Erfolge in Edelmetall, Emotionen in Es-Dur
Das Jahr 2013 in Bild und Text im Online-Magazin campus.leben
27.12.2013
Im besten Alter: Am 4. Dezember feierte die Freie Universität mit dem Ernst-Reuter-Tag ihren 65. Geburtstag. In ehrendem Gedenken: Das John-F.-Kennedy-Institut wurde 1963 wenige Tage nach der Ermordung des ehemaligen US-Präsidenten nach ihm benannt. In diesem Jahr feierte es 50. Geburtstag. Für starken Einsatz: Der Dirigent und Musiker Daniel Barenboim wurde für seine Vermittlung im Nahen Osten und sein West-Eastern Divan Orchestra mit dem Freiheitspreis der Universität ausgezeichnet. In unserem Jahresrückblick finden Sie eine Zusammenstellung ausgewählter Ereignisse, Erfolge und Entdeckungen aus den vergangenen zwölf Monaten an der Freien Universität.
Wieder ganz vorn: Studentin Julia Richter von der Freien Universität holte Ruder-Gold in Südkorea. Sie siegte mit ihrem Team im Frauen-Doppelvierer vor Kanada und Polen. Vor einem Jahr hatte die Studentin der Publizistik- und Politikwissenschaft bei den Olympischen Spielen in London mit ihrer Mannschaft Silber geholt. Neue Perspektive: Die iranische Anglistin Neda Soltani ist die erste Stipendiatin der Organisation für bedrohte Wissenschaftler „Scholars at Risk“ an der Freien Universität. Sie musste vor der Verfolgung aus ihrer Heimat fliehen.
Europaweit führend: Vor 40 Jahren wurde das Sprachenzentrum an der Freien Universität gegründet. Aus gutem Grund: Die Freie Universität Berlin und die Charité – die gemeinsame medizinische Fakultät von Freier Universität und Humboldt Universität – haben 2,8 Millionen Euro für ihr Projekt zur Gründungsförderung erhalten. Das Bundeswirtschaftsministerium honorierte damit den Erfolg im Wettbewerb „EXIST-Gründungskultur – die Gründerhochschule“.
Präsidium vollständig: Der Kommunikationswissenschaftler Professor Klaus Beck wurde zum Nachfolger des 2012 verstorbenen Vizepräsidenten Professor Werner Väth gewählt. Student der ersten Stunde: Im 65. Jahr ihres Bestehens starb einer der Gründungsstudenten der Freien Universität: Medizinprofessor Dr. Hartmut Coper – „Matrikelnummer 2“. Der langjährige Direktor des Instituts für Neuropsychopharmakologie wurde 87 Jahre alt.
Preise, Auszeichnungen und Forschungserfolge
- Freie Universität schreibt erstmals zentralen Lehrpreis aus. Die Auszeichnung würdigt herausragende Lehrveranstaltungen der Universität, die Spitzenforschung in die Lehre integrieren
- Einstein-Professur für renommierten Nordamerikanisten
- Prof. Dr. Frank Kelleter ist Einstein-Professor am John-F.-Kennedy-Institut der Freien Universität Berlin. Er gilt als weltweit bekanntester deutscher Nordamerikanist seiner Generation.
- Stefan Raunser wird ab 1. Januar 2014 Einstein-Professor für Membranbiochemie an der Freien Universität Berlin. Der junge Wissenschaftler, der Makromoleküle mit dem Kryo-Elektronenmikroskop erforscht, zählt zu den weltweit führenden Strukturbiologen.
- Arabistik-Professorin Angelika Neuwirth erhält wissenschaftliche Auszeichnungen: Die Islamwissenschaftlerin an der Freien Universität Berlin ist mit dem Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa und dem Muhammad-Nafi-Tschelebi-Friedenspreis ausgezeichnet worden.
- Der Schweizer Autor Lukas Bärfuss ist Berliner Literaturpreisträger und Heiner-Müller-Gastprofessor.
- Hohe Auszeichnung Frankreichs für Politikwissenschaftlerin der Freien Universität Berlin: Dr. Sabine von Oppeln erhielt im Namen des französischen Staatspräsidenten die „Insignien eines Offiziers des nationalen Verdienstordens“.
- Gründungsförderung der Freien Universität als vorbildlich eingestuft: Die Hochschule belegt Platz 5 im „Gründungsradar“ des Stifterverbands der Deutschen Wissenschaft.
Rankings
- Weltweit hoch angesehen: Die Freie Universität Berlin ist unter den ersten 100 Universitäten im THE World Reputation Ranking 2013
- Fächer der Freien Universität Berlin werden im jüngsten CHE Hochschulranking sehr gut bewertet.
- Im QS-Ranking 2013 nach Fächern schneidet die Freie Universität Berlin in drei Fächern als beste deutsche Universität ab, in fünf Disziplinen wird sie unter den Top 50 weltweit gelistet.
- Die Deutsche Forschungsgemeinschaft befindet, dass die Freie Universität Berlin Gleichstellungsstandards wegweisend umsetzt. Erneut liegt die Hochschule in der Spitzengruppe. Nur 21 von 68 Hochschulen in Deutschland erreichen eine ähnlich gute Bewertung.
- Dem Times Higher Education World University Ranking 2013-2014 zufolge zählt die Freie Universität Berlin zu den vier besten Universitäten in Deutschland, weltweit erreicht sie Platz 86.
Uni und Schule
- Der Nachhaltigkeitsrat hat die Freie Universität Berlin prämiiert: Die „SchülerUni Nachhaltigkeit + Klimaschutz“ hat das Qualitätssiegel für innovatives Bildungskonzept erhalten.
- Mädchen mögen Mathematik: Rund 1000 Schülerinnen der Klassen 5 bis 10 kamen zum Girls‘ Day an die Freie Universität
- Die Deutsche Bahn AG fördert ein breit angelegtes Programm zur Gewalt- und Mobbingprävention an Berliner Schulen. Das von Wissenschaftlern der Freien Universität mit entwickelte "Fairplayer.Manual" soll die Gewaltbereitschaft von Jugendlichen senken
- Um die Betreuung von Lehramts-Masterstudierenden während des Praxissemesters mit den universitären Anforderungen in Einklang zu bringen, entwickeln Wissenschaftler am Zentrum für Lehrerbildung (ZfL) der Freien Universität derzeit im Rahmen des „Qualitätspakts für die Lehre“ eine Qualifizierung für Lehrkräfte an Grund-, Sekundarschulen und Gymnasien.
Ausgewählte Forschungsprojekte
- Die DFG und die Einstein-Stiftung bewilligen ein deutsch-israelisches Graduiertenkolleg zur Erforschung der Herausforderungen bei der Verwirklichung von Menschenrechten. Das Kolleg „Human Rights under Pressure“ ist eine Kooperation der Freien Universität Berlin und der Hebrew University of Jerusalem.
- Erste internationale Gastprofessur für Geschlechterforschung der Freien Universität Berlin. Die kanadische Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Verónica Schild lehrt im Wintersemester 2013/14 in Dahlem.
- Neue Helmholtz-Graduiertenschule für Makromolekulare Biowissenschaften zur Erforschung von Biomaterialien eröffnet: Das interdisziplinäre Gemeinschaftsprojekt des Helmholtz-Zentrums Geesthacht in Teltow, der Freien Universität Berlin und der Universität Potsdam bildet Doktoranden in den polymerbasierten Biowissenschaften aus
- Unveröffentlichte Handschriften von Virginia Woolf zugänglich gemacht: Die Literaturwissenschaftlerin Prof. Dr. Claudia Olk von der Freien Universität Berlin ediert bislang unveröffentlichte Dokumente der britischen Schriftstellerin
- Studie des Forschungsverbunds SED-Staat: Dem DDR-Grenzregime fielen mehr Menschen zum Opfer als bislang angenommen
- Vereinte Nationen eröffnen an der Freien Universität Berlin Referenzzentrum für öffentliches Veterinärwesen
Bauvorhaben
- In einem Jahr von der Baugrube zum fertigen Rohbau: Der Neubau für die Kleinen Fächer wächst.
- Neue Anlaufstelle für Studierende der Freien Universität: Richtfest für Service-Center in der Iltisstraße 4
- Das „Technologie- und Gründungszentrum Südwest“ wird den Wissenschaftsstandort Dahlem stärken. Universitätspräsident Prof. Dr. Peter-André Alt: „Ideal für Verbindung von Grundlagenforschung und Anwendung“
Was sonst noch war
- BAERenstark: Roboter kämpfen beim SpaceBot Cup. Ein Team der Freien Universität ging bei einem Wettbewerb des Deutschen Luft-und Raumfahrtzentrums an den Start
- Vorlesung der außerirdischen Art: An der Freien Universität fand auch in diesem Jahr wieder ein intergalaktischer Gastvortrag zum Thema „Technische Visionen bei Star Trek“ statt.
- Mit Charles Bukowski die Leihfrist überschritten: 37 Jahre nach der Ausleihe hat ein Nutzer der Bibliothek des John-F.-Kennedy-Instituts den seltenen Gedichtband zurückgegeben. Er hatte das Buch 1976 entliehen.