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Jürgen Baumert

Professor Baumert ist Geschäftsführender Direktor des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin.

Professor Baumert ist Geschäftsführender Direktor des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin.
Bildquelle: © Freie Universität Berlin

Jürgen Baumert auf der Immatrikulationsfeier zum Sommersemester 2002

"In der Schule sind die Kinder Gegenstand der Erziehung", sagte Jürgen Baumert und schloss an: "Können Studenten dann nicht auch an der Universität die Hochschullehrer erziehen, indem sie mit einem gewissen Anspruch an die Dozenten herantreten?" Diese doch etwas provokante These veranschaulichte Baumert in seinem Festvortrag "Über die Voraussetzungen der Erziehung – der Hochschullehrer" während der Immatrikulationsfeier am 17. April.

Professor Baumert ist Geschäftsführender Direktor des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin, dem er seit 1996 als Wissenschaftliches Mitglied und Direktor angehört. Er gilt nicht nur als einer der renommiertesten deutschen Erziehungswissenschaftler und Bildungsforscher. Baumert hat auch Psychologie studiert und wurde von der Deutschen Gesellschaft für Psychologie durch die Verleihung des "Franz-Emmanuel-Weinert-Preises" geehrt.

Allen drei Berliner Universitäten ist Jürgen Baumert eng verbunden: Durch Studium, Habilitation (1982), als Privatdozent und seit 1989 als Professor für Erziehungswissenschaft der Freien Universität; als wissenschaftlicher Assistent am Institut der Altertumskunde in den Sechziger Jahren der Technischen Universität sowie seit 1996 als Honorarprofessor der Humboldt-Universität.

Das Fundament dieses beruflich überaus erfolgreichen Wissenschaftlers beruht ausgerechnet auf den Fähigkeiten, die im PISA-Prozeß allenfalls rudimentär berücksichtigt wurden, nämlich neben dem ‚roten Faden' seines Lebens, den Erziehungswissenschaften und der schon erwähnten Psychologie, in den humanistischen Fächern der klassischen Philologie, der Philosophie und den im Staatsexamen nachgewiesenen Fähigkeiten in Griechisch und Latein, aber auch das soll hier erwähnt werden - ‚mens sana in corpore sano' - im Sport.

Auch in einem anderen Punkt, der heute beklagt wird, der mangelnden Mobilität der Studenten, ist Jürgen Baumert eine löbliche Ausnahme: Neben den genannten drei Berliner Hochschulen war er als Student in fünf weiteren allesamt renommierten Universitäten zu Hause: Würzburg, Tübingen, Hamburg, Göttingen und Freiburg. Sein wissenschaftliches Werk und sein wissenschaftspolitisches Engagement hat vor allem im letzten halben Jahrzehnt vielfältige öffentliche Anerkennung erfahren: Erwähnt werden soll beispielsweise die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes, der Ehrendoktorwürden in Fribourg und in Halle-Wittenberg sowie zahlreicher angesehener wissenschaftlicher Preise.