SoSe 24  
Dahlem School o...  
Fach 1 Ethik/Ph...  
Lehrveranstaltung

AUSGELAUFEN: Masterstudiengang für ein Lehramt an Integrierten Sekundarschulen (ab 2015 bis 30.09.2020)

Fach 1 Ethik/Philosophie

0455a_m37
  • Perspektiven des ethischen Lernens in Theorie und Praxis ISS

    0455aA1.1
    • 16130 Seminar
      Perspektiven ethischen Lernens in Theorie und Praxis I (Annett Wienmeister)
      Zeit: Fr 12:00-14:00 (Erster Termin: 19.04.2024)
      Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Bitte wählen Sie zum Seminar "Perspektiven ethischen Lernens in Theorie und Praxis I“die Exkursion I (und nicht die Exkursion II)!

      Kommentar

      Im Fokus des Seminars stehen zwei Themenblöcke: In einem ersten, größeren Teil befasst es sich mit außerschulischen Lernorten. Gemäß der kantischen Devise „Gedanken ohne Inhalt sind leer, Anschauungen ohne Begriffe sind blind“ sollen Ethik- und Philosophielehrkräfte regelmäßig mit ihren Schüler:innen außerschulische Lernorte aufsuchen. Ziel dabei ist es, abstrakte Vorstellungen wie Glück, Verantwortung, Freiheit, Autonomie und Tod in der Lebenswelt konkret erfahrbar zu machen und zu reflektieren. Das Seminar vermittelt didaktische, fachwissenschaftliche, methodische und organisatorische Aspekte zum Lernen am anderen Ort. Eingerahmt von einer Exkursion an den GeDenkOrt.Charité (https://gedenkort.charite.de/) bereiten die Studierenden exemplarisch eine Exkursion für Schüler:innen an diesen Ort zum Thema „Wissenschaft in Verantwortung“ vor. Abschließend präsentieren sie ihre Unterrichtsvorhaben und evaluieren diese. Der zweite Themenblock des Seminars zielt auf einen professionellen Umgang mit relativistischen Äußerungen von Schüler:innen zu moralisch strittigen Themen. Aussagen wie „Jeder hat nur seine eigene Meinung“ oder „Was für mich wahr ist, muss nicht für andere wahr sein“ stellen für (angehende) Lehrkräfte eine besondere Herausforderung dar, weil sie ein Ziel des Philosophie- und Ethikunterrichts untergraben können: Wenn es keine moralischen allgemeingültigen Urteile gibt, dann braucht man sich nicht durch Argumentationen und Diskussionen um sie zu bemühen. Anhand der videobasierten Lehr-Lerngelegenheit „Alles relativ!? Zum Umgang mit dem ethischen Relativismus bei Schüler:innen“ (FOCUS Videoportal/k2teach) schulen die Studierenden ihre professionelle Wahrnehmung von konkreten Unterrichtssituationen und bauen ihre fachwissenschaftlich und fachdidaktisch fundierte Kompetenz im Umgang mit dem Schülerrelativismus aus.

    • 16131 Seminar
      Perspektiven ethischen Lernens in Theorie und Praxis II (Annett Wienmeister)
      Zeit: Fr 10:00-12:00 (Erster Termin: 19.04.2024)
      Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Bitte wählen Sie zum Seminar "Perspektiven ethischen Lernens in Theorie und Praxis II“ die Exkursion II (und nicht die Exkursion I)

      Kommentar

      Im Fokus des Seminars stehen zwei Themenblöcke: In einem ersten, größeren Teil befasst es sich mit außerschulischen Lernorten. Gemäß der kantischen Devise „Gedanken ohne Inhalt sind leer, Anschauungen ohne Begriffe sind blind“ sollen Ethik- und Philosophielehrkräfte regelmäßig mit ihren Schüler:innen außerschulische Lernorte aufsuchen. Ziel dabei ist es, abstrakte Vorstellungen wie Glück, Verantwortung, Freiheit, Autonomie und Tod in der Lebenswelt konkret erfahrbar zu machen und zu reflektieren. Das Seminar vermittelt didaktische, fachwissenschaftliche, methodische und organisatorische Aspekte zum Lernen am anderen Ort. Eingerahmt von einer Exkursion an den GeDenkOrt.Charité (https://gedenkort.charite.de/) bereiten die Studierenden exemplarisch eine Exkursion für Schüler:innen an diesen Ort zum Thema „Wissenschaft in Verantwortung“ vor. Abschließend präsentieren sie ihre Unterrichtsvorhaben und evaluieren diese. Der zweite Themenblock des Seminars zielt auf einen professionellen Umgang mit relativistischen Äußerungen von Schüler:innen zu moralisch strittigen Themen. Aussagen wie „Jeder hat nur seine eigene Meinung“ oder „Was für mich wahr ist, muss nicht für andere wahr sein“ stellen für (angehende) Lehrkräfte eine besondere Herausforderung dar, weil sie ein Ziel des Philosophie- und Ethikunterrichts untergraben können: Wenn es keine moralischen allgemeingültigen Urteile gibt, dann braucht man sich nicht durch Argumentationen und Diskussionen um sie zu bemühen. Anhand der videobasierten Lehr-Lerngelegenheit „Alles relativ!? Zum Umgang mit dem ethischen Relativismus bei Schüler:innen“ (FOCUS Videoportal/k2teach) schulen die Studierenden ihre professionelle Wahrnehmung von konkreten Unterrichtssituationen und bauen ihre fachwissenschaftlich und fachdidaktisch fundierte Kompetenz im Umgang mit dem Schülerrelativismus aus.

    • 16132 Exkursion
      Exkursion zu Lernorten im Ethikunterricht I (Annett Wienmeister)
      Zeit: -
      Ort: keine Angabe

      Hinweise für Studierende

      Bitte wählen Sie die Exkursion I (nicht die Exkursion II) zum Seminar Perspektiven ethischen Lernens in Theorie und Praxis I!

      Die Exkursion ist geplant für den Samstag, 25. Mai, 9-15.

    • 16133 Exkursion
      Exkursion zu Lernorten im Ethikunterricht II (Annett Wienmeister)
      Zeit: -
      Ort: keine Angabe

      Hinweise für Studierende

      Die Exkursion ist geplant für Samstag, 18. Mai , 9 – 15 Uhr.

      Bitte wählen Sie die Exkursion II (nicht die Exkursion I) zum Seminar Perspektiven ethischen Lernens in Theorie und Praxis II!

  • F1 Ethik/Philosophie: Schulpraktische Studien ISS

    0455aA1.3
    • 16150 Seminar
      Schulpraktische Studien: Vorbereitungsseminar für das Praxissemester (Daniel Austerfield)
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Die Einführung in die Schulpraktischen Studien dient der fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Begleitung beim Entwurf erster eigener Unterrichtseinheiten. Der Schwerpunkt wird individuell gesetzt, liegt grundsätzlich jedoch auf der fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Verknüpfung sowie der Begründung beim Planen von Unterricht. Dabei soll besonders die theoretisch begründete Selbstreflexion geschult werden, um den professionellen Blick auf Unterricht und Unterrichtsplanung zu fördern. Hierbei können zudem die im BA erworbenen fachdidaktischen Kenntnisse und Kompetenzen gezielt zur Unterrichtsplanung eingesetzt werden. Bitte berücksichtigen Sie bei Ihrer Semesterplanung, dass für eine aktive Teilnahme eine regelmäßige Anwesenheit, die Vorbereitung von Texten und Arbeitsaufgaben zur Unterrichtsplanung sowie die aktive Beteiligung an der Seminardiskussion erforderlich sind.

    • 16151 Seminar
      Schulpraktische Studien: Vorbereitungsseminar für das Praxissemester (Edgar Caspari)
      Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Die Einführung in die schulpraktischen Studien dient der Verknüpfung von fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Kenntnissen zur Erstellung einzelner Unterrichtsstunden und eigener Unterrichtseinheiten, sowohl an Gymnasien als auch an den ISS. Im Seminar werden der Rahmenlehrplan und die Kompetenzorientierung, Kriterien guten Unterrichts, die Schritte der Unterrichtsplanung einschließlich der Standardkonkretisierung angesprochen. 
      Diese werden durch Aspekte der Sprachbildung ergänzt. - Gegen Ende des Seminars soll eine Sequenzplanung erstellt werden.

      Bitte berücksichtigen Sie bei Ihrer Semesterplanung, dass für die Anrechnung des Seminars eine regelmäßige Anwesenheit, die Vorbereitung von Texten und Arbeitsaufgaben, sowie die aktive Beteiligung an der Seminardiskussion erforderlich sind.

  • Didaktik angewandter Philosophie ISS

    0455aA1.7
    • 16091 Hauptseminar
      Kritische Theorie der Technik- und Naturverhältnisse (Susanne Lettow)
      Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Hinweise für Studierende

      Hinweis für Lehramtsstudierende im Modul "Didaktik Angewandter
      Philosophie": Bitte nutzen Sie vorzugsweise das zusätzliche Lehrangebot im kommenden Wintersemester 24/25 zu den Themen der Didaktik Angewandter Ethik und Tierethik, das spezifisch didaktisch ausgerichtet sein wird. 
      Bei Rückfragen zur Studienplanung zu diesem Modul wenden Sie sich bitte an die Studienberatung Lehramt: https://www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/we01/studieren/studienberatung/index.html

      Kommentar

      Die gesellschaftlichen Verhältnisse zur „äußeren“ und „inneren“ Natur, sowie deren technische Vermittlung, sind ein zentraler Gegenstand der frühen Kritischen Theorie. Die Impulse, die von diesen Überlegungen für die Analyse und Kritik der gesellschaftlichen Natur- und Technikverhältnisse ausgehen, werden seit einigen Jahren und angesichts der ökologischen Verwerfungen der Gegenwart wieder verstärkt diskutiert. Im Zentrum des Seminars steht die Rekonstruktion und Diskussion der Positionen von Benjamin, Horkheimer, Adorno, Marcuse und Habermas zum Verhältnis von Natur und Arbeit sowie zum Verhältnis von Technik, Natur und Körper.

      Zur Vorbereitung: Andrew Biro (Hg.): Critical Ecologies: The Frankfurt School and Contemporary Environmental Crises. Toronto: University of Toronto Press 2018.

    • 16092 Hauptseminar
      The Philosophy of Audre Lorde (Caleb Ward)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Die Sitzung am 15.04. fällt leider aus!

      Hinweis für Lehramtsstudierende im Modul "Didaktik Angewandter
      Philosophie": Bitte nutzen Sie vorzugsweise das zusätzliche Lehrangebot im kommenden Wintersemester 24/25 zu den Themen der Didaktik Angewandter Ethik und Tierethik, das spezifisch didaktisch ausgerichtet sein wird. 
      Bei Rückfragen zur Studienplanung zu diesem Modul wenden Sie sich bitte an die Studienberatung Lehramt: https://www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/we01/studieren/studienberatung/index.html

      Kommentar

      The US black feminist theorist and poet Audre Lorde is widely referenced and revered as a founding mother of contemporary feminism, queer theory, and anti-racist activism. However, she is rarely read as a distinctive and rigorous philosopher. In this seminar, we will read Lorde as a theorist who demands intensive study and deep philosophical reflection. Through close reading and discussion of Lorde’s essays, poetry, speeches, interviews, and long-form writing, we will examine the cohesive philosophical commitments undergirding Lorde’s thought. The seminar will examine Lorde’s theories about selfhood and identity, the role of feelings in knowledge, obstacles and strategies for political coalition, “the erotic” as an epistemic and political resource, and the role of inheritance, trauma, and pedagogy in long-term societal change.

    • 16093 Hauptseminar
      Capital, Ecology, Critique II (Englisch) (Jan Slaby)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Hinweis für Lehramtsstudierende im Modul "Didaktik Angewandter
      Philosophie": Bitte nutzen Sie vorzugsweise das zusätzliche Lehrangebot im kommenden Wintersemester 24/25 zu den Themen der Didaktik Angewandter Ethik und Tierethik, das spezifisch didaktisch ausgerichtet sein wird. 
      Bei Rückfragen zur Studienplanung zu diesem Modul wenden Sie sich bitte an die Studienberatung Lehramt: https://www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/we01/studieren/studienberatung/index.html

      Kommentar

      Anthropogenic global warming has caused massive disruptions to ecosystems and human societies, and its effects will get progressively worse in the mid- and long term. This research-based MA course aims at an in-depth exploration of the ecological crisis in view of its historical development, its economical and societal root causes in global capitalism, its political dynamics and in view of contemporary efforts to tackle it on the terrain of political and societal mobilization. Philosophy makes contact with political economy, geography, sociology, cultural anthropology, political theory, science and technology studies, environmental humanities, global history, post- and decolonial theory, and related fields. Among the questions we ask are the following: What is to be done in the face of the ecological crisis and its systemic causes? How to theorize both the causes of the crisis and the task of organizing enlightened resistance to it in a way that is politically potent, inclusive and potentially majoritarian? The course continues the class from winter term 2023/24, but new participants are very welcome. The winter term was devoted mainly to studying and discussing current literature, while the course in the summer term 2024 will be devoted to a more practical agenda, singling out themes for in-depth research in student working groups. The first weeks of the class offer a recap of the main results of the prior course.

    • 16096 Hauptseminar
      Was ist Öko-Marxismus? Grundlagen, Debatten, Anwendungen (Johann Rehmann)
      Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Hinweise für Studierende

      Hinweis für Lehramtsstudierende im Modul "Didaktik Angewandter
      Philosophie": Bitte nutzen Sie vorzugsweise das zusätzliche Lehrangebot im kommenden Wintersemester 24/25 zu den Themen der Didaktik Angewandter Ethik und Tierethik, das spezifisch didaktisch ausgerichtet sein wird. 
      Bei Rückfragen zur Studienplanung zu diesem Modul wenden Sie sich bitte an die Studienberatung Lehramt: https://www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/we01/studieren/studienberatung/index.html

      Kommentar

      Der Marxismus wird insbesondere im Zusammenhang mit dem Staatssozialismus immer wieder dafür kritisiert, dass er produktivistisch, auf naive Art technologie-optimistisch und dementsprechend blind für ökologische Fragen sei. Demgegenüber finden sich bei Marx und Engels zahlreiche Beobachtungen und Einsichten, die für die Entwicklung öko-sozialistischer Strategien relevant sind. Nach einer Auswertung der “Klassiker” besichtigen wir unterschiedliche öko-marxistische Ansätze, ihre Kontroversen, Überschneidungen und Schlussfolgerungen. Wie intervenieren sie in die gegenwärtigen ökologischen Debatten? Wo liegen ihre analytischen Stärken bzw. Schwächen? Wo müssen sie angesichts der aktuellen Mehrfach-Krisen weiterentwickelt werden? Das Seminar bietet auch Gelegenheit, Entwürfe für Masterarbeiten vorzustellen und zu diskutieren.

  • Philosophische Themen B

    0459aA1.4
    • 16070 Hauptseminar
      Philosophie der Zeitlichkeit in der Phänomenologie (Dina Emundts)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      In dem Seminar sollen Texte der Phänomenologie zum Thema Zeit und Zeitlichkeit behandelt werden. Der Schwerpunkt des Seminars wird auf Texten von Henri Bergson und Martin Heidegger liegen. 
      Das Lesepensum des Seminars beträgt ca. 30 Seiten pro Sitzung. In dem Seminar wird eine regelmäßige Teilnahme erwartet, für die aktive Teilnahme müssen 2 Sitzungen vorbereitet werden, in diesen Sitzungen müssen Sie auch anwesend sein.

    • 16072 Hauptseminar
      Ästhetische Erziehung - in dekolonialer Perspektive (Francesca Raimondi)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      In der westlichen Philosophiegeschichte wird ästhetische Erfahrung als etwas betrachtet, das nicht ohne Vorbereitung zu haben ist. Seit ihrer Begründung im 18. Jahrhundert war die Ästhetik deshalb auch immer mit der Frage beschäftigt, welches intellektuelle Vermögen Subjekte dazu befähigt, welche sinnlichen Kompetenzen dazu notwendig sind und wie Geschmack entsteht und kritikfähig wird. Mit der durch Friedrich Schiller initiierten Tradition einer genuin ästhetischen Erziehung wird die ästhetische Erfahrung zugleich zum Ort der Ausbildung menschlicher Fähigkeiten, die über den bloßen Kunstgenuss hinausgehen und ethisch-moralische Emanzipation ermöglichen. 
      Während marxistische Ansätze die Geschichte der Ästhetik auf ihre bürgerliche Prägung hin befragt haben, zeigt sich in dekolonialer Perspektive das Subjekt ästhetischer Erfahrung von rassifizierten und geschlechtsspezifischen Vorstellungen durchdrungen und die Ästhetik erweist sich als Teil eines europäischen Identitäts- und Wertschöpfungsregimes. Im Seminar werden wir einige exemplarische Etappen der westlichen Ästhetik einer kritischen Relektüre unterziehen (Immanuel Kant, Friedrich Schiller, Jacques Rancière), um dann theoretische und künstlerische Ansätze kennenzulernen (u.a. James Baldwin, bell hooks, Saidiya Hartman, Fred Moten, Amiri Baraka) die über die Bedingungen einer anderen, nicht bürgerlichen und anti-rassistischen ästhetischen Erziehung nachdenken. Die Zuwendung zu Kategorien der Improvisation, die Kritik an Dehumanisierung und Objektifizierung, sowie die Ästhetik des Alltags und des Überlebens lassen in diesen Ansätzen schließlich auch die Abgrenzung der Bezeichnung Kunst von anderen ästhetischen und kulturellen Praktiken fragwürdig erscheinen.
      Das Hauptseminar findet unter Mitwirkung von Henrike Kohpeiß statt.

    • 16091 Hauptseminar
      Kritische Theorie der Technik- und Naturverhältnisse (Susanne Lettow)
      Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Hinweise für Studierende

      Hinweis für Lehramtsstudierende im Modul "Didaktik Angewandter
      Philosophie": Bitte nutzen Sie vorzugsweise das zusätzliche Lehrangebot im kommenden Wintersemester 24/25 zu den Themen der Didaktik Angewandter Ethik und Tierethik, das spezifisch didaktisch ausgerichtet sein wird. 
      Bei Rückfragen zur Studienplanung zu diesem Modul wenden Sie sich bitte an die Studienberatung Lehramt: https://www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/we01/studieren/studienberatung/index.html

      Kommentar

      Die gesellschaftlichen Verhältnisse zur „äußeren“ und „inneren“ Natur, sowie deren technische Vermittlung, sind ein zentraler Gegenstand der frühen Kritischen Theorie. Die Impulse, die von diesen Überlegungen für die Analyse und Kritik der gesellschaftlichen Natur- und Technikverhältnisse ausgehen, werden seit einigen Jahren und angesichts der ökologischen Verwerfungen der Gegenwart wieder verstärkt diskutiert. Im Zentrum des Seminars steht die Rekonstruktion und Diskussion der Positionen von Benjamin, Horkheimer, Adorno, Marcuse und Habermas zum Verhältnis von Natur und Arbeit sowie zum Verhältnis von Technik, Natur und Körper.

      Zur Vorbereitung: Andrew Biro (Hg.): Critical Ecologies: The Frankfurt School and Contemporary Environmental Crises. Toronto: University of Toronto Press 2018.

    • 16092 Hauptseminar
      The Philosophy of Audre Lorde (Caleb Ward)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Die Sitzung am 15.04. fällt leider aus!

      Hinweis für Lehramtsstudierende im Modul "Didaktik Angewandter
      Philosophie": Bitte nutzen Sie vorzugsweise das zusätzliche Lehrangebot im kommenden Wintersemester 24/25 zu den Themen der Didaktik Angewandter Ethik und Tierethik, das spezifisch didaktisch ausgerichtet sein wird. 
      Bei Rückfragen zur Studienplanung zu diesem Modul wenden Sie sich bitte an die Studienberatung Lehramt: https://www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/we01/studieren/studienberatung/index.html

      Kommentar

      The US black feminist theorist and poet Audre Lorde is widely referenced and revered as a founding mother of contemporary feminism, queer theory, and anti-racist activism. However, she is rarely read as a distinctive and rigorous philosopher. In this seminar, we will read Lorde as a theorist who demands intensive study and deep philosophical reflection. Through close reading and discussion of Lorde’s essays, poetry, speeches, interviews, and long-form writing, we will examine the cohesive philosophical commitments undergirding Lorde’s thought. The seminar will examine Lorde’s theories about selfhood and identity, the role of feelings in knowledge, obstacles and strategies for political coalition, “the erotic” as an epistemic and political resource, and the role of inheritance, trauma, and pedagogy in long-term societal change.

    • 16093 Hauptseminar
      Capital, Ecology, Critique II (Englisch) (Jan Slaby)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Hinweis für Lehramtsstudierende im Modul "Didaktik Angewandter
      Philosophie": Bitte nutzen Sie vorzugsweise das zusätzliche Lehrangebot im kommenden Wintersemester 24/25 zu den Themen der Didaktik Angewandter Ethik und Tierethik, das spezifisch didaktisch ausgerichtet sein wird. 
      Bei Rückfragen zur Studienplanung zu diesem Modul wenden Sie sich bitte an die Studienberatung Lehramt: https://www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/we01/studieren/studienberatung/index.html

      Kommentar

      Anthropogenic global warming has caused massive disruptions to ecosystems and human societies, and its effects will get progressively worse in the mid- and long term. This research-based MA course aims at an in-depth exploration of the ecological crisis in view of its historical development, its economical and societal root causes in global capitalism, its political dynamics and in view of contemporary efforts to tackle it on the terrain of political and societal mobilization. Philosophy makes contact with political economy, geography, sociology, cultural anthropology, political theory, science and technology studies, environmental humanities, global history, post- and decolonial theory, and related fields. Among the questions we ask are the following: What is to be done in the face of the ecological crisis and its systemic causes? How to theorize both the causes of the crisis and the task of organizing enlightened resistance to it in a way that is politically potent, inclusive and potentially majoritarian? The course continues the class from winter term 2023/24, but new participants are very welcome. The winter term was devoted mainly to studying and discussing current literature, while the course in the summer term 2024 will be devoted to a more practical agenda, singling out themes for in-depth research in student working groups. The first weeks of the class offer a recap of the main results of the prior course.

    • 16095 Hauptseminar
      Romanticism and Critical Theory (Englisch) (Federica Gregoratto)
      Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      The seminar explores Pre-Hegelian German and Post-Hegelian English Romanticism as sources for conceptual tools that can be proven useful in political philosophy and critical social philosophy today. This might appear as an odd undertaking, especially if we are influenced by the prejudice, formulated initially a.o. by Georg Lukács, that reduces Romanticism to a form of anti-rationalist aestheticism, promoting anti-democratic ideas and regressive tendencies. As others have convincingly argued, though, some Romantic texts and voices do share a commitment to progressive and emancipatory social criticism of the Post-French revolution capitalist society. To prove this, the seminar seeks to examine and discuss some writers – e.g. Friedrich Schlegel, Novalis, Karoline von Günderrode, Percy B. Shelley, Mary Shelley – who have elaborated on themes and concepts in ways that can inspire and foster critical and transformative work. In particular, we will concentrate on how these authors have figured out the relation between human beings and human and non-human natures, the role of emotions and affects in human forms of life, relationships of gender, sexuality and class, reciprocal recognition. We will also reflect upon the relation between conceptual and nonconceptual forms of writing and expression for the aims of a critical theory of society.

    • 16096 Hauptseminar
      Was ist Öko-Marxismus? Grundlagen, Debatten, Anwendungen (Johann Rehmann)
      Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Hinweise für Studierende

      Hinweis für Lehramtsstudierende im Modul "Didaktik Angewandter
      Philosophie": Bitte nutzen Sie vorzugsweise das zusätzliche Lehrangebot im kommenden Wintersemester 24/25 zu den Themen der Didaktik Angewandter Ethik und Tierethik, das spezifisch didaktisch ausgerichtet sein wird. 
      Bei Rückfragen zur Studienplanung zu diesem Modul wenden Sie sich bitte an die Studienberatung Lehramt: https://www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/we01/studieren/studienberatung/index.html

      Kommentar

      Der Marxismus wird insbesondere im Zusammenhang mit dem Staatssozialismus immer wieder dafür kritisiert, dass er produktivistisch, auf naive Art technologie-optimistisch und dementsprechend blind für ökologische Fragen sei. Demgegenüber finden sich bei Marx und Engels zahlreiche Beobachtungen und Einsichten, die für die Entwicklung öko-sozialistischer Strategien relevant sind. Nach einer Auswertung der “Klassiker” besichtigen wir unterschiedliche öko-marxistische Ansätze, ihre Kontroversen, Überschneidungen und Schlussfolgerungen. Wie intervenieren sie in die gegenwärtigen ökologischen Debatten? Wo liegen ihre analytischen Stärken bzw. Schwächen? Wo müssen sie angesichts der aktuellen Mehrfach-Krisen weiterentwickelt werden? Das Seminar bietet auch Gelegenheit, Entwürfe für Masterarbeiten vorzustellen und zu diskutieren.

    • 16218 Forschungsseminar
      Aristoteles' Nikomachische Ethik (Arbogast Schmitt)
      Zeit: Blockseminar: 1. Woche nach dem SoSe (22.07-26.07.24) 22.07.24, Mo: 10-12 Uhr, 14-17:30 Uhr 23.07.24, Di: 10-12 Uhr, 14-17:30 Uhr 24.07.24, Mi: 10-12 Uhr, 14-17:30 Uhr 25.07.24, Do: 10-12 Uhr, 14-17:30 Uhr 26.07.24, Fr: 9-13 Uhr (Erster Termin: 22.07.2024)
      Ort: JK 27/106 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Das Seminar kann auch ohne Vorkenntnisse der Nikomachischen Ethik besucht werden, für ein tieferes Verständnis und eine kritische Diskussionsfähigkeit ist eine Bekanntheit mit diesem Text aber sehr vorteilhaft.

      Wem dies möglich ist, dem ist daher der Besuch des Seminars von Prof. Christian Vogel in diesem Sommersemester sehr empfohlen.

      Eine Liste mit möglichen Referaten zu einzelnen Themenkomplexen wird im Blackboard gegeben werden. Einen benoteten Schein kann man mit einem Referat, einer schriftlichen Hausarbeit oder einer mündlichen Prüfung erwerben.

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Wie Aristoteles auf einer breiten Erfahrungsbasis und mit einer hoch subtilen psychologischen Analyse den Weg zu einem freien Verhältnis des Menschen zu sich selbst und seinem Tun findet, wollen wir in diesem Seminar verfolgen und stützen uns dabei vor allem auf die für diese Frage relevanten Textstellen in der Nikomachischen Ethik. Wir werden aber auch ergänzende Texte von Platon mitberücksichtigen und vieles an ausdrucksstarken Beispielen von Figuren der griechischen Literatur (v.a. von Homer und der Tragödie) anschaulich zu machen versuchen.

      Kommentar

      Das Recht auf Selbstbestimmung gilt als eines der Grundrechte, die die Philosophie der Moderne gegen gesellschaftliche und religiöse Abhängigkeiten des Menschen durchgesetzt hat. Erst der moderne Mensch gilt als aufgeklärt und frei. Diese Überzeugung dient heute nicht nur als Abgrenzung gegen die Antike und das Mittelalter, sondern gegen viele Kulturen, von denen man sagt, dass sie noch keine Aufklärung gehabt hätten. Dieser Blick von der Höhe eines modernen Standpunkts auf das ihm gegenüber Andere oder Frühere führt aber nicht selten zu Verzerrungen und produziert voreilige Fehlurteile. Das gilt in besonderer Weise für das Verständnis eines sittlich guten und freien Handelns, wie es Aristoteles z.B. in seiner Nikomachischen Ethik begründet und erklärt hat. Sein Ziel ist, die Wege aufzuzeigen, wie man diejenige Lebensform, die jeder als frei gewollt empfindet, erreicht: ein weitgehend glückliches Leben dadurch, dass jeder sich selbst in seinen ihm eigenen Fähigkeiten verwirklicht.

      Sein Ausgangspunkt ist eine kluge Analyse der Bedingungen des Handelns. Beim Handeln zieht man immer etwas etwas anderem vor. Das, was man vorzieht, hält man – zu Recht oder zu Unrecht – für besser als das, was man nicht tut. Von diesem Ansatz her zeigt Aristoteles, dass man zwischen dem, was wirklich besser für jemanden ist, und dem, was nur scheinbar bessser ist, unterscheiden mus. Denn offenbar will jeder nur das wirklich frei, was ihm auch wirklich gut tut.

    • 15175 Hauptseminar
      Theorie der Tierrechte (Bernd Ladwig)
      Zeit: Di 12-14 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Ihnestr.21/F Seminarraum (Ihnestr. 21)

      Kommentar

      Politik gilt traditionell als eine Praxis von Menschen für Menschen. Dieser Anthropozentrismus des politischen Denkens wird in neuerer Zeit von prominenten Fachvertreter/innen wie Martha Nussbaum und Will Kymlicka angefochten. Sie verstehen das Mensch-Tier-Verhältnis als Frage der politischen Gerechtigikeit und kritisieren die institutionalisierte Unterdrückung und Ausbeutung von Tieren. Bahnt sich demnach im politischen Denken ein "animal turm" an? Und welche Konsequenzen hätte er für unser Verständnis von politischer Legitimität? Im Hauptseminar wollen wir zeitgenössische Texte zu diesen Fragen auf den Prüfstand stellen.

    • 15421 Seminar
      Hegel Seminar (Bernd Ladwig)
      Zeit: Di 10-12 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Garystr.55/105 Seminarraum (Garystr. 55)

      Kommentar

      Im Seminar wollen wir zentrale Abschnitte aus Hegels Rechtsphilosophie lesen und diskutieren. Sie gilt als Hegels wichtigster Beitrag zur praktischen Philosophie und zugleich als die erste moderne Theorie zum Verhältnis von Staat und Gesellschaft. Hegel gibt eine institutionentheoretische Antwort auf die Frage nach der Wirklichkeit der Freiheit in der modernen Welt. Zu dieser Wirklichkeit gehören für ihn die Erfahrungen der politischen und ebenso der industriellen Revolution. Hegel war ein früher Kritiker der "bürgerlichen Gesellschaft", die er gleichwohl als unverzichtbar ansah, um zu einem zeitgemäßen Verständnis von politisch zu realisierender "Sittlichkeit" zu gelangen.

    • 16071 Hauptseminar
      Metasemantik: Wie kommen sprachliche Ausdrücke zu ihrer Bedeutung? (Miguel Hoeltje)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Für die systematische Beschäftigung mit Sprache hat sich die Unterscheidung zwischen Syntax, Semantik und Pragmatik etabliert. Grob: Syntax beschäftigt sich mit grammatischen Eigenschaften, Semantik mit Bedeutung und Weltbezug, Pragmatik mit dem Gebrauch von Sprache als Kommunikationsmittel. Sowohl im Alltag als auch in den Wissenschaften wird in der Regel davon ausgegangen, dass sprachliche Ausdrücke diverse semantische Eigenschaften haben: Mit Sätzen können Dinge gesagt und behauptet werden, sie können (relativ zu bestimmten Umständen) wahr oder falsch sein, Eigennamen und Kennzeichnungen können dazu dienen, Einzeldinge in der nicht-sprachlichen Welt herauszugreifen und zu bezeichnen, prädikative Ausdrücke können auf Dinge in der Welt zutreffen und diese beschreiben. Das Ziel einer semantischen Theorie besteht darin, solche Eigenschaften für eine Sprache zu systematisieren; also (beispielsweise) für das Englische anzugeben, auf welche Dinge englische Prädikate zutreffen und unter welchem Umständen Sätze des Englischen wahr wären. Im Unterschied zu so einer (deskriptiven) Semantik fragt die *Meta*semantik danach, worin semantische Eigenschaften fundiert sind. Während also die deskriptive Semantik uns (vereinfacht
      dargestellt) sagt, dass der Ausdruck „tree“ auf Bäume zutrifft und der Satz „Tigers are mammals“ genau dann wahr ist, wenn Tiger Säugetiere sind, fragt die Metasemantik danach, worin diese Tatsachen gegründet sind. Warum trifft „tree“ auf Bäume zu und nicht auf Tische? Und wie kommt es, dass „Tigers are mammals“ gerade diese Wahrheitsbedingungen hat? In diesem Seminar werden wir uns mit einigen zentralen Diskussionssträngen innerhalb der Metasemantik beschäftigen. Strittig ist hier beispielsweise, ob sich semantische Eigenschaften zurückführen lassen auf bestimmte Absichten, mit denen Sprecherinnen die fraglichen Ausdrücke typischerweise verwenden; ob dem Begriff der Konvention in einer Sprachgemeinschaft eine wichtige Rolle bei der Fundierung semantischer Tatsachen zukommen sollte; welche Relevanz der kausale Kontakt von Sprecher*innen zu den fraglichen Dingen in der Welt (etwa Bäumen oder Tigern) hat; und welchen Beitrag „Expert*innenwissen“ leistet, um die semantischen Eigenschaften von Ausdrücken wie beispielsweise „Arthritis“ auch im Munde von Laien festzulegen. Wir werden uns hierbei
      (weitestgehend) an englischsprachiger Literatur aus dem 20. und 21. 
      Jahrhundert orientieren.

    • 16073 Hauptseminar
      Der Postmoralismus und die Frage nach dem Bösen (Thorsten Streubel)
      Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Seit Jahren wird eine zunehmende Moralisierung politischer Streitfragen in öffentlichen Debatten sowie eine identitätspolitische Einengung des wissenschaftlichen Diskurses vornehmlich in den Geistes- und Sozialwissenschaften beklagt. Zugleich gilt die ,Ethik‘ aber als seriöse philosophische Teildisziplin sowie (als ”verpflichtender bekenntnisfreier
      Sachunterricht”) als wichtiges und wertvolles Unterrichtsfach an (Berliner) Schulen. Doch wie steht es eigentlich um die ethischen Geltungs- und Wahrheitsansprüche? Es sind erhebliche Zweifel angebracht, dass es überhaupt so etwas gibt wie ‘moralische Tatsachen‘ oder ‘universell gültige ethische Prinzipien‘ und objektive ethische Werte oder auch eine Würde des Menschen (als eine Art natürlicher Eigenschaft des Homo sapiens). Ich möchte in diesem Seminar daher das zukunftsweisende Konzept einer postmoralischen Gesellschaft diskutieren, welche die Moral aus dem öffentlichen und wissenschaftlichen Diskurs verbannt hätte. Was wären jedoch die Konsequenzen? Wäre in einer postmoralischen Gesellschaft alles erlaubt? Und wie steht es mit den moralischen Kategorien von Gut und Böse?
      Grundlagentext: Thorsten Streubel: Der Postmoralismus und die Frage nach dem Bösen. Berlin 2023.
      (Weitere Texte werden in der ersten Sitzung bekanntgegeben. )

    • 16074 Hauptseminar
      Agency and Causation (Englisch) (Barbara Vetter)
      Zeit: Fr 12:00-14:00 (Erster Termin: 19.04.2024)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      When we act, we cause things to happen. Some philosophers have argued that intentional actions are in fact nothing more than a special case of
      causation: behaviour caused by our intentions or similar mental states. On the other hand, it is hard to understand what causation is without resorting to our understanding of actions. Others philosophers have argued that indeed causation is to be understood in terms of human agency. Whether we understand an aspect of human life (action) in terms of the natural order
      (causation) or the other way around, action and causation are closely related. In this seminar we will engage with current debates about the relation between action and causation, including causal and non-causal theories of action and agency-based or manipulability-based theories of causation.

    • 16075 Hauptseminar
      Qualia (Stefanie Grüne)
      Zeit: Di 18:00-20:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Den Duft eines frisch gebackenen Kuchens zu riechen, fühlt sich anders an, als es sich anfühlt, an einem überfüllten Mülleimer zu riechen. Beide Wahrnehmungen wiederum fühlen sich grundsätzlich anders an als das Hören der Geräusche einer Baustelle oder das Sehen eines Sonnenuntergangs. Die Eigenschaft eines geistigen Zustands, sich auf eine bestimmte Weise anzufühlen, wird von Philosophen üblicherweise als dessen Quale (Plural: 
      Qualia) bezeichnet. Dass es Qualia in diesem Sinn gibt, ist in der Philosophie des Geistes relativ unkontrovers. Heiß umstritten ist dagegen die Frage, um was für eine Art von Eigenschaften es sich bei Qualia handelt und ob sich Qualia in ein physikalisches Weltbild integrieren lassen. Frank Jackson z.B. hat mit einem berühmten Gedankenexperiment gegen die These argumentiert, dass es sich bei Qualia um physische Eigenschaften handelt. 
      Dieses Gedankenexperiment handelt von einer Wissenschaftlerin namens Mary, die alle physikalischen Informationen über Farben und Farbwahrnehmungen kennt, aber in einem vollständig schwarz-weiß eingerichteten Zimmer eingesperrt ist und deswegen nicht weiß, wie es sich anfühlt, z.B. eine Tomate zu sehen. Auch gegen den Vorschlag, dass sich Qualia funktional charakterisieren und so in ein physikalisches Weltbild integrieren lassen, ist argumentiert worden. Ein weiterer Versuch, Qualia als in ein naturwissenschaftliches Weltbild integrierbar zu erweisen, besteht darin, zunächst auf naturalistische Weise zu erklären, wie es sich bei Wahrnehmungen um Repräsentationen handeln kann, und in einem zweiten Schritt dafür zu argumentieren, dass Qualia vollständig durch den repräsentationalen Gehalt von Wahrnehmungen bestimmt sind. Auch solche Versuche sind – vor allem durch das Anführen von Gegenbeispielen – kritisiert worden.
      In unserem Seminar werden wir uns mit diesen verschiedenen Debatten in Bezug auf Qualia beschäftigen und uns so einen Überblick über eines der wichtigsten Themen aus der Philosophie des Geistes erarbeiten.

    • 16076 Hauptseminar
      Politische Erkenntnistheorie (Dirk Koppelberg)
      Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Erkenntnistheoretische Fragen und Herausforderungen stehen derzeit im Mittelpunkt unseres politischen Lebens und unserer gesellschaftlichen Probleme. Fehl- und Desinformationen werden rasanter denn je verbreitet. 
      Immer schwieriger wird es, zuverlässige Belegquellen für Behauptungen und Nachrichten ausfindig zu machen und als solche zu identifizieren. Die Rolle der Wahrheit in der Politik scheint stetig an Bedeutung zu verlieren. ”Politische Erkenntnistheorie” hat sich in den letzten Jahren als Bezeichnung für die Art von Erkenntnistheorie herauskristallisiert, die diese Probleme in näheren Augenschein nimmt und detailliert zu analysieren versucht. In diesem Seminar wollen wir uns hauptsächlich mit drei Themengebieten befassen: 1. 
      Wahrheit und Wissen in der Politik, 2. epistemische Probleme der Demokratie, 3. politischer Dissens und Polarisation.

      Textgrundlagen: Edenberg, Elizabeth + Michael Hannon (eds.), 2021, Political Epistemology, Oxford: Oxford University Press. Hannon, Michael + Jeroen de Ridder (eds.), 2021, The Routledge Handbook of Political Epistemology, London and New York: Routledge. Tanesini, Alessandra + Michael P. Lynch (eds.), 2021, Polarisation, Arrogance, and Dogmatism: Philosophical Perspectives, London and New York: Routledge.

    • 16090 Hauptseminar
      Giordano Bruno, Von den heroischen Leidenschaften: Liebe, unvollkommene Vollkommenheit und menschliches Dasein in Brunos italienischer philosophischer Phase (Marta Quatrale)
      Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Von den heroischen Leidenschaften (Degli eroici furori), zwischen 1583 und 1585 in England verfasst, ist das letzte Werk, das Giordano Bruno in italienischer Sprache schrieb. Bruno selbst behauptete, in seinem metaphysischen Traktat Über die Ursache, das Prinzip und das Eine (De la causa, principio et uno) bestehe das Fundament seiner italienischen philosophischen Phase, in Von den heroischen Leidenschaften dagegen das Dach. Gibt es alles in allem einen besseren Weg, das Drama des menschlichen Daseins samt aller seiner Höhen, Tiefen und Qualen zusammenzufassen, als von Liebe zu reden? Im Einklang mit seinem platonischen metaphysischen Hintergrund stellt Bruno die Liebe als Gottwerdung der menschlichen Seele dar – und doch bleibt diese Sehnsucht nach Vollkommenheit stets unvollkommen: Das göttliche Geliebte bleibt zwar nach, jedoch entzieht sich in einer unendlichen Jagd. Die heroische Dimension des menschlichen Daseins besteht genau darin: in diesem unaufhörlichen Gefangensein zwischen Fülle und Mangel, das – nach einer typisch platonischen Argumentationsweise – nicht nur ein ethisches Erstreben signalisiert, sondern auch die intellektuelle Mühe eines Geistes, die auf eine unerreichbare perfekte intellektuelle Erkenntnis abzielt.
      Mit Von den heroischen Leidenschaften knüpfte sich Bruno einerseits an die Tradition der platonischen Liebestraktate und Symposionkommentare nach Marsilio Ficinos Vorbild an, andererseits griff er mit vollen Händen der neuplatonischen und synkretischen Tradition ebenfalls zu. Die Lektüre von Aufsätzen aus diesem Werk wird im Lauf des Seminars sowohl eine Vertiefung der wichtigsten Aspekte von Brunos philosophischem Standpunkt ermöglichen als auch eine erste Einführung in seine wichtigsten Quellen.


      Literatur

      Die Texte (Aufsätze sowie zzgl. Sekundärliteratur) werden auf Blackboard zur Verfügung gestellt.

      Literaturhinweise

      Giordano Bruno, Von den heroischen Leidenschaften. Herausgegeben von Christiane Bacmeister, Meiner Verlag, Hamburg 1996

    • 16325 Übung
      Logik der Gnade: Nicolas Malebranche (Bernd Roling)
      Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: J 27/14 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Nicolas Malebranche (1638-1715) blieb es vorbehalten, als Reaktion auf den Siegeszug der cartesianischen Philosophie im 17. Jahrhundert jene große Alternative zu formulieren, die heute gemeinhin Okkasionalismus genannt wird und deren Echo bis zu Leibniz reicht. Die Philosophie des Okkasionalismus war in ihrem Kern theozentrisch, Gott sollte ein Höchstmaß an Bedeutung zugedacht sein, zugleich sollte er Herr über alle ursächlichen Zusammenhänge bleiben. Ebenso wie Malebranche zu diesem Zweck in den ‚Untersuchungen über die Wahrheit‘ eine Erkenntnistheorie entwickelte, die uns alle Ideen in Gott erschauen ließ, entwarf er im Anschluß in seiner ‚Abhandlung von der Natur und der Gnade‘, den er wiederholt überarbeitete, eine entsprechende Metaphysik, die entscheidende Fragen beantworten sollte. Wie ließen sich die Freiheit des Menschen und die göttliche Allmacht in Einklang bringen? Wie das göttliche Vorauswissen und die Autonomie menschlicher Handlungen? Wie die göttliche Gerechtigkeit, die nach dem Sündenfall, wie die Anhänger Augustins glaubten, alle Menschen verdammt hatte, und die göttliche Barmherzigkeit und Gnade? Welche Rolle sollte das Naturgesetz spielen? Welche Funktion hatte Jesus Christus? Das System, das Malebranche entwickelte, war provokant, an einigen Stellen, vor allem mit Blick auf die berüchtigte ‚Gefühlsgnade‘ mutet es fast surreal an, vor allem aber war es widerspruchsfrei und sollte für die ‚Theodizee‘ Leibniz‘ eine entscheidende Grundlage liefern. Im Seminar soll vor allem die ‚Abhandlung‘ gelesen und diskutiert werden.

      Literatur: Nicolas Malebranche, Abhandlung von der Natur und der Gnade (1712), übersetzt von Stefan Ehrenberg, Hamburg 1993, ders., Nicolas Malebranche, Von der Erforschung der Wahrheit. Drittes Buch, übersetzt von Alfred Klemmt, Hamburg 1968, The Cambridge Companion to Malebranche, hg. von Steven Nadler, Cambridge 2010.   

  • Wahlmodul: Fragen, Themen und Kontroversen der Fachdidaktik Ethik / Philosophie

    0459aA1.5
    • 16091 Hauptseminar
      Kritische Theorie der Technik- und Naturverhältnisse (Susanne Lettow)
      Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Hinweise für Studierende

      Hinweis für Lehramtsstudierende im Modul "Didaktik Angewandter
      Philosophie": Bitte nutzen Sie vorzugsweise das zusätzliche Lehrangebot im kommenden Wintersemester 24/25 zu den Themen der Didaktik Angewandter Ethik und Tierethik, das spezifisch didaktisch ausgerichtet sein wird. 
      Bei Rückfragen zur Studienplanung zu diesem Modul wenden Sie sich bitte an die Studienberatung Lehramt: https://www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/we01/studieren/studienberatung/index.html

      Kommentar

      Die gesellschaftlichen Verhältnisse zur „äußeren“ und „inneren“ Natur, sowie deren technische Vermittlung, sind ein zentraler Gegenstand der frühen Kritischen Theorie. Die Impulse, die von diesen Überlegungen für die Analyse und Kritik der gesellschaftlichen Natur- und Technikverhältnisse ausgehen, werden seit einigen Jahren und angesichts der ökologischen Verwerfungen der Gegenwart wieder verstärkt diskutiert. Im Zentrum des Seminars steht die Rekonstruktion und Diskussion der Positionen von Benjamin, Horkheimer, Adorno, Marcuse und Habermas zum Verhältnis von Natur und Arbeit sowie zum Verhältnis von Technik, Natur und Körper.

      Zur Vorbereitung: Andrew Biro (Hg.): Critical Ecologies: The Frankfurt School and Contemporary Environmental Crises. Toronto: University of Toronto Press 2018.

    • 16092 Hauptseminar
      The Philosophy of Audre Lorde (Caleb Ward)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Die Sitzung am 15.04. fällt leider aus!

      Hinweis für Lehramtsstudierende im Modul "Didaktik Angewandter
      Philosophie": Bitte nutzen Sie vorzugsweise das zusätzliche Lehrangebot im kommenden Wintersemester 24/25 zu den Themen der Didaktik Angewandter Ethik und Tierethik, das spezifisch didaktisch ausgerichtet sein wird. 
      Bei Rückfragen zur Studienplanung zu diesem Modul wenden Sie sich bitte an die Studienberatung Lehramt: https://www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/we01/studieren/studienberatung/index.html

      Kommentar

      The US black feminist theorist and poet Audre Lorde is widely referenced and revered as a founding mother of contemporary feminism, queer theory, and anti-racist activism. However, she is rarely read as a distinctive and rigorous philosopher. In this seminar, we will read Lorde as a theorist who demands intensive study and deep philosophical reflection. Through close reading and discussion of Lorde’s essays, poetry, speeches, interviews, and long-form writing, we will examine the cohesive philosophical commitments undergirding Lorde’s thought. The seminar will examine Lorde’s theories about selfhood and identity, the role of feelings in knowledge, obstacles and strategies for political coalition, “the erotic” as an epistemic and political resource, and the role of inheritance, trauma, and pedagogy in long-term societal change.

    • 16093 Hauptseminar
      Capital, Ecology, Critique II (Englisch) (Jan Slaby)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Hinweis für Lehramtsstudierende im Modul "Didaktik Angewandter
      Philosophie": Bitte nutzen Sie vorzugsweise das zusätzliche Lehrangebot im kommenden Wintersemester 24/25 zu den Themen der Didaktik Angewandter Ethik und Tierethik, das spezifisch didaktisch ausgerichtet sein wird. 
      Bei Rückfragen zur Studienplanung zu diesem Modul wenden Sie sich bitte an die Studienberatung Lehramt: https://www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/we01/studieren/studienberatung/index.html

      Kommentar

      Anthropogenic global warming has caused massive disruptions to ecosystems and human societies, and its effects will get progressively worse in the mid- and long term. This research-based MA course aims at an in-depth exploration of the ecological crisis in view of its historical development, its economical and societal root causes in global capitalism, its political dynamics and in view of contemporary efforts to tackle it on the terrain of political and societal mobilization. Philosophy makes contact with political economy, geography, sociology, cultural anthropology, political theory, science and technology studies, environmental humanities, global history, post- and decolonial theory, and related fields. Among the questions we ask are the following: What is to be done in the face of the ecological crisis and its systemic causes? How to theorize both the causes of the crisis and the task of organizing enlightened resistance to it in a way that is politically potent, inclusive and potentially majoritarian? The course continues the class from winter term 2023/24, but new participants are very welcome. The winter term was devoted mainly to studying and discussing current literature, while the course in the summer term 2024 will be devoted to a more practical agenda, singling out themes for in-depth research in student working groups. The first weeks of the class offer a recap of the main results of the prior course.

    • 16096 Hauptseminar
      Was ist Öko-Marxismus? Grundlagen, Debatten, Anwendungen (Johann Rehmann)
      Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Hinweise für Studierende

      Hinweis für Lehramtsstudierende im Modul "Didaktik Angewandter
      Philosophie": Bitte nutzen Sie vorzugsweise das zusätzliche Lehrangebot im kommenden Wintersemester 24/25 zu den Themen der Didaktik Angewandter Ethik und Tierethik, das spezifisch didaktisch ausgerichtet sein wird. 
      Bei Rückfragen zur Studienplanung zu diesem Modul wenden Sie sich bitte an die Studienberatung Lehramt: https://www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/we01/studieren/studienberatung/index.html

      Kommentar

      Der Marxismus wird insbesondere im Zusammenhang mit dem Staatssozialismus immer wieder dafür kritisiert, dass er produktivistisch, auf naive Art technologie-optimistisch und dementsprechend blind für ökologische Fragen sei. Demgegenüber finden sich bei Marx und Engels zahlreiche Beobachtungen und Einsichten, die für die Entwicklung öko-sozialistischer Strategien relevant sind. Nach einer Auswertung der “Klassiker” besichtigen wir unterschiedliche öko-marxistische Ansätze, ihre Kontroversen, Überschneidungen und Schlussfolgerungen. Wie intervenieren sie in die gegenwärtigen ökologischen Debatten? Wo liegen ihre analytischen Stärken bzw. Schwächen? Wo müssen sie angesichts der aktuellen Mehrfach-Krisen weiterentwickelt werden? Das Seminar bietet auch Gelegenheit, Entwürfe für Masterarbeiten vorzustellen und zu diskutieren.

  • Wahlmodul: Exemplarische Themen der Philosophie

    0459aA1.6
    • 15175 Hauptseminar
      Theorie der Tierrechte (Bernd Ladwig)
      Zeit: Di 12-14 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Ihnestr.21/F Seminarraum (Ihnestr. 21)

      Kommentar

      Politik gilt traditionell als eine Praxis von Menschen für Menschen. Dieser Anthropozentrismus des politischen Denkens wird in neuerer Zeit von prominenten Fachvertreter/innen wie Martha Nussbaum und Will Kymlicka angefochten. Sie verstehen das Mensch-Tier-Verhältnis als Frage der politischen Gerechtigikeit und kritisieren die institutionalisierte Unterdrückung und Ausbeutung von Tieren. Bahnt sich demnach im politischen Denken ein "animal turm" an? Und welche Konsequenzen hätte er für unser Verständnis von politischer Legitimität? Im Hauptseminar wollen wir zeitgenössische Texte zu diesen Fragen auf den Prüfstand stellen.

    • 15421 Seminar
      Hegel Seminar (Bernd Ladwig)
      Zeit: Di 10-12 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Garystr.55/105 Seminarraum (Garystr. 55)

      Kommentar

      Im Seminar wollen wir zentrale Abschnitte aus Hegels Rechtsphilosophie lesen und diskutieren. Sie gilt als Hegels wichtigster Beitrag zur praktischen Philosophie und zugleich als die erste moderne Theorie zum Verhältnis von Staat und Gesellschaft. Hegel gibt eine institutionentheoretische Antwort auf die Frage nach der Wirklichkeit der Freiheit in der modernen Welt. Zu dieser Wirklichkeit gehören für ihn die Erfahrungen der politischen und ebenso der industriellen Revolution. Hegel war ein früher Kritiker der "bürgerlichen Gesellschaft", die er gleichwohl als unverzichtbar ansah, um zu einem zeitgemäßen Verständnis von politisch zu realisierender "Sittlichkeit" zu gelangen.

    • 16070 Hauptseminar
      Philosophie der Zeitlichkeit in der Phänomenologie (Dina Emundts)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      In dem Seminar sollen Texte der Phänomenologie zum Thema Zeit und Zeitlichkeit behandelt werden. Der Schwerpunkt des Seminars wird auf Texten von Henri Bergson und Martin Heidegger liegen. 
      Das Lesepensum des Seminars beträgt ca. 30 Seiten pro Sitzung. In dem Seminar wird eine regelmäßige Teilnahme erwartet, für die aktive Teilnahme müssen 2 Sitzungen vorbereitet werden, in diesen Sitzungen müssen Sie auch anwesend sein.

    • 16071 Hauptseminar
      Metasemantik: Wie kommen sprachliche Ausdrücke zu ihrer Bedeutung? (Miguel Hoeltje)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Für die systematische Beschäftigung mit Sprache hat sich die Unterscheidung zwischen Syntax, Semantik und Pragmatik etabliert. Grob: Syntax beschäftigt sich mit grammatischen Eigenschaften, Semantik mit Bedeutung und Weltbezug, Pragmatik mit dem Gebrauch von Sprache als Kommunikationsmittel. Sowohl im Alltag als auch in den Wissenschaften wird in der Regel davon ausgegangen, dass sprachliche Ausdrücke diverse semantische Eigenschaften haben: Mit Sätzen können Dinge gesagt und behauptet werden, sie können (relativ zu bestimmten Umständen) wahr oder falsch sein, Eigennamen und Kennzeichnungen können dazu dienen, Einzeldinge in der nicht-sprachlichen Welt herauszugreifen und zu bezeichnen, prädikative Ausdrücke können auf Dinge in der Welt zutreffen und diese beschreiben. Das Ziel einer semantischen Theorie besteht darin, solche Eigenschaften für eine Sprache zu systematisieren; also (beispielsweise) für das Englische anzugeben, auf welche Dinge englische Prädikate zutreffen und unter welchem Umständen Sätze des Englischen wahr wären. Im Unterschied zu so einer (deskriptiven) Semantik fragt die *Meta*semantik danach, worin semantische Eigenschaften fundiert sind. Während also die deskriptive Semantik uns (vereinfacht
      dargestellt) sagt, dass der Ausdruck „tree“ auf Bäume zutrifft und der Satz „Tigers are mammals“ genau dann wahr ist, wenn Tiger Säugetiere sind, fragt die Metasemantik danach, worin diese Tatsachen gegründet sind. Warum trifft „tree“ auf Bäume zu und nicht auf Tische? Und wie kommt es, dass „Tigers are mammals“ gerade diese Wahrheitsbedingungen hat? In diesem Seminar werden wir uns mit einigen zentralen Diskussionssträngen innerhalb der Metasemantik beschäftigen. Strittig ist hier beispielsweise, ob sich semantische Eigenschaften zurückführen lassen auf bestimmte Absichten, mit denen Sprecherinnen die fraglichen Ausdrücke typischerweise verwenden; ob dem Begriff der Konvention in einer Sprachgemeinschaft eine wichtige Rolle bei der Fundierung semantischer Tatsachen zukommen sollte; welche Relevanz der kausale Kontakt von Sprecher*innen zu den fraglichen Dingen in der Welt (etwa Bäumen oder Tigern) hat; und welchen Beitrag „Expert*innenwissen“ leistet, um die semantischen Eigenschaften von Ausdrücken wie beispielsweise „Arthritis“ auch im Munde von Laien festzulegen. Wir werden uns hierbei
      (weitestgehend) an englischsprachiger Literatur aus dem 20. und 21. 
      Jahrhundert orientieren.

    • 16072 Hauptseminar
      Ästhetische Erziehung - in dekolonialer Perspektive (Francesca Raimondi)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      In der westlichen Philosophiegeschichte wird ästhetische Erfahrung als etwas betrachtet, das nicht ohne Vorbereitung zu haben ist. Seit ihrer Begründung im 18. Jahrhundert war die Ästhetik deshalb auch immer mit der Frage beschäftigt, welches intellektuelle Vermögen Subjekte dazu befähigt, welche sinnlichen Kompetenzen dazu notwendig sind und wie Geschmack entsteht und kritikfähig wird. Mit der durch Friedrich Schiller initiierten Tradition einer genuin ästhetischen Erziehung wird die ästhetische Erfahrung zugleich zum Ort der Ausbildung menschlicher Fähigkeiten, die über den bloßen Kunstgenuss hinausgehen und ethisch-moralische Emanzipation ermöglichen. 
      Während marxistische Ansätze die Geschichte der Ästhetik auf ihre bürgerliche Prägung hin befragt haben, zeigt sich in dekolonialer Perspektive das Subjekt ästhetischer Erfahrung von rassifizierten und geschlechtsspezifischen Vorstellungen durchdrungen und die Ästhetik erweist sich als Teil eines europäischen Identitäts- und Wertschöpfungsregimes. Im Seminar werden wir einige exemplarische Etappen der westlichen Ästhetik einer kritischen Relektüre unterziehen (Immanuel Kant, Friedrich Schiller, Jacques Rancière), um dann theoretische und künstlerische Ansätze kennenzulernen (u.a. James Baldwin, bell hooks, Saidiya Hartman, Fred Moten, Amiri Baraka) die über die Bedingungen einer anderen, nicht bürgerlichen und anti-rassistischen ästhetischen Erziehung nachdenken. Die Zuwendung zu Kategorien der Improvisation, die Kritik an Dehumanisierung und Objektifizierung, sowie die Ästhetik des Alltags und des Überlebens lassen in diesen Ansätzen schließlich auch die Abgrenzung der Bezeichnung Kunst von anderen ästhetischen und kulturellen Praktiken fragwürdig erscheinen.
      Das Hauptseminar findet unter Mitwirkung von Henrike Kohpeiß statt.

    • 16073 Hauptseminar
      Der Postmoralismus und die Frage nach dem Bösen (Thorsten Streubel)
      Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Seit Jahren wird eine zunehmende Moralisierung politischer Streitfragen in öffentlichen Debatten sowie eine identitätspolitische Einengung des wissenschaftlichen Diskurses vornehmlich in den Geistes- und Sozialwissenschaften beklagt. Zugleich gilt die ,Ethik‘ aber als seriöse philosophische Teildisziplin sowie (als ”verpflichtender bekenntnisfreier
      Sachunterricht”) als wichtiges und wertvolles Unterrichtsfach an (Berliner) Schulen. Doch wie steht es eigentlich um die ethischen Geltungs- und Wahrheitsansprüche? Es sind erhebliche Zweifel angebracht, dass es überhaupt so etwas gibt wie ‘moralische Tatsachen‘ oder ‘universell gültige ethische Prinzipien‘ und objektive ethische Werte oder auch eine Würde des Menschen (als eine Art natürlicher Eigenschaft des Homo sapiens). Ich möchte in diesem Seminar daher das zukunftsweisende Konzept einer postmoralischen Gesellschaft diskutieren, welche die Moral aus dem öffentlichen und wissenschaftlichen Diskurs verbannt hätte. Was wären jedoch die Konsequenzen? Wäre in einer postmoralischen Gesellschaft alles erlaubt? Und wie steht es mit den moralischen Kategorien von Gut und Böse?
      Grundlagentext: Thorsten Streubel: Der Postmoralismus und die Frage nach dem Bösen. Berlin 2023.
      (Weitere Texte werden in der ersten Sitzung bekanntgegeben. )

    • 16074 Hauptseminar
      Agency and Causation (Englisch) (Barbara Vetter)
      Zeit: Fr 12:00-14:00 (Erster Termin: 19.04.2024)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      When we act, we cause things to happen. Some philosophers have argued that intentional actions are in fact nothing more than a special case of
      causation: behaviour caused by our intentions or similar mental states. On the other hand, it is hard to understand what causation is without resorting to our understanding of actions. Others philosophers have argued that indeed causation is to be understood in terms of human agency. Whether we understand an aspect of human life (action) in terms of the natural order
      (causation) or the other way around, action and causation are closely related. In this seminar we will engage with current debates about the relation between action and causation, including causal and non-causal theories of action and agency-based or manipulability-based theories of causation.

    • 16075 Hauptseminar
      Qualia (Stefanie Grüne)
      Zeit: Di 18:00-20:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Den Duft eines frisch gebackenen Kuchens zu riechen, fühlt sich anders an, als es sich anfühlt, an einem überfüllten Mülleimer zu riechen. Beide Wahrnehmungen wiederum fühlen sich grundsätzlich anders an als das Hören der Geräusche einer Baustelle oder das Sehen eines Sonnenuntergangs. Die Eigenschaft eines geistigen Zustands, sich auf eine bestimmte Weise anzufühlen, wird von Philosophen üblicherweise als dessen Quale (Plural: 
      Qualia) bezeichnet. Dass es Qualia in diesem Sinn gibt, ist in der Philosophie des Geistes relativ unkontrovers. Heiß umstritten ist dagegen die Frage, um was für eine Art von Eigenschaften es sich bei Qualia handelt und ob sich Qualia in ein physikalisches Weltbild integrieren lassen. Frank Jackson z.B. hat mit einem berühmten Gedankenexperiment gegen die These argumentiert, dass es sich bei Qualia um physische Eigenschaften handelt. 
      Dieses Gedankenexperiment handelt von einer Wissenschaftlerin namens Mary, die alle physikalischen Informationen über Farben und Farbwahrnehmungen kennt, aber in einem vollständig schwarz-weiß eingerichteten Zimmer eingesperrt ist und deswegen nicht weiß, wie es sich anfühlt, z.B. eine Tomate zu sehen. Auch gegen den Vorschlag, dass sich Qualia funktional charakterisieren und so in ein physikalisches Weltbild integrieren lassen, ist argumentiert worden. Ein weiterer Versuch, Qualia als in ein naturwissenschaftliches Weltbild integrierbar zu erweisen, besteht darin, zunächst auf naturalistische Weise zu erklären, wie es sich bei Wahrnehmungen um Repräsentationen handeln kann, und in einem zweiten Schritt dafür zu argumentieren, dass Qualia vollständig durch den repräsentationalen Gehalt von Wahrnehmungen bestimmt sind. Auch solche Versuche sind – vor allem durch das Anführen von Gegenbeispielen – kritisiert worden.
      In unserem Seminar werden wir uns mit diesen verschiedenen Debatten in Bezug auf Qualia beschäftigen und uns so einen Überblick über eines der wichtigsten Themen aus der Philosophie des Geistes erarbeiten.

    • 16076 Hauptseminar
      Politische Erkenntnistheorie (Dirk Koppelberg)
      Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Erkenntnistheoretische Fragen und Herausforderungen stehen derzeit im Mittelpunkt unseres politischen Lebens und unserer gesellschaftlichen Probleme. Fehl- und Desinformationen werden rasanter denn je verbreitet. 
      Immer schwieriger wird es, zuverlässige Belegquellen für Behauptungen und Nachrichten ausfindig zu machen und als solche zu identifizieren. Die Rolle der Wahrheit in der Politik scheint stetig an Bedeutung zu verlieren. ”Politische Erkenntnistheorie” hat sich in den letzten Jahren als Bezeichnung für die Art von Erkenntnistheorie herauskristallisiert, die diese Probleme in näheren Augenschein nimmt und detailliert zu analysieren versucht. In diesem Seminar wollen wir uns hauptsächlich mit drei Themengebieten befassen: 1. 
      Wahrheit und Wissen in der Politik, 2. epistemische Probleme der Demokratie, 3. politischer Dissens und Polarisation.

      Textgrundlagen: Edenberg, Elizabeth + Michael Hannon (eds.), 2021, Political Epistemology, Oxford: Oxford University Press. Hannon, Michael + Jeroen de Ridder (eds.), 2021, The Routledge Handbook of Political Epistemology, London and New York: Routledge. Tanesini, Alessandra + Michael P. Lynch (eds.), 2021, Polarisation, Arrogance, and Dogmatism: Philosophical Perspectives, London and New York: Routledge.

    • 16090 Hauptseminar
      Giordano Bruno, Von den heroischen Leidenschaften: Liebe, unvollkommene Vollkommenheit und menschliches Dasein in Brunos italienischer philosophischer Phase (Marta Quatrale)
      Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      Von den heroischen Leidenschaften (Degli eroici furori), zwischen 1583 und 1585 in England verfasst, ist das letzte Werk, das Giordano Bruno in italienischer Sprache schrieb. Bruno selbst behauptete, in seinem metaphysischen Traktat Über die Ursache, das Prinzip und das Eine (De la causa, principio et uno) bestehe das Fundament seiner italienischen philosophischen Phase, in Von den heroischen Leidenschaften dagegen das Dach. Gibt es alles in allem einen besseren Weg, das Drama des menschlichen Daseins samt aller seiner Höhen, Tiefen und Qualen zusammenzufassen, als von Liebe zu reden? Im Einklang mit seinem platonischen metaphysischen Hintergrund stellt Bruno die Liebe als Gottwerdung der menschlichen Seele dar – und doch bleibt diese Sehnsucht nach Vollkommenheit stets unvollkommen: Das göttliche Geliebte bleibt zwar nach, jedoch entzieht sich in einer unendlichen Jagd. Die heroische Dimension des menschlichen Daseins besteht genau darin: in diesem unaufhörlichen Gefangensein zwischen Fülle und Mangel, das – nach einer typisch platonischen Argumentationsweise – nicht nur ein ethisches Erstreben signalisiert, sondern auch die intellektuelle Mühe eines Geistes, die auf eine unerreichbare perfekte intellektuelle Erkenntnis abzielt.
      Mit Von den heroischen Leidenschaften knüpfte sich Bruno einerseits an die Tradition der platonischen Liebestraktate und Symposionkommentare nach Marsilio Ficinos Vorbild an, andererseits griff er mit vollen Händen der neuplatonischen und synkretischen Tradition ebenfalls zu. Die Lektüre von Aufsätzen aus diesem Werk wird im Lauf des Seminars sowohl eine Vertiefung der wichtigsten Aspekte von Brunos philosophischem Standpunkt ermöglichen als auch eine erste Einführung in seine wichtigsten Quellen.


      Literatur

      Die Texte (Aufsätze sowie zzgl. Sekundärliteratur) werden auf Blackboard zur Verfügung gestellt.

      Literaturhinweise

      Giordano Bruno, Von den heroischen Leidenschaften. Herausgegeben von Christiane Bacmeister, Meiner Verlag, Hamburg 1996

    • 16091 Hauptseminar
      Kritische Theorie der Technik- und Naturverhältnisse (Susanne Lettow)
      Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Hinweise für Studierende

      Hinweis für Lehramtsstudierende im Modul "Didaktik Angewandter
      Philosophie": Bitte nutzen Sie vorzugsweise das zusätzliche Lehrangebot im kommenden Wintersemester 24/25 zu den Themen der Didaktik Angewandter Ethik und Tierethik, das spezifisch didaktisch ausgerichtet sein wird. 
      Bei Rückfragen zur Studienplanung zu diesem Modul wenden Sie sich bitte an die Studienberatung Lehramt: https://www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/we01/studieren/studienberatung/index.html

      Kommentar

      Die gesellschaftlichen Verhältnisse zur „äußeren“ und „inneren“ Natur, sowie deren technische Vermittlung, sind ein zentraler Gegenstand der frühen Kritischen Theorie. Die Impulse, die von diesen Überlegungen für die Analyse und Kritik der gesellschaftlichen Natur- und Technikverhältnisse ausgehen, werden seit einigen Jahren und angesichts der ökologischen Verwerfungen der Gegenwart wieder verstärkt diskutiert. Im Zentrum des Seminars steht die Rekonstruktion und Diskussion der Positionen von Benjamin, Horkheimer, Adorno, Marcuse und Habermas zum Verhältnis von Natur und Arbeit sowie zum Verhältnis von Technik, Natur und Körper.

      Zur Vorbereitung: Andrew Biro (Hg.): Critical Ecologies: The Frankfurt School and Contemporary Environmental Crises. Toronto: University of Toronto Press 2018.

    • 16092 Hauptseminar
      The Philosophy of Audre Lorde (Caleb Ward)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Die Sitzung am 15.04. fällt leider aus!

      Hinweis für Lehramtsstudierende im Modul "Didaktik Angewandter
      Philosophie": Bitte nutzen Sie vorzugsweise das zusätzliche Lehrangebot im kommenden Wintersemester 24/25 zu den Themen der Didaktik Angewandter Ethik und Tierethik, das spezifisch didaktisch ausgerichtet sein wird. 
      Bei Rückfragen zur Studienplanung zu diesem Modul wenden Sie sich bitte an die Studienberatung Lehramt: https://www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/we01/studieren/studienberatung/index.html

      Kommentar

      The US black feminist theorist and poet Audre Lorde is widely referenced and revered as a founding mother of contemporary feminism, queer theory, and anti-racist activism. However, she is rarely read as a distinctive and rigorous philosopher. In this seminar, we will read Lorde as a theorist who demands intensive study and deep philosophical reflection. Through close reading and discussion of Lorde’s essays, poetry, speeches, interviews, and long-form writing, we will examine the cohesive philosophical commitments undergirding Lorde’s thought. The seminar will examine Lorde’s theories about selfhood and identity, the role of feelings in knowledge, obstacles and strategies for political coalition, “the erotic” as an epistemic and political resource, and the role of inheritance, trauma, and pedagogy in long-term societal change.

    • 16093 Hauptseminar
      Capital, Ecology, Critique II (Englisch) (Jan Slaby)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Hinweis für Lehramtsstudierende im Modul "Didaktik Angewandter
      Philosophie": Bitte nutzen Sie vorzugsweise das zusätzliche Lehrangebot im kommenden Wintersemester 24/25 zu den Themen der Didaktik Angewandter Ethik und Tierethik, das spezifisch didaktisch ausgerichtet sein wird. 
      Bei Rückfragen zur Studienplanung zu diesem Modul wenden Sie sich bitte an die Studienberatung Lehramt: https://www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/we01/studieren/studienberatung/index.html

      Kommentar

      Anthropogenic global warming has caused massive disruptions to ecosystems and human societies, and its effects will get progressively worse in the mid- and long term. This research-based MA course aims at an in-depth exploration of the ecological crisis in view of its historical development, its economical and societal root causes in global capitalism, its political dynamics and in view of contemporary efforts to tackle it on the terrain of political and societal mobilization. Philosophy makes contact with political economy, geography, sociology, cultural anthropology, political theory, science and technology studies, environmental humanities, global history, post- and decolonial theory, and related fields. Among the questions we ask are the following: What is to be done in the face of the ecological crisis and its systemic causes? How to theorize both the causes of the crisis and the task of organizing enlightened resistance to it in a way that is politically potent, inclusive and potentially majoritarian? The course continues the class from winter term 2023/24, but new participants are very welcome. The winter term was devoted mainly to studying and discussing current literature, while the course in the summer term 2024 will be devoted to a more practical agenda, singling out themes for in-depth research in student working groups. The first weeks of the class offer a recap of the main results of the prior course.

    • 16095 Hauptseminar
      Romanticism and Critical Theory (Englisch) (Federica Gregoratto)
      Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Kommentar

      The seminar explores Pre-Hegelian German and Post-Hegelian English Romanticism as sources for conceptual tools that can be proven useful in political philosophy and critical social philosophy today. This might appear as an odd undertaking, especially if we are influenced by the prejudice, formulated initially a.o. by Georg Lukács, that reduces Romanticism to a form of anti-rationalist aestheticism, promoting anti-democratic ideas and regressive tendencies. As others have convincingly argued, though, some Romantic texts and voices do share a commitment to progressive and emancipatory social criticism of the Post-French revolution capitalist society. To prove this, the seminar seeks to examine and discuss some writers – e.g. Friedrich Schlegel, Novalis, Karoline von Günderrode, Percy B. Shelley, Mary Shelley – who have elaborated on themes and concepts in ways that can inspire and foster critical and transformative work. In particular, we will concentrate on how these authors have figured out the relation between human beings and human and non-human natures, the role of emotions and affects in human forms of life, relationships of gender, sexuality and class, reciprocal recognition. We will also reflect upon the relation between conceptual and nonconceptual forms of writing and expression for the aims of a critical theory of society.

    • 16096 Hauptseminar
      Was ist Öko-Marxismus? Grundlagen, Debatten, Anwendungen (Johann Rehmann)
      Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Hinweise für Studierende

      Hinweis für Lehramtsstudierende im Modul "Didaktik Angewandter
      Philosophie": Bitte nutzen Sie vorzugsweise das zusätzliche Lehrangebot im kommenden Wintersemester 24/25 zu den Themen der Didaktik Angewandter Ethik und Tierethik, das spezifisch didaktisch ausgerichtet sein wird. 
      Bei Rückfragen zur Studienplanung zu diesem Modul wenden Sie sich bitte an die Studienberatung Lehramt: https://www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/we01/studieren/studienberatung/index.html

      Kommentar

      Der Marxismus wird insbesondere im Zusammenhang mit dem Staatssozialismus immer wieder dafür kritisiert, dass er produktivistisch, auf naive Art technologie-optimistisch und dementsprechend blind für ökologische Fragen sei. Demgegenüber finden sich bei Marx und Engels zahlreiche Beobachtungen und Einsichten, die für die Entwicklung öko-sozialistischer Strategien relevant sind. Nach einer Auswertung der “Klassiker” besichtigen wir unterschiedliche öko-marxistische Ansätze, ihre Kontroversen, Überschneidungen und Schlussfolgerungen. Wie intervenieren sie in die gegenwärtigen ökologischen Debatten? Wo liegen ihre analytischen Stärken bzw. Schwächen? Wo müssen sie angesichts der aktuellen Mehrfach-Krisen weiterentwickelt werden? Das Seminar bietet auch Gelegenheit, Entwürfe für Masterarbeiten vorzustellen und zu diskutieren.

    • 16218 Forschungsseminar
      Aristoteles' Nikomachische Ethik (Arbogast Schmitt)
      Zeit: Blockseminar: 1. Woche nach dem SoSe (22.07-26.07.24) 22.07.24, Mo: 10-12 Uhr, 14-17:30 Uhr 23.07.24, Di: 10-12 Uhr, 14-17:30 Uhr 24.07.24, Mi: 10-12 Uhr, 14-17:30 Uhr 25.07.24, Do: 10-12 Uhr, 14-17:30 Uhr 26.07.24, Fr: 9-13 Uhr (Erster Termin: 22.07.2024)
      Ort: JK 27/106 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Das Seminar kann auch ohne Vorkenntnisse der Nikomachischen Ethik besucht werden, für ein tieferes Verständnis und eine kritische Diskussionsfähigkeit ist eine Bekanntheit mit diesem Text aber sehr vorteilhaft.

      Wem dies möglich ist, dem ist daher der Besuch des Seminars von Prof. Christian Vogel in diesem Sommersemester sehr empfohlen.

      Eine Liste mit möglichen Referaten zu einzelnen Themenkomplexen wird im Blackboard gegeben werden. Einen benoteten Schein kann man mit einem Referat, einer schriftlichen Hausarbeit oder einer mündlichen Prüfung erwerben.

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Wie Aristoteles auf einer breiten Erfahrungsbasis und mit einer hoch subtilen psychologischen Analyse den Weg zu einem freien Verhältnis des Menschen zu sich selbst und seinem Tun findet, wollen wir in diesem Seminar verfolgen und stützen uns dabei vor allem auf die für diese Frage relevanten Textstellen in der Nikomachischen Ethik. Wir werden aber auch ergänzende Texte von Platon mitberücksichtigen und vieles an ausdrucksstarken Beispielen von Figuren der griechischen Literatur (v.a. von Homer und der Tragödie) anschaulich zu machen versuchen.

      Kommentar

      Das Recht auf Selbstbestimmung gilt als eines der Grundrechte, die die Philosophie der Moderne gegen gesellschaftliche und religiöse Abhängigkeiten des Menschen durchgesetzt hat. Erst der moderne Mensch gilt als aufgeklärt und frei. Diese Überzeugung dient heute nicht nur als Abgrenzung gegen die Antike und das Mittelalter, sondern gegen viele Kulturen, von denen man sagt, dass sie noch keine Aufklärung gehabt hätten. Dieser Blick von der Höhe eines modernen Standpunkts auf das ihm gegenüber Andere oder Frühere führt aber nicht selten zu Verzerrungen und produziert voreilige Fehlurteile. Das gilt in besonderer Weise für das Verständnis eines sittlich guten und freien Handelns, wie es Aristoteles z.B. in seiner Nikomachischen Ethik begründet und erklärt hat. Sein Ziel ist, die Wege aufzuzeigen, wie man diejenige Lebensform, die jeder als frei gewollt empfindet, erreicht: ein weitgehend glückliches Leben dadurch, dass jeder sich selbst in seinen ihm eigenen Fähigkeiten verwirklicht.

      Sein Ausgangspunkt ist eine kluge Analyse der Bedingungen des Handelns. Beim Handeln zieht man immer etwas etwas anderem vor. Das, was man vorzieht, hält man – zu Recht oder zu Unrecht – für besser als das, was man nicht tut. Von diesem Ansatz her zeigt Aristoteles, dass man zwischen dem, was wirklich besser für jemanden ist, und dem, was nur scheinbar bessser ist, unterscheiden mus. Denn offenbar will jeder nur das wirklich frei, was ihm auch wirklich gut tut.

    • 16325 Übung
      Logik der Gnade: Nicolas Malebranche (Bernd Roling)
      Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: J 27/14 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Nicolas Malebranche (1638-1715) blieb es vorbehalten, als Reaktion auf den Siegeszug der cartesianischen Philosophie im 17. Jahrhundert jene große Alternative zu formulieren, die heute gemeinhin Okkasionalismus genannt wird und deren Echo bis zu Leibniz reicht. Die Philosophie des Okkasionalismus war in ihrem Kern theozentrisch, Gott sollte ein Höchstmaß an Bedeutung zugedacht sein, zugleich sollte er Herr über alle ursächlichen Zusammenhänge bleiben. Ebenso wie Malebranche zu diesem Zweck in den ‚Untersuchungen über die Wahrheit‘ eine Erkenntnistheorie entwickelte, die uns alle Ideen in Gott erschauen ließ, entwarf er im Anschluß in seiner ‚Abhandlung von der Natur und der Gnade‘, den er wiederholt überarbeitete, eine entsprechende Metaphysik, die entscheidende Fragen beantworten sollte. Wie ließen sich die Freiheit des Menschen und die göttliche Allmacht in Einklang bringen? Wie das göttliche Vorauswissen und die Autonomie menschlicher Handlungen? Wie die göttliche Gerechtigkeit, die nach dem Sündenfall, wie die Anhänger Augustins glaubten, alle Menschen verdammt hatte, und die göttliche Barmherzigkeit und Gnade? Welche Rolle sollte das Naturgesetz spielen? Welche Funktion hatte Jesus Christus? Das System, das Malebranche entwickelte, war provokant, an einigen Stellen, vor allem mit Blick auf die berüchtigte ‚Gefühlsgnade‘ mutet es fast surreal an, vor allem aber war es widerspruchsfrei und sollte für die ‚Theodizee‘ Leibniz‘ eine entscheidende Grundlage liefern. Im Seminar soll vor allem die ‚Abhandlung‘ gelesen und diskutiert werden.

      Literatur: Nicolas Malebranche, Abhandlung von der Natur und der Gnade (1712), übersetzt von Stefan Ehrenberg, Hamburg 1993, ders., Nicolas Malebranche, Von der Erforschung der Wahrheit. Drittes Buch, übersetzt von Alfred Klemmt, Hamburg 1968, The Cambridge Companion to Malebranche, hg. von Steven Nadler, Cambridge 2010.