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Wie geht’s weiter nach einem geisteswissenschaftlichen Studium?

Am 17. November heißt es wieder „HEUREKA!“: Der diesjährige Berufsperspektiventag für Studierende der Geistes- und Sozialwissenschaften startet um 9 Uhr

09.11.2017

Welche Berufsmöglichkeiten stehen mir offen und welcher Job passt zu mir?

Welche Berufsmöglichkeiten stehen mir offen und welcher Job passt zu mir?
Bildquelle: Hans-Peter Gauster / Unsplash

Erzieherin, Fernsehproduzentin, Reiseleiterin, Biobäuerin, Journalistin, Werbe-Texterin, Opernagentin, Startup-Gründerin, Politikerin, Hebamme… – 30 Jobs hat Jannike Stöhr innerhalb eines Jahres auf der Suche nach ihrem Traumjob ausprobiert. Gefunden hat sie ihn schließlich: Heute ist die 30-Jährige Autorin und Coach für berufliche Orientierung. Im Einführungsvortrag zum Berufsperspektiventag, den wieder die Mentoringreferate der Fachbereiche Philosophie und Geisteswissenschaften und Politik- und Sozialwissenschaften organisieren, wird Jannike Stöhr erklären, wie man seinem beruflichen Traum näherkommt. Was die eintägige Veranstaltung für Studierende darüber hinaus bietet, verraten Martin Wertenbruch und Tosca Müller von den Mentoringreferaten der Fachbereiche Politik- und Sozialwissenschaften sowie Philosophie und Geisteswissenschaften.

Frau Müller, Herr Wertenbruch, das Traumjob-Experiment von Jannike Stöhr zeigt, wie vielfältig die Berufsperspektiven von Geisteswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern sind. Kommen Studierenden heute schon mit einem festen Berufswunsch an die Universität?

Müller: Ich denke, dass sich bei uns junge Menschen zunächst einmal aus Interesse an einem Fach immatrikulieren. Aber sie stellen sich doch viel früher als bisher die Frage, wo die Reise nach dem Abschluss hingeht, wenn sie nicht in der Wissenschaft bleiben wollen. Man könnte sagen, dass sie zielgerichteter studieren als noch vor zehn oder zwanzig Jahren.

Wertenbruch: Durch die Bologna-Reform und die damit verbundene Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen machen die Studierenden ihren Studienabschluss eben auch früher. Trotzdem sollten sie nicht mit einem Tunnelblick durchs Studium gehen und die Freude etwa an der Philosophie nicht verlieren. Aber man sollte natürlich parallel zum Studium darüber nachdenken, worauf man beruflich Lust hat und welche Kompetenzen man dafür braucht. Was in den einzelnen Berufsfeldern vorausgesetzt wird, können sie aus erster Hand beim Berufspraxistag von den jeweiligen Referentinnen und Referenten erfahren.

Müller: Daneben zeigt die Veranstaltung auch, wie viele Tätigkeitsfelder es gibt, welche tollen Berufe etwa Germanistinnen und Germanisten neben der klassischen Beschäftigung in einem Verlag offen stehen.

Tosca Müller vom Mentoringreferat des Fachbereichs Philosophie und Geisteswissenschaften und Martin Wertenbruch vom Mentoringreferat des Fachbereichs Politik- und Sozialwissenschaften.

Tosca Müller vom Mentoringreferat des Fachbereichs Philosophie und Geisteswissenschaften und Martin Wertenbruch vom Mentoringreferat des Fachbereichs Politik- und Sozialwissenschaften.
Bildquelle: Marina Kosmalla

Aus welchen Bereichen kommen die Referentinnen und Referenten?

Wertenbruch: Wir haben insgesamt fünf Themenbereiche: Journalismus, NGO/Zivilgesellschaft, Kulturbetrieb, PR/Öffentlichkeitsarbeit und Öffentlicher Dienst/Politikbetrieb. Es werden sich jeweils drei Berufspraktikerinnen und -praktiker kurz vorstellen. In dem anschließenden moderierten Gespräch geht es zum einen um die persönliche Seite einer Tätigkeit, so wird beispielsweise beschrieben, wie ein Arbeitstag in einer PR-Agentur, beim Auswärtigen Amt oder als Sport-Integrations-Coach beim Deutschen Sportbund aussieht. Darüber hinaus soll es darum gehen, eine Branche allgemein vorzustellen. Wichtig ist uns nicht nur, ein breites Berufsspektrum anzubieten, sondern vor allem auch Felder zu zeigen, in denen es wirklich Platz gibt für Geistes- und Sozialwissenschaftler.

Müller: Natürlich können die Studierenden auch Fragen stellen. Einige der Podiumsteilnehmerinnen und -teilnehmer haben selbst an der Freien Universität studiert und dieselben Abschlüsse gemacht, die die Studierenden anstreben. Das ist auch Sinn und Zweck der Veranstaltung: dass Studierende mit Berufstätigen ins Gespräch kommen, dass sich möglicherweise Praktikumsplätze ergeben, und dass sie persönliche Tipps oder einen Kontakt erhalten.

Wertenbruch: In diesem Jahr ist beispielsweise Julia Beyer als Referentin dabei. Sie hat an der Freien Universität Publizistik- und Kommunikationswissenschaften studiert, dann ein Volontariat in der Berliner Agentur für PR & Brand Storytelling mashup communications absolviert und ist seitdem dort beschäftigt. Über sie konnten schon einige Studierende in der Agentur ein Praktikum absolvieren.

An wen richtet sich die Veranstaltung?

Müller: Der Tag ist für alle offen, vom Erstsemester bis zum Doktorand und zur Doktorandin. Studienanfänger und -anfängerinnen haben dann die Möglichkeit, nächstes Jahr wieder teilzunehmen und vielleicht in andere Bereiche hineinzuschauen. Die Veranstaltung ist auch nicht nur für Studierende der Geistes- und Sozialwissenschaften interessant: Wir laden alle ein. Denn eine Laufbahn etwa beim Auswärtigen Amt könnte beispielsweise auch Studierende der Rechts- oder Wirtschaftswissenschaft interessieren.

Die Fragen stellte Marina Kosmalla

Weitere Informationen

Ort und Zeit

  • Freitag, 17. November, ab 9 Uhr
  • Seminarzentrum (Otto-von-Simson-Straße 26) und Rostlaube, HS 2 (Habelschwerdter Allee 45)

Neues Zusatzangebot: Parallel zu HEUREKA! bietet der Career Service der Freien Universität Berlin einen Bewerbungsunterlagencheck an. Außerdem beginnt gleich im Anschluss die vom Career Service organisierte Firmen-Aktionswoche „Get in Touch“ mit spannenden Vorträgen und Netzwerkmöglichkeiten zu potenziellen Arbeitgebern.

Programm und Anmeldung zu HEUREKA!

Die Veranstaltung „Heureka!“ wird durch die Mentoringreferate der Fachbereiche Philosophie und Geisteswissenschaften sowie Politik und Sozialwissenschaften organisiert und als Teil des Projekts „SUPPORT - Qualitätspakt für die Lehre“ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.