Springe direkt zu Inhalt

7. Einstein Lecture Dahlem: Prof. Paul J. Crutzen

Atmospheric Chemistry and Climate in the Anthropocene

06.06.2008

Der Chemie-Nobelpreisträger und Umweltwissenschaftler Professor Paul Crutzen hielt die siebente „Einstein Lecture Dahlem“. Er sprach über das Thema „Das neue geologische Zeitalter unter dem zunehmenden Einfluss menschlicher Aktivitäten“.

Nobel Prize winner in chemistry Professor Paul J. Crutzen
Bildquelle: Teemu Rajala

Unabhängig von ihrer relativ kleinen Masse, die lediglich 10-5 der Biosphäre der Erde umfasst, haben Generationen ambitionierter Homo sapiens bereits eine zunehmend große Rolle in der Veränderung der grundlegenden Eigenschaften der Atmosphäre und der Erdoberfläche gespielt.

Menschliche Aktivitäten steigerten sich insbesondere in den letzten Jahrhunderten und kreierten eine neue geologische Ära, das Anthropozän, wie Vernadsky bereits 1928 vorhersagte: „… die Richtung, in der sich die Evolutionsprozesse fortsetzen, nämlich hin zu einer Steigerung des Bewusstseins und der Denkweise und Arten, die größeren Einfluss auf ihre Umgebung haben.“

In der 7. Einstein Lecture Dahlem am 6. Juni 2008 wird gezeigt, wie Vernadskys Vorhersagen übertroffen wurden. Menschliche Aktivitäten beeinflussen natürliche Prozesse und verdrängen sie in vielen Fällen sogar mit all ihren Auswirkungen für die Gesundheit des Menschen und des Ökosystems wie z.B. bei der Verursachung des Ozonlochs, dem Ausstoß von Treibhausgasen samt Klimafolgen, der urbanen und regionalen Luftverschmutzung und dem sauren Regen.

Paul J. Crutzen, geboren 1933 in Amsterdam, war zunächst Bauingenieur. 1959 begann er sein Studium der Mathematik, mathematischer Statistik und Meteorologie an der Universität Stockholm. Seine Forschungen konzentrieren sich besonders auf die natürlichen und anthropogenen Störungen der Photochemie des Ozons. Von 1977 bis 1980 war er Forschungsdirektor am National Center of Atmospheric Research in Boulder, Colorado, und anschließend bis zu seiner Pensionierung 2000 am Max Planck Institut für Chemie in Mainz. Er forscht weiterhin am Scripps Institut für Ozeanographie. Crutzen erhielt 1995 den Nobelpreis für Chemie.