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30 LP Japanstud...  
Lehrveranstaltung

Ostasien und Vorderer Orient (WE 4)

30 LP Japanstudien (Studienordnung 2012)

0148c_m30
  • Einführungsmodul: Kulturwissenschaftliche Japanstudien I

    0385aA2.1

    Qualifikationsziele:

    Nach Absolvieren dieses Moduls beherrschen die Studentinnen und Studenten die literatur- und kulturgeschichtlichen Grundlagen für die Auseinandersetzung mit Japan und verfügen dadurch über wichtiges Grundwissen im Bereich der japanbezogenen Diskurse wie auch über das für das weitere Studium notwendige historische Fakten- wissen.

    Inhalte:

    Inhalt dieses Moduls sind die Vermittlung eines ersten Überblicks über den Kanon der kulturellen und literarischen Geschichtsschreibung sowie die exemplarische Behandlung typischer Themen aus diesen Bereichen. Es wird ein Überblick über den Kanon von vor 1868 entstandenen Werken der japanischen Literatur sowie über damit verbundene kulturelle Themen und Entwicklungen gegeben.  

    Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme

    Einführungskurs / 2 SWS / ja

    Modulprüfung

    Klausur (90 Minuten)

    Veranstaltungssprache

    Deutsch, Englisch

    Arbeitszeitaufwand

    150 Stunden (5 LP)

    Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots

    ein Semester / jedes Wintersemester
    Modul ohne Lehrangebot
  • Einführungsmodul: Kulturwissenschaftliche Japanstudien II

    0385aA2.2

    Qualifikationsziele:

    Nach Absolvieren dieses Moduls verfügen die Studentinnen und Studenten über Kenntnisse der modernen Kultur und Literatur des modernen Japan und sind vertraut mit wichtigen Wissenschaftsdiskursen in diesen Bereichen. Sie kennen die zentralen wissenschaftlichen Fragestellungen in der Japanforschung sowie die Geschichte des Faches und sind in der Lage, verschiedene methodische Ansätze zu reflektieren.

    Inhalte:

    Inhalt dieses Moduls ist die Einführung in die Themen und Diskurse der Kultur bzw. Literatur des modernen Japan. Inhalt ist außerdem eine kritische Auseinandersetzung mit ausgewählten Diskursen. Es wird ein Überblick über den Kanon von seit 1868 entstandenen Werken der japanischen Literatur und die damit verbundenen kulturellen Themen und Entwicklungen sowie Forschungsansätze gegeben.

    Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme

    Einführungskurs / 2 SWS / ja

    Modulprüfung

    Klausur (90 Minuten)

    Veranstaltungssprache

    Deutsch, Japanisch

    Arbeitszeitaufwand

    150 Stunden (5 LP)

    Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots

    ein Semester / jedes Sommersemester
    • 14000 Einführungskurs
      Einführung in die Geschichte und Kultur Japans (Teil 2: Moderne und Gegenwart) (Urs Matthias Zachmann)
      Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: -1.2009 großer Hörsaal (UG) (Fabeckstr. 23/25)

      Kommentar

      In dieser Vorlesung sollen die historischen Grundlagen für das wissenschaftliche Studium Japans durch einen Überblick über die Geschichte und Kultur Japans vom Beginn der Moderne (1868) bis in die Nachkriegszeit gegeben werden. Der Vielgestaltigkeit der wissenschaftlichen Beschäftigung mit Japan entsprechend ist dieser Überblick möglichst breit angelegt und soll die Geschichte Japans in ihren wesentlichen politischen, sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Zügen erfassen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt jedoch auf der Kultur- und Ideengeschichte des modernen Japan, und ein wichtiger Teil der Veranstaltung wird daher auch die sorgfältige Lektüre und gemeinsame Diskussion von wichtigen literarischen und politischen Quellen (in Übersetzung) aus der jeweiligen Zeit darstellen. Obwohl die Veranstaltung als Vorlesung abgehalten wird, soll jedoch genügend Zeit für die Besprechung des Quellenmaterials aufgewendet werden. Daher ist auch die sorgfältige Vorbereitung der hochgeladenen Texte und Beteiligung an der Diskussion Voraussetzung für die aktive Teilnahme (ebenso ist natürlich die durchgängige regelmäßige Teilnahme verpflichtend). Die Lehrveranstaltung wird mit einer Klausur abgeschlossen.

      Literaturhinweise

      Zur Vorbereitung und begleitenden Lektüre werden folgende Überblickswerke empfohlen (von allen genannten Werken sind auch die Vorauflagen ohne Probleme benutzbar): Andrew Gordon, A Modern History of Japan: From Tokugawa Times to the Present, 4. Aufl., Oxford: Oxford University Press, 2020; Mikiso Hane and Louis G. Perez, Modern Japan: a Historical Survey, 5. Aufl., Routledge, 2013; Reinhart Zöllner, Geschichte Japans: Von 1800 bis zur Gegenwart, 4. Aufl., Paderborn: Schöningh, 2022; Josef Kreiner (Hg.), Geschichte Japans, 2. Aufl., Stuttgart: Reclam, 2012; Wolfgang Schwentker, Geschichte Japans, München: C.H. Beck, 2022; Haruo Shirane et al., The Cambridge History of Japanese Literature, Cambridge: Cambridge University Press, 2016.

  • Einführungsmodul: Sozialwissenschaftliche Japanstudien I

    0385aA2.3

    Qualifikationsziele:

    Nach Absolvieren dieses Moduls beherrschen die Studentinnen/Studenten die landeskundlichen und historischen Grundlagen für die sozialwissenschaftliche Auseinandersetzung mit Japan und verfügen dadurch über wichtiges Grundwissen im Bereich der japanbezogenen Diskurse wie auch über das für das weitere Studium notwendige historische Faktenwissen.

    Inhalte:

    Inhalt dieses Moduls sind die Vermittlung eines ersten Überblicks über den Kanon der politischen und wirtschaftlichen Geschichtsschreibung sowie die exemplarische Behandlung typischer Themen aus diesen Bereichen. Es wird ein Überblick über die Entwicklungen der Gesellschaft und der politischen Institutionen in Japan seit 1600 gegeben.

    Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme

    Einführungskurs / 2 SWS / ja

    Modulprüfung

    Klausur (90 Minuten)

    Veranstaltungssprache

    Deutsch, Englisch

    Arbeitszeitaufwand

    150 Stunden (5 LP)

    Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots

    ein Semester / jedes Wintersemester
    Modul ohne Lehrangebot
  • Einführungsmodul: Sozialwissenschaftliche Japanstudien II

    0385aA2.4

    Qualifikationsziele:

    Nach Absolvieren dieses Moduls verfügen die Studentinnen und Studenten über vertiefte Kenntnisse der Politik, Gesellschaft und Wirtschaft Japans und sind vertraut mit wichtigen Wissenschaftsdiskursen in diesen Bereichen. Sie kennen die zentralen wissenschaftlichen Fragestellungen in der Japanforschung sowie die Geschichte des Faches und sind in der Lage, verschiedene methodische Ansätze zu reflektieren.

    Inhalte:

    Inhalt dieses Moduls ist die Einführung in die Grundlagen des politischen Systems, der modernen Gesellschaft und der Wirtschaft Japans nach 1945. Inhalt ist außerdem eine kritische Auseinandersetzung mit ausgewählten sozialwissenschaftlichen Diskursen zu diesen Schwerpunkten. Es wird ein Überblick über die Themen und Forschungsansätze in der sozialwissenschaftlichen Japanforschung (Politik, Gesellschaft und Wirtschaft Japans) gegeben.

    Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme

    Einführungskurs / 2 SWS / ja

    Modulprüfung

    Klausur (90 Minuten)

    Veranstaltungssprache

    Deutsch, Japanisch

    Arbeitszeitaufwand

    150 Stunden (5 LP)

    Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots

    ein Semester / jedes Sommersemester
    • 14001 Einführungskurs
      EM: "Einführung in die Politik, Gesellschaft und Wirtschaft Japans im globalen Kontext II" (Prof. Verena Blechinger-Talcott)
      Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 22.04.2024)
      Ort: -1.2009 großer Hörsaal (UG) (Fabeckstr. 23/25)

      Kommentar

      In diesem Einführungskurs wird die gegenwärtige politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung Japans im globalen Kontext behandelt. Der Kurs ist in drei Teile gegliedert. Im ersten Teil werden die Grundlagen der japanischen Außenpolitik seit 1945 vermittelt. Dabei wird auch auf die Wechselwirkungen zwischen Innen- und Außenpolitik eingegangen. Im zweiten Teil wird Japans Position in der Weltwirtschaft diskutiert. Zentrale Themen sind hier die Rolle Japans als Exportnation, Japans Direktinvestitionen, insbesondere in Asien, sowie die Wechselwirkungen mit dem Arbeitsmarkt in Japan, insbesondere im Kontext der politischen und wirtschaftlichen Reformen seit den 1990er Jahren und des Aufstiegs Chinas. Abgeschlossen wird die Diskussion des gegenwärtigen Japan mit einem Blick auf die japanische Gesellschaft, auch im Kontext globaler Entwicklungen und Vernetzungen. Angesprochen werden hier insbesondere japanische Perspektiven auf globale Herausforderungen wie Migration oder Digitalisierung, aber auch die Auswärtige Kulturpolitik.

  • Aufbaumodul: Sozialwissenschaftliche Japanstudien

    0385aA2.5

    Qualifikationsziele:

    Nach Absolvieren dieses Moduls beherrschen die Studentinnen und Studenten die Erarbeitung einer japankundlichen Fragestellung auf literatur- bzw. kulturwissenschaftlichem Gebiet auf der Basis von Quellen und Sekundärliteratur in westlichen Sprachen. Ziel ist außerdem das Erlernen und Vertiefen wissenschaftlicher Arbeitsformen (Quellenerschließung und -nutzung, korrektes Zitieren, wissenschaftliches Schreiben und Referieren) einschließlich der Konstruktion von fachwissenschaftlichen Thesen und Argumentationen.

    Inhalte:

    In diesem Modul wird ein Proseminar belegt, in dem die in den Einführungsmodulen vorgestellten sozialwissenschaftlichen Fragestellungen in der exemplarischen Auseinandersetzung mit jeweils einem konkreten Thema aus diesen Bereichen behandelt werden. Zu den Themen gehören beispielsweise Aspekte des politischen Systems und der Außenpolitik (wie etwa das Wahlsystem, die Rolle der politischen Parteien, die Zivilgesellschaft), der japanischen Gesellschaft (Familie, demographischer Wandel, Gender) und der politischen Ökonomie Japans (Arbeitsbeziehungen, Industrieorganisation, Wirtschaftspolitik).

    Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme

    Proseminar / 2 SWS / ja

    Modulprüfung

    Hausarbeit (ca. 4000 Wörter)

    Veranstaltungssprache

    Deutsch, Englisch, ggf. Japanisch

    Arbeitszeitaufwand

    150 Stunden (5 LP)

    Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots

    ein Semester / jedes Semester
    • 14004 Proseminar
      AM: "Japan an den Rändern – Muster sozialer und politischer Exklusion" (Prof. Steffen Richard Heinrich)
      Zeit: Di 10:00-12:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: 1.36 (Besprechungsraum) (Hittorfstr. 18)

      Kommentar

      Japans Gesellschaft und Demokratie gelten weltweit als vergleichsweise egalitär und inklusiv. Doch auch hier gibt es natürlich gesellschaftliche Gruppen und Interessen, die sich schwerer als andere tun, Gehör zu finden. In diesem Aufbaumodul schauen wir uns verschiedene Fälle und Formen von sozialer und politischer Exklusion an, z.B. mit Blick auf Alleinerziehende, junge Menschen und Migranten, aber auch Fälle, in denen bestimmte Interessengruppen wie Konsumenten oder Bürgerbewegungen in politischen Entscheidungsprozesse kaum eingebunden sind. Wir werden zudem diskutieren, inwieweit diese Muster durchbrochen werden können und uns Fälle ansehen, in denen das gelungen ist. Teilnehmer des Kurses erweitern ihr Wissen über wichtige Prozesse im politischen System im Zusammenspiel mit gesellschaftlichen, medialen, ökonomischen und institutionellen Faktoren.

    • 14005 Proseminar
      AM: "Democracy without competition? Party politics and government in contemporary Japan" (Elena Korshenko)
      Zeit: Di 12:00-14:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: K.18 Seminarraum (Hittorfstr. 18)

      Kommentar

      Representative democracy rests on free and regular electoral competition, in which the citizens exercise their sovereign right to elect and dismiss their representatives and government based on their policy promises and performance in office. From this perspective, Japan can be seen as an “uncommon democracy” (Pempel 1990), where the competition has been limited by the almost uninterrupted rule of a single party – the Liberal Democratic Party (LDP) – throughout the post-war period. The LDP’s dominance has proved resilient to economic and demographic crises, low public approval ratings, and even its enduring association with corruption. The goal of this course is to explore the properties of this system and identify the factors that underpin it. To this end, the seminar will, firstly, map out the party system in Japan and discuss the most prominent actors within it. Secondly, it will introduce the relevant concepts and theories of comparative political science related to electoral competition, party organisation, and decision-making in order to place Japan in a broader context and to uncover the key features of its one-party dominant system. More specifically, the course will zoom into such topics, as the structure of political conflict in Japan, electoral campaigning, the influence of religious and other interest groups on politics, as well as the recent challenges of personalistic leadership and populism. Finally, and beyond the substantive content, the seminar will also hone a range of academic skills necessary for students’ independent work and successful completion of the final written assignment.

    • 14006 Proseminar
      AM: "Erneuerung oder Stagnation - Japan am Scheideweg. Abschied von der 'Ära Showa'?" (Shogo Akagawa)
      Zeit: Mo 12:00-14:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: 1.36 (Besprechungsraum) (Hittorfstr. 18)

      Kommentar

      Das politische und wirtschaftliche System Japans ist schwer erschüttert. Die regierende Liberaldemokratische Partei (LDP) ist in einen Geldskandal verwickelt und hat beschlossen, ihre Fraktionen (Habatsu) aufzulösen. Stehen wir vor einer grundlegenden Veränderung der traditionelle innenpolitische Ordnung Japans? Außenpolitisch unterstützt Japan die geographisch weit entfernte Ukraine und in Asien nähert man sich Taiwan an. Kann Japan als Pfeiler des demokratischen Lagers zur Stabilität der internationalen Ordnung beitragen? In der japanischen Wirtschaftswelt gibt es eine Entwicklung hin zu Gleichberechtigung der Geschlechter und einer Abschaffung des Senioritätsprinzips. Sind konservative Unternehmens- und Arbeitsmarktstrukturen dabei sich nachhaltig zu ändern? Alte Denkweisen, die sich bisher als reformresistent erwiesen haben, werden in Japan als „Ära Showa“ bezeichnet. In diesem Kurs wird erörtern, inwiefern Japan wirklich dabei ist die Showa-Ära des 20. Jahrhunderts hinter sich zu lassen und ob der Weg hin zu einer Gesellschaft des 21. Jahrhunderts beschritten wird. Dazu werden jüngste Entwicklungen in Japan und Europa anhand von Wochenschauen, Zeitungen und Magazinen sowie akademischen Arbeiten kritisch beleuchtet.

  • Aufbaumodul: Kulturwissenschaftliche Japanstudien

    0385aA2.6
    • 14002 Proseminar
      Traumata und deren Aufarbeitung im nachkriegszeitlichen Japan (Clara Momoko Geber-Mérida)
      Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: 2.2051 Besprechungsraum (Fabeckstr. 23/25)

      Kommentar

      Die Erinnerungen an den Pazifikkrieg stellen bis heute ein kontroverses Thema in Japan dar. Auch wenn die Kapitulation bereits 79 Jahre zurückliegt, ist die Bevölkerung noch immer vor ungelöste Fragen gestellt: Der Umgang mit Kriegsverbrechen, die Territorialkonflikte mit China, Korea sowie Russland, die Zwangsprostitution während des Krieges und auch das Schicksal japanischer Kriegsgefangener gelten weiterhin als ungeklärt. Fokus dieses Seminars wird somit die Aufarbeitung des Krieges sein, sowohl in der militärischen als auch in der zivilen Bevölkerung Japans. Auch Amerikaner*innen japanischer Abstammung erster (Issei) und zweiter Generation (Nisei) werden Inhalt dieser Lehrveranstaltung sein. Weitere Themenkomplexe umfassen u.a. die Darstellungen der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki, der Schlacht um Okinawa sowie die Kriegskindheit japanischer Zivilist*innen. Hierfür werden unterschiedliche Texte und Medien (wie etwa Filme, Interviews, Bilder, Musik, und manga) untersucht, um nicht nur die damaligen Kriegsumstände zu rekonstruieren, sondern auch zu eruieren, inwiefern die daraus entstandenen Traumata eventuell aufgearbeitet werden konnten.

      Literaturhinweise

      Die Literatur sowie die herangezogenen Medien dieses Seminars sind vorwiegend in englischer Sprache. Ein detaillierter Lehrplan wird in der ersten Einheit bekanntgegeben.

    • 14003 Proseminar
      Ainu in Japan: Identitäten, Kultur, und Handwerk (Clara Momoko Geber-Mérida)
      Zeit: Mi 10:00-12:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: K.18 Seminarraum (Hittorfstr. 18)

      Kommentar

      In diesem Seminar befassen wir uns mit den Identitäten, der Kultur, und dem traditionellen Handwerk der Ainu. Erforscht man die Vergangenheit der Ainu, so stößt man auf jahrzehntelange Diskriminierung, das Verbot ihrer Sprache und Bräuche sowie die Annexion ihrer Heimat. Damit einher gehen Bezeichnungen wie „unkultivierte Barbaren“, „direkte Nachfahren der Jomon-Menschen“, „aussterbende Rasse“, oder „unsichtbare Minderheit“. Erst seit ihrer offiziellen Anerkennung als einheimische Bevölkerung Japans (2008) und der Verpflichtung der japanischen Regierung ihre Kultur zu fördern (2019), kam es durch konkrete Schritte zur Sichtbarmachung und Unterstützung der Ainu Community. Nach einer Auseinandersetzung mit der Geschichte der Ainu auf politischer und gesellschaftlicher Ebene, gehen wir über zu ihrer immateriellen sowie materiellen Kultur. Anhand von Literatur, Popkultur, und Videos nähern wir uns den Traditionen des Erzählens von Geschichten, der Musik, und den Tänzen der Ainu an. Auch die Handwerkskunst wird nicht zu kurz kommen: Objekte der Stickerei, Weberei und Holzschnitzerei mit komplexen geometrischen Mustern sind heutzutage in zahlreichen Sammlungen sowohl innerhalb als auch außerhalb Japans vertreten. Im Zuge der Sitzungen werden wir uns u.a. auch deren Stellenwert in unserer Gesellschaft, ihrer Rolle zur Repräsentation der Ainu-Kultur in Museen, und auch dem Gender-Aspekt in der Anfertigung jener Objekte widmen.

      Literaturhinweise

      Die Literatur sowie die herangezogenen Medien dieses Seminars sind vorwiegend in englischer Sprache. Ein detaillierter Lehrplan wird in der ersten Einheit bekanntgegeben.