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M.A. Deutschspr...  
Lehrveranstaltung

Institut für Deutsche und Niederländische Philologie (WE 4)

M.A. Deutschsprachige Literatur – Ältere Literatur (SPO gültig ab WS 23/24)

0589c_MA120
  • Deutsche Literatur des Mittelalters im europäischen Kontext

    0589cA1.2
    • 16694 Vertiefungsseminar
      Feenerzählungen (Jutta Eming)
      Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Als ‚Feenerzählungen‘ lassen sich Dichtungen bezeichnen, die von der Beziehung zwischen einem sterblichen Mann und einer mit magischen Fähigkeiten begabten Frau handeln. Sie treten in der Literatur des Mittelalters seltener – vor allem in Frankreich - als eigenständige Dichtungen auf; häufiger ist die Überblendung der Feenerzählung als Erzählmuster mit dem Roman. Gerade letztere Tradition erlaubt eine reizvolle Kontrastierung zweier Welten, zwischen denen zumeist der männliche Protagonist sich entscheiden muss, was ihn regelmäßig überfordert. Doch auch die ‚Fee‘ selbst kann als Grenzgängerin gezeichnet sein, welche die Beziehung zum Geliebten nur für einen begrenzten Zeitraum zu ihren Bedingungen führen oder auch ganz in die menschliche Welt wechseln möchte (Melusine). Das Seminar wird mit wichtigen deutschsprachigen und teilweise altfranzösischen Vertretern der Feenerzählung bekannt machen und dabei Schwerpunkte auf Fragen der Gattung und Erzählform, der Konstruktion von Gender und der Rolle von Wissensformen und Magie setzen. Von den Teilnehmer:innen wird die Bereitschaft erwartet, ein hohes Pensum an Primärtexten vorzubereiten.

    • 16696 Vertiefungsseminar
      Rassismus im Mittelalter? (Ralf Schlechtweg-Jahn)
      Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 16695 Übung
      Konrad von Würzburg: Partonopier (Lektüre und Übersetzung) (Jutta Eming)
      Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Konrads von Würzburg Roman Partonopier und Meliur (1287) gehört zu den schönsten sog. ‚Feenerzählungen‘ der mittelalterlichen Literatur, die in den letzten Jahrzehnten von der Germanistik regelrecht ‚wiederentdeckt‘ worden und für Fragen nach Erzählform, Weiblichkeitstypologien, Genderkonstruktionen und die Rolle des Wunderbaren ausgewertet worden ist. Doch bislang liegt der lange Roman weder in neuhochdeutscher Übersetzung noch in einer heutigen literaturwissenschaftlichen Kriterien genügenden kritischen Edition vor. In der Lehrveranstaltung soll der Text in erster Linie in Auszügen gemeinsam gelesen, übersetzt und diskutiert werden, doch es werden auch Grundprobleme seiner handschriftlichen Überlieferung und Edition angesprochen.

    • 16697 Übung
      Der Stricker: Pfaffe Âmis (Ralf Schlechtweg-Jahn)
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Der 'Pfaffe Amis' ist die Geschichte eines Priesters, der alle seine Gäste so großzügig bewirtet, bis er pleite ist. Damit steht er vor einem für die Literatur der Zeit ungewöhnlichen Problem, denn in dieser ist der Reichtum des Adels stets unerschöpflich. Der pfaffe löst sein Problem dadurch, dass er sein Gut durch wiederholten Trickbetrug so sehr vermehrt, bis er erneut großzügig zu jedermann sein kann. Ob als Arzt, Maler, Kaufmann oder Reliquienhändler, Amis ist seinen Mitmenschen in jeder Verkleidung überlegen und beschließt sein erfolgreiches Betrügerleben als Abt, dem nach dem Tod das ewige Leben winkt. Diese Folge komischer Abenteuer hinterlässt einen Scherbenhaufen scheinbarer Gewissheiten des 'offiziellen' Mittelalters und seiner Ordnungsentwürfe. Diese ‚andere‘ Seite der mittelalterliche Literatur, in der es nicht um Helden und Sieger, sondern um Betrüger und Betrogene geht, ist der Gegenstand des Seminars.

      Literaturhinweise

      Der Stricker: Der Pfaffe Amis. Mhd./Nhd. Nach der Heidelberger Handschrift cpg 341 hrsg., übers. und komm. v. Michael Schilling. Stuttgart 1994 (= RUB 658)

  • Abschließende Planung eines wissenschaftlichen Projekts - Ältere Literatur

    0589cA1.4
    • 16730 Colloquium
      Planung eines Forschungsprojekts (Elke Koch)
      Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Im Zentrum stehen aktuelle literaturwissenschaftliche Forschungsfragen und Projekte in der germanistischen Mediävistik. Die Veranstaltung begleitet die Forschungsvorhaben der Studierenden (Masterarbeit), je nach dem individuellen Stand die Themenfindung, Konzeption, Vorarbeiten und Durchführung durch Präsentation und Diskussion. Sie richtet sich besonders an Studierende kurz vor oder während der Ausarbeitung der Abschlussarbeit, steht jedoch allen Masterstudierenden grundsätzlich offen und kann bei ausreichender Kapazität auch von interessierten fortgeschrittenen Bachelorstudierenden besucht werden (mit persönlicher Anmeldung). Themenschwerpunkte und Lektüregrundlagen werden zu Beginn des Semesters festgelegt.

  • Literatur- und Kulturgeschichte - Ältere Literatur

    0251cB2.1
    • 16698 Vorlesung
      Legende (Elke Koch)
      Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: JK 28/112 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Legenden erzählen von heiligen Menschen und Wundern. Damit verbindet sich im christlichen Mittelalter ein ganzer Kosmos von Texten, denn die Heiligenverehrung ist ein wichtiges Element der Kultur. Heilige haben nicht nur religiöse, sondern auch soziale und politische Funktionen: Sie modellieren Lebensformen und Geschlechternormen, verkörpern Vorstellungen diesseitigen wie jenseitigen Heils, legitimieren Herrschaft und stiften Gemeinschaft. Erzählungen über Märtyrer*innen und Glaubensheld*innen wurden in der lateinischen Tradition und schließlich in den Volkssprachen überliefert, auserzählt und weit verbreitet. Die Texte fordern dazu heraus, das Verhältnis von Literatur und Religion zu reflektieren, denn sie bringen die Heiligenverehrung nicht nur zum Ausdruck, sondern sind selbst daran beteiligt, diese hervorzubringen und zu formen. Die Vorlesung stellt die Typologie, Entwicklung und Aspekte der Poetik der Gattung vor. Sie gibt außerdem Einblicke in neue Forschung zur Legendarik.

    • 16696 Vertiefungsseminar
      Rassismus im Mittelalter? (Ralf Schlechtweg-Jahn)
      Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 16699 Colloquium
      Herrschaft und Heiligkeit (Johannes Traulsen)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: JK 31/122 Geschäftszimmer (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Karl der Große wurde dreihundert Jahre nach seinem Tod heiliggesprochen. Mit der Kanonisation des ersten fränkischen Kaisers, die mindestens ebenso viele politische wie religiöse Gründe hatte, ging die Produktion von legendarischen Erzählungen einher. Darin wird erzählt, was Karl zum Heiligen gemacht haben soll. Das Mittelalter hält noch weitere Beispiele solcher heiliger Könige bereit. Noch viel häufiger sind allerdings Figuren, die Herrschaft aufgeben, um ein heiligenmäßiges Leben zu führen. Etwa der indische Prinz Josaphat, der sich überzeugen lässt, nicht als König zu herrschen, sondern als Eremit in der Wüste zu leben. Es handelt sich um eine christliche Fassung der Buddha-Legende. Im Seminar werden wir uns mit einer Reihe von Texten befassen, die Herrschaft und Heiligkeit thematisieren. Die Texte werden in einem Reader zur Verfügung gestellt. Der Seminarplan wird in der ersten Sitzung gemeinsam festgelegt.

  • Literatur- und Kulturgeschichte - Neuere Literatur

    0251cB2.2
    • 16670 Vorlesung
      Deutsche Literatur der Frühen Neuzeit im europäischen Kontext (Kai Bremer)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.04.2024)
      Ort: Hs 1b Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Vorlesung vermittelt einen Überblick über die Literatur vom Humanismus bis zur Frühaufklärung. Zentral wird dabei sein, einerseits das Literaturverständnis der Makroepoche 'Frühe Neuzeit' darzustellen und andererseits die zentralen historischen Strukturbedingungen der Literatur von ca. 1450-1750 zu zeigen. Ergänzend wird immer wieder auch ein Blick in die Rezeptionsgeschichte der Literatur dieser Zeit geworfen.

    • 16673 Vorlesung
      Werther und seine Brüder. Goethe-Variationen vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart (Irmela Marei Krüger-Fürhoff)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 15.04.2024)
      Ort: Hs 2 Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      „Die Leiden des jungen Werthers“ (1774 / 1787) machten Johann Wolfgang Goethe berühmt und setzten Maßstäbe für den (monologischen) Briefroman, Konzepte bürgerlicher Individualität und Literatur in der Epoche des Sturm und Drang. Je nach Perspektive gilt das Werk als Beispiel enthusiastischer Liebe, (inszenierter) Authentizität, Gesellschaftskritik, Moralfreiheit (Stichwort Selbstmord und ‚Werther-Effekt‘) oder Resultat von Mediennutzung (Lektüre, Tagebuch, postalische Korrespondenz). Seit seinem Erscheinen werden „Die Leiden des jungen Werthers“ immer wieder persifliert, variiert und weitererzählt (u.a. von Friedrich Nicolai, Heinrich von Kleist, Thomas Mann, Ulrich Plenzdorf und Feridun Zaimoglu) sowie in verschiedenen Medien (z.B. Theater, Film und Comic) adaptiert. Die Vorlesung vermittelt Einblicke in Deutungskontexte der Goethezeit und Werthers zahlreiche ‚Brüder‘ vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart.

    • 16674 Vorlesung
      Die Raum-Zeit der Literatur. Zu Geschichte und Ästhetik von Raum- und Zeittheorien, vertieft an exemplarischen Lektüren (Antonia Eder)
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 25.04.2024)
      Ort: Hs 2 Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Der Beginn dieses Kurses liegt erst in der zweiten Woche des Semesters am 25. April!

      Kommentar

      Raum gilt heute als Schlüsselkategorie für die Analyse von literarischen Texten. Das war nicht immer so, wie bspw. der Blick auf das narratologische Standardwerk von Genette zeigt, das drei Kapitel der Zeit in der Literatur widmet, aber kein einziges dem Raum. Wissenschaftshistorisch zeigt sich erst seit den 1980er Jahren ein gesteigertes Interesse für die räumliche Dimension der, bis dahin vorrangig zeitlich wahrgenommenen, Welt. Dies geschieht wissenschaftsübergreifend, also nicht nur in der Literaturwissenschaft, im Spatial Turn. Warum aber ist Raum wichtig für die Literaturwissenschaft? Geht es dabei um bestimmte räumliche Darstellungsweisen oder Strukturen in Texten? Geht es um reale oder fiktive Orte der Literatur? Oder geht es um Reiseberichte als Raum, den man lesend durchquert? Oder geht es allgemein um räumliche Strukturen und topologische Oppositionen wie hier/dort, rechts/links, oben/unten? Oder geht es um die grundsätzliche Verortung eines jeden Körpers im Raum? Diese Fragen nach erzählten und dargestellten Räumen (in) der Literatur sowie den Figuren, die vom umgebenden Raum beeinflusst werden, und die Bedeutung, die von Positionen und Vektoren im Raum ausgeht (Raumsemantik), beschäftigen uns in dieser Vorlesung, in der wir uns anhand der Literatur mit Zeit- und Raumtheorien beschäftigen.

    • 16681 Vertiefungsseminar
      Das Leben der Boheme: Paris, Berlin, New York - intellektuell-künstlerische Subkulturen zwischen Kaiserreich und Gegenwart (Klaus Siebenhaar)
      Zeit: Do 18:00-20:00 (Erster Termin: 18.04.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Ob als „Gelebte Ambivalenz“ (Christine Magerski), „Subkultur von Intellektuellen“ (Helmut Kreuzer) oder als „Übersetzung der Genieästhetik in die Soziokultur“ (Andreas Reckwitz) – die Bohéme ist als antibürgerlisches und zivilisationskritisches Phänomen literarisch-künstlerischer Gruppenbildung integraler Bestandteil der Avantgardebewegungen des 20. Jahrhunderts. Sie hat zugleich nachhaltig lebenspolitische Vorstellungen von „counter culture“ und alternativen Kunstpraxen geprägt. Aktuelle Diskussionen über Kreativquartiere, kunst- und kulturbasierte Stadtentwicklung orientieren sich letztlich an den großen Vorbildern Montmartre (Paris), „Neuer Westen als Industriebetrieb der Intelligenz“ (Berlin) oder Greenwich Village (New York), seit Ende des 19. Jahrhunderts. Moderne nonkonformistische Lebensstile und Kulturfiguren haben sich darüber hinaus als Vorstellungsmuster und Typologien bis heute erhalten. Das Seminar geht in Texten, Bildern und Filmen diesen Entwicklungslinien nach und konzentriert sich dabei vor allem auf die urbane Bohéme der drei zentralen Metropolen der Moderne: Paris, Berlin, New York. Neben der Bereitschaft zum durchgehend interdisziplinären Arbeiten wird Feldforschung zur (digitalen) Boheme im Berlin von heute erwartet.

      Literaturhinweise

      Zur Einführung: Helmut Kreuzer: Die Bohéme. Beiträge zu ihrer Beschreibung. Stuttgart 1968. Christine Magerski: Gelebte Ambivalenz. Die Bohéme als Prototyp der Moderne. Wiesbaden. 2015.

    • 16717 Hauptseminar
      Kommen und Gehen? Gastrecht und Gastfreiheit in Literatur und Kultur von der Antike bis zur Gegenwart (Antonia Eder)
      Zeit: Mi 10:00-12:00 (Erster Termin: 24.04.2024)
      Ort: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Hinweise für Studierende

      Der Beginn dieses Kurses liegt erst in der zweiten Woche des Semesters am 24. April!

      Kommentar

      Hospitalität ist literarhistorisch und kulturtheoretisch ein hochfrequentes Thema. In Texten von der Antike bis heute, in allen Gattungen findet sie sich politisch, religiös, mythisch, juridisch, kulinarisch oder ökonomisch stets als Akt der Sozietät/Sozialität und ihrer Grenzen gestaltet. Literarmotivisch ebenso attraktiv wie herausfordernd wirkt dabei eine dem Phänomen Hospitalität eigene Ambivalenz: So bezeichnet der Begriff hospes (lat.) den Gast (als Nehmenden) wie zugleich den Wirt (als Gastgebenden). Die Situation, zu Gast zu sein bzw. jemanden zu Gast zu haben, evoziert machtökonomisch eine intrikate Umkehrung: Der Gastgeber stellt sich und seinen (materiellen wie immateriellen) Besitz ganz in den Dienst des Gastes und wird so seinerseits zum Gast im eigenen Haus. Diese transversale Figur des Zu Gast Seins ermöglicht Handel und Austausch zwischen (bis dahin) Fremden, birgt allerdings auch Gefahren: Denn so wie die Positionen von Gast und Gastgeber oszillieren, so durchlässig zeigen sich auch die Grenzen der Gastfreiheit für den Statuswechsel von Freund zu Feind. Der Öffnung und Gabe des Eigenen an den Anderen wohnt ein Risiko inne, das sich in der begrifflichen Nähe von Hospitalität und Hostilität spiegelt: Hat das Gesetz der Gastlichkeit also Grenzen oder bedarf es dieser genuin nicht (Gastrecht, Verrechtlichung)? Welche Verfahren stabilisieren die Gastsituation (Gastmahl, Gastgeschenk), welche gefährden sie (Parasit, Hostilität)? Welchen Status haben Ort, Dauer und Frequenz der Begegnungen (Gasthaus, Temporalität)? Welche historischen und kulturellen Linien lassen sich ziehen, die Hospitalität ästhetisch formen und befragen? Das Masterseminar untersucht Legenden, Dramen, Benimmregeln, Gesetzestexte, Fabeln und Reiseberichte, in denen Fragen zu wirtlichen und unwirtlichen, gastlichen und ungastlichen Situationen ihren textuellen Ausdruck finden.

      Literaturhinweise

      Literatur zur Einführung: 1.) Hans-Dieter Bahr: Die Sprache des Gastes. Leipzig 1994. 2.) Otto Hiltbrunner: Gastfreundschaft, in: Reallexikon für Antike und Christentum. Bd. 8, hg. von Theodor Klauser, Stuttgart 1972, Sp. 1062-1123.

    • 16718 Hauptseminar
      Lesen Frauen anders? - Seminar mit Autorinnen (Christine Frank)
      Zeit: Di 10:00-16:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 16.04.2024)
      Ort: L 116 Seminarzentrum (Otto-von-Simson-Straße 26)

      Hinweise für Studierende

      Um diese Fragen zu bearbeiten konnten mit finanzieller Unterstützung der Frauenbeauftragen der FU Berlin sechs Autorinnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz eingeladen werden, die jeweils an einem Seminartermin ganztägig anwesend sein werden. Das Seminar wird nach einer einführenden Sitzung am 16.April jeweils Dienstags von 10-16 Uhr als Blockveranstaltung durchgeführt an folgenden Terminen: 23.April / 14.Mai / 28.Mai / 18.Juni/ 2.Juli /16.Juli. Ausserdem ist eine öffentliche Podiumsdiskussion geplant. In den einzelnen Sitzungen werden zunächst die eingeladenen Autorinnen einen Text ihrer Wahl vorstellen, um die Seminarfrage zu bearbeiten. Nach einem gemeinsamen Mittagessen wird in der zweiten Seminarhälfte ein Text der jeweils eingeladenen Autorinnen im Blick auf dieselbe Leitfrage behandelt. Das Seminar bietet den TeilnehmerInnen nicht nur die Auseinandersetzung mit Grundfragen einer genderorientierten Literaturwissenschaft. Sie haben auch die Möglichkeit in persönlichen Kontakt mit repräsentativen Autorinnen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur zu kommen und mit ihnen gemeinsam zu arbeiten und zu diskutieren.

      Kommentar

      Die durch ihr Buch „weiter leben. Eine Jugend“ (1992) international bekannt gewordene amerikanische Germanistikprofessorin und Holocaust-Überlebende Ruth Klüger hat 1996 eine Sammlung literaturwissenschaftlicher Essays unter dem Titel „Frauen lesen anders“ veröffentlicht, in denen sie sich mit klassischen Texten der deutschsprachigen Literaturgeschichte auseinandersetzt. Der Titel der Essaysammlung geht zurück auf einen zwei Jahre zuvor gehaltenen Vortrag, in dem Klüger die Feststellung „Frauen lesen anders“ noch als Frage formulierte: „Lesen Frauen anders?“ (1994). Das Seminar möchte diese, nun schon dreißig Jahre alte, Frage aus heutiger Sicht noch einmal aufnehmen und sich kritisch damit auseinandersetzen. Lesen Frauen wirklich anders? Was impliziert eine solche Annahme? Welche Faktoren sind für unterschiedliche Lektüren, Wahrnehmungen von und Sichtweisen auf Texte(n) von Bedeutung? Und wie hat sich die Sicht auf lesende und schreibende Frauen in der vergangenen Jahrzehnten verändert? Welche Bedeutung haben sex/gender für das Lesen – und die Literaturwissenschaft heute?

      Literaturhinweise

      Die Liste der teilnehmenden Autorinnen (mit Terminen) wird baldmöglichst bekannt gegeben. Zur Vorbereitung sollten beide oben genannten Texte von Ruth Klüger gelesen werden. Sie können bei der Dozentin ab sofort abgerufen werden.

    • Exemplarische Lektüren - Ältere Literatur 0589cA1.1
    • Medialität der deutschen Literatur des Mittelalters 0589cA1.3
    • Literaturtheorie, Ästhetik, Poetik - Ältere Literatur 0251cB1.1
    • Literaturtheorie, Ästhetik, Poetik - Neuere Literatur 0251cB1.2