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Snooker ist nicht gleich Billard

Beim Hochschulsport trainieren Kursteilnehmer ihre Spieltaktik – mit dabei: Campusleben-Reporterin Sabrina Wendling

15.12.2008

Alexander Tutschek, Leiter des Snooker-Kurses, zeigt Sabrina Wendling den fachmännischen Umgang mit Queue und Bälllen

Alexander Tutschek, Leiter des Snooker-Kurses, zeigt Sabrina Wendling den fachmännischen Umgang mit Queue und Bälllen
Bildquelle: Jan Hambura

Campusleben-Reporterin Sabrina Wendling nach erfolgreich versenkter "Tasche"

Campusleben-Reporterin Sabrina Wendling nach erfolgreich versenkter "Tasche"
Bildquelle: Jan Hambura

Snooker ist ein Kopfsport: Konzentrierte Vorbereitung ist der halbe Erfolg

Snooker ist ein Kopfsport: Konzentrierte Vorbereitung ist der halbe Erfolg
Bildquelle: Jan Hambura

Versenkt: die rote Kugel bringt einen Punkt

Versenkt: die rote Kugel bringt einen Punkt
Bildquelle: Jan Hambura

Farblich passt der Snooker-Tisch zu einem Weihnachtsbaum: Ein tannengrüner Untergrund und viele bunte Kugeln. Der grüne Filz nadelt aber nicht, und die Kugeln zertrümmern nicht, wenn man sie anstößt. Munter schaue ich mir das Farbspektakel an – das ist also Billard.

"Nein, das ist Snooker", erklärt mir Alexander Tutschek, der den Hochschulsport-Kurs leitet. Snooker ist eine besondere Variante des Billardspiels: "Snookerspielen ist schwieriger, weil der Tisch größer ist als beim Billard, weil die Kugeln kleiner sind, und weil die Taschen – also da, wo der Ball hineingespielt wird – enger sind als beim Poolbillard." 20 Kursteilnehmer trainieren am Mittwochabend im Snooker-Club am Potsdamer Platz.

Rechnen mit bunten Kugeln

Beim Snooker muss permanent gerechnet werden: Jede der sechs verschieden farbigen Kugeln besitzt eine andere Wertigkeit. Wer die schwarze Kugel in die Tasche spielt, erhält sieben Punkte, wer die gelbe Kugel versenkt, nur zwei. Zwischen schwarz und gelb reihen sich mit absteigender Wertigkeit noch pink, blau, braun und grün. Snooker ist ein Kopfsport, bei dem es darum geht, durch gezieltes Mischen des Ball-Farbkastens den Gegner "abzuzocken". „Im schlimmsten Fall tun die Arme weh nach dem Snookerspiel oder man bekommt Rückenschmerzen von der Haltung“, sagt Christopher Schmidt.

Das möchte ich nun selbst ausprobieren, schließlich sind wir  beim Hochschulsport und nicht im Mathe-Kurs: Mit meiner rechten Hand umklammere ich den hinteren Teil des Queue, mit der linken  forme ich aus Daumen und Zeigefinger eine Art Zange, die sich "Bock" nennt – darauf liegt nun die Queue-Spitze auf. So weit, so gut. Dann wird es schon kniffliger: "Der mittlere Teil des Queue muss an der Brust anliegen, und der vordere Teil berührt das Kinn", sagt Alexander Tutschek.

Toooooooooor! Ähh, Tasche!

Nun liege ich förmlich auf dem Snooker-Tisch, ein festes Standbein auf dem Boden, das andere leicht hochgestreckt, und versuche krampfhaft, die weiße Kugel anzuschubsen, die die rote Kugel versenken soll. Ein paar Mal spieße ich mit dem Queue den grünen Filz auf, dann ruckelt der bunte Ball mühselig zwei Millimeter über den Tisch, und nach dem gefühlten 30. Anlauf schaffe ich es endlich, einen Ball zu versenken. Tooooooor! Ähh, Tasche! – wie man beim Snooker besser rufen würde. Tatsächlich krampft es nun im Standbein, und im Rücken zieht es kräftig. Snooker ist also nicht nur für den Kopf, sondern auch für den Körper anstrengend – zumindest so lange, bis man die richtige Haltung gefunden hat.

Die Kursteilnehmer wissen schon wie’s geht. Für sie ist Snooker ein Vergnügen zwischen Taktik, Entspannung und Ehrgeiz. Christopher Schmidt spielt schon seit vier Jahren Snooker – und  hat ein ganz persönliches Ziel: "Wenn ich in einem Spiel einmal über 100 Punkte schaffen sollte,  springe ich drei Mal um den Tisch herum."

Weitere Informationen

Der nächste Snooker-Kurs beginnt am Donnerstag, 19. Februar,  um 19 Uhr. Diesen und weitere Ferienkurse finden Sie im Internet auf den Seiten der Zentraleinrichtung Hochschulsport, wo Sie sich sich auch direkt anmelden können.