SoSe 24  
Dahlem School o...  
Fach 1 Latein  
Lehrveranstaltung

AUSGELAUFEN: Masterstudiengang für ein Lehramt an Gymnasien (ab 2015 bis 30.09.2020)

Fach 1 Latein

0211b_m37
  • Lateinische Literatur und Kultur

    0211bA1.4
    • 16320 Vorlesung
      Bonaventura und die Franziskanerphilosophie im 13. Jahrhundert (Bernd Roling)
      Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: J 32/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Franziskus mochte ebenso revolutionär wie egalistisch gewesen sein, schon seine Schüler der ersten Generation mußten realisieren, daß sie den Geist des Erzheiligen auch an die Universitäten zu tragen hatten. Spiritualität und intellektuelle Durchdringung der Theologie, Skepsis gegenüber einem zu weitreichenden Rationalismus, die philosophische Absicherung der Dogmatik und die Auseinandersetzung mit den großen Herausforderungen, vor die vor allem die Philosophie des Aristoteles die Theologie des 13. Jahrhunderts gestellt hatte, betrafen die Franziskaner ebenso wie die weltlichen Kleriker. Franziskaner gehörten zu den ersten Hörern an der Universität Oxford, Franziskaner besetzten die ersten Ordenslehrstühle in Paris; sie sollten mit ihren Konkurrenten aus dem Dominikanerorden zur Avantgarde des Christentums werden. Die Bandbreite ihrer ersten Denker reicht weit, vom technophilen Vertreter der Oxforder Franziskanerschule und Erben Robert Grossetestes, Roger Bacon, über Lichtmetaphysiker wie den Erzbischof von Canterbury John Peckham bis zu dem Verfasser der Summa Halensis, Alexander von Hales. Über allen aber steht der siebten General des Ordens, Bonaventura, in dessen breitgefaßtem Werk sich eine avicennistische Theologie mit tiefer Frömmigkeit und erbaulichen Schriften wie dem ‚Itinerarium mentis in Deum’, die zu Klassikern der christlichen Literatur werden sollten, vereinigen konnten. In der Vorlesung soll ein Überblick über die Franziskanertheologen des 13. Jahrhunderts gegeben werden.

      Literatur: Literatur: Arthur Armstrong (Hg.), The Cambridge History of Late Antique and Early Medieval Philosophy, Cambridge 2005; Kurt Flasch, Das philosophische Denken im Mittelalter, Stuttgart 2006, Theo Kobusch, Philosophie des Hoch- und Spätmittelalters (Geschichte der Philosophie 5), München 2011.

    • 16321 Seminar
      Augustinus: Confessiones (Bernd Roling)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: K 31/201 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Wie kein Kirchenvater dürfte Aurelius Augustinus (354–430) mit seiner Erkenntnistheorie, seiner Gnadenlehre, seiner Schriftauslegung und Theologie der Dreifaltigkeit die Grundlage für die ganze Geschichte des lateinischen Westens gelegt haben, im Guten wie im Schlechten. Der Einfluß Augustins war ebenso überwältigend, wie er die nachfolgenden Jahrhunderte mit Hypotheken wie einer radikalen Prädestinationslehre und dem Gedanken der kollektiven Verworfenheit belasten sollte, Vorgaben, die bis ins 18. Jahrhundert hinein die Diskussionen bestimmten. Rechenschaft über sein Leben, seine Bekehrung, aber auch seine philosophischen Grundlagen legt Augustinus in seinen ‚Bekenntnissen‘ ab. Sie fokussieren zentrale Motive seiner Philosophie, den Gegensatz von Ewigkeit und Zeit, Diskursivität und Erleuchtung, Kontinuität und Wandel, zugleich präsentieren sie als Autobiographie aber auch die Schlüsselepisoden seines Lebens, die für Augustin einen nahezu emblematischen Charakter besitzen sollten, seine endgültige Konversion bei der Lektüre, den Birnendiebstahl oder die Konfrontation mit dem betrunkenen Bettler auf der Straße in Mailand. Was war hier real, was war Inszenierung? Für seine Leser lieferte der Kirchenvater für ganze Epochen das Paradigma einer Lebensbeschreibung, die als Umkehr und Weg zur Erleuchtung zu begreifen war. Im Seminar sollen Auszüge aus den ‚Confessiones‘ übersetzt und interpretiert werden.

      Literatur: Augustinus, Confessionum libri XIII, hg. von Heiko Jürgens, Stuttgart 1996, Kurt Flasch, Augustinus. Einführung in sein Denken, Stuttgart 2020, Therese Fuhrer, Augustinus, Darmstadt 2023.

  • Wahlmodul: Aktuelle Forschungstendenzen

    0211bA1.6
    • 16326 Colloquium
      Forschungskolloquium Mittellatein (Bernd Roling)
      Zeit: Do 18:00-20:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: J 23/16 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)
  • Wahlmodul: Lateinische Literatur der Antike - Vertiefung

    0211bA1.7
    • 16226 Lektürekurs
      Griechische Vorbilder der lateinischen Literatur (Nikolaus Thurn)
      Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: K 29/204 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die lateinische Literatur der Antike ist ohne die griechischen Modelle, auf denen sie aufbaut, unverständlich. In der Übung sollen repräsentative Textbeispiele griechischer Dichtung gelesen und mit den sie rezipierenden lateinischen Texten verglichen werden. Hierbei liegt, neben den Epen Homers, naturgemäß ein Schwerpunkt auf der hellenistischen Dichtung und ihrer Konzeption.

    • 16227 Lektürekurs
      Caesar, De bello Gallico (Fritz Felgentreu)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Die Lektüre soll einen Überblick über Inhalt und Aufbau der sieben von Caesar verfassten Bücher des Bellum Gallicum vermitteln. Neben der Lektüre und der Diskussion der jeweils zentralen Passagen soll ein besonderes Augenmerk auf der Frage liegen, ob und in welchem Sinne Caesar wirklich eine geeignete Einstiegslektüre für die Mittelstufe ist.

      Kommentar

      Caesars "Gallischer Krieg" ist allen, die sich mit lateinischer Literatur beschäftigen, als Einstiegslektüre im Schulunterricht vertraut. Unter dem Eindruck, dass es in diesem Text nicht mehr viel zu entdecken gibt, und weil uns das Thema "Krieg" scheinbar nicht mehr viel zu sagen hat, kehren die wenigsten während des Studiums zum Bellum Gallicum zurück. Dass Caesar aber nicht für die Mittelstufe des deutschen Gymnasiums, sondern als Protagonist einer Staats- und Systemkrise für ausgebuffte Spitzenpolitiker der einzigen Weltmacht schrieb, könnte Grund genug sein, sich dem Text mit größerer Erfahrung und einem breiteren Horizont erneut zu nähern.

      Literaturhinweise

      Ausgabe: Hering, Leipzig 1987 (oder Seel, Leiptig 1961) Übersetzung: Schönberger, Berlin (4. Aufl.) 2013 zur Einführung: M. Schauer, Der Gallische Krieg. Geschichte und Täuschung in Caesars Meisterwerk. München 2016

    • 16230 Lektürekurs
      Ovid, Heroides (Nikolaus Thurn)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      In der Lektüre sollen ausgewählte Heroidenbriefe Ovids gelesen und mit parallelen Bearbeitungen sowie frühneuzeitlicher Rezeption verglichen werden. Lateinisch-deutsche Klausurenübung (B. A.)

    • Grundlagen der Planung und Analyse von Lateinunterricht 0211bA1.1
    • Schulpraktische Studien im Unterrichtsfach Latein 0211bA1.2
    • Sprache und Literatur im kompetenzorientierten Lateinunterricht 0211bA1.3
    • Sprachvertiefung Fach 1 0211bA1.5
    • Wahlmodul: Lateinische Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit - Vertiefung 0211bA1.8