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Mentoring auf Augenhöhe

Das Deutschlandstipendium an der Freien Universität Berlin – Bewerbung bis zum 31. Juli 2015 möglich

06.07.2015

Oliver Schmidt und Bontu Guschke

Oliver Schmidt und Bontu Guschke
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

"Wir sind dabei." – Stipendiatin und Förderer im Portrait: Der neue Imagefilm des Deutschlandstipendiums. Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung

Durch das Deutschlandstipendium kommen bundesweit und auch an der Freien Universität Jungtalente und private Stifter zusammen. Wie bereichernd die Beteiligung an dem Programm für beide Seiten sein kann, zeigt ein Mentoring-Tandem der Freien Universität: Bontu Guschke studiert an der Freien Universität Publizistik- und Kommunikationswissenschaft und hat neben dem Studium ein Projekt für Flüchtlinge ins Leben gerufen. Oliver Schmidt von der Hultgren Nachhaltigkeitsberatung berät Unternehmen in Fragen des strategischen Marketings und ist Mitglied des Netzwerks Unternehmertum der Freien Universität. Zusammen sind sie ein Team auf Augenhöhe.

Im neuen Imagefilm des Deutschlandstipendiums, den die Bundesbildungsministerin Johanna Wanka auf der Jahresveranstaltung im Mai erstmals vorstellte, berichten Bontu Guschke und Oliver Schmidt von ihrer Zusammenarbeit und werben für das vom Bund und privaten Förderern gestützte Stipendienprogramm. „Stipendiatin zu sein bedeutet für mich zum einen, dass ich aufgrund der finanziellen Unterstützung neben dem Studium die Möglichkeit bekomme ein soziales Projekt zu realisieren“, sagt Bontu Guschke gleich zu Beginn des Films. Zum anderen komme sie durch das Stipendium mit vielen verschiedenen Menschen ins Gespräch und erfahre Wertschätzung für das soziale Engagement.

Dass es beim Deutschlandstipendium um weit mehr als eine finanzielle Unterstützung geht, wurde auch auf der Veranstaltung im Berliner Café Moskau deutlich, zu der mehr als 300 Gäste gekommen waren – unter ihnen der Präsident der Freien Universität Prof. Dr. Peter-André Alt. Am ersten Juli schreibt die Freie Universität zum nunmehr fünften Mal das Bewerbungsverfahren um ein Deutschlandstipendium aus und sucht Stipendiatinnen und Stipendiaten und private Förderer, die sich für die Nachwuchsförderung engagieren möchten.

Insgesamt erhalten an der Freien Universität im Studienjahr 2014/2015 69 Studierende die gemeinsame Förderung von Bund und privaten Mäzenen. Bontu Guschkes Stipendium ist eines von zweien, die vom Netzwerk Unternehmertum der Freien Universität Berlin (NUFUB) mittels einer Crowdfunding-Kampagne finanziert wurden. Im NUFUB sind erfolgreiche Unternehmer aus den Reihen der Freien Universität Berlin und Experten für Gründungsfragen unter dem Dach der Ernst-Reuter-Gesellschaft der Freunde, Förderer und Ehemaligen der Hochschule organisiert.

Bei der Stipendienvergabefeier lernten sich Förderer und Stipendiaten dann kennen. „Wie sich herausstellte, passen Bontu und ich, was unsere Interessenbereiche und Weltsichten anbelangt, sehr gut zusammen“, sagt Oliver Schmidt. Das von Bontu Guschke mitbegründete Projekt Über den Tellerrand kochen , das die Integration von Flüchtlingen in Deutschland unterstützen will, sei sehr lebendig und passe inhaltlich zu Oliver Schmidts Tätigkeit im Bereich der Nachhaltigkeitsberatung.

„Von dem Stipendium profitieren beide Seiten“

Offiziell sind Bontu Guschke und Oliver Schmidt ein Mentoring-Tandem. „Tatsächlich begegnen wir uns aber auf Augenhöhe“, sagt Oliver Schmidt und betont, dass er das nicht als leere Worthülse meine. Die Perspektive eines jungen Menschen einzunehmen, der schon sehr viel erlebt und aktiv in Bewegung gesetzt hat, sei etwas, von dem er persönlich viel mitnehme und von dem auch seine Firma profitiere.

„Wir beraten täglich etablierte Unternehmen. Da ist es wichtig, die Perspektive junger Entrepreneurs kennenzulernen, die noch im kreativen Chaos stecken, aber persönlich und fachlich unheimlich viel drauf haben“, erklärt er. „Das ist auch etwas, das ich sehr wertschätze“, stimmt Bontu Guschke ihrem Mentor zu. „Es ist ein gegenseitiger Austausch und wir lernen voneinander.“ – Ganz im Sinne des Deutschlandstipendiums, dessen Motto lautet: Voneinander lernen. Miteinander fördern.

Netzwerken ist nachhaltig

Oliver Schmidt und Bontu Guschke wurden als Protagonisten für den neuen Imagefilm des Deutschlandstipendiums ausgewählt, weil sich zwischen ihnen eine für beide Seiten bereichernde Zusammenarbeit entwickelt habe. Das ideelle Begleitprogramm steht seit Einführung des Deutschlandstipendiums an der Freien Universität Berlin im Mittelpunkt der Förderung. Als erste Berliner Hochschule, hat sie ein Mentoring-Programm für die Stipendiatinnen und Stipendiaten des Deutschlandstipendiums ins Leben gerufen. „Wir laden die Förderer immer wieder zu Veranstaltungen mit ihren Stipendiaten ein. Sie sollen an der Universität teilhaben“ erklärt Peter-André Alt, Präsident der Freien Universität.

Wichtig seien hier auch Kontakte zur Gründerszene, da viele der Stipendiaten selbst gründen. Da gehe es nicht nur um Geld, sondern vor allem um persönliche Verbindungen. Und mit der Zeit könne auch unter den Stipendiaten ein generationenübergreifendes Netzwerk entstehen. „In so ein Netzwerk einzutreten, kann der eigentliche Gewinn der Förderung sein“, sagt Oliver Schmidt. „300 Euro im Monat sind toll, davon kann aber niemand leben. Aber wenn das Deutschlandstipendium es schafft, ein solches Netzwerk zu etablieren, ist das wirklich nachhaltig.“

„Es ist noch Luft nach oben“

Auch Bundesbildungsministerin Johanna Wanka hob in ihrer Rede auf der Jahresveranstaltung die durch das Deutschlandstipendium entstehenden Kontakte und Bindungen als den entscheidenden Mehrwert des Förderprogramms hervor, betonte aber auch: „Es gibt noch Luft nach oben!“ Die Erfolgsgeschichte des Deutschlandstipendiums könne und solle fortgeschrieben werden. Der Wandel in der Stipendienkultur Deutschlands sei langsam sichtbar, die Kooperation zwischen der Bürgergesellschaft und den Hochschulen könne aber noch weiter ausgebaut werden, erklärte Johanna Wanka. „Wer etwas zu leisten bereit ist, dem sollten Staat und Gesellschaft zeigen, dass sie dies sehen und zu würdigen wissen.“

Weitere Informationen

Das Deutschlandstipendium fördert Studierende sowie Studienanfängerinnen und Studienanfänger, deren Werdegang herausragende Leistungen in Studium und Beruf erwarten lässt. Der Leistungsbegriff, der dem Stipendium zugrunde liegt, ist bewusst weit gefasst: Gute Noten und Studienleistungen gehören ebenso dazu wie die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen oder das erfolgreiche Meistern von Hindernissen im eigenen Lebens- und Bildungsweg. Eine Bewerbung ist noch bis zum 31. Juli 2015 möglich.

Private Förderer können mit verschiedenen Förderoptionen, etwa einer monatlichen Spende von 150 Euro oder auch einem Beitrag zu einem Crowdfunding-Stipendium, die Ausbildung von Studierenden der Freien Universität Berlin unterstützen. Der gestiftete Betrag wird in gleicher Höhe aus Mitteln des Bundes ergänzt, sodass die Stipendiatinnen und Stipendiaten eine Studienfinanzierung von monatlich 300 Euro erhalten. Die privaten Förderer können die Fachrichtung oder das Studienfach und die soziale Ausrichtung der Deutschlandstipendien mitbestimmen.

Kontakt: deutschlandstipendium@fu-berlin.de