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„Champion der Menschenrechte“

Die ehemalige irische Präsidentin Mary Robinson erhielt den diesjährigen Internationalen Freiheitspreis der Freien Universität Berlin

16.11.2010

Was Freiheit bedeutet – vor allem für diejenigen, die nicht in Freiheit leben können, schilderte Mary Robinson eindrücklich in ihrer Rede. Darin gab sie Einblicke in persönliche Erfahrungen und warf aktuelle politische Fragen auf.

Was Freiheit bedeutet – vor allem für diejenigen, die nicht in Freiheit leben können, schilderte Mary Robinson eindrücklich in ihrer Rede. Darin gab sie Einblicke in persönliche Erfahrungen und warf aktuelle politische Fragen auf.
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

V.l.n.r.: Richard von Weizsäcker, Professorin Jutta Limbach, Professorin Mary Robinson, Professor Peter-André Alt mit Frau Sabine.

V.l.n.r.: Dr. Richard von Weizsäcker, Prof. Dr. Jutta Limbach, Prof. Dr. Mary Robinson, Prof. Dr. Peter-André Alt mit Ehefrau Sabine Alt.
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Die frühere Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts, Professorin Jutta Limbach, hielt die Laudatio auf die Preisträgerin.

Die frühere Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts, Professorin Jutta Limbach, hielt die Laudatio auf die Preisträgerin.
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Ehemalige Staatsoberhäupter unter sich - Richard von Weizsäcker, Bundespräsident a. D. und Mary Robinson, frühere irische Präsidentin.

Ehemalige Staatsoberhäupter unter sich - Richard von Weizsäcker, Bundespräsident a. D. und Mary Robinson, frühere irische Präsidentin.
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Menschenrechte sind nicht gottgegeben – sie müssen stets von Neuem erkämpft werden. Eine Frau, die dieses Gefecht seit vielen Jahren an vorderster Front bestreitet, ist die frühere UN-Hochkommissarin für Menschenrechte und ehemalige irische Präsidentin Mary Robinson. Für ihren unermüdlichen Einsatz für Freiheit und Menschenrechte wurde die Jura-Professorin jetzt mit dem Freiheitspreis der Freien Universität ausgezeichnet. Gäste des Festakts im Henry-Ford-Bau waren unter anderem  Richard von Weizsäcker, Bundespräsident a. D., und die ehemalige Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts, Jutta Limbach. Die frühere Jura-Professorin der Freien Universität hielt die Laudatio auf die Preisträgerin.

15 Jahre war sie eingesperrt. Erst vor wenigen Tagen wurde die Friedens-Nobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi im früheren Burma aus dem Hausarrest entlassen. Vorkämpfer der Freiheit wie die 65-Jährige Oppositionsführerin, seien Beleg dafür, dass Werte wie Freiheit und Gerechtigkeit nicht als selbstverständlich hingenommen werden können, sagte Mary Robinson in ihrer Ansprache.

Und sie appellierte direkt an die Studierenden der Freien Universität: „Erinnert die Welt daran, wie unentbehrlich Werte wie Freiheit und Gerechtigkeit sind. Erinnert die Welt daran, wie wichtig es ist, für diese Werte zu kämpfen.“

„Warum kümmert sich die Welt nicht?“

Im vergangenen Monat reiste Mary Robinson in den seit 2007 von der palästinensischen Hamas-Organisation kontrollierten Gazastreifen. Sie besuchte eine Schule, in der 10-jährige Jungen in Schiffs-Containern unterrichtet wurden. Die Hitze in den fensterlosen, provisorischen Klassenzimmern sei für die 30 Kinder unerträglich gewesen.

Eine Mitarbeiterin vor Ort berichtete, dass im Gazastreifen 40.000 weitere Kindern unterrichtet werden müssten – es aber nach den Bombardierungen durch die israelische Armee keine Schulen mehr geben würde. „Wie kann so etwas sein? Wieso kümmert sich die Welt nicht darum?“, fragte Mary Robinson. 

„Eine außergewöhnliche Frau“

„Mary Robinson ist eine außergewöhnliche Frau“, sagte der Präsident der Freien Universität, Professor Peter-André Alt, in seiner Rede. Ihr Mut und ihre Tatkraft seien eine Inspiration „für alle, die für Freiheit und Gerechtigkeit eintreten“.

Als „Champion der Menschenrechte“ bezeichnete die ehemalige Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts, Jutta Limbach, die Preisträgerin in ihrer Laudatio. „Wer, wenn nicht Mary Robinson hat daher den Freiheitspreis der Freien Universität Berlin verdient?“