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Fach 1 Deutsch  
Lehrveranstaltung

AUSGELAUFEN: Masterstudiengang für ein Lehramt an Integrierten Sekundarschulen (ab 2015 bis 30.09.2020)

Fach 1 Deutsch

0453a_m37
  • Literatur des 16. bis 18. Jahrhunderts

    0033dC1.1
    • 16670 Vorlesung
      Deutsche Literatur der Frühen Neuzeit im europäischen Kontext (Kai Bremer)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: Hs 1b Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Vorlesung vermittelt einen Überblick über die Literatur vom Humanismus bis zur Frühaufklärung. Zentral wird dabei sein, einerseits das Literaturverständnis der Makroepoche 'Frühe Neuzeit' darzustellen und andererseits die zentralen historischen Strukturbedingungen der Literatur von ca. 1450-1750 zu zeigen. Ergänzend wird immer wieder auch ein Blick in die Rezeptionsgeschichte der Literatur dieser Zeit geworfen.

    • 16671 Vertiefungsseminar
      Martin Opitz (Volkhard Wels)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      1624, vor vierhundert Jahren, erscheint das „Buch von der deutschen Poeterey“, in dem Martin Opitz die Regeln für den deutschen Vers formuliert, die dann bis weit ins 19. Jh. hinein Gültigkeit haben. Wir werden uns im Seminar ausführlich mit den Voraussetzungen, Grundlagen und Folgen dieser ‚Sprachreform‘ beschäftigen, dabei aber auch das Gesamtwerk von Opitz in den Blick nehmen. Voraussetzung für eine Bestätigung der aktiven Teilnahme sind wöchentlich anzufertigende, kurze schriftliche Vorbereitungen.

    • 16672 Vertiefungsseminar
      Crossdressing der Frühen Neuzeit (Helene Kraus)
      Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Welche Funktionen erfüllte Crossdressing in der Literatur der Frühen Neuzeit? Ausgehend von dieser Frage diskutiert das Seminar aus einer kultur- und literaturhistorischen Perspektive die unterschiedlichen Facetten und Spielarten von Crossdressing in Texten des 17. und 18. Jahrhunderts. Die Veranstaltung zielt darauf ab, eine kleine Motivgeschichte zu rekonstruieren und die Entwicklungen literarischer Verkleidungsformen in den Blick zu nehmen. Gelesen werden u. a. Grimmelshausens Courasche (1669), Lohensteins Sophonisbe (1680), Johann Beers Jungfer-Hobel (1681), Johann Elias Schlegels Triumph der guten Frauen (1747), Goethes Das Römische Carneval (1789), Charlotte von Steins Die zwey Emilien (1803), Angela Steideles Rosenstengel (2015).

      Literaturhinweise

      Zur Einführung: Barbara Vinken: Angezogen. Das Geheimnis der Mode (2013) sowie Ver-kleiden. Was wir tun, wenn wir uns anziehen (2022).

  • Literatur des 19. bis 20. Jahrhunderts

    0033dC1.2
    • 16673 Vorlesung
      Werther und seine Brüder. Goethe-Variationen vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart (Irmela Marei Krüger-Fürhoff)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: Hs 2 Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      „Die Leiden des jungen Werthers“ (1774 / 1787) machten Johann Wolfgang Goethe berühmt und setzten Maßstäbe für den (monologischen) Briefroman, Konzepte bürgerlicher Individualität und Literatur in der Epoche des Sturm und Drang. Je nach Perspektive gilt das Werk als Beispiel enthusiastischer Liebe, (inszenierter) Authentizität, Gesellschaftskritik, Moralfreiheit (Stichwort Selbstmord und ‚Werther-Effekt‘) oder Resultat von Mediennutzung (Lektüre, Tagebuch, postalische Korrespondenz). Seit seinem Erscheinen werden „Die Leiden des jungen Werthers“ immer wieder persifliert, variiert und weitererzählt (u.a. von Friedrich Nicolai, Heinrich von Kleist, Thomas Mann, Ulrich Plenzdorf und Feridun Zaimoglu) sowie in verschiedenen Medien (z.B. Theater, Film und Comic) adaptiert. Die Vorlesung vermittelt Einblicke in Deutungskontexte der Goethezeit und Werthers zahlreiche ‚Brüder‘ vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart.

    • 16674 Vorlesung
      Die Raum-Zeit der Literatur. Zu Geschichte und Ästhetik von Raum- und Zeittheorien, vertieft an exemplarischen Lektüren (Antonia Eder)
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 25.04.2024)
      Ort: Hs 2 Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Der Beginn dieses Kurses liegt erst in der zweiten Woche des Semesters am 25. April!

      Kommentar

      Raum gilt heute als Schlüsselkategorie für die Analyse von literarischen Texten. Das war nicht immer so, wie bspw. der Blick auf das narratologische Standardwerk von Genette zeigt, das drei Kapitel der Zeit in der Literatur widmet, aber kein einziges dem Raum. Wissenschaftshistorisch zeigt sich erst seit den 1980er Jahren ein gesteigertes Interesse für die räumliche Dimension der, bis dahin vorrangig zeitlich wahrgenommenen, Welt. Dies geschieht wissenschaftsübergreifend, also nicht nur in der Literaturwissenschaft, im Spatial Turn. Warum aber ist Raum wichtig für die Literaturwissenschaft? Geht es dabei um bestimmte räumliche Darstellungsweisen oder Strukturen in Texten? Geht es um reale oder fiktive Orte der Literatur? Oder geht es um Reiseberichte als Raum, den man lesend durchquert? Oder geht es allgemein um räumliche Strukturen und topologische Oppositionen wie hier/dort, rechts/links, oben/unten? Oder geht es um die grundsätzliche Verortung eines jeden Körpers im Raum? Diese Fragen nach erzählten und dargestellten Räumen (in) der Literatur sowie den Figuren, die vom umgebenden Raum beeinflusst werden, und die Bedeutung, die von Positionen und Vektoren im Raum ausgeht (Raumsemantik), beschäftigen uns in dieser Vorlesung, in der wir uns anhand der Literatur mit Zeit- und Raumtheorien beschäftigen.

    • 16675 Vertiefungsseminar
      Alpen-Menschen. Eine literarische Figur von der Aufklärung bis zur Gegenwart. (Simon Zeisberg)
      Zeit: Fr 12:00-14:00 (Erster Termin: 19.04.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Mit der Entdeckung der Alpen als eigenständigem Natur- und Kulturraum im 18. Jahrhundert beginnt eine Geschichte der literarisch-ethnographischen Darstellung der Sitten und Gebräuche der Alpenbewohner:innen, die im Seminar in verschiedenen Facetten nachvollzogen werden soll. Der Blick auf die Älplerin/den Älpler ist seit der Aufklärung geprägt durch Ambivalenz: Es findet sich zum einen eine Tendenz zum (mehr oder weniger) aggressiven ‚Othering‘, wenn die Älpler:innen – aus Sicht des in der Regel urban geprägten Publikums – als roh, rückständig oder gar genetisch degeneriert dargestellt werden (z.B. anhand des Inzest-Stereotyps). Zum anderen wurde die Figur in Kunst und Literatur zum Ideal des ‚edlen Naturwesen‘ stilisiert – sittlich ‚rein‘ durch den Nicht-Kontakt zur modernen Zivilisation, charakterlich veredelt durch den Umgang mit der erhabenen Alpen-Natur.

      Literaturhinweise

      Wir werden im Seminar Texte (oder Textauszüge) von Albrecht von Haller, Gottfried Keller, Peter Rosegger, Wilhelmine von Hillern, Elfriede Jelinek, Josef Winkler, Robert Schneider und Arno Carmenisch lesen. Darüber hinaus wird es im Sinne der breiteren kulturwissenschaftlichen Erkundung aber auch um Werke der bildenden Kunst und vor allem um Filme gehen, da diese die Bedeutung der Figur in der (Pop-)Kultur der Gegenwart entscheidend mitgeprägt haben.

    • 16676 Vertiefungsseminar
      Realismus in der Kinder- und Jugendliteratur zwischen 1780 und heute (Robert Walter-Jochum)
      Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Das Seminar erarbeitet einen Überblick über unterschiedliche historische Konzepte von realistischer Kinder- und Jugendliteratur seit Ende des 18. Jahrhunderts. Es setzt ein mit der Literatur der sogenannten „Philanthropischen Wende“ (Johann Bernhard Basedow; Johann Heinrich Campe: „Robinson der Jüngere“, 1780), die das Erzählen von Beispielgeschichten als zentrales pädagogisches Konzept zur Vermittlung von Wissen und Moral wahrnimmt. In einem zweiten Schritt blicken wir auf Entwicklungen der KJL im frühen 20. Jahrhundert, vor allem im Blick auf ihre Etablierung verschiedener Typen selbstbewusster kindlicher Helden (Wolf Durian: „Kai aus der Kiste“, 1926; Kurt Held: „Die rote Zora und ihre Bande“, 1941; Erich Kästner: „Das doppelte Lottchen“; 1949). Der dritte Abschnitt des Seminars widmet sich der sogenannten problemorientieren KJL seit den 1980er-Jahren, die Themen der Ökologie, des Rechtsextremismus und der Diversität adressiert und so spezifische politische Methoden der fiktionalen Weltentwicklung verfolgt (Gudrun Pausewang: „Die Wolke“, 1987; Manja Präkels: „Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß“, 2018; Chantal-Fleur Sandjon: „Die Sonne, so strahlend und schwarz“, 2023).

      Literaturhinweise

      Zur Vorbereitung empfohlen ist die Lektüre einiger der genannten Texte. Theoretisch einführend: Gabriele von Glasenapp und Gina Weinkauff: Kinder- und Jugendliteratur. 3. Auflage, Paderborn 2017 (auch über Primo einsehbar).

    • 16677 Vertiefungsseminar
      Disziplinierte und aufbegehrende Hände in Literatur und Wissenschaft zur Zeit des Frühexpressionismus (Irmela Marei Krüger-Fürhoff)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Diese Lehrveranstaltung wird zusammen mit Insa Wichert durchgeführt.

      Kommentar

      Zahlreiche literarische Texte aus der Zeit des Expressionismus, z.B. von Gottfried Benn, Max Brod, Alfred Döblin und Claire Goll, rücken die Hände ihrer Protagonist:innen ins Zentrum: Hände werden im Schul- und Berufsleben diszipliniert, ihre Bewegungen werden standardisiert und optimiert, Hände verraten aber durch unwillkürliche Bewegungen auch innere, möglicherweise unbewusste Vorgänge, sie agieren sanktionierte Bedürfnisse aus und richten sich bisweilen gewaltsam gegen das eigene Selbst oder gesellschaftliche Zwänge. Hände, so die Ausgangsthese des Seminars, avancieren besonders im Frühexpressionismus zum zentralen Ausdrucksmedium und zum Ort, an dem individuelle und gesellschaftliche Perspektiven sich kreuzen. Dabei bezieht sich das literarische Erzählen von Händen auf unterschiedliche wissenschaftliche Disziplinen wie Arbeitswissenschaft, Sexualwissenschaft und – im Kontext des 1. Weltkriegs – Prothetik sowie auf Handdarstellungen in Malerei und Stummfilm. Das Seminar fragt nach dem spannungsreichen ‚Eigenleben‘ literarischer Hände und ihrem Ort in zeitgenössischen Debatten über ‚Arbeit‘, ‚Ausdruck‘ und ‚Aufbegehren‘. Es richtet sich an Studierende, die sich nicht nur mit fiktionaler Literatur, sondern auch mit ausgewählten wissenschaftlichen Texten des frühen 20. Jahrhunderts beschäftigen wollen.

    • 16678 Vertiefungsseminar
      Literatur und Antisemitismus im 19./20. Jahrhundert (Jürgen Brokoff)
      Zeit: Fr 10:00-12:00 (Erster Termin: 19.04.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Das Seminar behandelt anhand konkreter Textanalysen in kultur- und literaturgeschichtlicher Perspektive die wichtigsten Stationen eines deutschsprachigen Antisemitismus, der sich seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts immer auch literarisch und philosophisch artikuliert hat. Ausgangspunkt sind Texte der sogenannten Berliner Romantik, die in der Formationsphase eines preußisch-deutschen Nationalismus entstanden sind. Weitere Schwerpunkte sind die Verdichtung antisemitischer und antijüdischer Deutungsmuster im 19. Jahrhundert, die Ausprägung eines antisemitischen „kulturellen Codes“ im wilhelminischen Kaiserreich der Jahrhundertwende sowie die sprachlich-literarische Radikalisierung des Antisemitismus im Vorfeld und im Kontext des Nationalsozialismus (1918-1945). Eine Reflexion der spezifischen Bedingungen von Literatur und Antisemitismus nach dem Holocaust beschließt das Seminar. Im Mittelpunkt der Textarbeit des Seminars steht die historische Rekonstruktion der literarischen und kulturellen Verfasstheit des Antisemitismus, die angesichts der politischen Implikationen des Phänomens in der ‚dunklen’ Geschichte des 20. Jahrhunderts lange Zeit unterschätzt wurde.

    • 16679 Vertiefungsseminar
      Kafkas Amerikaroman (Christine Frank)
      Zeit: Mi 10:00-12:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Im Seminar wird von Woche zu Woche Kafkas Roman „Der Verschollene“ (von Max Brod erstmals 1927 posthum herausgegeben unter dem Titel „Amerika“) Kapitel für Kapitel gemeinsam gelesen. Die TeilnehmerInnen bereiten die Plenumsdiskussionen der jeweiligen Sitzung durch die Bearbeitung von vorab ausgegebenen Leitfragen vor, durch die zentrale Motive, Strukturen und Erzählstrategien des Romans unter Hinzuziehung ausgewählter Titel aus der Sekundärliteratur erarbeitet werden. Am Ende des Seminars steht ein Ausblick auf die Romanverfilmung „Klassenverhältnisse“ (1984) von Jean-Marie Straub und Danièle Huillet.

      Literaturhinweise

      Als Grundlagentext für das Seminar wird folgende Ausgabe empfohlen: Der Verschollene. Roman in der Fassung der Handschrift. Herausgegeben von Jost Schillemeit, S. Fischer, Frankfurt am Main 1983. Zur ersten Orientierung Manfred Engel: Der Verschollene. In: Manfred Engel, Bernd Auerochs (Hrsg.): Kafka-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Metzler, Stuttgart, Weimar 2010, S. 175–191.

    • 16680 Vertiefungsseminar Abgesagt
      Vicki Baum und die Neue Sachlichkeit (Julia Bertschik)
      Zeit: Fr 14:00-16:00 (Erster Termin: 19.04.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Vicki Baum (1880–1960) ist vor allem für ihren Bestseller „Menschen im Hotel. Ein Kolportageroman mit Hintergründen“ (1929) bekannt, der zu den bedeutendsten Großstadtromanen der Weimarer Republik zählt. Neben reportagenah (neu)sachlichen Elementen finden sich hier auch gefühlsbetonte Formen der Romanze und des Melodramas, was epochentypischen Vorstellungen der Neuen Sachlichkeit eigentlich widerspricht. Diese, für die Autorin charakteristische Mischung wollen wir im Seminar nicht nur an „Menschen im Hotel“, sondern auch an einigen ihrer Erzählungen aus den 1920er und 1930er Jahren untersuchen, um danach zu fragen, was unter neusachlichem Schreiben zu verstehen ist.

    • 16681 Vertiefungsseminar
      Das Leben der Boheme: Paris, Berlin, New York - intellektuell-künstlerische Subkulturen zwischen Kaiserreich und Gegenwart (Klaus Siebenhaar)
      Zeit: Do 18:00-20:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Ob als „Gelebte Ambivalenz“ (Christine Magerski), „Subkultur von Intellektuellen“ (Helmut Kreuzer) oder als „Übersetzung der Genieästhetik in die Soziokultur“ (Andreas Reckwitz) – die Bohéme ist als antibürgerlisches und zivilisationskritisches Phänomen literarisch-künstlerischer Gruppenbildung integraler Bestandteil der Avantgardebewegungen des 20. Jahrhunderts. Sie hat zugleich nachhaltig lebenspolitische Vorstellungen von „counter culture“ und alternativen Kunstpraxen geprägt. Aktuelle Diskussionen über Kreativquartiere, kunst- und kulturbasierte Stadtentwicklung orientieren sich letztlich an den großen Vorbildern Montmartre (Paris), „Neuer Westen als Industriebetrieb der Intelligenz“ (Berlin) oder Greenwich Village (New York), seit Ende des 19. Jahrhunderts. Moderne nonkonformistische Lebensstile und Kulturfiguren haben sich darüber hinaus als Vorstellungsmuster und Typologien bis heute erhalten. Das Seminar geht in Texten, Bildern und Filmen diesen Entwicklungslinien nach und konzentriert sich dabei vor allem auf die urbane Bohéme der drei zentralen Metropolen der Moderne: Paris, Berlin, New York. Neben der Bereitschaft zum durchgehend interdisziplinären Arbeiten wird Feldforschung zur (digitalen) Boheme im Berlin von heute erwartet.

      Literaturhinweise

      Zur Einführung: Helmut Kreuzer: Die Bohéme. Beiträge zu ihrer Beschreibung. Stuttgart 1968. Christine Magerski: Gelebte Ambivalenz. Die Bohéme als Prototyp der Moderne. Wiesbaden. 2015.

  • Gegenwartsliteratur (20./21. Jahrhundert)

    0033dC1.3
    • 16682 Vertiefungsseminar
      Tiere, Menschen und ihre Ordnungen – Texte von Äsop bis zur Gegenwartsliteratur (Christine Frank)
      Zeit: Mi 08:30-10:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Im Seminar wird die Darstellung von Tieren in literarischen Texten untersucht im Hinblick auf darin repräsentierte oder kritisch in Frage gestellte menschliche Ordnungen. Am Seminarbeginn steht M.Foucaults Einführung in sein Hauptwerk „Die Ordnung der Dinge“, wo er sich paradigmatisch mit J.L.Borges’ ‚chinesischer‘ Taxinomie auseinandersetzt. Ausgehend davon werden Füchse als Repräsentanten menschlichen Sozialverhaltens in Texten von Äsop und Goethe diskutiert. Ein zweiter Themenblock (‘Vom Paradies zum Zoo’) untersucht Tiere im Raum menschlich geschaffener oder imaginierter Ordnungssysteme in der Bibel sowie bei Gustave Flaubert, R.M.Rilke, Julio Cortázar, Durs Grünbein, Heinrich Heine und Yoko Tawada; die dritte thematische Einheit diskutiert einen von Menschen besetzten und philosophisch aufgeladenen Naturraum („Waldeinsamkeit“) und die Rolle von Vögeln als Repräsentanten des Einbruch eines Anderen, Unheimlichen bei L.Tieck, E.A.Poe und Marcel Beyer, wobei auch akustische Umsetzungen mit einbezogen werden (ein Hörspiel von Rimini Protokoll); im vierten Themenblock geht es um die diskursive Ordnung des Menschen und ihre Spiegelung in der Auseinandersetzung mit Hunden (E.T.A.Hoffmann, Franz Kafka, Marion Poschmann, Marica Bodrožic). Das vollständige Programm kann ab sofort bei der Dozentin abgerufen werden.

    • 16683 Vertiefungsseminar
      Literaturbetriebsprosa von Autorinnen (Lea Haneberg)
      Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: K 31/102 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      „Vor allem vom Literaturbetrieb spricht die Katzenschlager, als wäre er eine berechnende Maschinerie, die zartbesaitete Kunstschaffende zermalmt, aussaugt und ausspuckt.“ Elvira Katzenschlager ist die Protagonistin des 2019 veröffentlichten Romans Hippocampus, aus welchem das einleitende Zitat entnommen ist. Seit der Jahrtausendwende ist eine Vielzahl an Erzähltexten erschienen, die den Entstehungsprozess, die Vermarktung und die Rezeption von Literatur – kurzgesagt also den gegenwärtigen Literaturbetrieb – literarisch reflektieren. Im Seminar wollen wir uns mit diesem Phänomen der Gegenwartsliteratur beschäftigen, indem wir Fiktion wie Realität in den Blick nehmen und uns sowohl mit verschiedenen Literaturbetriebsromanen als auch mit Forschungsbeiträgen zu aktuellen Entwicklungen im literarischen Feld auseinandersetzen. Die ausgewählten Primärtexte evozieren in besonderem Maße Fragen nach den Bedingungen weiblicher Autorinnenschaft und korrespondieren auf diese Weise mit aktuellen feministischen Diskursfeldern wie der #MeToo- oder der Care-Arbeits-Debatte.

      Literaturhinweise

      Auswahl der zu lesenden Primärtexte: Nachkommen (2014) von Marlene Streeruwitz, Hippocampus (2019) von Gertraud Klemm, Das Licht ist hier viel heller (2019) von Mareike Fallwickl und Schrödingers Grrrrl (2023) von Marlen Hobrack

    • 16684 Vertiefungsseminar Abgesagt
      Ecocriticism (Friederike Günther)
      Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Im Seminar lesen wir sowohl literarische Texte, die das Verhältnis von Mensch und Natur in den Mittelpunkt stellen, als auch theoretische Texte, die das literarisch gestaltete Verhältnis von Mensch und Natur unter kulturökologischer oder ‚ökokritischer‘ Perspektive betrachten. Sowohl in den Primär- als auch den Sekundärtexten werden wir vor allem drei Aspekte der literarischen Konstruktionen von Natur in den Blick nehmen: Erstens die Konstruktion von Natur als dem ‚Anderen‘, Marginalisierten, Zerstörten oder Auszulöschenden, zweitens Natur als Konstruktion des Unkontrollierbaren und Erhabenen, und drittens Versuche, solche binären Natur-Mensch-Konstellationen zu problematisieren bzw. andere, neue Verbindungen zwischen Mensch und Natur in Inhalt und Struktur poetischer Texte zu entwickeln oder aufzudecken.

    • 16685 Vertiefungsseminar
      Klasse erzählen: Soziale Perspektiven, Erzählweisen und Aktivismen in der Gegenwartsliteratur (Robert Walter-Jochum)
      Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Das endgültige Seminarprogramm wird in der ersten Sitzung des Seminars abgesprochen, alternative Textvorschläge vor Semesterbeginn per E-Mail sind willkommen. Ins Seminar eingebunden ist die Teilnahme an der Tagung „Klassen.Gefühle.Erzählen“, die am 13./14.06.2024 stattfindet.

      Kommentar

      Die queer-feministische Theoretikerin und Literaturwissenschaftlerin bell hooks schreibt in ihrem Buch „Die Bedeutung von Klasse“: „Heutzutage ist es angesagt, über Themen wie race und gender zu sprechen; das weniger coole Thema ist Klasse. Es ist das Thema, bei dem wir alle verkrampfen, nervös werden, nicht sicher sind, wo wir stehen.“ Und doch spielen Klassenzugehörigkeiten für die soziale Verortung des Einzelnen im eigenen Umfeld, für die affektive Verankerung in der gesellschaftlichen Realität, aber auch für individuelles Fühlen und das Erleben des Selbst vielfältige Rollen, die auch in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur aus unterschiedlichsten Perspektiven erfasst werden – wobei auch die genannten Perspektiven race und gender mit reflektiert werden. Das Seminar fragt in einem ersten Schritt auf Grundlage einführender theoretischer Texte danach, was „Klasse“ ist und in welcher Hinsicht sie literaturwissenschaftlich reflektiert werden kann. Im Anschluss daran widmet es sich Texten der Gegenwartsliteratur, die das Thema „Klasse“ aus unterschiedlichen Perspektiven fokussieren. Gelesen werden u.a. kurze Beiträge aus der Anthologie „Klasse und Kampf“ (Hg. v. Maria Barankow und Christian Baron, 2021), ferner der autosoziobiografische Text „Zeige deine Klasse“ (2018) von Daniela Dröscher sowie ihr korrespondierender Roman „Lügen über meine Mutter“ (2022), Enno Stahls „Spätkirmes“ (2017), Anke Stellings „Schäfchen im Trockenen“ (2018), Annika Büsings „Nordstadt“ (2022) sowie Dinçer Güçyeters „Unser Deutschlandmärchen“ (2022).

      Literaturhinweise

      Zur Vorbereitung dieses lektüreintensiven Kurses empfohlen ist die Lektüre einiger der genannten Texte, um das Lesepensum während des Semesters zu reduzieren.

    • 16686 Vertiefungsseminar
      Die Kunst des Scheiterns. Von ungeschriebenen Büchern und erfundenen AutorInnen (Jutta Müller-Tamm)
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Fester Bestandteil des Seminars ist der Workshop „Scheitern. Formen negativer Zirkulation in der Literatur“, der am Donnerstag, den 2. Mai ab 14.30 Uhr im Literarischen Colloquium Berlin stattfinden wird. Drei Vorträge werden sich mit unterschiedlichen Facetten des literarischen Scheiterns befassen, ergänzt um Lesung und Gespräch mit dem Autor Frank Witzel.

      Kommentar

      Es gibt verschiedene Facetten des literarischen Scheiterns: Autor*innen können beim Schreiben scheitern; Texte selbst können scheitern, etwa auf dem literarischen Markt; schließlich können Leser*innen, Übersetzer*innen, Herausgeber*innen an der Lektüre, am Verstehen, scheitern. In einer paradoxen Wendung kann allerdings das Versagen auch zur Bedingung des Gelingens gemacht werden, indem literarisches Scheitern erfunden oder inszeniert wird. Das Seminar wird sich mit derartigen Fiktionen des literarischen Scheiterns befassen: Im Zentrum stehen erfundene Autor*innen und ihre verhinderten, verkannten oder vergessenen Werke, wie in Jan Wagners „Die Eulenhasser in den Hallenhäusern. Drei Verborgene“ (2012) oder Frank Witzels Essay „Von aufgegebenen Autoren. 100 Vergessene, Verkannte, Verschollene“ (Schreibheft 100, Februar 2023, S. 3–128). Was sagen diese Fiktionen über den Begriff und Status von Literatur, über das Funktionieren des Literaturmarkts, über das Verhältnis von Biographie und Literatur, über die Psychologie des Schreibens und die Bedingungen von literarischem Erfolg? Dabei werden wir neben theoretischen Überlegungen zum Scheitern (unter anderem Judith/Jack Halberstam, The Queer Art of Failure, 2011) auch ältere literarische Beispiele (z.B. Wolfgang Hildesheimer, „Lieblose Legenden“, 1952)) und nicht-deutschsprachige Texte einbeziehen (z.B. C.D. Rose, „The Biographical Dictionary of Literary Failure“, 2014).

    • 16687 Vertiefungsseminar
      Adoleszenzromane (Bastian Schlüter)
      Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Der Begriff der Adoleszenz wird, wenn auch schon früher geprägt, seit den 1960er Jahren in der Entwicklungspsychologie, der Soziologie und Erziehungswissenschaft genutzt, um ein spezifisch (spät-)modernes Konzept einer Lebensphase zwischen Kindheit und vollem Erwachsensein zu bezeichnen. Während in den 1960er Jahren noch die Mitte des dritten Lebensjahrzehnts als Ende der Adoleszenz in den westlichen Gesellschaften ausgewiesen wurde, ist man heute klar im vierten Lebensjahrzehnt angekommen – ein Zeichen dafür, wie deutlich sich die soziokulturellen Rahmungen um die Konzepte Kindheit, Jugend, Erwachsensein und um eben jene die genannten Konzepte umgreifende Klammer der Adoleszenz verändert haben. Seit den 1980er Jahren wird der Begriff des „Adoleszenzromans“ in der literaturwissenschaftlichen Forschung herangezogen, um das spezifische Genre einer diese Lebensphase thematisierenden und begleitenden Literatur zu bezeichnen. Nach Vorläufern um 1800 (Goethe, Moritz, Hoffman, Hauff) und um 1900 (Rilke, Hesse, Walser, Musil) wird der Beginn der Geschichte des „modernen Adoleszenzromans“ (Carsten Gansel) nach internationalen Vorläufern in der deutschen Literatur auf das Erscheinen von Ulrich Plenzdorfs „Die neuen Leiden des jungen W.“ (1967/68, veröff. 1973) datiert. Der Literaturgeschichte des Adoleszenzromans seit dieser Zeit soll, nach einer Beschäftigung mit entwicklungspsychologischen und sozialwissenschaftlichen Positionen zum Konzept der Adoleszenz, das Hauptinteresse des Seminars gelten; der größte Teil der zu lesenden Texte entstammt der Gegenwartsliteratur seit 2000.

      Literaturhinweise

      Zur Einführung: Carsten Gansel: Der Adoleszenzroman. In: Reiner Wild (Hg.): Geschichte der deutschen Kinder- und Jugendliteratur. 3. Aufl., Stuttgart/Weimar 2008, S. 359-379; Günter Lange: Adoleszenzroman. In: ders. (Hg.): Kinder- und Jugendliteratur der Gegenwart. Grundlagen, Gattungen, Medien, Lesesozialisation und Didaktik. 3. Aufl., Baltmannsweiler 2016, S. 147-167.

    • 16688a Seminaristische Übung
      Literaturtheorien in aktueller Anwendung (Friederike Günther)
      Zeit: Do 08:00-10:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Das Seminar kann ausschließlich mit einer mündlichen Prüfung abgeschlossen werden.

      Kommentar

      Im Seminar behandeln wir aktuelle literaturwissenschaftliche Forschungstexte aus dem letzten Jahrzehnt, die sich dezidiert auf eine bestimmte literaturtheoretische Richtung berufen, seien es Hermeneutik, Dekonstruktion, Strukturalismus, Postkoloniale Studien, Genderstudies, Ecocriticism, Psychoanalyse oder Diskursanalyse. Es geht im Seminar nicht um das Erfassen der ursprünglichen theoretischen Grundlagentexte, sondern vielmehr um die Diskussion ihrer Um- und Anverwandlungen in der aktuellen Forschung. So soll im Seminar die Fähigkeit erworben werden, eine theoretische Ausrichtung in der literaturwissenschaftlichen Praxis zu erkennen, die Vor- und Nachteile verschiedener theoretischer Ausrichtungen abzuwägen und zu überlegen, welche theoretischen Ansätze ein literarischer Text eventuell selbst anbietet, herausfordert oder auch negiert.

    • 16689 Seminaristische Übung
      Literatur und Fotografie (Dorit Müller)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Das Verhältnis von Literatur und Fotografie ist überaus vielfältig: Fotografien können literarisches Motiv oder Teil einer literarischen Veröffentlichung sein. Sie machen Prozesse des Erinnerns sichtbar, stoßen ästhetische Reflexionen an oder fungieren als Medium der Gesellschaftskritik. Als Bestandteil von Texten stimulieren sie spezifische Verfahren literarischen Erzählens und intermediale Verflechtungen. Im Seminar werden wir die Varianten der Foto-Text-Beziehung anhand literarischer Texte aus den letzten hundert Jahren untersuchen und diskutieren, welche Vorstellungen von Geschichte, Wirklichkeit, Gedächtnis und Wahrnehmung mithilfe der Fotografien verhandelt werden und wie sich das Erzählen mittels Fotografie verändert.

      Literaturhinweise

      Neben Texten von Kurt Tucholsky, Rolf Dieter Brinkmann, Monika Maron, W.G. Sebald und Judith Schalansky beziehen wir auch Schriften zur Fotografie von Walter Benjamin und Roland Barthes ein.

    • 17145 Seminar
      Games und Literatur (Frank Fischer)
      Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      In Zusammenarbeit mit Dîlan Canan Çakir (EXC Temporal Communities)

      Kommentar

      In diesem Seminar werden die vielfältigen Beziehungen zwischen Literatur und Computerspielen untersucht und diskutiert. Dabei werden wir uns mit der Frage auseinandersetzen, wie Computerspiele literarische Texte adaptieren, sich auf literarische Traditionen beziehen und eigene narrative Formen und Techniken entwickeln. Das Seminar bietet eine Einführung in die wichtigsten theoretischen Konzepte und Debatten in diesem Bereich und stellt eine Auswahl von Computerspielen vor, die sich auf kanonische literarische Werke beziehen oder von diesen inspiriert wurden. Die Themen reichen von der Analyse konkreter Spiele und ihrer literarischen Bezüge über die Untersuchung von narrativen Techniken und ästhetischen Strategien bis hin zu den politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Kontexten, in denen Computerspiele entstehen und rezipiert werden.

      Literaturhinweise

      Empfohlene Literatur: Beil, Benjamin/Hensel, Thomas/Rauscher, Andreas (Hgg.): Game Studies. Wiesbaden 2018. (online: https://doi.org/10.1007/978-3-658-13498-3) Zimmermann, Olaf/Falk, Felix (Hgg.): Handbuch Gameskultur. Über die Kulturwelten von Games. Kulturrat 2020 (online: https://www.kulturrat.de/publikationen/handbuch-gameskultur/)

  • Literatur- und Kulturtheorie

    0033dC1.4
    • 16799 Vorlesung
      Einführung in die digitalen Geisteswissenschaften (Frank Fischer)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: J 32/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Immer mehr Informationen liegen digitalisiert vor oder sind ›born digital‹. Dadurch ergeben sich viele neue Forschungs- und Erkenntnismöglichkeiten, auch für die Geisteswissenschaften. Doch was stellt man eigentlich mit einer Million digitalisierter Bücher an, wie Gregory Crane einmal rhetorisch gefragt hat. Um diese Datenmengen zu verarbeiten, sind spezielle und sich stetig weiterentwickelnde Methoden vonnöten. Mittlerweile hat sich mit den ›Digital Humanities‹ eine entsprechende Praxis entwickelt. Die Vorlesung bietet einen Überblick über die Entwicklung des komputationellen Denkens in den Geisteswissenschaften seit Beginn des 19. Jahrhunderts und stellt die wichtigsten Standards vor: Methoden, Formate, Software, Tools. Da uns durch die Digitalisierung der Gegenstände auch andere epistemische Dingen vorliegen, wird immer auch kritisch gefragt, welche Folgen dies für die Interpretierbarkeit hat. Auch in diesem Semester setzen die Digital-Humanities-Lehrveranstaltungen keine Kenntnisse in diesem Bereich voraus und sind als breite Einführung sowohl für M.A.-Studierende als auch B.A.-Studierende in der Vertiefungsphase gedacht. Mit dem Fokus auf Textdaten und Korpora richten sie sich besonders an Studierende der philologischen Institute.

    • 16688 Vertiefungsseminar
      Literaturtheorien in aktueller Anwendung (Friederike Günther)
      Zeit: Do 08:00-10:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Das Seminar kann ausschließlich mit einer mündlichen Prüfung abgeschlossen werden.

      Kommentar

      Im Seminar behandeln wir aktuelle literaturwissenschaftliche Forschungstexte aus dem letzten Jahrzehnt, die sich dezidiert auf eine bestimmte literaturtheoretische Richtung berufen, seien es Hermeneutik, Dekonstruktion, Strukturalismus, Postkoloniale Studien, Genderstudies, Ecocriticism, Psychoanalyse oder Diskursanalyse. Es geht im Seminar nicht um das Erfassen der ursprünglichen theoretischen Grundlagentexte, sondern vielmehr um die Diskussion ihrer Um- und Anverwandlungen in der aktuellen Forschung. So soll im Seminar die Fähigkeit erworben werden, eine theoretische Ausrichtung in der literaturwissenschaftlichen Praxis zu erkennen, die Vor- und Nachteile verschiedener theoretischer Ausrichtungen abzuwägen und zu überlegen, welche theoretischen Ansätze ein literarischer Text eventuell selbst anbietet, herausfordert oder auch negiert.

    • 16690 Vertiefungsseminar
      Literarische Identitätskonzepte (Annika Becker)
      Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      In diesem Seminar wollen wir verschiedene Formen und Theorien der literarischen Identitätskonzeption ergründen. Wie entsteht das Ich im Text und welche Rolle wird ihm zugeschrieben? Sich mit dem Ich in der Erzählung zu befassen, heißt nicht nur Identitätskonstruktionen und Selbstentwürfe in ihrer strukturellen und inhaltlichen Darstellung zu untersuchen, sondern setzt vor allem eine dezidierte Beschäftigung mit theatralen Momenten der Inszenierung, Performance und Maskerade voraus. Gemeinsam werden wir Einblick nehmen in Selbsterzählungsverfahren verschiedener Textarten und uns dabei nicht nur mit Auto(r)fiktion befassen, sondern auch Texte in den Blick nehmen, die unzuverlässiges Erzählen und metaleptische Grenzüberschreitungen narrativer Ebenen betreiben. Ziel des Seminars ist es, diverse Formen der literarischen (Selbst-)Inszenierung in Erzähltexten vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart zu analysieren.

    • 16691 Vertiefungsseminar
      Klassizismus & Romantik: Ästhetik und Geschlecht (Antonia Eder)
      Zeit: Mi 18:00-20:00 (Erster Termin: 24.04.2024)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Der Beginn dieses Kurses liegt erst in der zweiten Woche des Semesters am 24. April!

      Kommentar

      Bereits um 1800 sind sowohl Rezeption als auch Produktion von Literatur Tätigkeiten, die immer auch Aushandlung von Geschlecht bedeuten. Denn Literatur ist immer ‚gemacht‘, also künstlerisch hergestellt, und dadurch ein spezifisch geeigneter Ort, um Zuschreibungen von Geschlecht zu beobachten: Welche Codes, welche Zeichen werden in der oder über die Literatur geschlechterdifferentiell oder -fluide zugeordnet? Welche Vorstellungen werden so durch Literatur bedient oder allererst erzeugt? Wie unterscheiden sich solche Vorstellungen historisch, aber auch zeitgenössisch in Klassik und Romantik? Daher beobachten wir in diesem Seminar die Wechselbeziehung zwischen der Literatur einer Zeit und den zeitgenössischen Diskursen und konzentrieren uns dabei auf die literarischen Vorstellungen, also Imaginationen und Figurationen von Geschlecht. In den ästhetischen Debatten um 1800, in denen es um Kunstautonomie und Autorschaft geht, spielt die Frage des Geschlechts – oft verdeckt – eine zentrale Rolle, d.h. ‚männlich‘ und ‚weiblich‘ werden zu Variablen des ästhetischen Diskurses, wobei der Status des Autors oft genuin ‚männlich‘ konnotiert ist. Schreibende Frauen brechen in Klassik und Romantik allerdings auf zu einem „langen Weg zur Mündigkeit“ (Becker-Cantarino), den wir in seinen Verzweigungen auf verschiedensten Ebenen durch Zeitschriften, Salons, Editionen, Romane und Novellen verfolgen werden.

    • 16692 Vertiefungsseminar
      Österreichische Literaturgeschichte im digitalen Raum (Christine Frank)
      Zeit: Di 16:00-20:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Literaturgeschichte ist einer der wichtigsten Bereiche der Literaturvermittlung in der Schule und im Studium – abfragbares Wissen, das dabei selten im Hinblick auf seine Konstruktion befragt wird. Aber was genau ist Literaturgeschichte? Wer ‚schreibt‘ Literaturgeschichte, was ‚gehört‘ hinein und was nicht? Wie prägt Literaturgeschichte unser Verständnis von Sprache, Kultur und Nation? Welche Funktion hat die Unterscheidungen von Nationalliteraturen und Epocheneinheiten? Und was hat sich in der Vermittlung von Literatur(geschichte) verändert durch die neuen Medien, die es ermöglichen Literaturgeschichte im digitalen Raum nichtlinear, nicht hierarchisch geordnet, nicht nur in Schriftform sondern auch über Audio- und Videodateien, ja sogar interaktiv und ohne Rücksicht auf den Umfang verfügbar zu machen? Das Seminar wird als Projektseminar durchgeführt. Am Beispiel der Österreichischen Literatur als Subeinheit deutschsprachiger Literaturgeschichte werden wir gemeinsam literaturgeschichtlich relevante Dokumente im Internet aufsuchen und davon ausgehend das Konzept Literaturgeschichte im Hinblick auf seine Grundannahmen und Zielvorstellungen, Auswahlkriterien und Darstellungsmodi kritisch befragen. Wir wollen aber auch selbst alternative Modelle entwickeln und Literaturgeschichte im Internet schreiben. Im Hinblick auf den Projektcharakter findet das Seminar nach einer einführenden Sitzung am 16.4. von 16-18 Uhr im zweiwöchigen Turnus statt jeweils von 16-20 Uhr am 7.5., 21.5., 4.6., 11.6., 25.6. und 9.7. im Raum JK 31/102

      Literaturhinweise

      Literatur zur Einführung: wikipedia-Artikel „Literaturgeschichte“ https://de.wikipedia.org/wiki/Literaturgeschichte; Jauß, Hans Robert: Literaturgeschichte als Provokation der Literaturwissenschaft. In: ders.: Literaturgeschichte als Provokation (es 418). Frankfurt a.M. 1970, S. 144–170; Jürgen Fohrmann: Projekt der deutschen Literaturgeschichte. Entstehung und Scheitern einer nationalen Poesiegeschichtsschreibung zwischen Humanismus und Deutschem Kaiserreich. Stuttgart 1989; Matthias Buschmeier, Walter Erhart, Kai Kauffmann (Hrsg.): Literaturgeschichte. Theorien – Modelle – Praktiken. Berlin/Boston 2014; Katrin Kohl, Ritchie Robertson (Hrsg.): A History of Austrian Literature 1918–2000. Rochester NY 2006; Corinna Caduff, Reto Sorg (Hrsg.): Nationale Literaturen heute – ein Fantom? Die Imagination und Tradition des Schweizerischen als Problem. München 2004.

    • 16693 Vertiefungsseminar
      Jüdische Figuren in deutschsprachiger Literatur (Gesa Dane)
      Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 26.04.2024)
      Ort: 0.3099B Seminarraum (Zugang von der L-Strasse) (Fabeckstr. 23/25)

      Hinweise für Studierende

      Das Seminar wir als Block angeboten. Die Orientierungssitzung findet am Freitag, dem 26. April, 12-14 Uhr, statt.

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Die Teilnahme an diesem Seminar setzt die Bereitschaft zu extensiver Lektüre literarischer Texte voraus.

      Ein Seminarprogramm wird in der ersten Sitzung ausgegeben.

      Kommentar

      Was ist unter Antisemitismus, was unter Judenfeindlichkeit zu verstehen? Antworten auf diese Fragen finden wir in Dramen, Gedichten, Erzählungen und Romanen. An einigen ausgewählten literarischen Texten soll die Darstellung jüdischer Figuren vom 18. bis zum 20. Jahrhundert untersucht werden (z. B. von Christian Fürchtegott Gellert und Gotthold Ephraim Lessing über Jacob und Wilhelm Grimm, Heinrich Heine, Fanny Lewald und Marie von Ebner-Eschenbach bis hin zu Thomas Mann und Max Frisch). Wie werden kulturelle Stereotype literarisch transportiert und aufgebrochen? Welche politischen Intentionen werden damit jeweils verfolgt? Das Seminar knüpft an intensive internationale literaturwissenschaftliche Diskussionen über den literarischen Antisemitismus in der deutschen Literatur an.

    • 16721a Vertiefungsseminar
      Radiosendung zum Kafka-Jubiläum (Friederike Günther)
      Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Im Seminar bekommen Sie die aktive Teilnahme ausschließlich durch Mitarbeit an einem Radiobeitrag, weitere Prüfungsformen sind in diesem Praxisseminar nicht vorgesehen.

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      ACHTUNG- ZEIT UND RAUM HABEN SICH GEÄNDERT

      Kommentar

      Anfang Juni 2024 jährt sich Kafkas Todestag zum hundertsten Mal. Das ist Anlass, um eine Sendung des Literaturmagazins ‚Buchfunk‘ ganz Kafka zu widmen. Die Sendung wird in diesem Seminar entstehen und es sind keine Vorkenntnisse nötig, allerdings die Bereitschaft, sich auf journalistische Praxis, auf das zügige und experimentelle Verfassen von Texten und auf die Arbeit mit Tönen einzulassen. Zu Beginn des Seminars werden wir einen Text von Kafka auswählen, der im Zentrum der Sendung stehen soll – nennen Sie also in der ersten Sitzung bitte Ihren Favoriten unter den Texten Kafkas. In Gruppenarbeit erfolgt dann das Verfassen eines Beitrags, wozu nicht nur das Schreiben der Texte und das Einsprechen ins Mikrofon gehört, sondern auch das Sammeln von Stimmen (Interviews) zum Thema und die kreative Arbeit mit Tönen und Musik. Angesichts des anvisierten Sendungsdatums am 4. Juni wird die meiste Arbeit an den Radiobeiträgen im April und Mai stattfinden.

  • Deutsche Literatur von den Anfängen bis ins 13. Jahrhundert

    0033dC2.1
    • 16694 Vertiefungsseminar
      Feenerzählungen (Jutta Eming)
      Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Als ‚Feenerzählungen‘ lassen sich Dichtungen bezeichnen, die von der Beziehung zwischen einem sterblichen Mann und einer mit magischen Fähigkeiten begabten Frau handeln. Sie treten in der Literatur des Mittelalters seltener – vor allem in Frankreich - als eigenständige Dichtungen auf; häufiger ist die Überblendung der Feenerzählung als Erzählmuster mit dem Roman. Gerade letztere Tradition erlaubt eine reizvolle Kontrastierung zweier Welten, zwischen denen zumeist der männliche Protagonist sich entscheiden muss, was ihn regelmäßig überfordert. Doch auch die ‚Fee‘ selbst kann als Grenzgängerin gezeichnet sein, welche die Beziehung zum Geliebten nur für einen begrenzten Zeitraum zu ihren Bedingungen führen oder auch ganz in die menschliche Welt wechseln möchte (Melusine). Das Seminar wird mit wichtigen deutschsprachigen und teilweise altfranzösischen Vertretern der Feenerzählung bekannt machen und dabei Schwerpunkte auf Fragen der Gattung und Erzählform, der Konstruktion von Gender und der Rolle von Wissensformen und Magie setzen. Von den Teilnehmer:innen wird die Bereitschaft erwartet, ein hohes Pensum an Primärtexten vorzubereiten.

    • 16695 Übung
      Konrad von Würzburg: Partonopier (Lektüre und Übersetzung) (Jutta Eming)
      Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Konrads von Würzburg Roman Partonopier und Meliur (1287) gehört zu den schönsten sog. ‚Feenerzählungen‘ der mittelalterlichen Literatur, die in den letzten Jahrzehnten von der Germanistik regelrecht ‚wiederentdeckt‘ worden und für Fragen nach Erzählform, Weiblichkeitstypologien, Genderkonstruktionen und die Rolle des Wunderbaren ausgewertet worden ist. Doch bislang liegt der lange Roman weder in neuhochdeutscher Übersetzung noch in einer heutigen literaturwissenschaftlichen Kriterien genügenden kritischen Edition vor. In der Lehrveranstaltung soll der Text in erster Linie in Auszügen gemeinsam gelesen, übersetzt und diskutiert werden, doch es werden auch Grundprobleme seiner handschriftlichen Überlieferung und Edition angesprochen.

  • Deutsche Literatur vom 13. bis ins 16. Jahrhundert

    0033dC2.2
    • 16696 Vertiefungsseminar
      Rassismus im Mittelalter? (Ralf Schlechtweg-Jahn)
      Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 16697 Übung
      Der Stricker: Pfaffe Âmis (Ralf Schlechtweg-Jahn)
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Der 'Pfaffe Amis' ist die Geschichte eines Priesters, der alle seine Gäste so großzügig bewirtet, bis er pleite ist. Damit steht er vor einem für die Literatur der Zeit ungewöhnlichen Problem, denn in dieser ist der Reichtum des Adels stets unerschöpflich. Der pfaffe löst sein Problem dadurch, dass er sein Gut durch wiederholten Trickbetrug so sehr vermehrt, bis er erneut großzügig zu jedermann sein kann. Ob als Arzt, Maler, Kaufmann oder Reliquienhändler, Amis ist seinen Mitmenschen in jeder Verkleidung überlegen und beschließt sein erfolgreiches Betrügerleben als Abt, dem nach dem Tod das ewige Leben winkt. Diese Folge komischer Abenteuer hinterlässt einen Scherbenhaufen scheinbarer Gewissheiten des 'offiziellen' Mittelalters und seiner Ordnungsentwürfe. Diese ‚andere‘ Seite der mittelalterliche Literatur, in der es nicht um Helden und Sieger, sondern um Betrüger und Betrogene geht, ist der Gegenstand des Seminars.

      Literaturhinweise

      Der Stricker: Der Pfaffe Amis. Mhd./Nhd. Nach der Heidelberger Handschrift cpg 341 hrsg., übers. und komm. v. Michael Schilling. Stuttgart 1994 (= RUB 658)

  • Literatur- und Kulturtheorie in der Mediävistik

    0033dC2.3
    • 16698 Vorlesung
      Legende (Elke Koch)
      Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: JK 28/112 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Legenden erzählen von heiligen Menschen und Wundern. Damit verbindet sich im christlichen Mittelalter ein ganzer Kosmos von Texten, denn die Heiligenverehrung ist ein wichtiges Element der Kultur. Heilige haben nicht nur religiöse, sondern auch soziale und politische Funktionen: Sie modellieren Lebensformen und Geschlechternormen, verkörpern Vorstellungen diesseitigen wie jenseitigen Heils, legitimieren Herrschaft und stiften Gemeinschaft. Erzählungen über Märtyrer*innen und Glaubensheld*innen wurden in der lateinischen Tradition und schließlich in den Volkssprachen überliefert, auserzählt und weit verbreitet. Die Texte fordern dazu heraus, das Verhältnis von Literatur und Religion zu reflektieren, denn sie bringen die Heiligenverehrung nicht nur zum Ausdruck, sondern sind selbst daran beteiligt, diese hervorzubringen und zu formen. Die Vorlesung stellt die Typologie, Entwicklung und Aspekte der Poetik der Gattung vor. Sie gibt außerdem Einblicke in neue Forschung zur Legendarik.

    • 16699 Colloquium
      Herrschaft und Heiligkeit (Johannes Traulsen)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: JK 31/122 Geschäftszimmer (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Karl der Große wurde dreihundert Jahre nach seinem Tod heiliggesprochen. Mit der Kanonisation des ersten fränkischen Kaisers, die mindestens ebenso viele politische wie religiöse Gründe hatte, ging die Produktion von legendarischen Erzählungen einher. Darin wird erzählt, was Karl zum Heiligen gemacht haben soll. Das Mittelalter hält noch weitere Beispiele solcher heiliger Könige bereit. Noch viel häufiger sind allerdings Figuren, die Herrschaft aufgeben, um ein heiligenmäßiges Leben zu führen. Etwa der indische Prinz Josaphat, der sich überzeugen lässt, nicht als König zu herrschen, sondern als Eremit in der Wüste zu leben. Es handelt sich um eine christliche Fassung der Buddha-Legende. Im Seminar werden wir uns mit einer Reihe von Texten befassen, die Herrschaft und Heiligkeit thematisieren. Die Texte werden in einem Reader zur Verfügung gestellt. Der Seminarplan wird in der ersten Sitzung gemeinsam festgelegt.

  • Neuere Literatur: Exemplarische Lektüren für angehende Lehrkräfte A

    0197bA2.8
    • 16673 Vorlesung
      Werther und seine Brüder. Goethe-Variationen vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart (Irmela Marei Krüger-Fürhoff)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: Hs 2 Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      „Die Leiden des jungen Werthers“ (1774 / 1787) machten Johann Wolfgang Goethe berühmt und setzten Maßstäbe für den (monologischen) Briefroman, Konzepte bürgerlicher Individualität und Literatur in der Epoche des Sturm und Drang. Je nach Perspektive gilt das Werk als Beispiel enthusiastischer Liebe, (inszenierter) Authentizität, Gesellschaftskritik, Moralfreiheit (Stichwort Selbstmord und ‚Werther-Effekt‘) oder Resultat von Mediennutzung (Lektüre, Tagebuch, postalische Korrespondenz). Seit seinem Erscheinen werden „Die Leiden des jungen Werthers“ immer wieder persifliert, variiert und weitererzählt (u.a. von Friedrich Nicolai, Heinrich von Kleist, Thomas Mann, Ulrich Plenzdorf und Feridun Zaimoglu) sowie in verschiedenen Medien (z.B. Theater, Film und Comic) adaptiert. Die Vorlesung vermittelt Einblicke in Deutungskontexte der Goethezeit und Werthers zahlreiche ‚Brüder‘ vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart.

  • Vertiefungsmodul Sprachfunktion

    0033dC3.2
    • 16700 Vertiefungsseminar
      Wortwelten: Neurolinguistik und Sprachvergleich (Laura Anna Ciaccio)
      Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: JK 28/112 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Der Schwerpunkt des Seminars liegt auf der Frage, wie Wörter und Konzepte im Gehirn organisiert und verarbeitet werden. Wir werden eine Perspektive einnehmen, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den Sprachen der Welt betrachtet. Dabei werden Fragen diskutiert wie: Was können wir aus sprachübergreifenden Gemeinsamkeiten und Unterschieden über die Funktionsweise von Sprache im Gehirn lernen? Funktionieren die Gehirne von Sprecher:innen verschiedener Sprachen unterschiedlich? Gibt es eine kognitive/neurobiologische Erklärung für Ähnlichkeiten zwischen den Sprachen? Wir werden uns mit experimenteller Forschung beschäftigen, die ein breites Spektrum von Techniken aus der Psycho-/Neurolinguistik und den kognitiven Wissenschaften abdeckt. Dazu gehören Verhaltens- und Neuroimaging-Studien (EEG, fMRI) mit Erwachsenen, Spracherwerbsforschung mit Kindern, Studien mit Menschen mit Sprachstörungen und Forschung zu kognitiven Mechanismen bei Tieren. Im Übungsteil werden die Methoden der experimentellen sprachwissenschaftlichen Forschung, insbesondere der Psycho- und Neurolinguistik, vertieft und geübt. Darüber hinaus werden Fragen der guten Forschungspraxis, der Reproduzierbarkeit in der Forschung und der „Open Science“ diskutiert. Die Veranstaltung soll die eigene wissenschaftliche Arbeit der Studierenden anregen und kann zur Entwicklung eigener Forschungsprojekte (z.B. in Verbindung mit BA- oder MA-Arbeiten) führen. Für die Teilnahme ist es notwendig, Texte in englischer Sprache lesen und verstehen zu können, da die hier behandelte neuere Forschungsliteratur ausschließlich auf Englisch verfasst ist. Kenntnisse über die Methoden und Annahmen der psycho-/neurolinguistischen Forschung sind Voraussetzung für die erfolgreiche Teilnahme an diesem Kurs.

    • 16701 Übung
      Wortwelten: Neurolinguistik und Sprachvergleich (Laura Anna Ciaccio)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: JK 28/112 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Der Schwerpunkt des Seminars liegt auf der Frage, wie Wörter und Konzepte im Gehirn organisiert und verarbeitet werden. Wir werden eine Perspektive einnehmen, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den Sprachen der Welt betrachtet. Dabei werden Fragen diskutiert wie: Was können wir aus sprachübergreifenden Gemeinsamkeiten und Unterschieden über die Funktionsweise von Sprache im Gehirn lernen? Funktionieren die Gehirne von Sprecher:innen verschiedener Sprachen unterschiedlich? Gibt es eine kognitive/neurobiologische Erklärung für Ähnlichkeiten zwischen den Sprachen? Wir werden uns mit experimenteller Forschung beschäftigen, die ein breites Spektrum von Techniken aus der Psycho-/Neurolinguistik und den kognitiven Wissenschaften abdeckt. Dazu gehören Verhaltens- und Neuroimaging-Studien (EEG, fMRI) mit Erwachsenen, Spracherwerbsforschung mit Kindern, Studien mit Menschen mit Sprachstörungen und Forschung zu kognitiven Mechanismen bei Tieren. Im Übungsteil werden die Methoden der experimentellen sprachwissenschaftlichen Forschung, insbesondere der Psycho- und Neurolinguistik, vertieft und geübt. Darüber hinaus werden Fragen der guten Forschungspraxis, der Reproduzierbarkeit in der Forschung und der „Open Science“ diskutiert. Die Veranstaltung soll die eigene wissenschaftliche Arbeit der Studierenden anregen und kann zur Entwicklung eigener Forschungsprojekte (z.B. in Verbindung mit BA- oder MA-Arbeiten) führen. Für die Teilnahme ist es notwendig, Texte in englischer Sprache lesen und verstehen zu können, da die hier behandelte neuere Forschungsliteratur ausschließlich auf Englisch verfasst ist. Kenntnisse über die Methoden und Annahmen der psycho-/neurolinguistischen Forschung sind Voraussetzung für die erfolgreiche Teilnahme an diesem Kurs.

  • Vertiefungsmodul Sprachwandel

    0033dC3.3
    • 16704 Seminar
      Frühneuzeitliche Fremdsprachenlehrwerke (Horst Simon)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      In diesem Seminar studieren wir eine in der Germanistik noch kaum beachtete Textsorte, die seit dem 15. Jahrhundert reich überliefert ist: Lehrwerke für Deutsch als Fremdsprache bzw. Lehrwerke für Moderne Fremdsprachen mit Deutschsprachigen als Zielpublikum. Diese Lehrwerke bilden eine hervorragende Quelle für vergangene Alltagssprache (typische Merkmale von Mündlichkeit wie Anreden, Grüße, Interjektionen, Modalpartikeln usw.). Sie können auch als Ausgangspunkt dienen für Studien zu Spracheinstellungen hinsichtlich Norm und Variation, zu nationalen und gendertypischen Stereotypen usw. – Bereitschaft zur intensiven Arbeit mit dem Quellenmaterial wird vorausgesetzt.

    • 16705 Übung
      Frühneuzeitliche Fremdsprachenlehrwerke (Horst Simon)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      In diesem Seminar studieren wir eine in der Germanistik noch kaum beachtete Textsorte, die seit dem 15. Jahrhundert reich überliefert ist: Lehrwerke für Deutsch als Fremdsprache bzw. Lehrwerke für Moderne Fremdsprachen mit Deutschsprachigen als Zielpublikum. Diese Lehrwerke bilden eine hervorragende Quelle für vergangene Alltagssprache (typische Merkmale von Mündlichkeit wie Anreden, Grüße, Interjektionen, Modalpartikeln usw.). Sie können auch als Ausgangspunkt dienen für Studien zu Spracheinstellungen hinsichtlich Norm und Variation, zu nationalen und gendertypischen Stereotypen usw. – Bereitschaft zur intensiven Arbeit mit dem Quellenmaterial wird vorausgesetzt.

  • Vertiefungsmodul Sprachstruktur

    0033eC3.1
    • Wahlmodul: Literatur im interdisziplinären Zusammenhang für angehende Lehrkräfte 0197bA1.4
    • Wahlmodul: Lernforschungsprojekt im Unterrichtsfach Deutsch 0197bA1.5
    • Wahlmodul: Exemplarische Lektüren für angehende Lehrkräfte B 0197bA1.6
    • Literarische und audiovisuelle Werke des 20. und 21. Jahrhunderts 0197bA2.10
    • Vertiefungsmodul: Linguistik für den Deutschunterricht 0424aA1.8
    • Textkompetenz ISS 0453aA1.1
    • Perspektiven deutschdidaktischer Forschung ISS 0453aA1.2
    • F1 Deutsch - Schulpraktische Studien ISS 0453aA1.3
    • Ältere Literatur: Exemplarische Lektüren für angehende Lehrkräfte A 0197bA2.9