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„Eine Sprache mit wachsender Bedeutung“

Sprachlehrende aus dem gesamten Bundesgebiet sind zum Workshop „Zur Lehre des Portugiesischen als Fremdsprache in Deutschland“ nach Dahlem gekommen

12.06.2018

Es ist die zweitgrößte romanische Sprache und wird heute von mehr als 200 Millionen Menschen gesprochen. Trotzdem gehört Portugiesisch zu den seltener unterrichteten Sprachen in Deutschland. Deshalb gibt es – vor allem an Universitäten – kaum Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten für Portugiesisch-Dozenten. Um die Lehrkräfte sowohl fachlich zu unterstützen als auch den persönlichen Austausch zu fördern, hat die Zentraleinrichtung Sprachenzentrum der Freien Universität kürzlich den Workshop „Zur Lehre des Portugiesischen als Fremdsprache in Deutschland – Grundlagen, Perspektiven, Best-Practice“ organisiert.

Mehr als 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Deutschland und der Schweiz waren dafür auf den Campus der Freien Universität nach Dahlem gekommen. Grußworte hielten unter anderem der brasilianische und der portugiesische Botschafter Mario Vilalva und João Mira Gomes sowie Luís Faro Ramos, Präsident des Instituto Camões.

Eine vielsprachige Universität

Portugiesisch sei eine Sprache mit wachsender Bedeutung, begrüßte Professor Klaus Mühlhahn, Vizepräsident für Internationales der Freien Universität Berlin, die Workshop-Teilnehmer. „Auch auf dem Campus konnte man sie in den vergangenen Jahren immer häufiger hören.“ Der Freien Universität, die 2012 in der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder für ihr Zukunftskonzept „Internationale Netzwerkuniversität“ ausgezeichnet worden ist, sei es ein besonderes Anliegen, den Erwerb und Ausbau von Sprachkenntnissen zu unterstützen sowie Mehrsprachigkeit zu fördern. „Wir wollen eine vielsprachige Universität sein und bleiben und möchten diese Kompetenz auch weiter ausbauen. Nicht zuletzt dank unseres Sprachenzentrums ist es uns möglich, dieses ehrgeizige Ziel zu verfolgen.“

An der Freien Universität hat Portugiesisch einen festen Platz. Rund 200 Studierende erlernen die romanische Sprache dort jedes Semester – in der europäischen ebenso wie in der brasilianischen Variante. „Wir gehören zu den deutschsprachigen Universitäten mit dem größten Portugiesisch-Angebot als Fremdsprache“, sagte Ruth Tobias, Direktorin des Sprachenzentrums. Das sei vor allem möglich durch die Unterstützung des Instituto Camões, das auch an dem schon mehrmals veranstalteten „Tag der portugiesischen Sprache“ mitwirke.

Als Einzelkämpfer unterwegs

Einen Portugiesisch-Workshop hat das Sprachenzentrum zum ersten Mal organisiert. Anders als beim Tag der portugiesischen Sprache standen bei dieser Veranstaltung nicht die Studierenden im Mittelpunkt, sondern die Portugiesisch-Lehrenden: „Ich bin begeistert über das Interesse, das diese Idee geweckt hat“, sagte Ruth Tobias. Das Ziel sei es gewesen, den Dozentinnen und Dozenten ein Forum zu Weiterbildung und kollegialem Austausch zu bieten. „Häufig ist man in diesem Bereich doch als Einzelkämpfer unterwegs. Daher war die persönliche Ebene sehr wichtig.“

Fortsetzung folgt

Inhaltlich habe die Veranstaltung eine große Bandbreite an Themen abgedeckt, sagte Ruth Tobias. So sei es darum gegangen, wie man Literatur für den Sprachunterricht nutzbar machen könne oder wie mithilfe von Filmen die verschiedenen Varietäten des Portugiesischen dargestellt werden könnten. Zum Programm habe sie viele positive Rückmeldungen erhalten. Auch die Vertreter der portugiesischen Botschaft scheinen von dem Konzept überzeugt zu sein: Sie luden zum Abschluss nicht nur alle Teilnehmerinnen und -teilnehmer zu einem Empfang in die Residenz des portugiesischen Botschafters ein, sondern signalisierten noch am selben Abend, dass sie eine Fortsetzung des Workshops unterstützen würden.

Weitere Informationen

Als Internationale Netzwerkuniversität unterhält die Freie Universität Berlin Niederlassungen in sieben Städten weltweit. Im Oktober 2010 wurde das Verbindungsbüro in São Paulo eingeweiht mit dem Ziel, die wissenschaftliche Kooperation zwischen der Freien Universität und den Universitäten und Forschungszentren in Brasilien und Südamerika zu stärken. Das Büro sieht seine Aufgabe darin, in der Region für Studien- und Forschungsaufenthalte an der Freien Universität zu werben, wissenschaftliche Zusammenarbeit zu erleichtern und geeignete Kooperationsinstrumente für den Studierendenaustausch zu entwickeln.