SoSe 24  
Dahlem School o...  
Fach 1 Latein  
Lehrveranstaltung

Masterstudiengang für ein Lehramt an Integrierten Sekundarschulen und Gymnasien (ab WiSe 23/24)

Fach 1 Latein

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  • Grundlage der Planung und Analyse von Lateinunterricht

    0561bA1.1
    • 16257 Seminar
      Grundlagen der Planung und Analyse von Lateinunterricht und Vorbereitung des Praktikums (Marcel Humar)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Die Seminarteilnehmer erstellen eine schriftlich ausgearbeitete Unterrichtsplanung zum lateinischen Sprach- bzw. Lektüreunterricht.

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Die Lehrveranstaltung richtet sich an Studierende, die bereits am Einführungskurs zur Fachdidaktik Latein mit Erfolg teilgenommen haben.

      Kommentar

      Zur Vorbereitung auf das Praxissemester im Fach Latein stehen in diesem Seminar die Planung einzelner Unterrichtsstunden sowie konkrete Fragen der Unterrichtsgestaltung im Vordergrund. Dabei werden zunächst die vier grundlegenden Planungsdimensionen (Voraussetzungen, Kompetenzen, Inhalte, Methoden) behandelt und die einzelnen Bestandteile eines Unterrichtsentwurfs erarbeitet. Des Weiteren stehen folgende Einzelfragen auf dem Programm, die ebenfalls der umfassenden Vorbereitung auf das Unterrichtspraktikum dienen, z. B. Impulsgebung, Aufgaben, Lehrer*innenverhalten, Leistungsmessung, Medieneinsatz, Sozialformen, Texterschließungs- und Übersetzungsmethoden, Übungsformen und Unterrichtsanalyse.

      Literaturhinweise

      Als erste Übersicht zur Planung wird empfohlen: J. Fuchs, Unterrichtsplanung, in: S. Kipf und M. Schauer (Hrsg.), Fachlexikon zum Latein- und Griechischunterricht, Tübingen 2023, S. 865ff. / H.-J. Häger, Lateinunterricht planen, in: U. Jesper, S. Kipf und Th. Riecke-Baulecke (Hrsg.), Basis Lehrerbildung: Latein unterrichten, Hannover 2021, S. 60–76.

    • 16259 Seminar
      Kompetenter Umgang mit lateinischen Texten (Marcel Humar)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Beschäftigung mit lateinischen Texten und deren Inhalten steht im Mittelpunkt des Lateinunterrichts. Für einen funktionalen Einsatz müssen Lehrbuch- und Originaltexte so bearbeitet, aufbereitet und strukturiert werden, dass sie den Bedürfnissen von Schülerinnen und Schülern gerecht werden. Im Seminar werden verschiedene Bearbeitungsmöglichkeiten (vor allem mit Blick auf Vorerschließungs- wie Vorentlastungsverfahren, aber auch binnendifferenzierende Bearbeitungen) aufgezeigt, diskutiert und unterschiedliche methodische Schritte im Umgang mit lateinischen Texten kritisch reflektiert.

      Literaturhinweise

      Als Lektüre vorab wird empfohlen: Peter Kuhlmann: Fachdidaktik Latein kompakt. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 32012, dort bes. 94 –131 / Werner Meincke: Handreichungen zur Satz- und Texterschließung im Lateinunterricht. In: Der Altsprachliche Unterricht 4+5/1993, 69 ff.

  • Sprache und Literatur im kompetenzorientierten Lateinunterricht

    0561bA1.3
    • 16261 Seminar
      Sprachbildung im Lateinunterricht (Stefanie Zimmermann)
      Zeit: Mo 08:00-10:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: HU, Unter den Linden 6, Raum 3053

      Kommentar

      Eine grundlegende Voraussetzung für schulischen Erfolg ist die Beherrschung der sogenannten Bildungssprache. Der Erwerb dieses sprachlichen Registers stellt nicht nur für DaZ-Lernende, sondern auch für Kinder deutscher Herkunftssprache eine große Herausforderung dar. Im Seminar werden wir das Phänomen Bildungssprache aus wissenschaftlicher Perspektive beleuchten, reflektieren, inwiefern Konzepte wie das der "Durchgängigen Sprachbildung" bei der Entwicklung und Förderung bildungssprachlicher Kompetenzen helfen können, und uns mit den Herausforderungen, Bedingungen und Möglichkeiten eines sprachsensiblen Lateinunterrichts auseinandersetzen. Dabei zeigt dieses Seminar auf, wie in den ersten Lernjahren ein besonderes Augenmerk auf die Sprachbildung gelegt und Schüler:innen einer heterogenen Lerngruppe gezielt gefördert werden können.

      Literaturhinweise

      Eine ausführliche Literaturliste wird zu Beginn des Semesters zur Verfügung gestellt.

    • 16262 Seminar
      Unterrichtseinstiege und -ausstiege: Zu den Schaltstellen in der Planung ... (Hans-Joachim Häger)
      Zeit: Fr 14:00-16:00 (Erster Termin: 19.04.2024)
      Ort: HU, Unter den Linden 6, Raum 3053

      Hinweise für Studierende

      Hinsichtlich der konkreten Arbeitsweise im Seminar ist Folgendes anzukündigen: Primär wird darauf abgezielt, einzelne Aufgabenformate für Unterrichtseinstiege bzw. -ausstiege ganz praktisch zu erarbeiten und im Plenum gemeinschaftlich zu reflektieren. Dies stellt eine wertvolle Vorbereitung sowohl auf das Praxissemester als auch auf das Referendariat dar, wobei unbedingt auch der Einbezug digitaler Hilfsmittel mitgedacht und reflektiert werden soll. Eine dezidierte Programmübersicht zur Lehrveranstaltung und ein Literaturüberblick werden in der konstituierenden Sitzung präsentiert.

      Kommentar

      Unterrichtseinstiege und -ausstiege: Zu den Schaltstellen in der Planung von Lehrbuch- und Lektüreunterricht unter besonderer Berücksichtigung der Ergebnissicherung // Mit Blick auf den Dreischritt Einstiegsphase – Erarbeitungsphase – Ergebnissicherung, der gemeinhin als methodischer Grundrhythmus einer Unterrichtsstunde bezeichnet wird, darf der Unterrichtseinstieg keinesfalls unterschätzt werden. Dieser soll nicht nur auf Seiten der Lernenden Interesse für den Unterrichtsgegenstand wecken, sondern auch funktional sein, den sogenannten roten Faden ausrollen und zum thematischen Kern der Unterrichtsstunde hinführen. Insofern gilt – bezogen auf Stundeneinstiege – die Maxime: Der Einstieg sollte niemals für sich stehen! Vielmehr hat er als gemeinsame Orientierungsgrundlage für den in der Unterrichtsstunde zu erarbeitenden Sach-, Sinn- bzw. Problemgegenstand zu gelten. Letztlich führt der im Einstieg ausgelegte rote Faden in einem organisch angelegten Unterricht über die Erarbeitungsphase hinweg zu der sog. Ergebnissicherung, in der sich ein echter Lernfortschritt widerspiegeln muss. Dies wiederum bedingt, dass die Phase der Ergebnissicherung nicht bei der reinen Präsentation der zuvor erarbeiteten Unterrichtsergebnisse verharrt, sondern im letzten Drittel der Unterrichtsstunde in eine Vertiefungs- bzw. Transferphase einmündet. Doch wenngleich die zentrale Bedeutung der Einstiegs- und Ausstiegsphasen im Rahmen jeder Unterrichtsplanung unbestritten ist, fehlt es dem Fach Latein und seiner Didaktik an einer echten Aufgabenkultur. Letzteres gilt auch für die Einstiegs- und Ausstiegsphasen im Lateinunterricht. Diesem Desiderat soll in der oben angezeigten Lehrveranstaltung Rechnung getragen werden, wobei zunächst – anhand aktueller Praxisbeispiele – ein konziser, systematischer Überblick über mögliche Einstiegs- und Ausstiegstypen und ihre didaktischen Gütekriterien gegeben wird. Im Mittelpunkt der Lehrveranstaltung steht die praktische Arbeit an einer auf Kreativität, Nachhaltigkeit und existenziellen Transfer fußenden Gestaltung von Einstiegs- und Ausstiegsphasen – eine Gestaltung, die einem motivierenden, lernwirksamen und auf die verschiedenen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler abzielenden Lateinunterricht gerecht wird. Dabei werden sämtliche, für den Lateinunterricht obligatorische Stundentypen berücksichtigt – angefangen bei den mit einer sinnhaften Textvorerschließung einhergehenden Übersetzungsstunden über Grammatikstunden bis hin zu Übungs- und Interpretationsstunden.

      Literaturhinweise

      Einführende Literatur zur Lehrveranstaltung: Göbel, Carina: Unterrichtsergebnisse sichern, in: AU 62:2 (2019), 24–29; Häger, Hans-Joachim: Lateinunterricht planen, in: Basiswissen Lehrerbildung: Latein unterrichten, hrsg. v. Ulf Jesper & Stefan Kipf & Thomas Riecke-Baulecke, Hannover 2021, 60-76; Niemann, Karl-Heinz: Was ist ein gelungener Einstieg?, in: AU 43:2 (2000), 2–10.

  • Lateinische Literatur und Kultur

    0561bA1.4
    • 16320 Vorlesung
      Bonaventura und die Franziskanerphilosophie im 13. Jahrhundert (Bernd Roling)
      Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: J 32/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Franziskus mochte ebenso revolutionär wie egalistisch gewesen sein, schon seine Schüler der ersten Generation mußten realisieren, daß sie den Geist des Erzheiligen auch an die Universitäten zu tragen hatten. Spiritualität und intellektuelle Durchdringung der Theologie, Skepsis gegenüber einem zu weitreichenden Rationalismus, die philosophische Absicherung der Dogmatik und die Auseinandersetzung mit den großen Herausforderungen, vor die vor allem die Philosophie des Aristoteles die Theologie des 13. Jahrhunderts gestellt hatte, betrafen die Franziskaner ebenso wie die weltlichen Kleriker. Franziskaner gehörten zu den ersten Hörern an der Universität Oxford, Franziskaner besetzten die ersten Ordenslehrstühle in Paris; sie sollten mit ihren Konkurrenten aus dem Dominikanerorden zur Avantgarde des Christentums werden. Die Bandbreite ihrer ersten Denker reicht weit, vom technophilen Vertreter der Oxforder Franziskanerschule und Erben Robert Grossetestes, Roger Bacon, über Lichtmetaphysiker wie den Erzbischof von Canterbury John Peckham bis zu dem Verfasser der Summa Halensis, Alexander von Hales. Über allen aber steht der siebten General des Ordens, Bonaventura, in dessen breitgefaßtem Werk sich eine avicennistische Theologie mit tiefer Frömmigkeit und erbaulichen Schriften wie dem ‚Itinerarium mentis in Deum’, die zu Klassikern der christlichen Literatur werden sollten, vereinigen konnten. In der Vorlesung soll ein Überblick über die Franziskanertheologen des 13. Jahrhunderts gegeben werden.

      Literatur: Literatur: Arthur Armstrong (Hg.), The Cambridge History of Late Antique and Early Medieval Philosophy, Cambridge 2005; Kurt Flasch, Das philosophische Denken im Mittelalter, Stuttgart 2006, Theo Kobusch, Philosophie des Hoch- und Spätmittelalters (Geschichte der Philosophie 5), München 2011.

    • 16321 Seminar
      Augustinus: Confessiones (Bernd Roling)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: K 31/201 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Wie kein Kirchenvater dürfte Aurelius Augustinus (354–430) mit seiner Erkenntnistheorie, seiner Gnadenlehre, seiner Schriftauslegung und Theologie der Dreifaltigkeit die Grundlage für die ganze Geschichte des lateinischen Westens gelegt haben, im Guten wie im Schlechten. Der Einfluß Augustins war ebenso überwältigend, wie er die nachfolgenden Jahrhunderte mit Hypotheken wie einer radikalen Prädestinationslehre und dem Gedanken der kollektiven Verworfenheit belasten sollte, Vorgaben, die bis ins 18. Jahrhundert hinein die Diskussionen bestimmten. Rechenschaft über sein Leben, seine Bekehrung, aber auch seine philosophischen Grundlagen legt Augustinus in seinen ‚Bekenntnissen‘ ab. Sie fokussieren zentrale Motive seiner Philosophie, den Gegensatz von Ewigkeit und Zeit, Diskursivität und Erleuchtung, Kontinuität und Wandel, zugleich präsentieren sie als Autobiographie aber auch die Schlüsselepisoden seines Lebens, die für Augustin einen nahezu emblematischen Charakter besitzen sollten, seine endgültige Konversion bei der Lektüre, den Birnendiebstahl oder die Konfrontation mit dem betrunkenen Bettler auf der Straße in Mailand. Was war hier real, was war Inszenierung? Für seine Leser lieferte der Kirchenvater für ganze Epochen das Paradigma einer Lebensbeschreibung, die als Umkehr und Weg zur Erleuchtung zu begreifen war. Im Seminar sollen Auszüge aus den ‚Confessiones‘ übersetzt und interpretiert werden.

      Literatur: Augustinus, Confessionum libri XIII, hg. von Heiko Jürgens, Stuttgart 1996, Kurt Flasch, Augustinus. Einführung in sein Denken, Stuttgart 2020, Therese Fuhrer, Augustinus, Darmstadt 2023.

    • 16227 Lektürekurs
      Caesar, De bello Gallico (Fritz Felgentreu)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Die Lektüre soll einen Überblick über Inhalt und Aufbau der sieben von Caesar verfassten Bücher des Bellum Gallicum vermitteln. Neben der Lektüre und der Diskussion der jeweils zentralen Passagen soll ein besonderes Augenmerk auf der Frage liegen, ob und in welchem Sinne Caesar wirklich eine geeignete Einstiegslektüre für die Mittelstufe ist.

      Kommentar

      Caesars "Gallischer Krieg" ist allen, die sich mit lateinischer Literatur beschäftigen, als Einstiegslektüre im Schulunterricht vertraut. Unter dem Eindruck, dass es in diesem Text nicht mehr viel zu entdecken gibt, und weil uns das Thema "Krieg" scheinbar nicht mehr viel zu sagen hat, kehren die wenigsten während des Studiums zum Bellum Gallicum zurück. Dass Caesar aber nicht für die Mittelstufe des deutschen Gymnasiums, sondern als Protagonist einer Staats- und Systemkrise für ausgebuffte Spitzenpolitiker der einzigen Weltmacht schrieb, könnte Grund genug sein, sich dem Text mit größerer Erfahrung und einem breiteren Horizont erneut zu nähern.

      Literaturhinweise

      Ausgabe: Hering, Leipzig 1987 (oder Seel, Leiptig 1961) Übersetzung: Schönberger, Berlin (4. Aufl.) 2013 zur Einführung: M. Schauer, Der Gallische Krieg. Geschichte und Täuschung in Caesars Meisterwerk. München 2016

    • 16322 Übung
      Philosophie der Stoa. Stoische Texte der Antike sowie deren Rezeption im Mittelalter und in der frühen Neuzeit (Juliane Küppers)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: KL 29/207 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      „Philosophie der Stoa. Stoische Texte der Antike sowie deren Rezeption im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit“

      Wie können wir mit den Herausforderungen sowohl des alltäglichen Lebens als auch unserer menschlichen Grundkonstitution umgehen? Sogar bewusst unsere mentalen Belastungen lindern? Was ist unser Platz als Menschen im Kosmos – und wie können wir Wissen darüber erlangen? Die antike Philosophie der Stoiker – seit einigen Jahren wieder populär in Philosophiepublikationen und in den Medien – bietet Hilfe und Antworten an für Probleme des Alltags bis hin zu existentiellen Fragen der Menschheit. 

      In diesem Lektürekurs vollziehen wir die Ursprünge und Entwicklungslinien der Stoa als einer der bedeutendsten Traditionen der westlichen Philosophie nach. Die Stoiker schufen eine der ersten systematischen Philosophien der griechisch-römischen Antike und versuchten, Erkenntnistheorie/Logik, Physik und Ethik jeweils für sich und in Bezug zueinander konsistent auszuformulieren. Im Rahmen unserer Lektüre lernen Sie zunächst in einem Überblick die stoische Kosmologie/Physik sowie Erkenntnistheorie/Logik kennen, bevor wir uns vor allem ethischen Fragen zuwenden. Kann die Stoa in ihrer ursprünglichen Ausprägung ein Weg zu Gelassenheit, sogar zu Glück sein? Wie wirkt sich die stoische Ethik auf Gesellschaften und ihre Hierarchien aus? Was fällt Ihnen bei heutigen, zeitgenössischen Darstellungen und Anwendungen der stoischen Tradition auf?

      Wir lesen wesentliche Vertreter des Stoizismus mit einem Schwerpunkt auf Vertretern aus der Antike: Darstellungen der Lehren der frühesten Stoiker Zenon, Kleanthes, Chrysipp (3. Jh. v. Chr.), sowie Auszüge aus Ciceros Schriften zur mittleren Stoa, außerdem aus erhaltenen jüngeren stoischen Werken aus dem kaiserzeitlichen Rom (Seneca, Epiktet, Mark Aurel). Im letzten Semesterdrittel schauen wir uns exemplarisch und punktuell die Spuren an, die die Stoa z.B. im frühen Christentum (Augustinus), in der islamischen Philosophie des 9. Jh. (an-Nazzam), im Mittelalter, der Renaissance (Lipsius) sowie der Frühen Neuzeit (Spinoza) bis hin zur Aufklärung (Kant) hinterlassen hat.

      Alle Teilnehmenden erhalten fundierte Einblicke in die Philosophiegeschichte der Antike und ihrer späteren Rezeption. Die Primärtexte lesen wir in deutscher Übersetzung, weitere Forschungsliteratur größtenteils auf Deutsch und bisweilen auf Englisch. Für Studierende der Philosophie bietet dieser Lektürekurs Kenntnisse zu Grundlagenschriften der Philosophiegeschichte. Ihr erworbenes Wissen können Sie je nach Bedarf und Modulanforderungen in Prüfungsformaten nach Absprache prüfen lassen. Studierende der Klassischen Philologie/Latinistik und Mittellatinistik vertiefen und erweitern ihr Wissen über eine der wirkmächtigsten philosophischen Traditionen der griechisch-römischen Antike. Sie können bei Bedarf eine individuelle Prüfungsleistung im Lesen, Übersetzen und Interpretieren lateinischer Originaltexte Ciceros ablegen.

      Alle Texte für die wöchentliche Lektüre werden zu Semesterbeginn im Blackboard als Reader bereitgestellt.

      Sollten Sie vorab Fragen haben, schreiben Sie mich gern an: juliane.kueppers@fu-berlin.de.

  • Wahlmodul: Aktuelle Forschungstendenzen

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    • 16326 Colloquium
      Forschungskolloquium Mittellatein (Bernd Roling)
      Zeit: Do 18:00-20:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: J 23/16 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)
  • Wahlmodul: Lateinische Literatur der Antike - Vertiefung

    0561bA1.7
    • 16226 Lektürekurs
      Griechische Vorbilder der lateinischen Literatur (Nikolaus Thurn)
      Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: K 29/204 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die lateinische Literatur der Antike ist ohne die griechischen Modelle, auf denen sie aufbaut, unverständlich. In der Übung sollen repräsentative Textbeispiele griechischer Dichtung gelesen und mit den sie rezipierenden lateinischen Texten verglichen werden. Hierbei liegt, neben den Epen Homers, naturgemäß ein Schwerpunkt auf der hellenistischen Dichtung und ihrer Konzeption.

    • 16227 Lektürekurs
      Caesar, De bello Gallico (Fritz Felgentreu)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)

      Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

      Die Lektüre soll einen Überblick über Inhalt und Aufbau der sieben von Caesar verfassten Bücher des Bellum Gallicum vermitteln. Neben der Lektüre und der Diskussion der jeweils zentralen Passagen soll ein besonderes Augenmerk auf der Frage liegen, ob und in welchem Sinne Caesar wirklich eine geeignete Einstiegslektüre für die Mittelstufe ist.

      Kommentar

      Caesars "Gallischer Krieg" ist allen, die sich mit lateinischer Literatur beschäftigen, als Einstiegslektüre im Schulunterricht vertraut. Unter dem Eindruck, dass es in diesem Text nicht mehr viel zu entdecken gibt, und weil uns das Thema "Krieg" scheinbar nicht mehr viel zu sagen hat, kehren die wenigsten während des Studiums zum Bellum Gallicum zurück. Dass Caesar aber nicht für die Mittelstufe des deutschen Gymnasiums, sondern als Protagonist einer Staats- und Systemkrise für ausgebuffte Spitzenpolitiker der einzigen Weltmacht schrieb, könnte Grund genug sein, sich dem Text mit größerer Erfahrung und einem breiteren Horizont erneut zu nähern.

      Literaturhinweise

      Ausgabe: Hering, Leipzig 1987 (oder Seel, Leiptig 1961) Übersetzung: Schönberger, Berlin (4. Aufl.) 2013 zur Einführung: M. Schauer, Der Gallische Krieg. Geschichte und Täuschung in Caesars Meisterwerk. München 2016

    • 16230 Lektürekurs
      Ovid, Heroides (Nikolaus Thurn)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      In der Lektüre sollen ausgewählte Heroidenbriefe Ovids gelesen und mit parallelen Bearbeitungen sowie frühneuzeitlicher Rezeption verglichen werden. Lateinisch-deutsche Klausurenübung (B. A.)

  • Wahlmodul: Lateinische Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit - Vert iefung

    0561bA1.8
    • 16321 Seminar
      Augustinus: Confessiones (Bernd Roling)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: K 31/201 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Wie kein Kirchenvater dürfte Aurelius Augustinus (354–430) mit seiner Erkenntnistheorie, seiner Gnadenlehre, seiner Schriftauslegung und Theologie der Dreifaltigkeit die Grundlage für die ganze Geschichte des lateinischen Westens gelegt haben, im Guten wie im Schlechten. Der Einfluß Augustins war ebenso überwältigend, wie er die nachfolgenden Jahrhunderte mit Hypotheken wie einer radikalen Prädestinationslehre und dem Gedanken der kollektiven Verworfenheit belasten sollte, Vorgaben, die bis ins 18. Jahrhundert hinein die Diskussionen bestimmten. Rechenschaft über sein Leben, seine Bekehrung, aber auch seine philosophischen Grundlagen legt Augustinus in seinen ‚Bekenntnissen‘ ab. Sie fokussieren zentrale Motive seiner Philosophie, den Gegensatz von Ewigkeit und Zeit, Diskursivität und Erleuchtung, Kontinuität und Wandel, zugleich präsentieren sie als Autobiographie aber auch die Schlüsselepisoden seines Lebens, die für Augustin einen nahezu emblematischen Charakter besitzen sollten, seine endgültige Konversion bei der Lektüre, den Birnendiebstahl oder die Konfrontation mit dem betrunkenen Bettler auf der Straße in Mailand. Was war hier real, was war Inszenierung? Für seine Leser lieferte der Kirchenvater für ganze Epochen das Paradigma einer Lebensbeschreibung, die als Umkehr und Weg zur Erleuchtung zu begreifen war. Im Seminar sollen Auszüge aus den ‚Confessiones‘ übersetzt und interpretiert werden.

      Literatur: Augustinus, Confessionum libri XIII, hg. von Heiko Jürgens, Stuttgart 1996, Kurt Flasch, Augustinus. Einführung in sein Denken, Stuttgart 2020, Therese Fuhrer, Augustinus, Darmstadt 2023.

    • 16323 Übung
      Einführung in die Paläographie des Hoch- und Spätmittelalters (Bertram Lesser)
      Zeit: Fr 10:00-14:00 (Erster Termin: 19.04.2024)
      Ort: KL 29/235 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Übung verfolgt den Zweck, interessierte Philologen und Historiker, aber auch Angehörige der Nachbardisziplinen in die Eigenheiten jener hoch- und spätmittelalterlichen Schriftformen einzuführen, die allgemein unter dem Begriff "gotische Schriftarten" zusammengefasst werden. Diese bestimmen in ihren vielfältigen, zu verschiedenen Zwecken entwickelten Gestaltungsformen (Textualis, Bastarda, Kursive), die zahlreichen klösterlichen, universitären und laikalen Buchhandschriften. Eine Literaturliste wird in der ersten Seminarsitzung zu Verfügung gestellt, ebenso die Textvorlagen, die gemeinsam im Seminargespräch gelesen werden. Eine Exkursion in die Staatsbibliothek zu Berlin findet an einem Freitag zu Semesterende statt; die Einzelheiten hierzu werden noch bekannt gegeben.

    • 16324 Übung
      Margaret Cavendish: Atomismus und Poesie (Bernd Roling)
      Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: J 27/14 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Zu den eigenwilligen Kritikerinnen ebenso der cartesianischen wie auch der mechanistischen Philosophie des 17. Jahrhunderts, die erst seit einigen Jahren wiederentdeckt wird, zählt die Duchess of Newcastle, Lady Margaret Cavendish (1623–1673). Cavendish dürfte zu den vielseitigsten Wissenschaftlerinnen ihrer Zeit gehört haben, die ihre Thesen mit bemerkenswerter Autonomie vertrat und sich von vor allem männlicher Kritik an ihrer Person nicht irritieren ließ. Neben Gedichten, Theaterstücken, Briefen und ihrem heute wohl bekanntesten Werk, dem Sciencefiction-Roman ‚the Blazing World‘, legte Lady Cavendish eine ganze Galerie von naturphilosophischen Schriften vor, mit denen sie auf die Debatten ihrer Zeit Bezug nahm. Ausgehend von einem an Lukrez geschulten Atomismus, der dem Naturganzen die Aura des Unerklärlichen beließ, gelangte sie zu einem Materiebegriff, der vor allem die Annahme einer toten und unbelebten extensio, wie sie Descartes sehen wollte, in Frage stellte, und ihr einen vitalistischen Materialismus entgegenhielt. Konnte die Materie nicht selbst den Geist in sich enthalten? Lady Cavendishs Affirmation eines universalen und alleserfüllenden Lebens erweiterte sie im Laufe ihres Lebens um eine ökokritische Perspektive, die sie vor allem in ihren Gedichten zu Gehör brachte. Im Seminar soll eine Auswahl aus dem philosophischen Werk Lady Cavendishs gelesen werden.

      Literatur: Margaret Cavendish, Poems and Fancies, with the Animal Parliament, hg. von Brandie Siegfried, London 2018, Margaret Cavendish, Grounds of Natural Philosophy, hg. von Anne Thell, Peterborough 2020, Margaret Cavendish, Observations upon Experimental Philosophy, hg. von Eilleen O’Neill, New York 2001, Deborah Boyle, The Well-ordered Universe. The Philosophy of Margaret Cavendish, Oxford 2018.       

    • 16326 Colloquium
      Forschungskolloquium Mittellatein (Bernd Roling)
      Zeit: Do 18:00-20:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: J 23/16 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)