo, Epistemischer Ungehorsam: Rhetorik der Moderne, Logik der Kolonialität und Grammatik der Dekolonialität (2012); Felwine Sarr, Afrotopia (2019); Savoy/Sarr, eds., Zurückgeben. Über die Restitution afrikanischer Kulturgüter (2018); Bachir Souleymane Diagne. African Art as Philosophy. Senghor, Bergson and the idea of Negritude (2011); Achille Mbembe, The Power of the Archive and its Limits (2002); Kamola/El-Malick, eds., Politics of African Anticolonial Archive (2017); Ekaterina Golovko, Listening to images in the archive: echoes of the left out sounds (2022)

  • Aufbaumodul Afrika: Regionale und thematische Vertiefung

    0375bB1.2

    Qualifikationsziele:

    Die Studentinnen und Studenten verfügen über Kenntnisse von den Objekten künstlerischer Produktion und ihren historischen Kontexten. Sie kennen die Produktions- und Rezeptionsbedingungen der Werke, können diese historisch-kritisch einordnen und analysieren. Die in den Einführungsmodulen vermittelten Kenntnisse sind nun vertieft, die Studentinnen und Studenten sind in der Lage, beschreibende Analysen und Interpretationsansätze zu erarbeiten. Sie haben Übung im Umgang mit Quellen und Sekundärliteratur, beherrschen die Technik des kunsthistorischen Referats und der wissenschaftlichen Hausarbeit und sammeln erste Erfahrungen bei der Entwicklung und Umsetzung eigener Projekte.

    Inhalte:

    Das Modul stellt Werke der Kunst Afrikas anhand von übergreifenden Themenstellungen (z. B. Gattungsproblemen, Funktionen, Stilfragen etc.), spezifischen Kunstlandschaften, Künstlern und Künstlerinnen vor. In den Seminaren werden Problemstellungen und Entwicklungen der Kunst Afrikas sowie kunsthistorische Positionen kritisch erarbeitet und diskutiert. Dabei findet entweder eine regionale oder eine thematische Vertiefung statt, eventuell auch beides. In einem der Seminare können von den Studierenden eigene Projekte (z. B. Fotoessays, Ausstellungsanalysen, Künstlerinterviews) entwickelt und im Rahmen selbstständiger Recherchen in Museen, Archiven und Sammlungen durchgeführt werden. Die Seminare können fallweise auch vor Originalen stattfinden.

    Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme

    Seminar / 2 SWS / ja Seminar / 2 SWS / ja

    Modulprüfung

    schriftliche Ausarbeitung (etwa 3000 Wörter) oder Projektpräsentation

    Veranstaltungssprache

    Deutsch

    Arbeitszeitaufwand

    300 Stunden (10 LP)

    Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots

    ein Semester / jedes Wintersemester
    Modul ohne Lehrangebot