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Frische Orangen zum Frühstück

Zwei Studenten radeln quer durch Europa / Mehr als tausend Kilometer sind schon geschafft

14.04.2015

Die Könige der europäischen Radwege: In Portugal lernten Sven Wang (li.) und Niklas Gerhards viele gastfreundliche Menschen kennen. Das Foto entstand in Salema, einem Dorf an der südportugiesischen Küste.

Die Könige der europäischen Radwege: In Portugal lernten Sven Wang (li.) und Niklas Gerhards viele gastfreundliche Menschen kennen. Das Foto entstand in Salema, einem Dorf an der südportugiesischen Küste.
Bildquelle: Wang/Gerhards

Von Gibraltar über Istanbul bis zum nördlichsten Punkt Europas: 12.000 Kilometer fahren die Studenten Niklas und Sven mit dem Fahrrad, um Flüchtlinge zu unterstützen.

Von Gibraltar über Istanbul bis zum nördlichsten Punkt Europas: 12.000 Kilometer fahren die Studenten Niklas und Sven mit dem Fahrrad, um Flüchtlinge zu unterstützen.
Bildquelle: Sven Wang

Im März haben sich Medizinstudent Niklas Gerhards und Mathematikstudent Sven Wang auf den Weg gemacht. Ihr Ziel: von Gibraltar aus mit dem Fahrrad quer durch Europa. Insgesamt haben sie sich eine Strecke von 12.000 Kilometern vorgenommen. Mit ihrer Tour, die sie „Cycling for Syria“ nennen, sammeln die beiden Spenden für die medizinische Versorgung syrischer Flüchtlinge durch die Organisation Ärzte der Welt. Während der sechsmonatigen Reise berichtet campus.leben über die Fortschritte der ambitionierten Radler.

Am 15. März sind Sie in Gibraltar an der Südwestspitze Europas losgefahren. Wie war der Start?

Sven Wang: Die ersten zwei Wochen haben uns schon richtig herausgefordert. Wir hatten für den Start in Andalusien Sonnenschein und Wärme erwartet, stattdessen gab es fünf Tage Regen und Gewitter.

Niklas Gerhards: Es war also von Beginn an das Abenteuer, auf das wir uns vorbereitet und auch gefreut hatten. In den schweren Momenten, zum Beispiel, wenn wir nach einer langen Bergetappe kalt und nass einen Schlafplatz suchten, haben wir immer wunderbare Hilfe erfahren.

Welche Erlebnisse werden Sie besonders in Erinnerung behalten?

Niklas Gerhards: Wir haben überall versucht, mit den Menschen in Kontakt zu treten, und immer viel Offenheit und Hilfsbereitschaft zurückbekommen. Während eines Gewitters wurden wir in einem Drogenrehabilitationszentrum aufgenommen und mit Essen und Trinken versorgt. Häufiger durften wir unser Zelt auf dem Grundstück eines Bauern aufschlagen und wurden am nächsten Morgen mit frischen Orangen begrüßt. In Lissabon lernten wir einen jungen Mann kennen, der als Stadtführer arbeitet und uns zu sich nach Hause einlud. Er bescherte uns einen wirklich einzigartigen Aufenthalt!

Wie weit sind Sie bisher gekommen?

Sven Wang: Ostern haben wir die Tausend-Kilometer-Marke geknackt – trotz heftigen Gegenwinds an der portugiesischen Atlantikküste! Wenige Tage später ließen wir Portugal hinter uns. Jetzt fahren wir entlang der spanischen Küste weiter.

Die Fragen stellte Verena Blindow

Weitere Informationen

Campus.leben begleitet Niklas Gerhards und Sven Wang auf ihrer Reise: Einmal im Monat sprechen wir mit den beiden Studenten über ihre Eindrücke und Erlebnisse und veröffentlichen diese im Online-Magazin.

  • Im ersten Teil der Serie berichten die beiden Studenten, wie sie auf die Idee zu einer Spendenfahrt gekommen sind und was zu beachten ist, wenn man 12.000 Kilometer mit dem Fahrrad bewältigen möchte.
  • Berge, Gegenwind und schweres Gepäck: Im dritten Teil der Serie berichten Niklas Gerhards und Sven Wang, wie sie erste Schwierigkeiten erfolgreich gemeistert haben.
  • Freundliche, offene Menschen lernten die radelnden Studenten in den Balkan-Ländern kennen und trotzten so Bergen und Hitze.
  • Mehr als 2000 Kilometer in nur sechs Wochen: Nach ihrem Halbzeitziel Istanbul fuhren Niklas Gerhards und Sven Wang durch Bulgarien, Rumänien, Ungarn und die Slowakei bis nach Polen.
  • Nach fünf Monaten und zehn Tagen sind Niklas Gerhards und Sven Wang schon fast am Ziel: 700 Kilometer trennen die beiden Radler vom Nordkap.
  • Am 30. August erreichten die Studenten in zweifacher Hinsicht ihr Ziel: Sie kamen am norwegischen Nordkap an und konnten mehr als 15.000 Euro Spenden für syrische Flüchtlinge sammeln.