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Ein Haus für fast alles

Im Gründungsjahr 1948 war die Boltzmannstraße 3 das erste Gebäude der Freien Universität

23.01.2018

Im Wintersemester 1948/49 war in diesem Haus so ziemlich alles untergebracht: ganze 13 Institute der Philosophischen Fakultät, ein Schreibwarenladen, eine Schuhmacherwerkstatt, eine Kleider-Ausgabestelle und mehrere Dienstwohnungen. Auch das Immatrikulationsbüro residierte dort. Es wurde Schauplatz des berühmt gewordenen Münzwurfs zwischen Karol Kubicki und Helmut Coper: Die beiden Medizinstudenten mussten entscheiden, wer von beiden sich als Erster an der neugegründeten Universität einschreiben durfte.

Die Boltzmannstraße 3 (l.) – ursprünglich für die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft erbaut worden – war 1948 die Keimzelle der neugegründeten Freien Universität. Prof. Karol S. Kubicki (r. mit Ehefrau Petra im Jahr 2016 aufgenommen) ist „Matrikelnummer 1".

Die Boltzmannstraße 3 (l.) – ursprünglich für die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft erbaut worden – war 1948 die Keimzelle der neugegründeten Freien Universität. Prof. Karol S. Kubicki (r. mit Ehefrau Petra im Jahr 2016 aufgenommen) ist „Matrikelnummer 1".

Die Münze fiel zugunsten von Karol Kubicki. Er bekam die Matrikelnummer 1 – und trägt sie stolz bis heute.

Aufgenommen wurde der Betrieb der Freien Universität in der Boltzmannstraße 3 zuerst in nur zwei Fakultäten – und zwar in solchen, in denen mit vergleichsweise geringem finanziellem Aufwand geforscht und gelehrt werden konnte: Es sind die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche sowie die Medizinische Fakultät – hier zunächst nur für das Hauptstudium; die Mediziner konnten dabei auf die Infrastruktur bestehender Krankenhäuser zurückgreifen. Binnen weniger Monate verdoppelte sich die Zahl der Fakultäten auf sechs, und die Boltzmannstraße 3 konnte keine weitere aufnehmen.

Fast 60 Jahre lang war das Haus in Bewegung: Institute kamen und gingen. Erst seit 2007 nutzt der Fachbereich Rechtswissenschaft das Gebäude allein.

Vor zwei Jahren feierte das Gebäude Boltzmannstraße 3, ursprünglich für die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft erbaut worden, 100-jähriges Bestehen. Lesen Sie weiter…