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Netzwerken mit Seeblick

Drei Start-ups aus dem Umfeld der Freien Universität traten beim Sommerfest des Netzwerks Unternehmertum um den Gründerpreis der Berliner Sparkasse an

07.09.2018

Zehn Minuten hatte Amelie Wiedemann (rechts) zur Verfügung, um das Publikum für ihr Start-up DearEmployee zu begeistern. Steffen Terberl (links) stoppte die Zeit.

Zehn Minuten hatte Amelie Wiedemann (rechts) zur Verfügung, um das Publikum für ihr Start-up DearEmployee zu begeistern. Steffen Terberl (links) stoppte die Zeit.
Bildquelle: Stefan Kny

„Normalerweise erzähle ich an dieser Stelle etwas über die Historie dieses Hauses – aber das brauche ich heute nicht“, sagte Michael Jänichen, Bereichsleiter Firmenkunden der Berliner Sparkasse und damit Hausherr des Abends. Denn das Netzwerk Unternehmertum der Freien Universität hatte bereits zum sechsten Mal in Folge zum Sommerfest und zur Verleihung des Gründerpreises der Berliner Sparkasse in das Veranstaltungshaus der Sparkasse am Wannsee eingeladen. Folglich seien viele Gäste nicht zum ersten Mal hier, vermutete der Hausherr, und alle warteten mit Spannung auf die Präsentationen der nominierten Start-ups. „Wer Interesse an der Geschichte des Ortes hat, kann mich nachher gern am Büffet ansprechen“, ergänzte Jänichen.

Eine Premiere beim Gründerpreis allerdings war das Grußwort von Professor Günter M. Ziegler, der Anfang Juli das Amt des Präsidenten der Freien Universität Berlin übernommen hatte. Als einen seiner ersten offiziellen Auftritte werde er diesen Abend besonders genießen, betonte er. Er freue sich, neben vielen neuen auch bekannte Gesichter zu sehen, etwa seinen Amtsvorgänger Professor Peter-André Alt sowie Peter Lange, den ehemaligen Kanzler der Freien Universität Berlin, oder Oliver Günther, den Präsidenten der Universität Potsdam. Begeistert zeigte er sich über die Gründungsstärke der Freien Universität, unterstrich deren Bedeutung angesichts vieler ungelöster Probleme auf dem Weg zur digitalen Zukunft der Gesellschaft und lud dann die Finalisten ein, mit ihren Präsentationen um die Gunst des Publikums und den mit 4.000 Euro dotierten Gründerpreis zu werben.

Die drei Start-ups Ruby Limes, Dearemployee und License.rocks waren zuvor von einer Jury – Christian Segal von der Berliner Sparkasse, Christian Herzog von Berlin Partner, Ulrike Teschke vom Verlag Der Tagesspiegel, Jan-Eric Peters von der News-App upday, Nicolas Zimmer von der Technologiestiftung Berlin und Karsten Stein, Vorsitzender des Netzwerks Unternehmertum – ausgewählt worden. Alle drei Unternehmen waren 2017 gegründet und mit Berliner Startup Stipendien an der Freien Universität beziehungsweise der Charité – Universitätsmedizin Berlin gefördert worden.

Insulinpumpen unauffällig und sicher am Körper tragen

Die meisten Stimmen aus dem Publikum errangen schließlich Frida Lüth und Carlo Zimmermann von Ruby Limes, die den Gründerpreis glücklich entgegennahmen. Das Start-up entwickelt und vertreibt modische Unterwäsche, in der Diabetikerinnen sicher und unauffällig ihre Insulinpumpe verstauen können. Die meisten Pumpen sind etwa so groß wie ein kleines Smartphone. „Deshalb wünschen sich insbesondere Frauen eine Möglichkeit, ihr Gerät unauffällig, aber dennoch sicher zu tragen“, sagt Frida Lüth. Ruby Limes verbindet Mode mit Technologie: Äußerlich unterscheiden sich die Produkte für Diabetikerinnen nicht von üblichen Dessous, jedes Teil hat jedoch eine versteckte Tasche, die für alle gängigen Pumpen geeignet ist. Die Modelle wurden mit Diabetes-Experten und potenziellen Kundinnen gemeinsam entwickelt. Dank Fachwissen und guter Kontakte in die Modebranche gelang es dem Team, die Textilien in dauerhaft haltbarer Qualität produzieren zu lassen. Im nächsten Schritt wollen Frida Lüth und Carlo Zimmermann andere Händler für den Vertrieb ihrer Produkte gewinnen. „Außerdem gibt es bereits Wünsche nach einer Herrenkollektion. Wir arbeiten daran!“

Die beiden weiteren Finalisten, die Start-ups DearEmployee und license.rocks, erhielten jeweils ein Preisgeld von 500 Euro. DearEmployee unterstützt Unternehmen bei der Gestaltung gesunder und leistungsfördernder Arbeitsplätze. License.rocks nutzt die Blockchain-Technologie, um Transaktionen und Eigentumsverhältnisse von Software-Lizenzen nachzuverfolgen und revisionssicheres Handeln zu ermöglichen.

Nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung stand Netzwerken auf dem Programm.

Nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung stand Netzwerken auf dem Programm.
Bildquelle: Stefan Kny

Neben den Geldpreisen profitieren Nachwuchsunternehmerinnen und -unternehmer auf solchen Veranstaltungen aber vor allem durchs Netzwerken – das zeigte sich in vielen Gesprächen nach dem offiziellen Programm, an denen mit den Gründerinnen und Gründern von Lebepur, PerformaNat und Augletics auch Preisträger vergangener Jahre teilnahmen. Beim Grill-Buffet unter freiem Himmel wurden auch Kontaktdaten weitergegeben, Erfahrungen ausgetauscht und Pläne geschmiedet.

Weitere Informationen

Der Gründerpreis ist Teil einer Kooperation zwischen der Berliner Sparkasse und der Freien Universität Berlin. Die Kooperation umfasst zudem die Unterstützung von Gründungsinteressierten aus der Hochschule auf dem Weg in die Selbstständigkeit.

Das Netzwerk Unternehmertum der Freien Universität Berlin wurde im Juni 2012 gegründet und wird getragen von 120 erfolgreichen Unternehmerinnen und Unternehmern aus den Reihen der Hochschule sowie von Experten für Gründungsfragen. Das Dach für das Netzwerk bildet die Ernst-Reuter-Gesellschaft der Freunde, Förderer und Ehemaligen der Freien Universität Berlin e. V. (ERG).

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